Sender Dillberg

Sendeeinrichtung im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern
Sender Dillberg
Bild des Objektes
Datei:Dillberg8.jpg
Basisdaten
Ort: Dillberg bei Postbauer-Heng
Land: Bayern
Staat: Deutschland
Höhenlage: 595 m ü. NN
Koordinaten: 49° 19′ 22,8″ N, 11° 22′ 51,6″ O
Verwendung: Fernmeldeanlage, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeanlage öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Bayerischer Rundfunk
Daten zur Sendeanlage
Turm/Mast 1
Höhe: 195 m
Bauzeit: 1956
Betriebszeit: seit 1956


Turm/Mast 2
Höhe: 62 m
Bauzeit: 1986
Betriebszeit: seit 1986


Turm/Mast 3
Höhe: 231 m
Bauzeit: 1990
Betriebszeit: seit 1990
Letzter Umbau (Sender): Mai 2005
Wellenbereiche: UKW-Sender, VHF-Band III
Rundfunk: UKW-Rundfunk, bis 2015: MW, KW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T2, DAB, Richtfunk
Positionskarte
Sender Dillberg (Bayern)
Sender Dillberg (Bayern)
Sender Dillberg
Lokalisierung von Bayern in Deutschland
Sender Dillberg, Luftaufnahme (2016)

Der Sender Dillberg befindet sich auf dem 595 Meter hohen Dillberg. Der Bayerische Rundfunk betreibt hier seit 1955 eine Sendeanlage, die anfangs für UKW, seit 1956 auch als Fernsehsender genutzt wird. 1995 kam DAB hinzu und seit Mai 2005 wird Digitales Fernsehen in DVB-T-Norm abgestrahlt. Außerdem wurde auf Mittelwelle gesendet (1969–2015, zuvor war Nürnberg-Kleinreuth Standort des Mittelwellensenders). Der Sender war der zweite Grundnetzsender des Bayerischen Rundfunks nach dem Sender Wendelstein, der das Fernsehprogramm Das Erste ausstrahlte.

Als Antennenträger kommen zwei geerdete Sendemasten zum Einsatz. Auf der Spitze des 231 Meter hohen Hauptsendemastes sind die Antennen für DVB-T angebracht, darunter die Antennen für UKW und DAB, während die Mittelwellen-Reuse das untere Drittel belegte.

Daneben besteht seit 1956 ein weiterer Sendemast (Reservemast), der 1991 von 203 Meter auf 184 Meter reduziert wurde. Im Frühjahr 2005 wurde per Hubschrauber eine DVB-T-Antenne auf den Mast montiert. Dadurch wuchs der Sender auf 195 Meter. Weiterhin sind diverse Empfangsantennen und die Mittelwellen-Reserveantenne vorhanden.

Auf dem Sendergelände steht noch ein 62 Meter hoher Sendemast aus Beton (Baujahr 1986), der vor allem der Programmzuführung per Richtfunk und Ballempfang dient.

Am 11. April 2005 wurden die TV-Sendeantennen für DVB-T umgerüstet.

In den Jahren 2005–2009 war ein digitaler Kurzwellensender (DRM) in Betrieb. Die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg betrieb hier Grundlagenforschung für das digitale Übertragungssystem DRM.

Der Hauptsendemast des Sender Dillberg ist das höchste Bauwerk des Regierungsbezirks Oberpfalz und auch der höchste Sendemast des Bayerischen Rundfunks. Zudem ist der Sender Dillberg der dritthöchste Sender nach dem Fernmeldeturm Nürnberg und dem Olympiaturm in München auf bayerischem Gebiet.

Frequenzen und Programme

Bearbeiten

Analoger Hörfunk (UKW)

Bearbeiten

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben. In UKW werden folgende Programme ausgestrahlt:

Frequenz 
(in MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
88,9 Bayern 1 B1_Fran_
BAYERN_1
D511 (regional),
D311
Franken 25 ND H
104,5 Bayern 1 B1_NbOpf
BAYERN_1
D811 (regional),
D311
Niederbayern/Oberpfalz 5 D (20–310°) H
92,3 Bayern 2 Bayern_2 D312 - 25 ND H
97,9 Bayern 3 BAYERN_3 D313 25 ND H
87,6 BR-Klassik BR-KLASS D314 25 ND H
102,0 BR24 BR24____ D315 25 ND H
100,6 Antenne Bayern ANTENNE_ D318 25 ND H

Digitaler Hörfunk (DAB)

Bearbeiten

DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 10 ND
6C 
Oberpfalz 
(D__00415)
DAB-Block des Bayerischen Rundfunks: 25 ND Altenstadt, Amberg (Hirschau), Amberg-Süd, Dillberg, Fuchsmühl, Geigant, Hoher Bogen, Hohe Linie (Regensburg), Kelheim, Ochsenkopf, Pfreimd, Schönsee (Drechselberg), Weigendorf
8C 
Mittelfranken
(D__00327)
DAB-Block des Bayerischen Rundfunks 11,5 ND Büttelberg, Dillberg, Hesselberg, Hersbruck, Nürnberg (Fernmeldeturm), Rothenburg ob der Tauber, Treuchtlingen, Weißenburg



10C 
Nuernberg 
(D__99042)
DAB-Block der Bayern Digital Radio : 10 ND Dillberg, Nürnberg (Fernmeldeturm)
11D 
BR Bayern 
(D__00165)
DAB-Block des Bayerischen Rundfunks: 6 ND

Digitales Fernsehen (DVB-T2 HD)

Bearbeiten
Kanal Frequenz 
(in MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(in kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(in MBit/s)
SFN
55 746 ARD Digital BR-Bouquet 1 50 ND V 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Dillberg, Büttelberg, Nürnberg
47 682 BR-Bouquet 2 Nordbayern 50 ND V 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Dillberg, Büttelberg, Nürnberg
34 578 ZDFmobil-Bouquet 50 ND V 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Dillberg, Nürnberg

Ehemalige Frequenzen

Bearbeiten

Analoges Fernsehen (PAL)

Bearbeiten

Bis zur Umstellung auf DVB-T am 30. Mai 2005 wurde vom Sender Dillberg folgendes Programm in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
6 182,25 Das Erste (BR) 100 ND H
26 511,25 ZDF 0,1 D V
51 711,25 Bayerisches Fernsehen (Nord) 0,1 D V

Digitale Mittel- und Kurzwelle (DRM)

Bearbeiten

Digitale Mittel- und Kurzwelle (DRM):

Programm Frequenz ERP
biteXpress (bis 30. Sept. 2015) (BR MW-Abschaltung) 909 kHz 0,1 kW
Campus Radio Nürnberg (bis 31. Mai 2009) 26000 kHz 0,08 kW

Analoges Radio (MW)

Bearbeiten

Am 30. September 2015 erfolgte die Abschaltung des Mittelwelle-Senders.[1]

ehemalige MW-Ausstrahlung bis 30. September 2015
Frequenz
(kHz)
Programm Regionalisierung EMRP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
801 Bayern plus 17 ND V
Bearbeiten
Commons: Sender Dillberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Radioempfang: BR-Mittelwelle sendet nur noch bis 30. September | Technik | inhalt | Unternehmen. In: br.de. 28. September 2015, abgerufen am 13. März 2024.