Person Wortform
Präsens ich komme an
du kommst an
er, sie, es kommt an
Präteritum ich kam an
Konjunktiv II ich käme an
Imperativ Singular komm an!
komme an!
Plural kommt an!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
angekommen sein
Alle weiteren Formen: Flexion:ankommen
 
[1] Napoleon kommt in Berlin an.

Worttrennung:

an·kom·men, Präteritum: kam an, Partizip II: an·ge·kom·men

Aussprache:

IPA: [ˈanˌkɔmən]
Hörbeispiele:   ankommen (Info),   ankommen (Info),   ankommen (Österreich) (Info)
Reime: -ankɔmən

Bedeutungen:

[1] einen Ort, ein Ziel erreichen
[2] umgangssprachlich, übertragen: sich an eine neue Umgebung, einen neuen Ort oder an neue Lebensverhältnisse gewöhnen
[3] umgangssprachlich: auf jemanden, auf ein Publikum in bestimmter Weise (gut, schlecht) wirken, empfangen werden
[4] umgangssprachlich: bei jemandem eine Arbeitsstelle finden
[5] mit jemandem, etwas fertigwerden, sich gegenüber jemandem, etwas durchsetzen
[6] umgangssprachlich: immer wieder irgendein Anliegen an jemanden haben
[7] gehoben (von Empfindungen): jemanden unvermittelt erfassen
[8] gehoben: auf jemanden auf eine gewisse Art einwirken
[9] eine wesentliche Bedeutung (für jemanden) haben
[10] durch etwas bedingt sein

Herkunft:

gebildet aus der Partikel an als Verbzusatz und dem Verb kommen

Sinnverwandte Wörter:

[1] anlangen, aufkreuzen, sich einfinden, einkommen, eintreffen, erscheinen; Österreich amtssprachlich: einlangen; veraltet: advenieren
[2] sich eingewöhnen, sich einleben
[4] unterkommen
[5] ankönnen, aufkommen, beikommen
[6] behelligen
[7] anfallen, befallen, ergreifen, überkommen, übermannen, überwältigen

Beispiele:

[1] Ich kam gestern in Bremen an.
[1] „Es dauerte fast neun Monate, bis Primo Levi nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee wieder zu Hause in Turin ankam.[1]
[1] Das Paket kam gestern bei mir an.
[1] [Deutschland, 1945:] „Die Deutschen, die nach dem Krieg im Norden ankamen, hatten unterschiedliche kulturelle und konfessionelle Hintergründe.“[2]
[2] „Langsam setzt sich die ganze Familie mit den verdrängten Erlebnissen auseinander und befreit sich, um wirklich und endlich in der neuen Heimat anzukommen.[3]
[2] „Wenn die Arbeitsabläufe routiniert von der Hand gehen, ist man in seinem Job angekommen.[4]
[2] „Was vor allem müssen denn die Deutschen beitragen, nicht nur die aktiven Helfer, sondern die Gesellschaft insgesamt, damit die Flüchtlinge, die zu uns kommen, tatsächlich auch ankommen in unserem Land?“[5]
[2] „Nach Detlef Schrempf und Dirk Nowitzki ist Schröder der dritte Deutsche, der so richtig in der NBA angekommen ist.[6]
[2] „Sie ist in Italien nie ganz angekommen und aus Berlin nie wirklich weggegangen.“[7]
[3] Meine Verbesserungsvorschläge kamen gut an.
[4] Nach langer Arbeitslosigkeit ist sie beim städtischen Bauhof als „Mädchen für alles“ angekommen.
[5] Hier ist es schwierig, gegen die Strömung anzukommen.
[6] Jeden Tag kommt Meier mit neuen Verbesserungsvorschlägen an.
[7] Bei jedem Friedhofsbesuch kam ihn (veraltet: ihm) eine unerklärliche Furcht an.
[8] Der Tod seines Vaters kam ihn (veraltet: ihm) hart an.
[9] Ihr kommt es nicht so sehr auf das Aussehen, sondern mehr auf die inneren Werte eines Mannes an.
[10] Es kommt darauf an, wie man die Fragestellung wählt.
[10] „Ich glaube, dass die organisierte Zivilgesellschaft stärker ist, als wir manchmal denken; dass – wenn es darauf ankommt – sich zivilgesellschaftliche Kräfte schnell und gut organisieren können.“[8]

Redewendungen:

es auf etwas ankommen lassen
es darauf ankommen lassen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in einer Stadt ankommen (  Audio (Info)), am Ziel ankommen (  Audio (Info))
[1] pünktlich ankommen (  Audio (Info)), rechtzeitig ankommen (  Audio (Info)), sicher ankommen (  Audio (Info)), vorher ankommen (  Audio (Info)), wohlbehalten ankommen (  Audio (Info)), zuerst ankommen (  Audio (Info))
[1] beim Empfänger ankommen (  Audio (Info))
[3] oft in Verbindung mit gut: etwas kommt gut an (  Audio (Info))
[3] das Gegenteil wird mit schlecht oder nicht gebildet: etwas kommt nicht an (  Audio (Info)), etwas kommt nicht gut an (  Audio (Info)), etwas kommt schlecht an (  Audio (Info))

Wortbildungen:

Ankömmling, Ankunft

Übersetzungen

Bearbeiten
[1, 3–5, 7–10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ankommen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „ankommen
[1, 3, 5, 6, 9, 10] The Free Dictionary „ankommen
[1, 3–10] Duden online „ankommen
[1, 3–5, 7, 10] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „ankommen“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Nadine Wojcik: Holocaust – Primo Levi: Zum 100. Geburtstag eines Auschwitz-Zeitzeugen. In: Deutsche Welle. 30. Juli 2019 (URL, abgerufen am 31. Juli 2019).
  2. Alina Laura Tiews: 1945: Flüchtlinge in Norddeutschland. In: Norddeutscher Rundfunk. 5. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 16. September 2024).
  3. Judith Scholter, Katrin Hörnlein, Josefa Raschendorfer: Grandiose Bilder, große Fragen und ordentlich Humor. In: Die Zeit, 19. Oktober 2023 (zitiert nach DWDS).
  4. dpa: Tipps gegen langweilige Arbeitsroutine. In: sueddeutsche.de. 17. September 2020, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 25. Oktober 2024).
  5. „Am wichtigsten ist das Gefühl, angekommen zu sein“. In: deutschlandfunk.de. 23. Dezember 2015, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  6. 62 Millionen als Vorschuss. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30. Oktober 2016 (zitiert nach DWDS).
  7. Katharina Teutsch: Die gelöschte Fracht. In: Die Zeit, 29. September 2022 (zitiert nach DWDS).
  8. Europa im Umbruch – Zerbricht die Demokratie? In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandradio KdöR, 25. Februar 2017, abgerufen am 25. Februar 2017.