Peter Neustädter

deutscher Fußballspieler und -trainer

Peter Neustädter (russisch Пётр Петрович Нейштетер ‚Pjotr Pawlowitsch Noischtedter‘; * 16. Februar 1966 in Karabalta, Kirgisische SSR, Sowjetunion) ist ein deutscher[1] Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. In der Vergangenheit besaß er die kasachische Staatsbürgerschaft und spielte für die kasachische Nationalmannschaft. Auf Vereinsebene war er nach mehreren Jahren bei sowjetischen Vereinen in Deutschland vor allem für den 1. FSV Mainz 05 in der 2. Bundesliga aktiv, bei dem er 2003 nach fast zehn Jahren als Spieler langjähriger U23-Trainer wurde. Von 2019 bis Ende Juni 2021 trainierte er die B-Jugend des SV Wehen Wiesbaden, bevor er ab dem 6. Juli 2021 bis zum 29. November desselben Jahres beim 1. FC Kaiserslautern die dortige B-Jugend übernahm.

Peter Neustädter
Peter Neustädter beim 1. FSV Mainz 05 (2006)
Personalia
Geburtstag 16. Februar 1966
Geburtsort Karabalta, Kirgisische SSRSowjetunion
Größe 185 cm
Position Innenverteidigung
Junioren
Jahre Station
1984 Zenit Leningrad
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1985 FK Kairat Alma-Ata 17 (1)
1986 ZSKA-2 Moskau
1986–1987 Iskra Smolensk 49 (5)
1988 Dnepr Dnepropetrowsk 4 (0)
1988 Tawrija Simferopol 18 (0)
1989–1990 FK Kairat Alma-Ata 74 (4)
1991–1992 Spartak Wladikawkas 23 (0)
1992–1993 Karlsruher SC 16 (0)
1993–1994 Chemnitzer FC 17 (0)
1994–2003 1. FSV Mainz 05 239 (9)
2003–2006 1. FSV Mainz 05 II 49 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1996 Kasachstan 3 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2003–2005 1. FSV Mainz 05 II (Co-Trainer)
2005–2010 1. FSV Mainz 05 II
2012–2013 TuS Koblenz
2019–2021 SV Wehen Wiesbaden U17
07/2021 – 11/2021 1. FC Kaiserslautern U17
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere

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Neustädter spielte seit 1983 als Abwehrspieler für Zenit Leningrad, ZSKA Moskau, Iskra Smolensk, Dnepr Dnepropetrowsk, Tawrija Simferopol, Kairat Alma-Ata und Spartak Wladikawkas. Mit Dnepr Dnepropetrowsk wurde er 1988 sowjetischer Meister. Er kam 1992 in die Fußball-Bundesliga zum Karlsruher SC und schloss sich 1993 dem Chemnitzer FC an.

Ab 1994 spielte Neustädter für den 1. FSV Mainz 05 als Stammspieler in der Innenverteidigung. Mit den 05ern spielte er in den 1990er Jahren regelmäßig gegen den Abstieg aus der 2. Bundesliga. Unter Trainer Jürgen Klopp kam er ab 2001 seltener zum Einsatz und verpasste mit der Mannschaft schließlich in den Jahren 2002 und 2003 jeweils knapp den Aufstieg in die Bundesliga. In der Aufstiegssaison 2003/04 hatte er nur noch ein Spiel für die erste Mannschaft in der Hinrunde absolviert. Er beendete danach seine Profilaufbahn und war bis 2006 noch als Spielertrainer in der zweiten Mannschaft aktiv.

In Deutschland absolvierte Neustädter 16 Bundesligaspiele für den Karlsruher SC, 18 Spiele in der zweiten Fußball-Bundesliga für den Chemnitzer FC und 239 Spiele für den 1. FSV Mainz 05; er erzielte neun Tore, allesamt für die Mainzer. Zweimal gelangen Neustädter dabei zwei Treffer in einem Spiel.

International

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Neustädter wurde als Russlanddeutscher (genauer Kirgisistandeutscher) in Kirgisistan geboren.[2] Aufgrund seiner Zeit beim kasachischen Verein FK Kairat Alma-Ata, der nahe an der Grenze zu Kirgisistan liegt, wo er und seine Familie vor dem Wechsel nach Deutschland bei seinen Eltern lebten,[3] war er bis Mitte der 1990er Jahre kasachischer Staatsangehöriger, ehe er als Aussiedler und Spieler des 1. FSV Mainz 05 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm.

Er absolvierte 1996 drei Länderspiele für die kasachische Fußballnationalmannschaft.[4]

Dnepr Dnepropetrowsk

Spartak Wladikawkas

  • Russische Vizemeisterschaft: 1992

Trainer und Funktionär

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Neustädter erwarb 2002/03 seine Trainerscheine.[5] Er übernahm während der Regionalligasaison 2004/05 die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 von Colin Bell, als dessen Co-Trainer er seit 2003 tätig gewesen war. Er stieg mit dem Team am Saisonende in die Oberliga Südwest ab; bis 2006 war er Spielertrainer. Die Saison 2007/08 schloss er mit der Mannschaft als Meister ab und stieg in die Regionalliga West auf. In den Jahren 2003, 2004 und 2005 gewann Mainz 05 II unter Neustädter als Co-Trainer bzw. Cheftrainer den Südwestpokal und qualifizierte sich jeweils für den DFB-Pokalwettbewerb; hier kam man nie über die erste Runde hinaus. Neustädter wurde im April 2010 beurlaubt, als die Mannschaft auf dem 16. Tabellenplatz stand. In seiner Zeit als Trainer spielte von 2006 bis 2008 sein Sohn Roman für die Mainzer zweite Mannschaft.

Am 17. September 2012 wurde er als Nachfolger von Michael Dämgen Trainer des Regionalligisten TuS Koblenz[6] und beendete die Saison 2012/13 auf dem achten Tabellenplatz. Am 21. August 2013 wurde er von der TuS beurlaubt.[7]

Zur Saison 2014/15 wurde Neustädter neuer Sportdirektor des Jugendbereichs von Rəvan Baku FK in Aserbaidschan; im Jahre 2016 übernahm er für drei Jahre den gleichen Posten beim FK Qairat Almaty in Kasachstan.[5]

Ab der Saison 2019/20 war er Trainer der B-Jugend (U-17) des SV Wehen Wiesbaden in der B-Junioren-Bundesliga.[8][9] Anschließend wechselte er zur Saison 2021/22 zur B-Jugend des 1. FC Kaiserslautern, wo sein Vertrag allerdings wegen Erfolglosigkeit bereits nach nur rund fünf Monaten vorzeitig zum 29. November 2021 aufgelöst wurde.[10]

Sonstiges

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Neustädters Sohn Roman ist ebenfalls Fußballprofi. Er wurde nach Annahme der russischen Staatsbürgerschaft im Jahre 2016 in die Russische Fußballnationalmannschaft berufen. Sein zweiter Sohn Daniel (* 1994) ist nach einigen Engagements bei Regionalligamannschaften in der Oberliga beim 1. FC Bocholt aktiv.[5][11]

Peter Neustädter lebt in Mainz.[12]

Einzelnachweise

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  1. Alex Raack: »Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung«. In: 11 Freunde.de. 11 Freunde GmbH & Co. KG, 31. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Juni 2016.
  2. Kasachstans Ex-Nationalspieler Peter Neustädter „Meine Hose stank nach Rotwein“ stuttgarter-zeitung.de, abgerufen am 28. April 2017
  3. Vgl. den Eintrag Kindergarten in Kirgistan auf der Zeitleiste (Memento des Originals vom 26. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.romanneustaedter.de auf Roman Neustädters Website.
  4. Peter Neustädter. Profil auf der Website des FSV Mainz 05, abgerufen am 22. April 2016.
  5. a b c Interview auf der Website des DFB, abgerufen am 20. Februar 2020
  6. Peter Neustädter wird neuer Cheftrainer der TuS Koblenz. (Memento des Originals vom 28. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuskoblenz.de Meldung des TuS Koblenz, 17. September 2012, abgerufen am 22. April 2016.
  7. TuS Koblenz beurlaubt Trainer Peter Neustädter. (Memento des Originals vom 26. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuskoblenz.de Meldung des TuS Koblenz, 21. August 2013, abgerufen am 22. April 2016.
  8. Bericht im Wiesbadener Kurier, abgerufen am 20. Februar 2020
  9. U-17 des SV Wehen Wiesbaden, abgerufen am 20. Februar 2020
  10. Peter Neustädter nicht mehr Trainer der U17 des FCK auf fck.de, vom 29. November 2021, abgerufen am 30. November 2021
  11. Gepostet von Made in Bocholt: Der 1. FC Bocholt verpflichtet Daniel Neustädter |. In: Made in Bocholt. 30. April 2018, abgerufen am 20. Februar 2020 (deutsch).
  12. FC Gelsenkirchen-Schalke 1904 e. V. (Hrsg.): Roman Neustädter will in alter Heimat punkten. In: FC Schalke 04 (schalke04.de). 12. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Februar 2016.
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