Scherneck (Untersiemau)

Ortsteil von Untersiemau

Scherneck ist ein Gemeindeteil von Untersiemau im oberfränkischen Landkreis Coburg.

Scherneck
Gemeinde Untersiemau
Wappen von Scherneck
Koordinaten: 50° 12′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 50° 11′ 53″ N, 10° 57′ 9″ O
Höhe: 284 m ü. NN
Fläche: 3,09 km²
Einwohner: 613 (31. März 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96253
Vorwahl: 09565
Bild von Scherneck

Scherneck liegt etwa sieben Kilometer südlich von Coburg auf einem felsigen Hang an der Itz. Die Carl-Mühle und die Weidenmühle betreiben Wasserkraftanlagen an der Itz. Durch den Ort führt die Kreisstraße CO 25, die von Untersiemau nach Seßlach führt.

Geschichte

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Scherneck wurde 1225 erstmals als „Scherneke“ erwähnt.[2][3] Belegt ist der Betrieb einer Mühle an der Itz für das Jahr 1253.[4]

Im Jahr 1525, im Bauernkrieg, und 1632, im Dreißigjährigen Krieg, wurde Scherneck durch Brände zerstört.

Ein Rittergut bestand spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts. Besitzer waren im 16. Jahrhundert die Herren von Burghausen. Die Dorfherrschaft wechselte in den folgenden Jahrhunderten öfters. Ein Haus und adliger Ansitz mit Wassergraben wurde 1642 erwähnt. Das Herrenhaus des Rittergutes war im 18. Jahrhundert baufällig. Der coburgisch-saalfeldische Landschaftsdirektor Moritz Carl Freiherr von Imhoff ließ sich um 1775 einen Neubau errichten, einen schlichten Sandsteinquaderbau mit einem Mansarddach. Zugehörig war ein Schlosspark, als Terrassengarten gestaltet. Die Familie von Lichtenberg löste 1859/60 das Gut mit dem Schloss auf und verkaufte es in einzelnen Teilen.[5]

1837 hatte der Ort 329 Einwohner.[6] In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmten sechs Schernecker Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 168 dagegen.[7] Somit gehörte ab dem 1. Juli 1920 Scherneck zum Freistaat Bayern. 1925 umfasste das 309,12 Hektar große Dorf 410 Einwohner, von denen 403 der evangelischen Kirche angehörten, und 76 Wohngebäude.[8]

1963 wurde Ziegelsdorf eingemeindet. Am 1. Mai 1978 wurde Scherneck als Gemeindeteil in Untersiemau eingegliedert.[1] 1987 hatte der Ort 639 Einwohner und 159 Gebäude mit Wohnraum.[9]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohnerzahl
1910 422[10]
1933 413[11]
1939 436[11]
1950 600
1970 685
2014 607
2020 613
 
Schernecker Kirche

Wirtschaft

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Drei Möbelfabriken bestimmten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Wirtschaftsleben des Ortes. Die Carl-Mühle, eine noch aktive Großmühle an der Itz, produziert Mehl.

Der älteste Teil der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche ist der spätgotische Kirchturm, der in seinem Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt. Die Chorturmkirche in ihrer heutigen Form wurde von 1705 bis 1707 neu errichtet. Von der Vorgängerkirche stammen die Moseskanzel, die um 1650 datiert wird, und das Taufbecken von 1634.[12]

Persönlichkeiten

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Commons: Scherneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b www.untersiemau.de Ortsteile
  2. www.untersiemau.de Scherneck
  3. Horst Graßmuck: Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 58.
  4. Georg Aumann, Karl-Ulrich Pachale: Die Itz. Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e. V. Band 15. ISSN 0947-0344, S. 113
  5. Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone. 1. Band. 3. Auflage. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg 1974, S. 110–111
  6. Adreß-Handbuch des Herzogthums Sachsen-Coburg und Gotha: 1837, S. 73
  7. Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 281 vom 2. Dezember 1919
  8. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925, München, 1928
  9. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München, 1991
  10. www.gemeindeverzeichnis.de
  11. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Coburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Denkmale Region Coburg - Neustadt - Sonneberg; Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten. Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn 2007, ISBN 978-3-930531-04-2. S. 72