Valeria Bruni Tedeschi

italienisch-französische Schauspielerin, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Sängerin

Valeria Bruni Tedeschi ([ˈbru(:)ni teˈdeski] oder französisch [bryˌni tedɛsˈki]) (* 16. November 1964 in Turin) ist eine italienisch-französische Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin.

Valeria Bruni Tedeschi bei der Vorstellung ihres Films La ligne bei der Berlinale 2022

Bruni Tedeschi entstammt einer Turiner Industriellenfamilie. Ihr Vater war der Komponist Alberto Bruni Tedeschi (1915–1996), der neben seiner musikalischen Tätigkeit die bis 1972 im Familienbesitz befindliche Reifenfabrik CEAT leitete; ihre Mutter ist die Konzertpianistin Marisa Borini (* 1930). Ihre jüngere Halbschwester ist das ehemalige Fotomodell Carla Bruni, ihr Bruder war der Fotograf Virginio Bruni Tedeschi (1960–2006). Im Jahr 1972 ließ sich die Familie nach eigenen Angaben wegen Entführungsdrohungen der Roten Brigaden gegen italienische Großindustrielle in Rambouillet und Paris nieder.[1][2]

Bruni Tedeschi wurde an der Schauspielschule des Théâtre des Amandiers in Nanterre von Patrice Chéreau und Pierre Romans ausgebildet. Ihre erste Hauptrolle spielte sie 1987 in dem Film Hôtel de France von Patrice Chéreau. Danach sah man sie in zahlreichen Filmen, die sie oft als zerbrechliche, gebrochene Frau zeigten. Sie debütierte 2003 als Regisseurin mit der Filmkomödie Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr …, die ihr „hartes Los“ als Industriellentochter ironisch thematisierte. Im Jahr 2004 war sie Jurymitglied der Filmfestspiele von Berlin.

Seit 1983 tritt Bruni Tedeschi im Theater auf, so in den Jahren 1987 und 1988 mit dem Théâtre des Amandiers auf dem Festival d’Avignon in Stücken von Heinrich Kleist (Penthesilea und Käthchen von Heilbronn) und Anton Tschechow (Platonow) sowie in weiteren Inszenierungen Chéreaus (darunter Rêve d’automne von Jon Fosse, 2011 in Nantes, Poitiers, Antwerpen, Amsterdam und auf den Wiener Festwochen) und im Jahr 2015 in einer französischen Fassung von Die bitteren Tränen der Petra von Kant von Rainer Werner Fassbinder in Paris.

Im Jahr 2022 verarbeitete sie ihre Zeit als Schauspielschülerin am Théâtre des Amandiers in dem Spielfilm Forever Young, der ihr eine Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes einbrachte. Bereits 2013 hatte sie für ihre Regiearbeit Ein Schloss in Italien eine Einladung zu den Filmfestspielen erhalten.

Bruni Tedeschi wurde mehrmals mit dem französischen Filmpreis César für ihre Leistung als weibliche Nebendarstellerin geehrt, 2022 bekam sie einen César für die beste Hauptdarstellerin in La Fracture und 2023 einen César für das beste Drehbuch für Les Amandiers. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem französischen Theaterpreis Molière als beste Schauspielerin für ihre Darstellung in Rêve d’automne ausgezeichnet.

Im Frühjahr 2009 adoptierte Bruni Tedeschi mit ihrem Lebensgefährten Louis Garrel, den sie 2007 bei den Dreharbeiten zu Actrices – oder der Traum aus der Nacht davor kennenlernte, ein vier Monate altes Baby senegalesischer Herkunft. Die Beziehung zu Garrel endete 2012.

Filmografie (Auswahl)

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Als Darstellerin

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Als Regisseurin

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  • 2010/2011: Rêve d’Automne (Traum im Herbst) von Jon Fosse
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Commons: Valeria Bruni Tedeschi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article102596844/Eine-schrecklich-exzentrische-Familie.html, abgerufen am 28. Mai 2024.
  2. Bruni-Tedeschi, de la saga à la telenovela, In: liberation.fr (französisch), abgerufen am 28. Mai 2024.