Rakshastal
Rakshastal (oder Rakshas Tal; tibetisch: La'nga Co, ལག་ངར་མཚོ, Umschrift nach Wylie: lag ngar mtsho; chinesisch 拉昂错, Pinyin Lā'áng Cuò) ist ein See in Autonomes Gebiet Tibet, China westlich des Sees Manasarovar und südlich des Berges Kailash. Der Fluss Satluj entspringt an der Nordwestecke des Rakshastal.
Rakshastal Rakshas Tal, La'nga Co | ||
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Blick über den Rakshastal-See nach Süden zum Gurla Mandhata (2006) | ||
Geographische Lage | Kreis Purang im Regierungsbezirk Ngari, Autonomes Gebiet Tibet (VR China) | |
Zuflüsse | zeitweise vom Manasarovar | |
Abfluss | Satluj | |
Daten | ||
Koordinaten | 30° 42′ N, 81° 14′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 4572 m[1] | |
Fläche | 258 km²[2][3] | |
Länge | 28,6 km | |
Breite | 18,9 km | |
Satellitenbild der beiden Seen Rakshastal (links) und Manasarovar (rechts) mit dem Berg Kailash im Hintergrund |
Geografie
BearbeitenUrsprünglich war der Rakshastal mit dem Manasarovar zu einem See verbunden und wurde durch geologische Bewegungen von ihm getrennt. Zwischen den beiden See existiert heute noch eine natürliche Verbindung, Ganga Chhu genannt, in der nur zur Schneeschmelze Wasser vom Manasarovar zum etwa 15 m tiefer gelegenen Rakshastal fließt. Dann gilt der Manasarovar als Ursprung des Satluj. Der See bedeckt eine Fläche von 259 km² und liegt auf 4572 m Höhe. Die Seefläche ist in den 10 Jahren bis 2009 um 3 km² geschrumpft.[4] Mit verursachend ist die zunehmende Trockenheit in der Region, die 2003 nur noch etwas über 100 Millimeter Niederschlag erhielt.[5]
In seinem salzigen Wasser, das in Gegensatz zum Süßwasser des Manasarovar steht, leben keine Wasserpflanzen oder Fische und es wird von Bewohnern der Gegend als giftig angesehen. Trotz des Fehlens von Grasbewuchs in der Nähe des Sees bieten seine weißen Kiesstrände, die umliegenden Hügel und die dunkelrot gefärbten Inseln einen eindrücklichen Kontrast zum tiefblauen Seewasser.
Religiöse Bedeutung
BearbeitenTrotz seiner Nähe zum Manasarovar auf der westlichen Seite der Straße nach Burang teilt der Rakshastal nicht die Sagen der Anbetung, die sich um seinen östlichen Nachbarn ranken. Der See ist im Buddhismus ein Gegensatz zum göttergeschaffenen See Manasarovar. Manasarovar, von runder Form wie die Sonne, und der halbmondförmige Rakshastal werden als Gegensatzpaar von Licht und Dunkelheit angesehen.
Nach hinduistischer Mythologie wurde der See vom zehnköpfigen Dämonenkönig Ravana geschaffen, um durch einen Akt der Hingabe und Meditation übernatürliche Kräfte vom göttlichen Shiva zu erlangen, der auf dem Berg Kailash thronte. An den Ufern einer besonderen Insel im See brachte er täglich einen seiner zehn Köpfe als Opfer dar, um Shiva zu erfreuen. Am zehnten Tag schließlich war Shiva durch Ravanas Hingabe so gerührt, dass er ihm übernatürliche Kräfte zugestand. Deswegen wird er auch „Dämonensee“ genannt.
Weblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative. Feasibility Assessment Report of China. (PDF) Institute of Geographic Sciences and Natural Resources Research, Chinese Academy of Sciences, 12. Juni 2010, abgerufen am 24. April 2011 (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vgl. Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative, S. 31, Figure 18., die Höhenangaben schwanken und reichen bis zu 4752 m; Google Earth zeigt 4575 m an.
- ↑ Vgl. Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative, S. 8
- ↑ Geologic Map of the Mt. Kailas-Gurla Mandhata Area, southwest Tibet. (PDF (821 kB)) easd.geosc.uh.edu, archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 10. November 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vgl. Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative, S. 41
- ↑ Vgl. Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative, S. 38, Figure 23.