Rethem (Aller)
Rethem (Aller) ist eine Stadt im Landkreis Heidekreis (Niedersachsen). Sie ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Rethem/Aller und gehört zum Zweckverband Aller-Leine-Tal.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 47′ N, 9° 23′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Heidekreis | |
Samtgemeinde: | Rethem/Aller | |
Höhe: | 20 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,08 km2 | |
Einwohner: | 2387 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27336 | |
Vorwahl: | 05165 | |
Kfz-Kennzeichen: | HK | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 58 018 | |
Stadtgliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Lange Straße 4 27336 Rethem (Aller) | |
Website: | www.rethem.de | |
Bürgermeister: | Frank Leverenz (CDU) | |
Lage der Stadt Rethem (Aller) im Landkreis Heidekreis | ||
Geografie
BearbeitenRethem liegt an der Aller in der Tourismusregion Aller-Leine-Tal. In direkter Nachbarschaft befinden sich mehrere Altarme der Aller, die heute als Badeseen genutzt werden.
Topographie
BearbeitenGewässer
BearbeitenNeben der dominierenden Aller mündet noch die Alpe in Rethem in die Aller, wobei die Hauptflut der Alpe mittlerweile über den Alpe-Wölpe-Umfluter südlich an Rethem vorbei geführt wird und – nach Aufnahme der Wölpe – im Ortsteil Wohlendorf flussabwärts der Kernstadt in die Aller mündet.
Stadtgliederung
BearbeitenZur Stadt Rethem gehören neben der Kernstadt noch die Ortsteile:
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1200 gab es die erste indirekte Erwähnung, bis 1239 die erste direkte Erwähnung erfolgte. Das Bistum Minden besaß Güter in der Stadt, gegen Ende des 13. Jahrhunderts ergriff das Fürstentum Lüneburg Besitz von Burg und Dorf. 1353 wurden Rethem die Stadtrechte von den Lüneburger Fürsten verliehen, was Rethem zur ältesten Stadt auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Heidekreis macht. 1885 hatte Rethem 1334 Einwohner. Während des Ersten Weltkriegs musste das Marineluftschiff L 36 am 7. Februar 1917 auf der vereisten Aller bei Rethem notlanden. Starke Winde zerstörten das Luftschiff innerhalb einer Stunde.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rethem im April 1945 zum militärischen Brückenkopf über die Aller, der heftig von britischen und deutschen Einheiten umkämpft war. Daran erinnern heute ein Gedenkstein im Londy-Park und die Gräber des Kriegsgräberfriedhofes.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. März 1974 wurden die Gemeinden Stöcken und Wohlendorf eingegliedert.[3]
Religionen
BearbeitenIn Rethem besteht eine evangelisch-lutherische Gemeinde an der Marienkirche, der die meisten konfessionell gebundenen Bürger angehören. Seit den 1980er Jahren pflegt diese eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde von Rabenau (Sachsen). Die Katholiken der Stadt gehören zur Propsteigemeinde in Verden. Die muslimische Gemeinde hat sich einen Gebetsraum in einem ehemaligen Supermarkt eingerichtet.
Politik
BearbeitenStadtrat
BearbeitenDer Rat der Stadt Rethem setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Die vorherigen Kommunalwahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | SPD | Gesamt |
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2016 | 7 | 6 | 13 |
2011 | 7 | 6 | 13 |
Städtepartnerschaften
BearbeitenSeit dem 26. November 2005 besteht zwischen der Stadt Rethem und der Gmina Kołczygłowy (Gemeinde Alt Kolziglow) in der polnischen Woiwodschaft Pommern ein Partnerschaftsverhältnis.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Burg Rethem, heute als Neubau von 2004 für das Kulturforum Burghof
- Allerufer mit Skulpturenpark
- Gebäudeensemble aus Rathaus und Amtshof
- Bockwindmühle Rethem im Londypark
- St.-Marien-Kirche, errichtet 1837–1844 nach Plänen von Konsistorialbaumeister Friedrich August Ludwig Hellner
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Ortsblick
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Marienkirche von 1839
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Bockwindmühle
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Burg Rethem
Verkehr
BearbeitenStraße
BearbeitenRethem liegt an der Bundesstraße 209 zwischen Nienburg/Weser und Walsrode. Außerdem bestehen Straßen nach Verden und Neustadt am Rübenberge.
Schienenverkehr
BearbeitenDie früher vorhandene Bahnstrecke Celle–Wahnebergen wurde zwischenzeitlich stillgelegt und demontiert. Die heute nächstgelegenen Bahnhöfe sind in Eystrup, Walsrode, Dörverden und Verden. Die alte Bahntrasse wurde zwischen Ahlden und Westen zu einem Bahnradweg umgebaut und ist teilweise mit dem Aller-Radweg identisch.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Justus Christoph Leist (1770–1858), Staatsrechtler und Politiker
- Ludwig August Schlüter (1797–1881), hannoverscher Oberamtmann
- Heinrich Christoph Londy (1812–1887),[6] Mäzen
- Werner Hansen (1905–1972), Politiker und Gewerkschafter
- Hilde Steppe (1947–1999), Pflegewissenschaftlerin, Pädagogin, Krankenschwester
- Sven Seeliger (* 1972), zweifacher FIA Rallycross-Europameister (2000 und 2001)
Literatur
Bearbeiten- Martin Zeiller: Rethemb. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 175 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Thorsten Neubert-Preine: Rethem (Aller). Ansicht des Fleckens von Osten, 1654 (Kat.-Nr. 172). In: Klaus Niehr (Hrsg.): Historische Stadtansichten aus Niedersachsen und Bremen 1450–1850. Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1534-1, S. 267.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 224 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ergebnis Stadtratswahl 2021. Abgerufen am 26. Juli 2022.
- ↑ Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Rethem (Aller). Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2017; abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ londyschule.de abgerufen am 30. September 2018