Die Kunst Der Schrift
Die Kunst Der Schrift
Die Kunst Der Schrift
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In' den letzten 5000 Jahren haben sich die Zeichen entwiCkelt
die abgebildeten Gegenstnde (Sach-Zeichen) sind immer
abstrakter geworden
zu allererst stellen die Zeichen statt der Gegenstnde
Gedanken dar
dann Lautgruppen (Silben-Zeichen)
und schlielich vor 3000 Jahren einen einzigen Laut
Diese letzte Etappe war entscheidend
die Zahl der Zeichen konnte auf einmal auf 25 beschrnkt
werden
unsere moderne Schrift geht auf jene geniale Erfindung
der Phnizier zurCk
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Danksagung
Zur Ausstellung
Die Sdlrift knnte, wie die Sprache ..sops, als das schlimmste
oder beste aller Mensdlenwerke bezeidlnet werden,
dennO(h bleibt sie die Sttze unserer Kultur und sidlert
deren Zukunft. Selbst wenn man - angesichts des
Mibrauchs, der oft mit dieser menschlichen Errungenschaft
getrieben wird - dazu neigte, die Trauer des chinesischen
Dichters Wou Wei-ye zu teilen, der in einem "wehmtigen
Lied" an seinen Freund Wou Ki-tseu schrieb, der sagenumwobene Erfinder der Schrift, Ts'ang Kie, weine des
Nadlts und "er habe dazu Grund genug"; selbst wenn
die Sdlrift lediglich dazu diente, jahrhundertelang die Lgen
der Tyrannei oder die Albernheiten der billigen Presse
zu verbreiten, bliebe es dabei, da alle Kulturen schon bei
der Entwicklung dieses Informationsmittels Kunstwerke
damit schaffen wollten und konnten. Schon deshalb wurde
die Schrift zu Recht erfunden und kann vor unserem Urteil
bestehen.
Diese Ausstellung macht sich in dreifacher Hinsicht verdient:
sie zeigt, da einerseits zwisdlen den versmiedeneu
Schrifttypen und dem Schnen eine uralte und sozusagen
angeborene Verwandtsdlaft besteht, da sich andererseits
die Schrift oft mit der Malerei (in China), mit der Bildhauerkunst (in manChen Siegeln), mit der Ardlitektur (in der
mohammedanisChen Kunst) verbunden hat und da drittens
die moderne Kunst dazu neigt, einen Teil der
bildenden Knste unter der BezeiChnung K a 11 i g r a p h i e
zusammenzufassen. Aus all diesen Grnden ist die Ausstellung kostbar und verdient aufmerksame Besudler.
piktographische Sdlrift ans Lidlt zu bringen. Die ZeidlenPiktogramme knnen unter anderem dazu dienen, eine
Botsdlaft mitzuteilen, die aus Mangel an einem Boten mehr
oder weniger ausdrckliche Zeichen erforderlich macht:
so bringen die Eskimos beim Verlassen ihrer Wohnstatt auf
deren Tr Reihen von Figrchen an, die die Dauer und das
Ziel ihrer Reise kundtun. In diesem Fall findet man eine
mandlmal eingerahmte Anordnung auf einer streng
horizontalen Linie. Die Aufteilung der Botsdlaft in getrennte
Figrchen bedeutet eine Analyse der vermutlichen Erzhlungen oder Reden in Sach-Zeidlen und Umstands-Zeichen.
In Amerika besonders findet sidl eine hnliche, aber anders
und weniger regelmig zergliederte Aufteilung in
bebilderten Erzhlungen auf Bisonfellen, die als Mantel
dienen: Bruchstck aus dem Lebenslauf eines Huptlings,
Erinnerung an widltige Ereignisse; am Rande beachte man
dabei eine Ornamentik des Kostms. In derselben Kultur
findet man nodl stilisiertere Bilder auf geflodltenen
Schrpen. Hier wird die Aufgabe der sidltbaren Figuration,
die darin besteht, die Erinnerung an gewisse Ereignisse
aufredlt zu erhalten, auf' einfadle Art gemeistert.
Eine wirklidle Sdlrift, die der Zergliederung der Stze in
nebeneinander gezeichnete Wrter entspridlt, eine Schrift
also als neues Zeichen der Beobadltung und der Abstraktion,
erscheint erst in hher entwickelten Kulturkreisen mit
Stdten; der Stdtebau nmlidl setzt verwickelten und
regelmigen Verkehr besonders wegen der Ernhrung der
Stdter durdl das Land und vor allem die Entwiddung der
Baukunst als handwerklidles und knstlerisdles Schaffen
voraus. Das beweist brigens, da mandle materiellen
Fortsdlritte an der Schwelle der historischen Zeiten wie in
der ferneren Vorgesdlidlte ohne Gebraudl der Sdlrift erreidlt
werden konnten.
Ein einziges Beispiel eines organisierten Staates, der eine
Verwaltung ohne Sdlrift besa, ist der Staat der Inkas in
Sdamerika vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. Sie entbehrten
nicht Lettern), die nach, vor, ber oder unter dem Schriftzeichen stehen, kennzeichnen kurze oder lange Vokale mit
verschiedenem Klang. Im Satz, dessen Ende seinerseits
gekennzeichnet ist, sind die Wrter nicht getrennt.
Es gibt nicht eine indische Schrift, sondern verschiedene
Formen mit mannigfaltigen Kalligraphien (von links nach
rechts geschrieben).
Es ist sehr aufregend, in den verschiedenen Gegenden der
Welt, wo die Schrift mehr oder weniger eindrang und
verschieden gebraucht wurde, die wechselvolle Geschichte
des Alphabets zu verfolgen und zu sehen, wie es sich ber
die Wege des Handels und der religisen Beeinflussung
verbreitete; wie sich auerdem die Schriftformen mit andersgeartetem Material ndern; in welcher Beziehung die
Schreibkunst zu anderen Knsten steht; wie unterschiedlich
sich der spradtlidte Ausdrud{ an die Rechtschreibung anpat,
usw. Wir knnen hier nur einen uerst begrenzten
Uberblid{ geben.
Aus der alten semitisdten Urform entwid{elten sidt nidlt nur
das Kananisdte und das Aramische; im Sden gibt es einen
eigenen Zweig, vor allem auf sd-arabischen Inschriften mit
symmetrisdt geformten Schriftzeichen (wahrscheinlich unter
griechisdtem Einflu); und wenn vor allem bei den groen
lnsduiften auf Gebuden die Zeilen abwechslungsweise von
redlts nadt links und von links nadt redtts angeordnet sind,
so zeugt dies von dem Wunsdt, dem vor der Fassade hinund hergehenden Besudter ein ununterbrodlenes Lesen zu
erlauben. Die daraus abgeleitete thiopische Sdlrift wird von
links nadt redlts gesdtrieben.
Ein westlidter Zweig ist das Lybisdl-Berberisdle, dessen
Gehraum besdlrnkt geblieben ist und dessen ebenfalls
symmetrisdl geformte, aber originelle Sdtriftzeidlen auf alten
Stelen von unten nadl oben in Reihen angeordnet sind.
Die aramisdle Sdlrift hat 1m semitisdlen Gebiet, wo sidl das
Aramisdle seinerseits auf Kosten des Kananisdlen, des
Die Tafeln
1
2
3
4
5
Die Vielzahl der Bilder auf den Tafeln 6, 12, 15, 16, 21, 22, 26 und 48 machte eine Wiedergabe aller auf den Textseiten des
Kataloges genannten Vorlagen nicht mglich.
Fotonadlweis:
Albek, Azis, Istambul 7 a; 26 c
American Embassy, Bad Godesberg 40 a, e
Anton, Ferdinand, Mnchen Tafel 23, 24, 25
Arntz, Kunstarchiv Stuttgart 12 k; 6 e; 7 f; 271;
29 c, i, k
Associated Press GmbH, Frankfurt 5 d; 12 b
Associated Press Ltd., London 12 a, c
Aufsberg, Lala, Sonthofen 3 i; 39 c, d
Bernisches Historisches Museum 4 c
British Museum, London 13 e
Casse Nationale des Monnments Historiques, Paris 6 d; 11 e
Chuceville, M., Paris 6 a, g; 7 e, g; 10 c, d, e; 11 h
Coll. F. Vannotte 201
Colombo J.-Gerard, Paris 27 e
Deutsche Presse Agentur GmbH, Harnburg 26 e; 40 g
Deutsches Ardlaeologisdles Institut, Rom 43 c, d, e, f, g, h,
i, k, 1
Goldberg, Dr. A. M. 13 d, f
Hammerhh & Co., Hamburg 37
DieTafeln
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Die Funktion der Schrift im tglichen Leben
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Schreiben, fr wen?
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fr die Zeitgenossen
in Briefen und Zeitungen.
Fr die Nachkommen
auf gyptischen Reliefs und im Testament.
Fr sich selber
als kritzelnde Kinder, im Journal und
Notizbuch (hier notiert Gauguin seinen
Gemldetausch mit van Gogh) .
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Elementare Zeichen
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Die Zeichen lehnen sich an die Gestalt der
Dinge an, auf die sie sich beziehen. Gelegentlich sind sie jedoch auch abstrakt und nur
fr den verstndlich, der ihre Bedeutung
schon kennt, und daher heute kaum mehr
zu deuten (a, c, g). Sie haben ihre Konvention, sind also Besitz einer bestimmten
Gruppe von Menschen, die ihre Formen
berliefern an die nchste Generation. So
ergibt sich eine gewisse Stabilitt der
Formen, wie sie fr eine ausgebildete Schrift
dann unentbehrlich ist. Die Bildzeichen aus
Kreta (k) sind mit denen der spanischen
Felswnde (a) nahezu gleichzeitig, doch
werden sie in einer hochentwickelten Kultur
verwandt und haben schon den Schritt zur
Schrift getan.
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Ostliebes Mittelmeer
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Ostliches Mittelmeer
Altmittelmeerische Schriften
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Im stlichen Mittelmee rraum entsteht auf
dem Boden jahrtausendealter Siedlungen
seit 2000 v. Chr. die gisch-minoische
Hochkultur mit Kreta als Zentrum. Die
Bedrfnisse einer aufblhenden Zivilisation
fhre n alsbald aus piktographischen Anfngen
zu einer brauchbare n Schriit. Die frhen
Siegel (a) verraten bere its ein sicheres
Formgefhl in der Art, wie die Bildze ichen
in da s Siegeloval eingefgt sind. Vorbildlich
ma g die hohe Kunst der gyptischen Hieroglyphen gewirkt habe n. Doch knnen sie als
eigens tndige Erfindunge n der kretischen
Palastbevlkerunge n von Kno ssos, Phaisto s
usw. gelten. Die Be drfnisse de s Alltags
drngen auch hi er bald ber die bildhalten
Hieroglyphen hinaus zu einer vereinfachten,
linearen Kursiven, die wenig bildhalte
Momente mehr enthlt, jedoch gelufige r zu
sch reibe n ist (e) . Zugleich wird die Anzahl
der bentigten Zeichen dadurch w esentlich
verringert, da aus der Wort- eine Silbenschrill wird. Der Proze de r Rationalisie rung
se tzt sich auch noch in der Weitere ntwicklung
de r Line arschrill selbst fort, die schlie lich
nur no ch 64 s tatt e twa 90 Zeichen verwendet.
Von Kre ta aus hat sich die Schrilt nach
Griechenland (d) und in der gis verbreitet
und ist von Kolonisten auch nach Zypern
gebracht worden. Eines der frhesten Zeugni sse dieses Vorganges zeigt: Die meisten
zyprischen Inschrillen sind in griechischer
Sprache geschrieben. Bestimmte Schwierigke iten de r Schreibung deuten jedoch darauf
hin, da die Schrill ursprnglich fr eine
nichtgriechische Sprache entworfen worden ist.
Die Hethiter hab en nebe n de r bernommenen
Keilschriit (s. Tafel 7, h) seit e twa 1500 v. Chr.
ei ne besondere hi e roglypische Silbe nschriit
ausgebilde t, die von hnlichem Typ ist wie
die kretische. Sie wurde von den Hethitern
als Monumentalschrill fr offizielle In schrillen
verwendet. Ihre e indrucksvollen bildhalten
Zeichen wirkten auch auf den, der sie nicht
zu lesen vermo chte. Auch ihne n kam die
Anregung vielleicht von den prchtigen
Hieroglypheninschrillen de r Pharaonen, doch
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Ostliebes Mittelmeer
Eine d e r folg e nre ichste n Schriitenlwicklunge n is t im Gebie t der syrisch-palstinensischen Kl e instaaten d es 2. und I. Jahr tau send s v. Chr. gelung e n. Hier, im
wichtigsten A us taus ch- und Durchzugsraum
d e r Allen W eil, d er von e ine r re gsame n,
welloiienen Bevlkerung b ewohnt is t,
drngen di e Be drfnisse d es Handel s und
d e r Diplomatie zu zahlreichen Versuche n,
e ine praktikable Schrill zu Iind e n . Oiienbar
ge ng e n die im 2. Jahrlause nd b e kannte n
k e ilschriilirmige n oder hie roglyphi sch e n
Silb en schrifte n mit ihren komplizie rte n
Syste me n, die aus id eo graphischen und
phone ti sche n Eleme nte n zusammengesetzt
sind, ni cht mehr. In de r syrischen Stadt
Ugaril hat man als Unikum e ine k e ilschriitfrmige Schrill e ntdeck t, d e re n Zeich en
Buch s lab e n darste ll e n und die dahe r mit
ein e m viel sparsam eren Ze ich en schatz
a uskommt a ls di e bis d ahin bliche n
Schrille n. Die T e nd e nz g ehl zur V e re infachung hin. U nd es ta u ch en imme r neu e
Versu che v on Bu ch s tab e n-, ge nauer
Konsonale nschriilen auf, die s tatt e twa 80
nur me hr 20-30 Zeiche n b e ntig e n und
damit w ese ntlich h a ndliche r sind. Es g engt
sogar, nur di e Konsonante n zu schre ib e n,
da dies e e ntsch e id e nd fr di e semitischen
Sprachformen s ind. Viel sp te r lgt man
Hilisze ich e n ir die Vokal e hinzu .
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.. . Barrakab von
Wandrelief d es K omgs
n um
Sendschirli mit aramische r T.nschn '
750 v. Chr.
.. .
. SchreiberVor d e m thronende n Komg e1n
Vorderasiatisches Museum, Berlin,
Fo to Marburg.
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Kanaanische Inschrift, gefunden 1n
bei J e rusal e m, um 700 v. Chr.
. discneJI
Bericht vom Durchstich eines unte ru
die
. Tendenz,
Kanals. Be me rkenswer t d..e
ausnach links g e henden Schalte lang
zuziehen.
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Foto Casse Nationale des MonnmeJ
Historiques.
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.
t WeiheN e opunischer Vohvstem m
inschriit, Karthago .
Foto Andre Vigneau, Ed . .,Te l".
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Kerarnli<Ibe
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Inschrift
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F ragment, um 400 v. Chr.
.. . isch 1s
t v ermutl"ICh d er
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. Schnft
D1e
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punisch e n e ntl e hnt; die Ibensch e a
.
I te ressen
g ehrte zum karthagi sch e n n .. . ische
gebiet. Die Schrift luft wie di e phoIZ
nach links.
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Nach Diringer, The Alphabet, NeW
1948.
a Inschrifte n aui ein e m Stei ntf e lche n aus
. . schrill,
h Sabisch-himyarilische St e mm
dem Sinai-Gebie t, Vord e r- und Rckseite ,
um 1500 v. Chr. Vorderseite links:
Sdwestarabien.
u sclte
Seit dem 3.- 2. Jh. v. Chr. Sdsernl
.. Darle h en wird gezahlt im Tempel d er
Schrift mit teilweiser Anlehnung an
Baclal sechs Teile von Hundert".
phnizische Formen. Monumentaler
Rckse ite rechts : .,Dieses ist d e r Zins :
Di e Buchts taben schriite n de r phnizischCharakter.
sech s" . In d e r Nhe e ines Tempels der
pals lin ens ische n St dte s ind natrlich ni cht
Louvre Paris Foto M. ChuzeviJle.
gs
Gttin Bacla t gefunden. Wahrscheinlich
ohn e die A nre gung e n der Hie roglyph e n und
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. Tuare '
von Semite n , die die Bergwerke auf d e r
Brie f e ine r F rau vom S tamm d e J
de r Ke ilschrille n de nkba r. Die Schre ibHalbinsel Sinai ausbeuteten.
tielch e n vo n d e r Halbinsel Si n al (a )
Nordairika.
r agh "
Nach Grimme, Alts inaiti sch e Forschungen.
s ind vielle icht Ze ugen ir di e V e rmittlung
Die no ch heule gebruchliche ,.Tl ~~iern
b Inschrifte n auf Tonscherbe n aus Samaria.
de r Hi ero glyph e n. Doch ist de r Ents tehungsg e nannte Schrill ist von d e n_ N UJUI Scltriil
9.--8. Jh. v . Chr.
b e rliefe rt und von d er pumsche n
proze ll noch in histor isch es Dunkel gehllt.
Kursive Schriitly pe . Nach Driver, Semitic
.
de
(i) abgel e itet.
Die bewe glichen Phnizier haben ihre so
Writing, London 1954.
Nach Coh e n, La grande inve nh_on
.
958
praktische und a ll e n Sprache n le icht
c Phniz.is~he Inschriil aui dem Sarkophag
l' ecriture e t SOll evolulion, Pans 1
anschmi e gs ame Sch rill auf ihre n Hand e lsd es Komgs Esmunza ri von Sidon
k thiopische Handschrift.
und
wegen in a ll e H imme lsrichtung e n getragen .
4. Jh. V . Chr.
'
A u s der sabische n (h) entwickell~ !t
Sie wa nd e rte nicht nur in d ie ph nizi sche n
Mit d e r Beschwrung da s G rab unve r sehrt
von den Arabern importie rte SeiH~ j)U
Koloni e n (!) und de re n Einilullgebie te (g, i),
zu lassen, da es k eine Schtze e nthalte
Wird je do ch u nte r gri echi sch e m EJ~ en
s ond e rn tri e b in d er aramische n und in der
und d e r Knig gut mit de n Gttern s teh e
rechtslufig geschrieben. Ihre h~u;:~estel
gri echi sch e n Versio n zw e i m chtige Zw e ig e ,
die d e n F revler b es traf en wrden.
'
Formen gleichen no ch denen d e l
di e s ich schli e llli ch b e r grolle T e il e d e r Erd e
Nach Corpus Inscriptionum Semiticarum
Ze it.
ve rbreite te n.
Paris 1881.
'
Bibliotheque Nationale, Paris .
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12
Aramische Tochterschriften
Kon se rvi erung e iner de r sie ben Schriftroll e n vom Toten Mee r.
Foto Ass ociated Press.
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Dstliches Mittelmeer
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Buchstabe in Quadratschrilt.
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Ostliebes Mittelmeer
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Die arabische Schriit zerfllt in viele,
auch national bestimmte Schriftarten:
a Aus der Nov e llensammlung des persischen
Dichters Hariri oder el-Hariri (unter dem
Namen "Makaman" bekanntj, geschrieben
in Nashi, Persien 1237.
b Maghribi, eine west-arabische Schrift.
Die Zeile mit Orname nt ist geschrie ben
in Kuli.
c Korantext auf Fayence 1812.
d Monogramm des Sultans Abdul Medschicl
um 1850.
e Korantext in Tsuluts 1925.
f Tabelle mit arabischen Schriftarten, di e
bis 1928 in der Trkei benutzt wurden.
g Das grundlegende Bekenntnis zum Islam
in Kufi (neuere Zeit).
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Fortsetzung
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. Hsing-shu zu Beginn
19
---
Tangutische r Text aus dem H si HsiaReich, im Besitz von Prof. Dr. 0. Karow.
Diese Zeichen sind wohl aus einzelnen
Strichele menten zusammengesetzt, doch
di e ganzen Zeichen sind kaum chine sisch
zu n ennen; be sonders auiillig ist die
hufige Wie de rholung kleine r Strichfolg e n.
In der nordstlichen Mongol ei sind
se it dem 5. Jahrhund ert die K'itan
oder Kitai be kannt, die 907 eine eigene
Dynastie grnde ten und 937, nachdem sie
Teile Nordchinas e rob ert hatten, den
chine sischen Namen Liao annahmen.
1114-1125 wurden sie durch die Jucen
(ode r Dschurdsch en) oder Kin fast vllig
v e rnichte t; die Res te gingen 1218 durch
di e Mongolen unter. Als "Be satzungsmacht" und he rrsche nde Dynastie in
Nordchina nahmen sie zwar sehr rasch
chinesische Kultur an, doch entwickelten
sie, wenn auch mit und au s chinesischen
Elementen ein e eigen e Schrift, die vor
allem als Grabinschrift erhalten ist.
Moso-Tex t in hi erogly phisch-ideographische r Schrift mit syllabi sch en Ents prechung en, nach J. Bacot, les Mo-so,
Le ide 11.
Es ist eine r de r e rsten auf diese W e ise
gl ossie rte n Texte. Ne b en den fa.st
r eali sti sch en Bildzeich en taucht 1mme r
wi ede r di e Zeichenform des chinesischen
>J:..
s. Tafel 18,
Zeich ens fr oben : j_
Ab sch n. a a uf.
Ei ne dem Chine sischen w ese ntlich nh er e
Schrift is t di e Schrift des b er eits unte rgegange ne n Volkes de r vom N o rd en
g ekomm e nen Ta nguten, die im N ordwes te n der chin esisch en Provinz Szechua n
h e rrschte n, di e durch geschickte Politik
di e Una bhii ngigk eit von de r chinesisch e n
Sung-Dyna sti e 960- 1279 e rlangte n und
das Re ich Ta-Hsia ode r 1-Isi-Hsia (Groo de r W es t-Hsia ) e rrichte te n 1038- 1227.
1227 wurd en sie durch einen Straiie ldzug
4 'J 1
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chinesisch e Sung-Dynastie (N or
Sung) besiegt und seine Herrschaft au 1
ge ri chte t. 1233 wurden sie durch
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Dschingis Khans Nachfolger gdillJ ceJI
vernichte t. Doch war die Macht der u
vor alle m politischer Natur, di e K~JtuJ~JI
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wurde im wesentliche n von c1un
Fachle ute n beeinflut. Trotzdem ents a
eine Juce n-Schrift:
Ju cen-Text e ine r Bittschrift, nach
W. Grub e.
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Sie zeigt noch de utliche r als die ande~n
Tex te chinesische Elemente, ja fa st rel
chinesische Zeichen, die j e doch nich~ h
chinesisch le sbar sind, da sie syJlabtSC
v e rwend e t wurden.
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Japanische Schreibkunst
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Chinesischer Setzkasten.
Er untersche idet sich kaum von einem
Se tzkasten mit Buchstaben; hier sind es
Zeichen fr Ube rschriften.
Chine sisches Buch.
Im alten Stil als Blockbuch ge bunden.
Da Schriftzeichen fast e inprgsamer sein
knnen als bildliehe Darstellungen, kann
man leicht einsehen; darum ist die
ostasiatische Reklame in der Hauptsache
noch immer auf das Schriftzeichen
abgestellt:
schlagewer){ fr Zeitungsjapanisch,
St ra e in Tol{yo, Re staurant-Schilder,
nach D. Kee n, Living Japan, London.
Ihre Zeichen werden zu Bildern und man
liest im Vorbe rgehen nicht mehr,
sonde rn denkt nur die ange gebenen
Begriffe (Abb.).
Asahi-Shimbun, Tokyo.
23
Die Azteken, die ,.parvenus", wie H. D. Disseihoff sie so treffend bezeichnet, bernahmen
Form und Technik der mixtekischen Bilderschriften. Als arme und nur geduldete kleine
Stammesgruppen wanderten sie in die
Mesa Central ein. Sie waren wie junger
Wein in alten Schluchen, und sie verstanden
es, im Laufe von weniger als 200 Jahren
teils mit Diplomatie, teils mit Gewalt fast
alle mexikanischen Vlker unter ihre
Tributhherrschaft zu bekommen. Die ,.Schrift"
wird damit erstmalig im alten Mexiko in
den Dienst der Wirtschaft gestellt, ein
Vorgang, der sich in der ,.Alten Welt"
bereits 3000 Jahre v. Chr. vollzog.
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Vorder- und Rckseite von Stele Ill
Guate mala, mit lteste m Maya-Da tum:
8. 12. 14. 8. 15 (6 Juli 292 n. Chr.) .
Stele in Honduras aus 782.
Zwei ganziigurige Initialen an der Sp.~tzer
von Glyphenserien s tellen Periodentrage '
672 dar.
Todesgott und junger Maisgott
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Detail Dresdener Codex, 12. Jahrhunder
(5mal v e rgrert).
.
Markie rstein mit Ballspie ler, 580 n. Chi
Farbig be malte Schale mit Pries teriigur.
Kopfzahlen mit W erten v on 0- 19,
auch Punkte und Balke n wurden
verwendet:
. = e ins, . . . = dre i, - = fnf,
= sie bzehn.
Datumsglyphe n aus Stuclc
Trbalken mit lie gende r Figur und
Datumsglyphe n.
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To ns cherbe mit dem Name n und Stadtbe zirk des ath e nischen Staatsmannes
The mi stokl es, al s "Stimmz e ttel" fr seine
Verbannung abge ge b en , 471 v. Chr.
Foto Histori sches Bildarch iv 1-Iandke.
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N ationalmu seum N eap el, Fo to Histo risch es
Bildarchiv Handke .
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Schon die christlich werdende Antike bevorzugt bewut im Gegensatz zu der klassischen
Versalschrift, die als antik-heidnisch
empfunden wurde, die der Rustica verwandte,
beseelte re Unzialschrift. Die Tendenz, die
Buchs tabenlngen nach oben und unten zu
dehnen, setzt sich immer deutlicher durch,
z. B. in de r eigentmlich stilisierten merowingischen Diplomschrift (a) oder der
ang elsch sischen Halbunziale (e). Sie mndet
in de r Minuskelschrift, deren irische Variante
(d) mit der charakteristischen eckigen Form
durch missionie r ende Mnche nach England
und auf den Ko ntine nt ge bracht, im 8./9. Jh .
je do ch durch di e ka rolingi sch e Minusk el (c)
a bgelst wird. Vom Hofe Karl s des G ro en
(b) bre ite l sich e in seit de r A ntik e unb e kannte r Sinn fr e infach e und klare Schriftform
und kalligraphi sch e Buchg es taltung (b, c)
a us . Di e karolingi sch e Minu sk e l se tzt sich
fas t im ga nze n A bendland dureiL
In antik e r Tra dition le bt di e Minu ske l ganz
a u s der Uundung des Schriftzuges. Doch ni cht
da s Schr eibzeug, son de rn de r Stilwill e
bestimmt di e Form. Denn e benf alls au s de m
Fede rzug e ntw icke lt sich di e vllig and e rsa rtig e gotische Tex tu ra (g), di e im II. Jh .
in Belgie n und N ordfrankre ich e nts te ht.
W hrend di e karolingi sche Minu ske l de m
rom a ni schen Bau stil e ntsp rach, zeigt di e
Tex tura di e spitze Ges treckth eil des Gotischen . Streckung und Brechung der Rundunge n, spachte lfrmige Ve rstrkung de r
O be rl ng e n, w inkliges Ve rbind e n de r kanti gen Schatte ns tri che durch fe ine Haars tri ch e
si nd ihre Ke nnze iche n. A uf Ko sten de r
Les barke it se tzt s ich di e ge ome trische
Kon struktion gl e ich gebaute r Schaftreih e n
durch. Das Orname ntal e wird zum selbstndig e n W e rt je nseits de r Funktion, wi e
e s immer w ie de r in de r Schrift geschi eht.
Auch di e go ti sche Schrift w ird e urop isch e r
Ge rn e inbesitz . Di e e rste n Dru cke r we rd e n
im 15. Jh . ihre Lette rn zum g roen Te il
n ach ihr schn eid e n (s. Ta fel 31). Whrend
de r s treng e o rn a mental e Charakte r di e
Tex tura beso nd e rs fr liturgische Manu skripte empfi ehlt - sie he illl dah e r a uch
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Europa
Papie r.
Se it 105 n. Chr. fabrizi e re n die Chinese n
Papie r. Die se Erfindung wanderte
whre nd e ines Jahrtausends wes twrts
und e rr e ichte Europa im 11. Jh.
Blockbuch.
Das Abdrucken von Siegeln (450) fhrt e
ber di e Herstellung von e ine r Million
magischer Formeln (Japan 770) zum e rste n
Blockbuch: die Diamond Sutra, China 868.
Bewe gli ch e Buchstaben.
Die be de utendste Erfindung: die be w e glichen Buchstaben.
Zue rst in Ke ramik, 1050, dann in Zinn,
1150, Holz, 1300, und schlie lich in Bronze ,
1390. Sechzig Jahre s pte r kam Gute nbe rg 's Entde ckung 1450.
(aus : The invention of printing in C hina
and its spread w es tward, by Thomas
Francis Carter, revis e d by L. Carrington
Goodrich, sec. e d., The Ronald Press ,
N . Y.)
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I 9o
Der pythagoreisch e Le hrsalz (a) und das
Re ch e nbre tt (b) hab e n lange ausgeholfen,
bis um 500 v. Chr. die Hindus di e Null erfand e n
und da s Prinzip d er Position d er Ziiiern.
Darnil eriine len sie der Mathematik ne ue
Wege. Die hindu -a rabi sch en Ziiie rn wurden
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Rembrandts Sohn Titus lesend, um 1656.
Kuns this torisches Museum, Wie n.
Foto Kuns tarchiv Arntz.
Plas tik von d em A ltar der Hube r-Kap elle
in Kempte n.
Fo to Lala Aufsbe rg.
Le hrende r A pos tel, Plas tik von einem
Alta r in de r Sebalduskirche ,
N rnb e rg, 1485.
Foto La la Aufsberg.
l esend es Mdch en,
Gemlde von Gus tav A. H ennig.
Foto His torisch es Bildarchiv Handke.
De r Bche rw urm,
Ge m lde v on Spitzwe g.
Foto His torisches Bildarchiv Handke.
Blinder di e e rs te transparente Blindenze itung de r W elt mit den Finge rn
a btas te nd lesend.
Foto Ass ociate d Pre ss.
De r Kronprinz Ramses II., a us e ine m Buch
Hymne n rezitie rend, dan eben di e Lis te
de r kn igli che n Vo rfahr en,
gy ptisches Re lie f.
Foto Marb urg.
Vor de r A nschlagsul e.
Foto A bisag Tiillmann.
Die Ze ilungslese r,
Lithographie v on Daumie r.
:roto His torisches Bildarchiv Handke.
In die Ze itung vertie ft.
Foto dpa-Bild.
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40
Moderne Drucktechnik
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Bis um 1800 nde rt sich an der im 15. Jh.
e rfund ene n Buchdrucl{lechnik mit Handsalz
und hlze rn er Presse wenig. Das gesteigerte
Bildungs- und Wissenschaftsbedrfnis weiter
brgerlicher Schi chte n, das Aufldrung und
Liberalismus geweck t hab en, ma cht je do ch
auch di e Drucktechnik fr di e vervielflligle
Leis tung ma schin eller Produktion reif. 1810
erfinde t Friedrich Knig di e Dampfpresse.
Sie druckt s tatt der 300 Bogen mit de r
Handpresse bis zu 4000 Bogen in der Stund e.
Diese r Fortschritt kommt vor allem d e r
Zeitungspresse zu gute, di e sich bald auf
tgli ches Erscheinn und hoh e Au flag e n
e inrichtet. Weitere Fortschrille bringe n di e
Letterngiellmaschine, zue rst von William
Church 1822 lwn s trui e rt, und Giuseppe
Mazzinis Setzmaschine von 1843. Di e
he utig e n Millionenauflagen mod e rn e r
Drucke re ie n komm e n mit Hilfe ri esiger
Rotationsmaschin en (e) zustand e. Der
H<mdsatz ist heute auf typographisch
beso nd e rs schwierige oder sthetisch
anspruchsvolle Arbeiten (Anze ige n,
bibliophil e Drucke ) beschrnkt. Da s Feld
be he rrsche n di e Setzmaschinen na ch dem
Linotype-System, das jeweils ganze Zeilen
giet und entsprechend ra sch zu arbeiten
vermag (g), oder dem Monotype-System (i),
da s einzelne Buchslaben zu Ze ilen zusammenlgt, wobei ein Lochstreifen (h) zwischen
Setz- und Giemaschine vermitteil und auch
komplizierteren Satz erlaubt. Die jngs te
Entwicklung sind die Filmsetzmaschinen,
di e di e Geschwindigkeit de r Sa tzherste llung
bis an di e u e rs te Grenze he raufg eschraubt
haben (k, 1). Durch die ma schin ell e Vervielilligung ist di e Schrift in alle Bezirke des
menschlichen Dase ins einge drung e n, und es
gibt kaum mehr ei nen Vorgang uns e res
Lebens, den sie ni cht informierend,
koordinierend, kontrollierend, registriere nd,
inte rpre ti e rend begleitet.
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Die Handschrift des Knstlers, wie beim
Namenszug, wird zum Hauptmoment im
Bild.
Van Gogh
Eine Mauer, von Brassal fotografiert
Miro
Mathieu
Arabisches Kalligramm des neunzehnten
Jahrhunderts
Klee
Cuixart
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Alcopley
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di e Be griffsschrift: da s Ideog ramm
da s Bild
di e Sprache .
Ecrilure Wriling Escrilura Schrift
Telekommunikation.
tele co mm unication
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