Handbuch Strassenbau 1.31 - 10.18 PDF

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Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt

Tiefbauamt
Infrastruktur

Eine aktuelle Ausgabe dieses Dokuments, der Normen, Weisungen und For-
mulare finden Sie auf unserer Internetseite:

http://www.tiefbauamt.bs.ch/

➔ Baustellen & Projekte ➔ Standards & Vorlagen ➔ Normen, Merkblätter,


Wegleitungen

Verfasser: Ausgabe vom 31.12.2017


Michael Schweizer Version 1.31
Tiefbauamt/Infrastruktur-Planung

In Zusammenarbeit mit
Fachthemengruppe Strasse
und vielen mehr.

Die in diesem Dokument verwendeten Bilder sind zufällige Beispiele aus der Praxis. Sie sind in keiner Weise ab-
sichtlich auf Firmen oder Personen bezogen.

Alle Tabellen und Abbildungen in diesem Dokument dürfen nur in Absprache mit dem TBA weiterverwendet werden.

2 Handbuch Strassenbau
Version 1.31 / 31.12.2017
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Einleitung
Das vorliegende Dokument enthält wichtige Regeln und Hinweise, welche bei der Projektie-
rung und Ausführung von Strassenbauarbeiten zu berücksichtigen sind.

Ziel dieses Dokumentes ist, eine optimale und einheitliche Qualität der Bauausführung, welche
für die Dauerhaftigkeit der Strasse und ihrer Nutzung entscheidend ist, zu erreichen. Die Ein-
haltung der vorgeschriebenen Regeln bedeutet keine Erhöhung der Standards bzw. der Kos-
ten, sie dient lediglich der fachlich richtigen Ausführung der Arbeiten.

Das Handbuch richtet sich an die Projektleitungen, die Bauleitungen sowie an die ausführen-
den Unternehmungen.

Das Handbuch ist bei sämtlichen Bauarbeiten an den Stadt- und Kantonsstrassen des Kantons
Basel-Stadt anzuwenden. Es ersetzt keine gültigen Ausführungsnormen (SN, EN oder Aus-
führungsnormen des Tiefbauamtes), sondern ergänzt oder verdeutlicht lediglich deren Anwen-
dung. Abweichungen zum Handbuch sind mit dem Tiefbauamt (nachfolgend TBA genannt) zu
besprechen.

Das Handbuch ist eine Grundlage der Verträge, die mit dem TBA abgeschlossen werden.

In dieser neuen Version werden wiederum verschiedene Lücken geschlossen, diverse Präzi-
sierungen und kleinere Anpassungen vorgenommen.

Handbuch Strassenbau 3
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung .............................................................................................................................. 3
Schadens- und Fehlerbeispiele .......................................................................................... 9
Projektierung und Überwachung ..........................................................................................13
Dimensionierung, Festlegen der Randbedingungen und Parameter .................................13
Verkehrsphasen................................................................................................................14
Baustelleninstallation und Lagerflächen ............................................................................14
Signalisation, Markierung, Abschrankung und Absperrung ...............................................14
Überwachung der Ausführung ..........................................................................................15
Ungebundene Gemische ...............................................................................................15
Bituminöser Belag .........................................................................................................15
Umgang mit Abweichungen ..............................................................................................18
Belastetes Aushubmaterial (PAK, Arsen etc.) ...................................................................18
Eigentum, Rechte und Pflichten ....................................................................................19
Belag .............................................................................................................................19
Fundation ......................................................................................................................20
Aufgrabungsmeldung ........................................................................................................20
Zustandsaufnahme, Instandstellung und Restwert ............................................................20
Oberbau und Auffüllung........................................................................................................21
Untergrund........................................................................................................................21
Werkleitungsgräben ..........................................................................................................21
Planum .............................................................................................................................23
Geotextile .........................................................................................................................23
Fundationsschicht .............................................................................................................23
Planie ...............................................................................................................................25
Tragschicht .......................................................................................................................25
Binderschicht ....................................................................................................................25
Deckschicht ......................................................................................................................26
Belagseinbau .......................................................................................................................26
Maschineller Einbau .........................................................................................................27
Handeinbau ......................................................................................................................27

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Walzen .............................................................................................................................27
Minimale Belagstemperaturen unmittelbar vor dem Walzen ..........................................27
Vibrowalze.....................................................................................................................28
Pneuradwalze ...............................................................................................................28
Kombiwalze ...................................................................................................................28
Glattmantelwalze ...........................................................................................................28
Haftvermittler ....................................................................................................................28
Emulsion .......................................................................................................................29
Lackbitumen ..................................................................................................................29
Belagssorten ........................................................................................................................30
Tragschicht .......................................................................................................................30
AC T ..............................................................................................................................30
Binderschicht ....................................................................................................................30
AC B..............................................................................................................................30
Deckschichten ..................................................................................................................30
AC MR 8 LN mit PmB 45/80-65 (CH-E) .........................................................................30
SMA 8 mit PmB 45/80-65 (CH-E) ..................................................................................30
AC 8 S mit PmB 45/80-65 (CH-E) .................................................................................31
AC 8 S oder N ...............................................................................................................31
SDA, SemiDichter Asphalt (Lärmmindernder Belag) .....................................................31
AC Typ BS (Trottoir-Deckbelag) ....................................................................................31
Eingestreuter Deckbelag ...............................................................................................31
Bitumensorten und -qualität ..............................................................................................32
Ausbauasphaltzugabe ......................................................................................................32
Niedertemperaturbelag / Niederviskose Beläge ................................................................32
Betonbelag .......................................................................................................................33
Grundsätze....................................................................................................................33
Nachbehandlung & Verkehrsfreigabe ............................................................................34
Betonqualität Kreiselfahrbahn und Ein-/Ausfahrten .......................................................35
Vermörtelungsbelag (VB) / Halbstarre Deckschicht (HD) ..................................................35

Handbuch Strassenbau 5
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Spezialbeläge ...................................................................................................................37
MA (Gussasphalt)..........................................................................................................37
Whitetopping .................................................................................................................37
Blacktopping..................................................................................................................37
Gestalterische Sonderbeläge ........................................................................................37
Dünnschichtbelag ..........................................................................................................38
Flächenpflästerung ........................................................................................................39
Mergelbelag ..................................................................................................................41
Betonplattenbeläge .......................................................................................................41
AC EME 22 ...................................................................................................................41
Belagsarmierung ..................................................................................................................42
Anwendung .......................................................................................................................42
Einbauanweisung Typ "Carbophalt G" ..............................................................................44
Belagsflicke ..........................................................................................................................45
Belagsanschnitte ..................................................................................................................46
Hilfsanschnitte für die Bauphasen .....................................................................................46
Anschnitt für Belagseinbau in Etappen .............................................................................46
Anschnitt für die Instandstellung .......................................................................................46
Anschnitt für Betonplatten und passgenauen Verkehrsinseln............................................47
Grabenabdeckungen ............................................................................................................48
Abdecken mit Stahlplatten ................................................................................................48
Provisorischer Belag .........................................................................................................48
Dünnschichtige Deckbeläge .................................................................................................49
Kaltmicrobeläge (beispielsweise Microsil) .........................................................................49
Oberflächenbehandlung (OB) ...........................................................................................49
Risssanierung ......................................................................................................................51
Rissverguss ......................................................................................................................51
OB-Flick (beispielsweise Euphalt) .....................................................................................51
Belagsschäden .....................................................................................................................52
Netzrisse...........................................................................................................................52
Schlagloch ........................................................................................................................52
Offene Schotterung ...........................................................................................................52

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Quergefälle...........................................................................................................................53
Fahrbahn ..........................................................................................................................53
Trottoir ..............................................................................................................................53
Randabschlüsse ...................................................................................................................54
Hohe Randsteintypen .......................................................................................................54
Schalenstein .....................................................................................................................54
Beton und Mörtel ..............................................................................................................55
Sicherheitszuschlag ..........................................................................................................55
Bearbeitung ......................................................................................................................55
Randabschlussradien ...........................................................................................................56
Trottoirabsenkungen ............................................................................................................56
Inseln ...................................................................................................................................58
Vorgängig erstellte Insel ...................................................................................................58
Nachgängig eingeschnittene Insel ....................................................................................58
Nachgängig geklebte Insel ................................................................................................59
Ausbaustandards für Strassen mit (erhöhtem) Gefahrguttransport .......................................60
Kreisel-Materialisierung und konstruktive Details..................................................................61
Grundsätzliches ................................................................................................................61
Farbliche Gestaltung, Fahrbahnmaterialien ......................................................................61
Kriterien für die Wahl von Beton .......................................................................................61
Bituminöser Belagskreisel .............................................................................................62
Betonbelagskreisel ........................................................................................................62
Markierung Fahrbahnrand ................................................................................................62
Innenring...........................................................................................................................62
Grundsatz .....................................................................................................................62
Trambefahrung ..............................................................................................................62
Trenninsel .........................................................................................................................62
Haltestellen ÖV ....................................................................................................................64
Bushaltestelle ...................................................................................................................64
Tramhaltestelle .................................................................................................................65
Kombihaltestelle ...............................................................................................................66

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Abdeckungen im Strassenraum............................................................................................67
Versetzen .........................................................................................................................67
Verwendete Systeme ........................................................................................................68
Höhenverstellbares System (analog Kofel) ....................................................................68
Gussrahmen..................................................................................................................69
Deckel mit erhöhter Oberflächenrauigkeit ......................................................................69
Entwässerung ......................................................................................................................70
Dimensionierung ...............................................................................................................70
Anschlussleitungen ...........................................................................................................70
Wasserlauf........................................................................................................................71
Strassensammler und Einläufe .........................................................................................71
Rinnen ..............................................................................................................................71
Roste ................................................................................................................................72
Gossen .............................................................................................................................72
Spezielle Strasseneinrichtungen ..........................................................................................73
Markierung und Signalisation ............................................................................................73
Beleuchtung......................................................................................................................73
Lichtsignalanlagen ............................................................................................................73
Kunstbauten .....................................................................................................................73
Leitungstunnel ..................................................................................................................73
Anhang .................................................................................................................................74
Umrechnungsfaktoren Pflastersteine ................................................................................74
Oberbaudimensionierung TBA BS ....................................................................................75
Einbauprotokoll für Walzasphalt ........................................................................................76
Norm 404: Schema für Materialeinbau ..............................................................................77
Kontrolle Siebkurve: Ungebundenes Gemisch 0/45 ..........................................................78
Bestellliste Standardmaterialen ab Lagerplätzen TBA BS .................................................79
Bildverzeichnis zu Strassenbaumaterialien TBA BS .........................................................80
Strassennetz gemäss Störfallverordnung Kanton Basel-Stadt ..........................................81
Projektierungsrichtlinie für Infrastrukturanlagen BVB ........................................................82
IWB-Abdeckungen ............................................................................................................83
Quellenangaben ...................................................................................................................84

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Schadens- und Fehlerbeispiele


Die Bilder in der Folge zeigen Schäden und Fehler, welche bei einer korrekten Arbeitsvorbe-
reitung und -ausführung hätten vermieden werden können.

Tragschicht zu hoch gebaut Tragschicht zu dünn eingebaut


(nach Fräsarbeiten von 3 cm erkannt)

Falsche Erneuerungsflächen einer Tragschicht Tragschicht: Flick an Flick im Kreuzungsbereich

Werkleitungsgräben: Spriessung zu spät gezogen Rohrumhüllung ungenügend (zu grosse Steine)

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Einbruch bei Bauprovisorium Zu tief eingebauter Einlaufrost

Dampfblase unter Gussasphalt ("Warze") 6 Bohrkerne beisammen, anstatt auf 200 m verteilt

Übermässiger Abrieb in 3-jährigem Testbelag Falsche (unästhetische) Materialwahl

Durchgehender Belagsriss Ungenügender Schichtverbund

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Beton statt Belag (Blick auf Binderschicht) Entsorgung von tadellosem TBA-Material

Abgehängter Randabschluss (Baugrube) Abgehängter Randabschluss (Werkleitungsgraben)

Senkung (ungenügende Verdichtung) Frosthebung (keine Frostsicherheit)

Ungenügende Planie Ungenügende Materialqualität

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Falsche Sanierungsmethode Unzulässiger Nachschnitt (Diamantblatt)

Unfachmännisch verklebter Randstein Durchtrennen statischer Brückenbewehrung

Unakzeptabler Flick

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Projektierung und Überwachung


Dimensionierung, Festlegen der Randbedingungen und Parameter
Die zukünftige Nutzung der Strasse bestimmt ihre Dimensionierung. Die Belagswahl, der Auf-
bau des Fahrbahnoberbaus und die erforderlichen Verdichtungswerte der Fundationsschicht
erfolgen durch das TBA/Infrastruktur-Planung und werden mit dem Formular "Oberbaudimen-
sionierung für Kantons- und Stadtstrassen" dokumentiert (Anhang).

Verkehrslastklassen:
Verkehrslastklasse Strassenklasse gem. Stras- Oberbautyp TBA BS
seninformationssystem TBA BS
T6 nicht definiert
T5 K1h A
T4 K1 B
T3 K2 C
T2 K3 D
T1 E

Spezielle Beanspruchungen (Kreuzung mit LSA etc.) führen zur Erhöhung der Lastklasse um
eine Stufe.

Der definierte Fahrbahndeckbelag gemäss "Oberbaudimensionierung TBA BS" gilt generell


für die ganze Fahrbahnfläche inkl. des Tramgleisbereichs. Bei den Oberbautypen A1, A2 und
B darf die BVB ihren eigenen Belagstyp "AC 8 N" zwischen den Schienen einbauen. Beim
stark lärmmindernden Deckbelägen - wie möglicherweise beim Typ A3 - wird über die ganze
Fahrbahn (auch zwischen den Schienen) der definierte Deckbelag eingebaut.

Wenn nichts anderes definiert ist, hat der Untergrund der Tragfähigkeitsklasse S2 (gemäss
SN 640 324) mit dem zu erreichenden Wert ME1 ≥ 15 MN/m2 zu genügen.

Bei der Vorbereitung der Ausführung sind zahlreiche Parameter zu berücksichtigen. Aus Sicht
des Strassenunterhalts sind dies im Speziellen die Arbeitsetappen der verschiedenen Schich-
ten (Fundationsschicht, Tragschicht, Binderschicht, Deckschicht, Betonplatte Bushaltestelle
etc.) sowie die Verkehrsphasen während des Baus.

Der Einbau von Belagsschichten soll generell maschinell mit Fertigern und nicht von Hand
erfolgen.

Die Längseinbaunähte von Tragschicht und Binderschicht sind horizontal um mindestens 20


cm - besser 30 cm - zu versetzen. Querfugen sind um mindestens 50 cm zu versetzen. Ist dies
nicht möglich, so sind je nach Verkehrslastklasse (≥ T4) entsprechende Vorkehrungen (siehe
"Belagsarmierung") zu treffen. Es ist darauf zu achten, dass der Deckbelag fugenlos eingebaut
werden kann. Sind aus wichtigen Gründen Deckbelagsfugen notwendig, so sind diese genau
mit der Fuge in der Binderschicht übereinander zu legen. Deckbelagsfugen werden zur Bin-
derschicht nicht versetzt.

Handbuch Strassenbau 13
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Die Lage der Arbeitsfugen ist bereits bei der Projektierung zu berücksichtigen. Arbeitsfugen
unter einer Radspur von Schwerverkehr und Bus wirken sich sehr ungünstig auf die Dauerhaf-
tigkeit und das Rissverhalten des Belags aus und müssen vermieden werden. Folglich ist die
geplante Spureinteilung (Signalisations- + Markierungspläne) bereits bei der Vorbereitung der
Bauetappen zu berücksichtigen.

Die Funktionsfähigkeit und der Zustand der Strassenentwässerung sind zu überprüfen und
gegebenenfalls zu sanieren oder zu erneuern. Bei Ersatz von Kontrollschachtdeckeln ist mit
dem Tiefbauamt/Infrastruktur-Planung/Entwässerung und Gewässer rechtzeitig Kontakt auf-
zunehmen.

Verkehrsphasen
Es muss dem Planer schon bei der Ausschreibung der Arbeiten klar sein, wie die Verkehrs-
phasen im Groben aussehen und umgesetzt werden können. Verkehrsphasen haben einen
grossen Einfluss auf die einzusetzenden Maschinen und schlussendlich auf die zu erreichende
Qualität.

Es gibt unterschiedliche Routennetze, die in den Verkehrsphasen zu berücksichtigen sind.


Dies sind beispielsweise:
- Notfallachsen
- Ausnahmetransporte
- Lifeline-Achsen
- Störfallverordnung
- ÖV-Netz
- Radrouten

Generell sind Etappen so zu wählen, dass eine optimale Ausführungsqualität resultiert. Es darf
nicht aus Bequemlichkeit gestückelt werden. Pflästerungen (z.B. bei Trottoirüberfahrten) und
Belagseinbauten (in einer Erschliessungstrasse) sind grossflächig auszuführen. In der Aus-
führung sind Querfugen anstelle Längsfugen vorzuziehen (besser 2 Einbauten über die ganze
Fahrbahn mit jeweils 100 m Länge, anstatt 2 Einbauten über die ganzen 200 m in eine linke
bzw. rechte Hälfte aufgeteilt).

Im Zweifel ist die TBA/Infrastruktur-Planung beizuziehen.

Baustelleninstallation und Lagerflächen


Die für die Baustelle benötigten Flächen sind so knapp wie möglich und sauber zu halten. Sie
sind auf der Allmend bewilligungspflichtig.

Signalisation, Markierung, Abschrankung und Absperrung


Für die Genehmigung von grösseren Baustellensignalisationen, Umfahrungskonzepten, tem-
porären Aufhebungen von Parkplätzen u. ä. ist die Kantonspolizei (Abteilung Verkehr, Dienst
für Verkehrssicherheit) zuständig. Im Bereich von Gleisen ist zusätzlich die BVB oder BLT
beizuziehen.

Für das Entfernen und Wiederanbringen von definitiven Signalisationen und Markierungen ist
das TBA/Betrieb zuständig. Der Unternehmer bzw. die örtliche Bauleitung hat dies rechtzeitig
zu melden.

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Markierungen im Bereich von Baustellen auf definitivem Belag müssen in der Regel geklebt
werden, da sonst der Deckbelag bei der Demarkierung deutlichen Schaden nimmt.

Absperrungen müssen behindertengerecht ausgeführt werden (siehe SN 640 075). Sie sind
zudem gegen Umkippen bei Wind zu sichern. Es wird hier auf die SN 640 886 "Temporäre
Signalisation auf Haupt- und Nebenstrassen" verwiesen.

Absperrungen haben für die Strasse zerstörungsfrei zu erfolgen. Bohrungen in den Belag sind
daher generell nicht gestattet. Über Ausnahmen (z.B. entlang Tramgeleisen mit anschliessen-
der Belagsentfernung) entscheidet ausschliesslich der zuständige Strassenmeister.

Überwachung der Ausführung


Bei der Ausführung sind alle im Projekt festgelegten Parameter (Kennwerte, Einbauetappen,
Belagsstärke und -qualität etc.) einzuhalten. Diese werden von der Bauleitung verifiziert. Bei
Abweichungen ist in jedem Fall das TBA (Projektleiter oder Bauleiter) beizuziehen. Wird der
Kontroll-/Prüfplan (KPP) angewendet, bildet er die verbindliche Basis für die Überwachung.
Sämtliche Messungen und Analysen müssen an ein Labor beauftragt und ausgeführt werden,
welches die dafür notwendigen und gültigen Akkreditierungen nach aktueller Norm besitzt. Es
werden keine Resultate von nicht entsprechend akkreditierten Labors akzeptiert. Bei deutli-
chen wie auch kritischen Abweichungen ist zudem mit dem TBA/Infrastruktur-Planung zur Be-
sprechung der weiteren Massnahmen Kontakt aufzunehmen.

Von allen auf der Baustelle verwendeten Materialien müssen dem TBA vor Verwendung gül-
tige und normkonforme Konformitätsnachweise (Belag: Erstprüfung, Fundation: Eignungs-
nachweis) vorliegen, welche der Unternehmer bei Bedarf zu erbringen hat.

Die Lieferscheine sind zu überprüfen, falsches oder ungeeignetes Material ist zurück zu wei-
sen.

Ungebundene Gemische
Ungebundene Gemische werden auf die Einhaltung der Siebkurve, stofflichen Zusammenset-
zung und chemischen Belastung gemäss VVEA untersucht. Zugeführtes Material muss die
Grenzwerte für "unverschmutzten Aushub" (VVEA Anh. 3 Ziff. 1) erfüllen, vor Ort ausgebautes
und wieder eingebautes Material muss die Grenzwerte für "schwach verschmutzter Aushub"
(VVEA Anh. 3 Ziff. 2) erfüllen. Zugeführtes Material wird > 200 m2 oder bei Konformitätsbe-
denken untersucht. Stichproben sind auch bei kleineren Flächen möglich. Grundsätzlich wird
bei einer Untersuchung pro 100 m Streckenlänge eine Probe durch ein akkreditiertes Labor
entnommen und nach Korngrössenverteilung, PAK und gegebenenfalls weiteren Prüfungen
untersucht.

Vor dem Einbau des bituminösen Belags sind Messungen des ME-Wertes auf der Planie ge-
mäss Norm 640 585b zum Nachweis der erforderlichen Werte durchzuführen. Sind bei einer
allfälligen Nachmessung immer noch ungenügende oder auffällige Messwerte vorhanden, ist
mit TBA/Infrastruktur-Planung Kontakt aufzunehmen.

Bituminöser Belag
Der Belagseinbau ist dem TBA/Infrastruktur-Planung unter Angabe von Ort, Datum und Zeit
mittels Formular "Oberbaudimensionierung TBA BS" vorgängig schriftlich zu melden.

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Mischgutproben vom eingebauten Material werden bei allen Schichten sämtlicher Oberbauty-
pen und einer Einbaufläche > 200 m2 genommen und analysiert. Es sind stichprobenmässig
sowie bei Bedenken zur Belagsqualität Proben bei kleineren Einbauflächen und -mengen zu-
lässig und sinnvoll.

Untersuchung ≤ 200 m2 > 200 m2 und > 2'500 m2


≤ 2'500 m2 oder > 500 t

Mischgutuntersuchung Basis *) Stichprobe ≥1 Probe pro nach


Schichtetappe SN 640 434
Hohlraumgehalt Marshall, Korngrössenvertei- Stufe 1:
lung, löslicher Bindemittelgehalt 1 Rückstellprobe BS-Typ A-B
pro Schichtetappe Stufe 2:
BS-Typ C-E

Mischgutuntersuchung BM *) Stichprobe 1 Probe pro nach


Bindemitteleigenschaften (RuK, Penetration,
Schichtetappe SN 640 434
Stufe 1:
elastische Rückstellung bei PmB) BS-Typ A-B
Stufe 2:
BS-Typ C-E

PAK-Analyse *) Stichprobe 1 alle 5 Pro- 1 alle 5 Pro-


ben, ben,
(erhöhtes Risiko bei AC T, AC B) min. 1 Probe min. 1 Probe
*)
Die Probennahmen der unterschiedlichen Untersuchungen können zusammengelegt wer-
den. D.h. PAK und Mischgutuntersuchung (Basis + BM) dürfen aus der gleichen Probenahme
erfolgen.

Bei Rückstellproben handelt es sich um gewöhnliche Probenahmen an einem eigenen Ort,


welche aber nur bei Bedarf analysiert werden. Sie sind dem Labor zur Aufbewahrung zu über-
geben. Bei Abweichungen werden diese nachträglich analysiert und zusammen mit den Pro-
ben der Unternehmung zur erweiterten Beurteilung herangezogen. Sie dürfen erst nach Frei-
gabe durch den Projektleiter nach Abnahme der Belagsarbeiten entsorgt werden.

Die Probenahmen erfolgen durch den Unternehmer oder das Labor:


- bei Trag- und Binderschichten durch Ausstechen hinter dem Fertiger oder aus der Mitte der
Fertigermulde
- bei Deckschichten aus der Mitte der Fertigermulde

Die Proben der Bauherrschaft und diejenigen der Unternehmung müssen durch ein akkredi-
tiertes Labor untersucht werden. Bei Mischgutuntersuchungen ist immer die Erstprüfung zu
berücksichtigen (Referenzwerte).

Bohrkerne aus dem eingebauten Belag werden nur auf Anweisung des TBA/Infrastruktur-Pla-
nung entnommen.

Die Schichtdicken des Belags sind während des Einbaus zu überprüfen. Dabei sind nachfol-
gende Toleranzen des TBA empfohlen, damit die mittels Bohrkernen bestimmten Werte mit
einer Toleranz von 20 % für die Einzelwerte eingehalten werden können. Gemäss Mischgut-
verbrauchsbilanz sind maximal 5 % Abweichung zulässig. Siehe auch SN 640 430.

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Typische Schichtarten und Dicke Toleranzempfehlung Toleranz EW bei


TBA beim Einbau Bohrkern
AC MR 8 LN, 3.0 cm ± 5 mm ± 6 mm
AC 8 S mit PmB, 3.0 cm ± 5 mm ± 6 mm
AC 8 S oder N, 3.0 cm ± 5 mm ± 6 mm
AC B 22 H, 7.0 oder 8.5 cm ± 10 mm ± 14 bzw. 17 mm
AC B 22 S, 7.0 cm ± 10 mm ± 14 mm
AC T 16 N, 5.0 cm ± 10 mm ± 10 mm
AC T 22 S oder N, 7.0 oder 10.0 cm ± 10 mm ± 14 bzw. 20 mm
AC T 32 H, 12.0 oder 13.0 cm ± 15 mm ± 24 bzw. 26 mm

Beim Einbau von bituminösen Schichten sind die Temperaturen der Mischung auf dem Last-
wagen, in der Fertigermulde, hinter dem Fertiger eingebracht und beim Walzen zu kontrollie-
ren.

Die Temperaturen sind vom verwendeten bituminösen Bindemittel abhängig. In der Regel sind
Anliefertemperaturen über 180°C zu hoch und bei Temperaturen unter 100°C ist eine Verdich-
tung mit Walzen nicht mehr richtig möglich. Siehe auch Kapitel "Walzen". Lieferungen von
Standardbelägen über 190°C müssen abgewiesen werden!

Es wird empfohlen, die Temperatur mittels Einsteckthermometer zu messen. Dabei ist darauf
zu achten, dass das Gerät die Kerntemperatur misst und nicht die Messspitze durch die warme
Schicht durchgeschoben wird oder nur knapp überdeckt ist.
Wird mittels Infrarotthermometer gemessen, darf nur im durchmischten und bewegten Material
gemessen werden, da die Oberflächentemperatur sofort deutlich abnimmt und daher falsche
Messwerte bezüglich Kerntemperatur liefert. Zudem muss das Gerät (Reflexionsfaktor etc.)
korrekt eingestellt sein.
Unabhängig von der Messart muss das Gerät kalibriert sein.

Beim Belagseinbau sind längere Standzeiten (> 10 Minuten bei der Deckschicht bzw. > 20
Minuten bei der Binder- und Tragschicht) des Fertigers zu vermeiden. Der Einbau hat bei tro-
ckenem Wetter und ausreichenden Bodentemperaturen zu erfolgen. Ein leichter Nieselregen
kann bei Trag- und Binderschicht toleriert werden. Jedoch darf das Wasser auf der Unterlage
keinen geschlossenen Wasserfilm bilden. Die zu überbauende Schicht muss sauber und weit-
gehend trocken sein. Das Tiefbauamt bzw. die Bauleitung (als dessen Vertretung) haben bei
deutlichen Abweichungen (i.d.R. bei Boden- und Lufttemperatur, Niederschlag) Weisungsbe-
fugnis den Einbau aufzuschieben, zu unterbrechen, abzubrechen oder zu untersagen. Der
Bauunternehmer hat der Anweisung in jedem Fall Folge zu leisten.

Für Trag- und Binderschichten von < 60 mm Stärke muss die Bodentemperatur mindestens
10°C betragen und für Trag- und Binderschichten mit > 60 mm Schichtstärke muss die Boden-
temperatur mindestens 5°C betragen.

Beim Einbau des Deckbelags ist gemäss SN 640 430 eine Bodentemperatur von mindestens
15°C notwendig. Der Deckbelag darf nur bei trockenem Wetter eingebaut werden.

Handbuch Strassenbau 17
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Bei einem Einbau "warm-in-warm" muss die warme untenliegende Schicht eine Oberflächen-
temperatur ≤ 40°C bzw. eine Kerntemperatur ≤ 60°C aufweisen. Solange die untenliegende
Schicht Spuren oder Deformationen unter Last erfährt, sind die Randbedingungen für den Ein-
bau der nächsten Schicht nicht gegeben.

Belagseinbau bei schlechterer Witterung bzw. tieferer Temperatur als die vorgeschriebene
darf nur nach Rücksprache mit dem Strassenmeister TBA erfolgen.

Besteht eine Pause von mindestens einem Tag zwischen dem Einbau der Belagsschichten
oder wird der Verkehr zeitweise darüber geführt, ist ein geeigneter Haftvermittler (Emulsion,
Lackbitumen etc.) auf der zu überbauenden Schicht aufzubringen.

Generell gilt auch hier die SN 640 430b, insbesondere Artikel 30.

Die Einbauprotokolle gemäss Vorlage des TBA sind für alle Fahrbahn-Oberbautypen (A bis D)
auszufüllen und dem TBA zusammen mit den Laboranalysen abzugeben (Anhang).

Umgang mit Abweichungen


Im Falle von Abweichungen muss über die Art, die Häufigkeit, die Wertabweichung, das be-
troffene Objekt, die Nutzung und die Kombination/Kumulation von Abweichungen unterschie-
den werden. Dieses Handbuch gibt keine abschliessende Aussage über die Toleranz, Korrek-
turmöglichkeiten oder den Ersatz.

Sofern im Werkvertrag nichts anderes geregelt ist, kann die ASTRA-Weisung zur Abschätzung
und Regelung beigezogen werden. Einschlägige Normen, Richtlinien, Weisungen und Fach-
meinungen ergänzen diese. Technische Produktangaben von Herstellern, beispielsweise
elastische Rückstellung bei Bitumen, sind ebenfalls massgebend und einzuhalten.

Belastetes Aushubmaterial (PAK, Arsen etc.)


Im Rahmen des Vorprojektes werden in Absprache mit dem AUE BS Proben entnommen und
auf die zu erwartenden Schadstoffe analysiert. Auf Basis der Ergebnisse kann gegebenenfalls
ein Entsorgungskonzept erarbeitet werden, welches gemeinsam von Bauherr, Bauunterneh-
mung und Entsorger getragen wird. Auch mit Entsorgungskonzept wird man Entscheide vor
Ort nicht vermeiden können.

Bei Unklarheiten soll begründet unklares Material beim Entsorger zwischendeponiert werden
und das weitere Vorgehen (Analyse, Entsorgen/Abführen) festgelegt werden. Die Projektlei-
tung ist sofort zu informieren.

Es sei hier erwähnt, dass das Verdünnen von belastetem Material nicht gestattet ist. Ebenfalls
ist es nicht gestattet, Material in einer falschen Kategorie zu entsorgen.

Die gebräuchliche "Technische Verordnung über Abfälle (TVA)" wurde per 01.01.2016 durch
die "Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA)" ersetzt. Der
Umgang mit PAK-belastetem Material hat sich leicht verändert. Unter anderem wird nun auch
der PAK-Gehalt im Belag auf die Trockensubstanz und nicht mehr auf das Bindemittel bezo-
gen (neu mg PAK / kg TS anstelle mg PAK / kg BM).

18 Handbuch Strassenbau
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Gemäss "Richtlinie für die Untersuchung und Entsorgung von PAK-haltigem Belags- und Fun-
dationsmaterial" von 2017 vom AUE & TBA BS ist ab folgenden Mengen eine Untersuchung
zwingend:
Belag: > 30 m3
Fundation: > 50 m3; ≥ 3 Sondierschlitze auf 200 m

Belastetes Material (Belag > 250 mg PAK / kg TS, Aushubmaterial > 25 mg PAK / kg TS) muss
mit VeVA-Scheinen mit dem entsprechenden Abfallcode transportiert werden.

Siehe auch "Leitfaden zum Umgang mit Aushubmaterial und Belagsabbruch" von 2017 vom
TBA BS.

Eigentum, Rechte und Pflichten


• Der Bauherr ist verpflichtet, einen Nachweis über eine mögliche Belastung des Materials
zu erbringen.
• Der Bauherr deklariert das Material gegenüber der Bauunternehmung (Situationsplan der
Probenahme & Analyse des Materials).
• Der Bauherr ist lediglich gegenüber dem Bauunternehmer - als Vertragspartner - zur Re-
chenschaft verpflichtet (also nicht gegenüber dem Deponiebetreiber).
• Die Deklaration gegenüber dem Deponiebetreiber muss der Bauunternehmer erbringen.
• Der Bauunternehmer ist verpflichtet, das Material beim Aushub auf Konformität zu über-
wachen (bezüglich Material der Sondierungsorte & Analyse) und Abweichungen zu mel-
den. Es steht dem Bauunternehmer wie auch dem Deponiebetreiber das Recht zu, bei
begründeten Abweichungen, das Material in eine Zwischendeponie zu bringen, der Bau-
unternehmer muss aber den Bauherrn unverzüglich informieren.
• Material auf der Zwischendeponie wird beprobt. Nach Vorliegen des Resultats wird kon-
formes Material normal deponiert (Kosten für Zwischendepot, Analyse zu Lasten Unter-
nehmer/Deponie). Nichtkonformes Material wird entsprechend der Analyse entsorgt (Kos-
ten inkl. Zwischendepot & Analyse zu Lasten Bauherr).
• Auf dem Zwischendepot kann der Bauunternehmer/Deponie als auch der Bauherr Proben
entnehmen. Im Streitfall oder bei mangelndem Vertrauen kann es gegebenenfalls sinnvoll
sein ein neutrales Zwischendepot zu wählen.
• Bei Unklarheiten (generell oder nach der B-Probe) besteht die Möglichkeit eine Schieds-
probe zu entnehmen, das akkreditierte Labor wird gemeinsam gewählt und es wird ver-
einbart, dessen Resultate zu akzeptieren.
• Material, das die Deponie einmal angenommen hat (gilt nicht für Annahme auf Zwischen-
depot), geht in deren Zuständigkeit und Eigentum über. Spätere Forderungen können
nicht geltend gemacht werden (Vorbehalt böswillige, absichtliche Täuschung durch Bau-
herrn).
Belag
Kategorien (Stand 2017) und vorgesehene Verwertung TBA BS:

Belagsmaterial mit
≤ 250 mg PAK / kg TS: Belagsrecycling
> 250 mg PAK / kg TS: thermische Verwertung (Eine Deponierung oder direkte
Weiterverwendung ist nicht zulässig)

Handbuch Strassenbau 19
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Fundation
Kategorien (Stand 2017) und vorgesehene Verwertung TBA BS:

Aushubmaterial mit
≤ 3 mg PAK / kg TS; Benzo(a)pyren ≤ 0.3 mg/kg: sauberer Aushub (Deponie
Typ A)
3.01 - 12.5 mg PAK / kg TS; Benzo(a)pyren 0.31 - 1.5 mg/kg: schwach verschmutzter Aus-
hub
12.51 - 25 mg PAK / kg TS; Benzo(a)pyren 1.51 - 3 mg/kg: Deponie Typ B (Inertstoff)
25.01 - 250 mg PAK / kg TS; Benzo(a)pyren 3.01 - 10 mg/kg: Deponie Typ E (stark ver-
schmutzter Aushub: Reak-
torstoff)
> 250 PAK / kg TS; Benzo(a)pyren >10 mg/kg: Sonderabfall

Es muss darauf geachtet werden, dass auf die Baustelle zugeführtes Material die Vorgaben
gemäss VVEA erfüllt. Für ungebundenes Material entspricht dies der Kategorie "unver-
schmutzt" und beim Belag ≤ 250 mg PAK / kg TS.

Aufgrabungsmeldung
Arbeiten an der Strasseninfrastruktur sind bewilligungs- bzw. meldepflichtig. Entweder wird
eine Baubewilligung eingeholt oder für kleinere Arbeiten ist eine Aufgrabungsmeldung notwen-
dig.

Das Meldeverfahren kann für folgende Vorhaben beansprucht werden:


- Längsgraben von max. 20m Länge
- Strassenquerungen
- bis max. 3 Arbeitslöcher (z.B. für Hausanschlüsse oder T-Stücke) innerhalb eines Stras-
senzuges

Explizit ausgenommen vom Meldeverfahren sind Schachtbauwerke, sichtbare Möblierungs-


elemente, Arbeiten an der Gewässerallmend, Schaltkästen, Beleuchtungs- oder Fahrleitungs-
masten (> 1 Stk.), etc.

Link zur Aufgrabungsmeldung unter http://bewilligungen.bs.ch


Ansprechpersonen sind die Strassenmeister des Tiefbauamtes.

Unter derselben Webadresse können auch Allmendbenutzungen etc. dem Tiefbauamt/All-


mendverwaltung gemeldet werden.

Zustandsaufnahme, Instandstellung und Restwert


Für die Zustandsaufnahmen von Strassenabschnitten sind die Strassenmeister zuständig.
Das Ziel der Aufnahme ist es, den Zustand vor Baubeginn zu dokumentieren. Rechtzeitig vor
Bauende ist an einer Begehung mit dem Strassenmeister die Instandstellung zu besprechen.
Die Vorgaben des Tiefbauamtes Basel-Stadt sind verbindlich. Beschädigungen, Anpassun-
gen, nicht mehr benötigten Absenkungen etc. sind durch den Verursacher zu dessen Lasten
zu beheben.

Der Restwert wird durch das TBA/Infrastruktur-Planung bestimmt.

20 Handbuch Strassenbau
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Oberbau und Auffüllung


Untergrund
Im Kanton Basel-Stadt besteht der Untergrund meistens aus tragfähigem Kies. Andere Böden
(Humus, Silt etc.) sind als Fundation nicht geeignet und müssen entfernt werden. Geeignetes
Material hat mindestens die Tragfähigkeitsklasse S2 gemäss SN 640 324b.

Bei Abweichungen der Qualität des Untergrunds (Tragfähigkeit, Verschmutzung etc.) sowie
bei grösseren Bauprojekten sind entsprechende Untersuchungen in Absprache mit dem TBA
durchzuführen (beispielsweise ME-Messung, Bodenanalyse).

Der Untergrund muss auf dem Planum mindestens einen ME1-Wert von 15 MN/m2 besitzen.
Wird der Wert nicht erreicht, so sind in Absprache mit dem TBA geeignete Massnahmen (Ma-
terialersatz, Nachverdichtung etc.) zu treffen.

Bei einer Dammschüttung oder grossflächigen Auffüllung sind die entsprechenden SN ver-
bindlich einzuhalten. Das Planum muss mindestens einen ME1-Wert von 30 MN/m2 besitzen.

Werkleitungsgräben
Material: Siehe dazu "Norm 404: Schema für Materialeinbau" (Anhang).

Werkleitungen müssen ausserhalb des


Strassenoberbaus - also unterhalb des Pla-
nums - verlegt werden.

Die Gräben sind in Schichten von 30 bis 50


cm aufzufüllen. Die Spriessung ist anschlies-
send nachzuziehen. Erst dann ist die einge-
brachte Schicht genügend zu verdichten.

Ein späteres Nachziehen der Spriessung


führt unweigerlich zu Hohlräumen, die eine
Setzungsgefahr mit sich bringen. In diesem
Fall muss das Auffüllmaterial nochmals ent-
fernt und anschliessend korrekt in Schichten wieder eingebaut werden. Siehe hierzu auch SN
640 580a.

Werkleitungen müssen nach den Vorschriften der Werke umhüllt werden. Das Umhüllmaterial
muss verdichtet, setzungsfrei und vollständig verfüllt sein.

Der Abstand zwischen den zu umhüllenden Leitungen muss grösser als das Grösstkorn (2D)
sein.

Folgende Materialien sind für Werkleitungsumhüllungen zugelassen: Beton, Kiesgemisch


0/16, grober Sand, Splitt.

Bei Grabenauffüllmaterial, welches unter der Fundationsschicht liegt (in der Regel ab 60 cm
unter der Strassenoberfläche) kann Material mit geringeren Anforderungen verwendet werden.
So ist ein Feinanteil (< 0.063 mm) bis 12 % zulässig und das effektive Grösstkorn (sofern es

Handbuch Strassenbau 21
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in einer vernünftigen Relation zur Verwendung steht) darf bis 150 mm betragen. Auf eine ste-
tige und harmonische Siebkurve wird Wert gelegt. Beispielsweise kann hier auch sauberer
Wandkies verwendet werden.

Auf Verlangen des TBA werden auf dem Planum von aufgefüllten Werkleitungsgräben ME1-
Messungen durchgeführt. Es muss eine minimale Tragfähigkeit von 30 MN/m2 erreicht werden
(analog Dammschüttung/grossflächige Auffüllung).

Flüssigboden

Die Anwendung des Flüssigbodenverfahrens auf Allmend bedarf der expliziten Genehmigung
des Tiefbauamtes.

Es wurde festgestellt, dass im Versuch und in bisherigen Einsätzen der Flüssigboden sehr
gute Anwendungseigenschaften für das Verfüllen von Stollen, Hohlräumen und kassierten Lei-
tungen besitzt. Das Umhüllen von Leitungen funktionierte mit den getesteten Böden sehr gut.

Von einer Verwendung als Grabenfüllung über eine Kote von -1.20 m im städtischen Gebiet
sollte abgesehen werden und ein Einsatz oberhalb des Planums (i.d.R. -0.60 m) wird vom TBA
auf Allmend nicht gestattet.

Als mechanisch verdichtetes Auffüllmaterial ist einmal ausgebauter Flüssigboden nach jetzi-
gem Wissensstand nicht geeignet.

Die Anwendung von Flüssigboden ist dann zu prüfen, wenn die positiven Eigenschaften des
Flüssigbodenmaterials gewünscht werden.

Spezielles Augenmerk ist auf die Dichtheit und die Auftriebssicherung der Anlagen zu setzen.

Flüssigboden nach Ausbau des Schotts Verfüllen von unerwünschten Hohlräumen (Rühlwand)

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Planum
Die Oberfläche des Untergrunds muss sauber bearbeitet werden. Es ist zu vermeiden, dass
er sich bei Regen aufweicht und mit Wasser vollsaugt bzw. gefriert. Das Planum soll nicht
befahren werden. Ist dies unumgänglich, ist dessen Qualität nachfolgend zu überprüfen und
zu korrigieren. Keinesfalls darf es überbeansprucht werden.

Seine Höhenlage darf maximal ±40 mm bei Einzelwerten bzw. ±20 mm beim Mittelwert abwei-
chen. Unter der 4 m-Latte darf eine maximale Mulde von 40 mm vorhanden sein.

Geotextile
Bei bindigem oder inhomogenem Untergrund oder bei geringen Bodenbelastungskennwerten
(< 10 MN/m2) kann der Einbau eines Geotextils grosse Vorteile bringen.

Die Textile gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und Stärken. Die Wahl des Textils erfolgt in
Abhängigkeit von der Oberbaudimensionierung.

Belagstyp Geotextil
A, B, C ≥ 160 g/m2
D ≥ 130 g/m2
Alternativ kann auch nach der SN 670 241 dimensioniert werden.

Es ist wichtig beim Verlegen darauf zu achten, dass keine Hohlräume unter dem Textil entste-
hen (beispielsweise bei Hausanschlussquerungen). Zudem müssen die Bahnen sich mindes-
tens 50 cm überlappen.

Es ist darauf zu achten, dass spätere Werkleitungsarbeiten vermieden werden können, für die
das Textil zerschnitten werden muss.

Bei sehr schlechten Werten kann der Einsatz von Geogittern sinnvoll sein. Dies ist vorgängig
mit TBA/Infrastruktur-Planung abzusprechen.

Fundationsschicht
NPK 221 Fundationsschichten

Ungebundene Gemische nach Norm SN 670 119-NA für Fundationsschichten von Stras-
sen (NPK Position 221 111.___)

Diese können aus Primär- und Sekundärbaustoffen bestehen. Im Kanton Basel-Stadt sind fol-
gende "Ungebundene Gemische" zulässig und werden als gleichwertig betrachtet:

▪ Kiesgemisch 0/45 NPK 221 111.212


▪ RC-Kiesgemisch B 0/45 NPK 221 111.222
▪ RC-Kiesgemisch P 0/45 NPK 221 111.272
▪ RC-Betongranulatgemisch 0/45 NPK 221 111.232

Handbuch Strassenbau 23
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Die Ausschreibung erfolgt in der Regel über die Position 111.212. Bei entsprechender Dekla-
ration werden aber alle oben genannten Materialien zur Verwendung in Fundationsschichten
zugelassen.

Weitere Begriffe

Kiessand l und Kiessand II


Diese Definitionen sind nicht mehr gültig. Bei einer Verwendung des Begriffs Kiessand I in
Plänen und Ausschreibungen wird dieser sinngemäss durch ein "Ungebundenes Gemisch -
Kiesgemisch 0/45 (frostsicher)" ersetzt.

Wandkies
Natürliches Gemisch ab Wand, ohne weitere Aufbereitung.
(Dieses Material ist nur zulässig, sofern die Anforderungen an Kiesgemisch 0/45 erfüllt sind.)

Die Fundationsschicht muss bezüglich Materialqualität und Schichtdicke den Ansprüchen der
Frostsicherheit entsprechen. Zudem müssen die Verdichtbarkeit und die Haltbarkeit gegeben
sein. Die aktuellen Vorschriften des Amts für Umwelt und Energie (AUE) und des TBA betref-
fend den PAK-Gehalt sind einzuhalten.

Die Fundationsschicht ist in Schichten aufzufüllen, die anschliessend genügend verdichtet ma-
ximal 30 cm betragen. Je nach Mischung und Kornform sind auch nur 20 cm starke Schichten
sinnvoll. Eine Schichtdicke unter dem 3-fachen Grösstkorndurchmesser ist zu vermeiden.

Bei schlechtem, bindigem Untergrund kann es notwendig sein, zuerst 15 cm statisch zu ver-
dichten, bevor weitere Schichten eingebracht werden. Unter schmalen, engen Bedingungen
kann es notwendig sein, dünne Schichten von maximal 20 cm einzubauen.

Die Qualität der Tragfähigkeit und Verdichtung dieser Schicht ist mittels ME-Messungen ge-
mäss der "Oberbaudimensionierung TBA BS" zu verifizieren. Auf Kleinbaustellen kann in Ab-
sprache mit dem TBA auf die Messung verzichtet werden.
Oft reicht im Kanton Basel-Stadt eine Fundationsschicht in der Stärke von 40 cm aus. Hierzu
ist ein frostsicheres Gemisch 0/45 (Ungebundenes Gemisch, Kiesgemisch 0/45; RC-Kiesge-
misch B 0/45; RC-Kiesgemisch P 0/45; RC Betongranulatgemisch 0/45) zu verwenden. Das
nominale Grösstkorn (D) beträgt 45 mm, was einem effektiven Grösstkorn (2D) von 90 mm
entspricht. Der Feinanteil (< 0.063 mm) muss ≤ 3 % sein, ansonsten wird ein Frostsicherheits-
nachweis notwendig. Ein zu hoher Feinanteil kann die Wasserdurchlässigkeit deutlich ver-
schlechtern. Die SN 670 119-NA findet hier vollständige Anwendung. Ein schriftlicher Nach-
weis bzw. Prüfbericht kann jederzeit durch das TBA angefordert werden (Anhang).
Ein erhöhter Anteil von gebrochenem Material in der Fundationsschicht und korrekter Einbau
mit reduzierter Schichtdicke mit ausreichender Verdichtung erhöhen die Tragfähigkeit der Fun-
dationsschicht sowie Standfestigkeit beträchtlich.

Kann aufgrund der Verkehrsphasen die Fundationsschicht nicht auf die ganze Fahrbahnbreite
eingebaut werden, ist Material mit hohem Anteil von gebrochenem Material zu verwenden,
damit die Standfestigkeit in der Bauphase erhöht wird.

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Bei der Verdichtung ist auf einen optimalen Wassergehalt zu achten. Staubtrockenes sowie
durchtränktes Fundationsmaterial lässt sich nicht korrekt verdichten.

Bei Störungen im Untergrund oder bei ungenügender Tragfähigkeit ist nach Rücksprache mit
dem TBA die Fundationsschichtdicke zu erhöhen (Daumenregel: 10 cm ergeben einen um ca.
10 MN/m2 höheren ME-Wert) oder eine andere geeignete Methode zu wählen. Es sind die
entsprechenden Normen der VSS anwendbar. Ein Planum tiefer als 80 cm bedarf der explizi-
ten Zustimmung des TBA/Infrastruktur-Planung, da auf schlechtem Untergrund eine stärkere
Fundation nur bedingt hilft.

Das Fundationsmaterial darf nie entmischt eingebaut werden. Es ist möglichst in einem Ar-
beitsgang einzubauen, um eine Entmischung zu vermeiden. Eine Entmischung ergibt sich
durch mehrfaches Umwälzen des Materials. Betreffend Korngrössenverteilung und Zusam-
mensetzung der Bestandteile (speziell bei rezyklierten Mischungen) wird hier auf Tabelle 3 der
SN 640 580 verwiesen.

Es ist auf eine saubere Feinplanie zu achten (keine Verschmutzung, keine Entmischung,
Ebenheit, Höhenlage).

Planie
Die Oberfläche der Fundationsschicht bildet die qualitativ wichtige Basis für einen einwand-
freien Belagseinbau. Seine Höhenlage darf maximal ±10 mm bei Einzelwerten bzw. ±5 mm
beim Mittelwert abweichen. Diese Werte werden alle 10 m gemessen.
Unter der 4 m-Latte darf eine maximale Mulde von 15 mm vorhanden sein, Messung alle
200 m2.

Tragschicht
Die Tragschicht soll in so grossen Flächen wie möglich eingebaut werden. Vorgängig ist die
Tragfähigkeit der Fundationsschicht mit ME-Messungen nachzuweisen. Das Niveau der Planie
ist vorgängig zu prüfen.

Der Markierungsplan sowie die Gefällsverhältnisse sind bei der Arbeitsfugenlage zu berück-
sichtigen.

Binderschicht
Diese Schicht kompensiert Arbeitsfugen der Tragschicht, verteilt die Lastspannungen auf die
Tragschicht und bildet die Basis für eine präzise Oberfläche, insbesondere bei schwierigen
Gefällsverhältnissen und Ungenauigkeiten beim Tragschichteinbau.
Arbeitsfugen müssen, wenn immer möglich gemäss Kapitel "Dimensionierung, Festlegen der
Randbedingungen und Parameter" zu denjenigen der Tragschicht versetzt sein.

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Deckschicht
Die Deckschicht muss so grossflächig wie möglich eingebaut werden. Bei Bedarf sind zwei
oder drei Fertiger nebeneinander einzusetzen. Eine Berücksichtigung der künftigen Verkehrs-
führung für die Anordnung der Arbeitsfugen ist wichtig. Eine Längsfuge soll nach Möglichkeit
vermieden werden. Ist sie dennoch notwendig, liegt sie nach Möglichkeit ausserhalb des Fahr-
bereichs unter der Markierung, identisch mit der Lage der Binderschichtfuge. Kann die Deck-
schicht nicht sofort eingebaut werden und die Strasse wird dem Verkehr übergeben, so sind
mit Belag entsprechende Anrampungen bei den Vertikalversätzen zu erstellen.
Hat die Deckschicht über längere Zeit gefehlt, können sich die Arbeitsfugen in der Trag- oder
Binderschicht als Folge des Verkehrs oder der Kälte öffnen. Vor dem Einbau einer Deckschicht
sind diese zu reinigen und nach Rücksprache mit dem TBA mit geeigneten Massnahmen zu
verschliessen.
An den Deckbelag werden die Anforderungen betreffend Textur, Griffigkeit, Ebenheit und Ver-
kehrsgeräusch gemäss SN 640 510 ff gestellt.
Im Bereich von Tramgleisen siehe auch "Dimensionierung, Festlegen der Randbedingungen
und Parameter".

Belagseinbau
Betreffend Anschluss an einen bestehenden Belag wird auf das Kapitel "Belagsanschnitte"
verwiesen. Es ist auf korrekte Temperaturen (Umgebung und Belag) zu achten. Bei Regen
und/oder negativen Temperaturen darf kein Belag eingebaut werden, in der Regel sollte die
Luft- und Bodentemperatur über 10°C liegen. Bei tiefen Temperaturen ist beim Transport und
vor Ort normalerweise ein Thermosilo für den Belag zu verwenden. Detaillierte Angaben sind
dem Kapitel "Überwachung der Ausführung" zu entnehmen.

Bei grossen Einbauetappen mit komplexen Anschlüssen ist es von Vorteil, ein stationäres
Thermosilo am Einbauort aufzustellen. Dies kann die Verarbeitbarkeit und Qualität insbeson-
dere von Deckbelägen mit PmB (z. B. AC MR oder SMA) stark verbessern.

Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit ist die Verwendung von Nie-
dertemperaturbelägen. Es wird auf den Abschnitt "Bitumensorten und -qualität" verwiesen.

Für einen ausreichenden Schichtverbund wird auf das entsprechende Kapitel verwiesen.

Beim Einbau von Deckbelag ist der auf den Schalenstein überstehende Deckbelag vor dem
Walzen zu entfernen. Dies kann mittels Kelle oder Besen erfolgen. Nachträgliches Schneiden
mittels Walzenschneidrad oder Diamantscheibe sind nicht zulässig.

Nach dem Abschluss der Belagsarbeiten sind sämtliche Abdeckungen zu säubern. Belags-
reste sind vollständig aus Vertiefungen, Einlaufschlitzen etc. zu entfernen.

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Maschineller Einbau
Generell ist der maschinelle Einbau mit
Fertiger einem Handeinbau vorzuzie-
hen. Durch maschinellen Einbau kann
eine gleichmässigere und bessere
Qualität erzielt werden. Die Grösse des
Fertigers muss mit der Einbaubreite
korrespondieren. In der Regel sollte die
Einbaubreite nicht die Breite der Ver-
dichtungsbohle überschreiten.

Handeinbau
Die einzubauende Belagsfläche sollte grösser als eine Walzenbreite sein, mindestens jedoch
so gross wie eine Vibroplatte.

Ist ein Handeinbau notwendig (zu schmale oder zu kleine Fläche, komplizierte Geometrie), so
ist darauf zu achten, dass mit der Krucke die abgezogenen Steine immer wieder entfernt und
nicht einfach eingewalzt werden, da sonst Kiesnester entstehen, bei denen die Belagsqualität
deutlich geringer ist.

Walzen
Detaillierte Informationen sind der einschlägigen Literatur (z. B. SMI-Handbuch) zu entneh-
men. Hier wird nur kurz auf die Merkmale der typischen Walzen eingegangen.

Minimale Belagstemperaturen unmittelbar vor dem Walzen


Gemäss der Norm 640 430b sind nachfolgende minimalen Temperaturen direkt vor dem Wal-
zen einzuhalten.

Bitumen Schichtdicke ≤ 50 mm Schichtdicke > 50 mm


35/50 150°C 140°C
50/70 140°C 130°C
PmB Richtwert TBA 150°C 140°C
70/100 130°C 120°C
Spezialbitumen nach Angaben Hersteller nach Angaben Hersteller

Deutlich höhere Temperaturen als oben aufgeführt führen zu übermässigen Deformationen


des Belags durch die Walze. Es ist in diesem Fall abzuwarten, bis der Belag (Kerntemperatur)
etwas abgekühlt hat.

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Vibrowalze
Die Vibrowalze wird oft für das erste Verdichten der frisch eingebrachten Belagsränder ver-
wendet. Danach erfolgt die Verdichtung mit einer Pneuradwalze.

Zum Schluss wird nochmals die Vibrowalze (ohne Vibration) für eine ebene und glatte Belags-
oberfläche eingesetzt.

Pneuradwalze
Die beste Verdichtung mit guter Tiefenwirkung wird mit diesem Walzentyp erreicht.

Bei Rauasphalt (AC MR) und Splittmastixbelägen (SMA) besteht die ausgeprägte Gefahr, dass
das Bitumen und die Feinanteile nach oben gedrückt werden und so "schwitzende" Flächen
entstehen können. Daher darf bei MR- und SMA-Belägen keine Pneuradwalze eingesetzt wer-
den.

Zum Schluss wird mit einer Vibrowalze (ohne Vibration) oder einer statischen Glattmantel-
walze eine ebene Fläche gewalzt, da sonst Spurbilder verbleiben können.

Kombiwalze
Dieser Walzentyp ist eine Kombination der Vibrowalze und der Pneuradwalze. Sie wird oft als
Kompromiss bei kleineren Belagseinbauten verwendet.

Glattmantelwalze
Die Glattmantelwalze wird meist zum Abglätten der Deckschichten verwendet. Eine Vibro-
walze kann ohne Vibration auch als Glattmantelwalze eingesetzt werden.

Haftvermittler
Damit ein ausreichender Schichtverbund zwischen den verschiedenen Belagsschichten be-
steht, muss ein Haftvermittler (auch Haftbrücke bzw. Voranstrich genannt) aufgebracht wer-
den. Die Menge des aufzubringenden Materials richtet sich nach dem Untergrund, dem ver-
wendeten Haftvermittler und dem einzubauenden Belag. Als Richtgrösse sollten aber 100 bis
200 g/m2 resultierendes Bindemittel verwendet werden (Merke: 250 g einer 50-prozentigen
Emulsion ergeben 125 g resultierendes Bindemittel).

Bei gefrästen Oberflächen ist die Haftvermittlermenge im oberen Bereich zu wählen, während
auf kürzlich maschinell eingebauten Schichten der untere Bereich gewählt wird.

Der Haftvermittler muss Polymer-modifiziert sein, wenn die darauf zu liegen kommende
Schicht ebenfalls ein Polymer-modifiziertes Bitumen aufweist.

Bei einem Einbau "warm-in-warm" kann unter folgenden Voraussetzungen auf einen Haftver-
mittler verzichtet werden:

- nur ein halber Tag zwischen den beiden Einbauetappen


- keinerlei Verschmutzung durch Regen, Sand, Staub, Wasser etc.
- über den untenliegenden Belag ist kein Verkehr gefahren
- die Oberfläche ist absolut wasserfrei

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Emulsion
Die Emulsion besteht aus einem Bitumen/Wasser-Gemisch. Je nach Belagstemperatur ist die
Emulsion i.d.R. nach 30 bis 120 Minuten nach dem Aufbringen vollständig "gebrochen". D. h.
das Wasser hat sich vom Bitumen getrennt, der Bitumen ist eingedickt und hat sich mit dem
darunterliegenden Belag verbunden.

Zum Aufbringen der Emulsion soll der Belag trocken sein. Ist der Belag nass, so muss er
vorgängig abgeblasen werden (Kompressor mit ölfreier Luft). Eine geringe Restfeuchte auf
dem Belag kann toleriert werden.

Wenn die Emulsion vollständig gebrochen ist, schadet der Regen nicht mehr. Unmittelbar vor
dem Belagseinbau muss der Haftvermittler wieder trocken, sauber und staubfrei sein. Behan-
delte Flächen können nicht mehr dem Verkehr übergeben werden und dürfen auch nicht mehr
verschmutzt werden.

Bei kühlen Temperaturen kann eine vorgewärmte Emulsion aufgebracht werden, bei tiefen
Temperaturen ist die Verwendung einer Emulsion ungeeignet.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit, in Tunneln oder in Wannen kann es Probleme (rutschig, nass) beim
Brechen und Abtrocknen der Emulsion geben. In ungünstigen Fällen kann es mehrere Tage
dauern, bis der Belagseinbau nach dem Aufbringen der Emulsion erfolgen kann.

Lackbitumen
Bei Lackbitumen wird der Bitumen mit Hilfe von Lösungsmitteln auf den darunterliegenden
Belag gespritzt. Lackbitumen ist deutlich flüssiger als eine Emulsion. Der Belag muss absolut
trocken sein.

Oft wird der Lackbitumen für das Anspritzen von Kanten, bei denen kein Fugoplast notwendig
ist, verwendet.

Lackbitumen werden bei tiefen Temperaturen anstelle einer Emulsion verwendet.

Wenn immer möglich ist aus Umweltschutzgründen eine Bitumenemulsion vorzuziehen.

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Belagssorten
Die Wahl der Belagssorten basiert grundsätzlich auf den Schweizer Normen. Für die hiesigen
Strassenklassen sind im Formular "Oberbaudimensionierung TBA BS" des TBA die typischen
Beläge aufgeführt. Die Belagssorten werden durch das TBA vorgegeben und sind für den
Deckbelag auch im Gleisbereich bindend.

Tragschicht
AC T
Je nach TBA-Klasse wird ein Grösstkorn und Mischguttyp von 16 N, 22 N, 22 S oder 32 H
PmB gewählt. Beim AC T 32 H muss ein PmB 25/55-65 (CH-E) verwendet werden.

Binderschicht
AC B
Die Binderschicht wird nur bei Strassen der TBA-Klasse A und B eingebaut. Je nach Last wird
ein Grösstkorn und Mischguttyp von 22 S oder 22 H PmB gewählt. Beim AC B 22 H muss ein
PmB 25/55-65 (CH-E) verwendet werden.

Deckschichten
AC MR 8 LN mit PmB 45/80-65 (CH-E)
Der AC MR 8 LN wird als Nachfolger des früher verwendeten SMA 8 verwendet. Der MR
besitzt bessere lärmmindernde Eigenschaften als der SMA. Der Bindemittelgehalt ist im Ver-
gleich zum SMA etwas reduziert. Dafür hat er einen höheren Hohlraumgehalt. Ansonsten ha-
ben die MR- und SMA-Beläge dieselben Eigenschaften und ihre Einbautechniken sind iden-
tisch.

MR-Beläge besitzen eine hohe Beständigkeit gegen Verformungen, sind ausgeprägt ver-
schleissfest und haben ein gutes Ermüdungsverhalten. Daher werden sie oft an stark ver-
kehrsbelasteten Strassen und auf Busrouten eingesetzt. Von einer Anwendung in Kehrplätzen
und ähnlichem ist abzuraten.

Der in den Kantonen BS & BL verwendete AC MR 8 LN entspricht dem ehemaligen AC MR 8


Typ ASTRA. Da der ASTRA-Typ nicht mehr weitergeführt wird, aber die Tiefbauämter BS &
BL gute Erfahrungen mit den lärmmindernden Eigenschaften gemacht haben, wurde gemein-
sam ein technisches Merkblatt erstellt. Im Vergleich zu den SDA-Belägen liegt er etwa bei
einem SDA 8 A bis B.
Link zum technischen Merkblatt AC MR 8 LN

SMA 8 mit PmB 45/80-65 (CH-E)


Der SMA 8 wird normalerweise in Basel-Stadt nicht mehr eingesetzt und ist durch den AC MR
8 LN ersetzt. Der Grund liegt in der nachgewiesenen geringeren Lärmimmission des MR-Be-
lags.

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AC 8 S mit PmB 45/80-65 (CH-E)


Auf stark verkehrsbelasteten Strassen kann bei kleineren Instandstellungen oder in speziellen
Situationen (nach Rücksprache mit dem TBA) die Verwendung eines AC 8 S anstelle eines
AC MR 8 sinnvoll sein. In diesen Fällen wird jedoch ein PmB 45/80-65 (CH-E) eingesetzt.

AC 8 S oder N
Auf weniger stark verkehrsbelasteten Strassen wird normalerweise ein AC 8 S eingebaut. Bei
Erschliessungsstrassen, Fusswegen und Trottoirs wird üblicherweise ein AC 8 N gewählt. Wir
vom TBA nichts anderes gefordert, ist ein Bitumen B50/70 zu verwenden.

SDA, SemiDichter Asphalt (Lärmmindernder Belag)


SDA 8 Beläge werden schon seit Langem unter dem Namen AC MR 8 LN eingebaut (siehe
weiter oben).

Um den Lärm in stark befahrenen Verkehrsachsen (v ≥ 50 km/h) weiter zu reduzieren, werden


in Basel-Stadt auch verschiedene SDA 4- und SDA 6-Beläge versuchsweise eingebaut. Es ist
das Ziel Erfahrungen bezüglich Lärmreduktion, Planung, Einbau, Unterhalt und Dauerhaf-
tigkeit zu sammeln.

Hohlraumreiche Beläge des Typs -16 & -20 benötigen 2 Nächte Ruhezeit bevor der Verkehr
wieder darauf fahren darf, da die Beläge zu Beginn für den Verkehr zu weich sind.

Normierte Beläge nach SN sind zurzeit nicht verfügbar.

AC Typ BS (Trottoir-Deckbelag)
Es wurden spezielle feinere und sandreiche Beläge für den Einbau in Trottoirs mit den regio-
nalen Belagswerken entwickelt. Der Vorteil liegt in der besseren Struktur und Alterung der
Beläge. Sie können schneller, einfacher und mit homogenerer Struktur eingebaut werden. Es
darf ein B50/70 oder B70/100 Bitumen verwendet werden. Leider ist eine einheitliche Namens-
gebung nicht vorhanden, weshalb nachfolgende Tabelle notwendig ist.

Belagswerk Belagsname
AMW Betriebs GmbH, Grenzach-Whylen AC 5/7 Basel Trottoir
Belagswerk Rinau, Kaiseraugst AC 8 L Basel-Stadt
Belagswerk Sternenfeld GmbH, Birsfelden AC 8 N Melio
Macadam AG, Aesch AC 8 sandreich
Rudolf Wirz AG, Liestal AC 8 sandreich
Der Belag ist für den Einbau mit Fertiger wie auch von Hand sehr gut geeignet.

Eingestreuter Deckbelag
Bei speziellen Anwendungen beispielsweise in Kreisfahrbahnen oder Haltebereichen wurden
bereits gute Erfahrungen mit eingestreutem Deckbelag gemacht. Dabei wird die standfeste
Binder- oder Tragschicht vor dem Walzen mit einem Deckbelag AC 4 bestreut. Es wird also
auf den Einbau einer Deckschicht verzichtet.

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Bitumensorten und -qualität


Sämtliche vom TBA angegebenen Werte (Penetration, elastische Rückstellung, RuK etc.) be-
ziehen sich auf das Zielbitumen und werden am rückgewonnen Bindemittel ermittelt. Bei der
Zugabe von Ausbauasphalt-Recycling ist es Sache des Belagswerkes bzw. Bauunternehmers,
mit einem entsprechenden Bitumen (beispielsweise mit zusätzlichen Polymeren) die Materia-
lien zusammenzumischen, damit die vorgegebenen Werte des Zielbitumens eingehalten wer-
den.

Bei Belägen des Typs A1, A2 oder A3 werden in allen Schichten polymermodifizierte Bitumen
eingesetzt. Bei Trag- und Binderschicht ist dies ein PmB 25/55-65(CH-E) und bei den Deck-
belägen normalerweise ein PmB 45/80-65(CH-E). Die elastische Rückstellung muss bei Trag-
und Binderschicht ≥ 50% und beim Deckbelag ≥ 60% betragen.

Bei den Typen B, C und D wird, sofern nichts anderes explizit angegeben ist, ein B50/70 ver-
wendet.

In Trottoirs (Typ E) kann ein B50/70 oder B70/100 verwendet werden.

Ausbauasphaltzugabe
Es ist je nach Belagstyp nach der Norm zulässig eine bestimmte Menge Ausbauasphalt (AA)
dem Walzasphaltmischgut beizugeben (AC T 60 M% AA, AC B 30 M% AA, Deckbelag unter-
schiedlich). Es wird erwartet, dass das Belagswerk basierend auf Analysen die Kennwerte
seines Ausbauasphalts kennt, damit ein qualitativ einwandfreies Mischgut entsteht. Dabei ist
für unsere Anforderungen das gelieferte Endprodukt auf der Baustelle massgebend.

Es wird dem Belagswerk überlassen, den Anteil von Ausbauasphalt von Trag- und Binder-
schichten über die Anteilswerte der Schweizer Norm zu erhöhen, solange eine entsprechende
Erstprüfung vorliegt, die Belagskennwerte und Zielbindemitteleigenschaften eingehalten wer-
den.

Niedertemperaturbelag / Niederviskose Beläge


Es kann je nach Anwendung notwendig sein, die Temperatur und/oder die Viskosität eines
Belages zu verändern.

Beispiele:
- Niedertemperatur: zweischichtiger Belagseinbau an einem Tag
- Niederviskos: längere Verarbeitbarkeit bei schwierigem Handeinbau oder sehr küh-
len Temperaturen

Diese Veränderung des Mischguts kann mit verschiedenen Zusätzen erreicht werden. In un-
serer Region ist die Zugabe von Wachs üblich. Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch mit
Schaumbitumen und Zeoliten erreichen.

Wachs verändert den Belag in einen niederviskoseren Belag. D.h. bei gleicher Temperatur
wird er geschmeidiger bzw. fliessfähiger. Aus diesem Grund kann man die Mischguttemperatur
absenken, bis man einen normalviskosen Belag erhält. Mit Wachs kann nun mit entsprechen-

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dem Wissen bezüglich Viskosität und Einbautemperatur des Mischguts die Verwendung an-
gepasst und optimiert werden. Hierzu ist immer die Freigabe durch TBA/Infrastruktur-Planung
notwendig.

Betonbelag
Grundsätze
Bei sehr hohen Belastungen (Kreisel, Bushaltestelle, Kehrplatz, Kreuzung etc.) kann es sinn-
voll sein, den Vorteil des Betons (geringere Verformungen, geringerer Abrieb) zu nutzen. Das
Studium des Buches "Betonstrassenpraxis, Der Leitfaden für den Betondeckenbau" der
Holcim (Schweiz) AG ist hier empfohlen.

Bei Betonflächen müssen die Fugen ge-


nau geplant werden. Diese sind abhängig
von der Plattendicke sowie der Feldlänge
und -breite. Generell sind die Platten mit
den Massen L ≤ 25*D; L ≤ 5 m; L ≤ 1.5*B;
22 cm ≤ D ≤ 26 cm unbewehrt. Bei Abwei-
chungen zu obigen Bedingungen werden
die Platten mit Eisen bewehrt oder Fasern
zugegeben. Bei Schachteinbauten, Fugen
oder speziellen Plattenformen werden Ei-
sen eingelegt.

Fahrbeton muss eine Frost/Tausalz-Beständigkeit von «XF4 CH» aufweisen.

Bei Busbetonplatten und Fahrstrecken


wird Betonbelag in Basel-Stadt nicht ein-
gefärbt. Bei Kreiseln (in Rücksprache mit
TBA/Infrastruktur-Planung) wird üblicher-
weise eine Einfärbung aus gestalterischen
und sicherheitstechnischen Gründen aus-
geführt. Das Schwärzen des Betons wird
mit der Zugabe von «Bayferrox 306
schwarz» oder «Sika ColorCrete G-330
schwarz» erreicht. Die Zugabemenge be-
stimmt die Schwärzung. 3.5 - 4.0 Massen-
prozent ergeben gegenüber älterem Belag
eine langfristig ähnliche Graustufe, wäh-
rend 5 Massenprozent schon sehr dunkel wirken und dauerhaft so bleiben. Hier besteht auch
einer der Unterschiede zum Asphaltbelag: während dieser i.d.R. immer heller wird und sich
die Strasse dem Farbton "Standardgrau" annähert, behält der geschwärzte Beton weitgehend
seine Dunkelheit.

Andere Farben wie schwarz werden in Basel-Stadt nicht eingesetzt.

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Der Übergang von bituminösem Belag zur Be-


tonplatte soll nach Möglichkeit schräg in Quer-
richtung erfolgen, damit die plötzliche Belas-
tung durch schwere Fahrzeuge reduziert wer-
den kann. Der Übergang erfolgt in einer schrä-
gen Linie 1:3. Das Ansetzen mit einem Fertiger
sowie das Walzen werden dadurch jedoch er-
schwert.

Die Oberfläche erhält normalerweise einen Be-


senstrich quer zur Fahrtrichtung und in Rich-
tung des Gefälles. Am Rand wird ein rund 10 cm breiter Glattstrich ausgeführt, damit die Ent-
wässerung besser gewährleistet werden kann. In Kreiseln und Kreuzungen wird zudem noch
die Oberfläche mit einem Hartstoff (Elektrokorunde, Siliziumcarbide z.B. Lonsicar 0 - 3 mm
~1.5 kg/m2) abgestreut und eingearbeitet. Damit die Griffigkeit weiter erhöht wird.

Nachbehandlung & Verkehrsfreigabe


Betonbeläge benötigen eine sorgsame Nachbehandlung. Sofort nach dem Beenden der Ober-
flächenarbeiten am Beton (wie Abstreuen, Besenstrich, Glattstrich) wird ein Verdunstungs-
schutz (Curing) auf die noch feuchte Oberfläche aufgespritzt. Sobald es der abbindende Beton
zulässt wird er mit Schutzmatten für mehrere Tage (nach SN, je nach Witterung) abgedeckt.

Die Fugen sind entsprechend dem Abbindeprozess zu schneiden und später zu vergiessen.
Das Vergiessen erfolgt üblicherweise erst nach 28 Tagen (Restfeuchte im Beton). Jede Fuge
ist ein zu unterhaltendes Element (mittlere Lebensdauer 5 bis 10 Jahre).

Betreffend die Freigabe von Betonplatten sind folgende Schwellenwerte zu ermitteln und an-
zuwenden:
1. Schwellenwert zur Verhinderung von Schäden durch frühe, schädliche Erschütterungen in-
folge Strassen- & Bahnverkehr sowie Verdichtungs- & Rammarbeiten:
- Prüfung der Druckfestigkeit des Betons an Prüfkörpern ≥ 20 N/mm2
- Ohne Prüfung nach 7 Tagen bei Lufttemperaturen über +5 °C
2. Schwellenwert zur Verkehrsfreigabe
(Nach SN 640 461 dürfen Betondecken frühestens nach Erreichen von 70% der geforderten
28-Tage-Biegezugfestigkeit (≥ 5.5 N/mm2) dem Verkehr übergeben werden.)
- Prüfung direkt von der Biegezugfestigkeit oder dann der Druckfestigkeit des Betons an
Prüfkörpern i.d.R. ≥ 26 N/mm2 (Zwischen der Biegezugfestigkeit und der Druckfestigkeit
besteht eine Korrelation)
- Ohne Prüfung nach 14 Tagen bei Lufttemperaturen über +5 °C

Für Spezialanwendungen (z.B. Belastung nach 1 Tag) sind Spezialbetone verfügbar. Deren
Anwendungen und andere teilweise nicht normkonforme Eigenschaften sind genau abzuwä-
gen. Eine Freigabe des Baustoffs muss über das TBA/Infrastruktur-Planung erfolgen.

Der Bau von Verkehrsanlagen in Beton benötigt besonderer Kenntnisse.

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Betonqualität Kreiselfahrbahn und Ein-/Ausfahrten


Beton nach Norm SN EN 206-1
Druckfestigkeitsklasse: C 30/37
Expositionsklasse: XC4 (CH), XD3 (CH), XF4 (CH)
Chloridgehaltsklasse: Cl 0,20
Grösstkorn: Dmax 32 mm
Konsistenzklasse: C2 Handeinbau (Zielwert: 1,15 - 1,25 nach Walz)
Zusätzliche Anforderungen, gemäss SN 640 461:
Luftgehalt Frischbeton: 3 - 6% (Lieferungsrückweisung ab 6.5%)
Biegezugfestigkeit nach 28d: fctk,fl (t=28d) ≥ 5,5 N/mm2
Gebrochene Körner: Anteil 60-70 % (C 90/1)
PSV- Wert: > 50 (an 8/11-Fraktion zu bestimmen)
LA-Koeffizient: LA25 4/8, LA20 8/11, LA25 11/16
AAR-P2: AAR-Beständigkeit Präventionsklasse P2, „AAR-bestän-
diger Beton“ nach SIA Merkblatt 2042.
Die Sandfraktion hat aus gleicher Provenienz wie der geprüfte 8/11 Splitt zu stammen.

Vermörtelungsbelag (VB) / Halbstarre Deckschicht (HD)


Halbstarrer Belag ist seit Jahrzehnten bekannt und wurde früher mehrheitlich als vermörtelter
Belag bezeichnet. Sein Vorteil liegt in der hohen Standfestigkeit und schnelleren Belastbarkeit
bei Bushaltestellen oder Lagerplätzen. Er weist im Vergleich zu Beton aber eine viel geringere
Biegezugfestigkeit auf, was zu abbrechenden Kanten führen kann. Deshalb ist bei der Planung
von Bauausführung und Betrieb auf die geometrische Ausgestaltung der halbstarren Fläche
zu achten. Die Nutzungsdauer hängt stark von der Ausführungsqualität ab.

Sein Aufbau besteht aus einem hohlraumreichen Asphalttraggerüst mit 25-30 % Hohlraum von
ca. 6 cm Stärke, ähnlich einem PA, das wiederum auf einer etwa 16 cm starken Trag- und
Binderschicht liegt. Es wird meist ein Bindemittel B50/70 verwendet. Der Hohlraum wird nach
dem Abkühlen mit einer speziellen Zementschlämme verfüllt. Diese Arbeiten dürfen nur durch
darauf geschultes Personal durchgeführt werden. Nach ein bis zwei Tagen Ruhe- und Abbin-
dezeit kann der Belag dem Verkehr übergeben werden.

Unsere Versuche haben gezeigt, dass dieser Belag bessere lärmmindernde Eigenschaften
aufweist, wie eine Betonplatte. Daher werden vom MIV befahrene Haltestellen i.d.R. mit einem
Vermörtelungsbelag versehen. Die Materialisierung wird durch die TBA/Infrastruktur-Planung
festgelegt (siehe auch die TBA-Norm 110). Es ist darauf zu achten, dass die Kornzwischen-
räume an der Oberfläche nicht vollständig verfüllt sind. Bei schlecht ausgeführten Belägen
besteht die Gefahr von sich öffnenden Rissen und in der Folge Schlaglöcher.

Verfüllen des bituminösen Belags mit der Schlämme Frisch eingebauter VB11 (hier das Produkt CONFALT)

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Einbauablauf:
• Randabschlüsse versetzen, Feinplanie erstellen
• Einbau des 22 cm starken Fahrbahnbelags (AC T, AC B, Deckbelag) BS-Typ A in der
Strasse
• Sorgfältiges Herausfräsen von 6 cm Belag und präzises Nachschneiden mit Diamant-
scheibe im Randbereich der Bushaltestellenplatte (horizontale Genauigkeit ±2 cm über
3 m Länge), nach Möglichkeit leicht geneigt
• Nassreinigung, Absaugen, Trocknen
• Aufbringen des Haftvermittlers (250 g/m2 resultierendes Bitumen) beispielsweise "CTW
WEBACID Spezial C60BP0 C2" oder "Euphalt EUFIX 50 K"
• Verlegen eines Fugenbandes
• Einbau vom Asphalttraggerüst mit Fertiger: 6 cm PA 11 mit 4.0-4.4 % Bindemittelgehalt
sowie 25-30 % Hohlraumgehalt (vertikale Oberflächengenauigkeit zum Deckbelag ±2
mm, zum Randstein +4/-1 mm). Mischgut ≤ 150 °C
• Glätten mit Glattmantelwalze, Walzen > 80 °C
• Walzasphalt auskühlen lassen < 35 °C
• Abkleben des Randbereichs (Randsteine & Deckbelag)
• Einbringen der Zementschlämme mit ~2 M% Schwarzpigmenten eingefärbt, mehrfa-
ches einschaben (alle Hohlräume vollständig verfüllen, ≥95 %), abziehen (resultie-
rende Struktur wie Bild), Materialbilanz überprüfen
• Nach Verfestigung der Füllmasse die Schutzabklebung entfernen
• Nachbehandlung des Mörtels mittels Abdeckmatten (feucht halten, vor Sonne und
Wind schützen), kein Curing
• 24 bis 48 Stunden Ruhezeit (bei mittleren Lufttemperaturen ≥ 15°C ) bis zur Freigabe
und gemäss Angaben Mörtelhersteller
• Bei Bedarf kann die Oberfläche nachbearbeitet (kugelstrahlen, anschleifen) werden.

Benötigte Oberflächenstruktur, damit die Lärmminderung erreicht werden kann

Längsschnitt des Belagsaufbaus für den Einbau eines 11er Vermörtelungsbelags (VB 11)

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Spezialbeläge
MA (Gussasphalt)
Über Betonbauten (Keller, Brücken etc.) ist
ein sehr dichter Belag erwünscht, damit es
nicht zu Schäden durch eindringendes Was-
ser kommt. Hierzu wird meist der Gussasphalt
verwendet. Das Verarbeiten von Gussasphalt
erfolgt durch spezialisierte Fachbetriebe.

Mit der Verwendung von abgestreutem Guss-


asphalt mit feinem Korn kann eine Verbesse-
rung der lärmtechnischen Eigenschaften des
Belags erreicht werden.

Streut man grössere Steine (meist gebro-


chen, 6 bis 22 mm, mit farblosem Bitumen vorumhüllt) auf den soeben eingebrachten Guss-
asphalt ein und drückt diese an, können gestalterische Effekte erreicht werden.

Whitetopping
Beim Whitetopping handelt es sich um einen Betonbelag, der auf bituminösen Belag eingebaut
wird.

Das System wird oft als Sanierungsmethode bei Spurrinnen und Schubverformungen in Hal-
tebereichen oder Verzweigungen eingesetzt, sofern die nach dem Fräsen verbleibende bitumi-
nöse Schicht noch genügend dimensioniert ist.

Aufgrund der dünneren Schichtstärke (ergibt kleinere Plattenfelder) weisen diese Beläge mehr
Fugen als übliche Betonbeläge auf.

Es wird hier auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen.

Blacktopping
In diesem Verfahren wird ein bituminöser Belag auf eine zementgebundene Schicht aufge-
bracht. Dabei ist auf einen sehr guten Verbund sowie das technische Detail bei den Betonplat-
tenfugen zu achten. Dieses System wird in Basel-Stadt nicht angewendet.

Gestalterische Sonderbeläge
Gestalter haben oft den Wunsch in das Erscheinungsbild eines Belages einzugreifen. Dabei
ist es wichtig, dass die Funktion (Nutzung, Haltbarkeit, Reproduzierbarkeit) erhalten bleibt. Es
ist nicht unerheblich, die Folgekosten für einen späteren Belagsflick abzuschätzen, wenn sol-
che Beläge geplant werden. Im Belagswerk sind oft aufwendige Prozesse (Reinigungsmi-
schungen, Probemischung, def. Mischung) notwendig, damit 1 t Deckbelag erstellt werden
kann. Dies treibt die Kosten in die Höhe.

Farbe versus Graustufen


Das menschliche Auge kann schon leichte Farbunterschiede (z.B. roter Belag) wahrnehmen,
die dann vom Menschen als sehr störend empfunden werden. Bei Grautönen reagiert der

Handbuch Strassenbau 37
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Mensch viel toleranter. Es liegt somit auf der Hand, dass aus unterhaltstechnischer Sicht übli-
cherweise Reparaturen mit den schwarz/grau/weissen Stoffen optisch verträglicher durchführ-
bar sind, als dies mit Farben der Fall ist. Dazu kommt, dass der Mensch sich an die unter-
schiedlich grauen Beläge gewöhnt hat und deren Summe einfach als Belag wahrnimmt.

Wahl des Zuschlagstoffes


Durch Wahl eines weissen (Eifelquarz, norwegi-
scher Quarz) oder schwarzen Gesteins (Basalt)
kann die Erscheinung des Belages massgeblich
verändert werden. Hierzu muss aber die Oberflä-
che bei hellem Mischgut so schonend wie mög-
lich behandelt werden, wenn das schwarze Bitu-
men entfernt wird. Mögliches Verfahren: KLE-
WEG der Firma DIVICO AG. Es ist darauf zu ach-
ten, dass keine Kornzertrümmerung erfolgt.

Wahl des Bindemittels


Farblose Bindemittel (meist Epoxidharze) können mit Farbpigmenten angereichert werden. So
sind mit entsprechenden Zuschlagsstoffen farbige Beläge möglich. Im Bereich von Fussgän-
gern und Velos sind sie einsetzbar. In Fahrbahnen mit grösseren Lasten (Schwerverkehr) ist
von der Verwendung abzuraten.

Beschichtungen
Es ist möglich, dass mit
Dünnschichtbelägen (z.B.
Microsil) nicht mehr vor-
handene historische Tore,
Radstreifen etc. visuali-
siert werden.

Strukturierung
Es ist möglich mit Schablonen ein Muster in den frischen formbaren Belag einzuwalzen (z.B.
Streetprint-Verfahren).

Dünnschichtbelag
In Kreisfahrbahnen und anderen stark belasteten Strassenabschnitten konnte mit eingesetz-
ten Dünnschichtbelägen (heute BBTM SN 640 431-2a, früher ACVTL) sehr gute und dauer-
hafte Ergebnisse erzielt werden. Es handelt sich hier um eine Spezialanwendung.

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Flächenpflästerung
Auf Plätzen und Wegen in einem historisch
wertvollen Umfeld werden oft Pflästerun-
gen eingebaut. Dabei kann zwischen voll-
flächigen und teilflächigen Pflästerungen
unterschieden werden.

Die Fugen können mit Zementmörtel,


Sand, Splitt oder Trasskalk verfüllt wer-
den. Heute werden die Steine oft in Splitt-
mörtel, welcher auf einer Sickerbeton-
platte liegt, verlegt. Siehe auch Norm
SN 640 480a.

Die Pflästerungen bei Trottoirüberfahrten sind nach TBA-Norm 203 auszuführen.

Je nach Belastung der Fahrbahnen und des Trottoirs kommen nachfolgende Verkehrslastklas-
sen zur Anwendung. Sie werden vom TBA/Infrastruktur-Planung festgelegt.
Trottoir je nach Nutzung: T2-T3
Fahrbahn je nach Nutzung: T3-T4

Mögliche technische Aufbauten siehe SN 640 480a und Website von ACOSIM.

Der Einsatz von qualitativ hochstehenden Produkten kombiniert mit einer fachmännischen
Ausführung erhöht die Lebensdauer einer Pflästerung erheblich.

Die Gleichwertigkeit der verwendeten Produkte muss lückenlos erfüllt sein.

Um für Personen mit Mobilitätseinschränkungen eine verbesserte Gebrauchstauglichkeit zu


erreichen, ist es möglich, die Oberfläche abzuschleifen und anschliessend wieder zu flammen.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Fugenmasse nicht zu hoch eingebaut wird, da der Stein
durch das Schleifen rund 2 mm Höhe verliert.

Die Oberflächen aus bearbeiteten Guber-Steinen (Platten oder Reihenpflästerung) entspre-


chen grundsätzlich der Norm (SN 640 075, Fussgängerverkehr – Hindernisfreier Verkehrs-
raum) unter Berücksichtigung der Toleranzen gemäss EN 1342 und SN 640 480. Es ist darauf
zu achten, dass die Toleranzen bei der Ausschreibung vertraglich abgesichert und bei der
Ausführung auf deren Einhaltung geachtet werden.

Handbuch Strassenbau 39
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Guber Platten nach aktuellem Gestaltungskonzept Innenstadt (GKI)

Beim Verlegen der Guber-Platten nach GKI sind einige Randbedingungen zu beachten:
- Die Pflästerung wird grundsätzlich quer zur Gehrichtung verlegt.
- Richtungsänderungen sind mit dem Planungsamt/GSV vorgängig zu planen.
- Über die ganze Länge des gepflasterten Abschnitts werden gleich viele 20 / 30 / 40 cm
Reihen verbaut. Die 20 / 30 / 40 cm Platten wechseln sich dabei ohne erkennbares Muster
ab.
- Bei Verlegen der Reihen ist darauf zu achten, dass nicht immer mit ganzen Platten begon-
nen wird. Es können Plattenabschnitte verwendet werden, wenn diese mindestens so lang
wie breit sind (Ausnahme in engen Verhältnissen min. 20 cm Länge). Mehrere Plattenab-
schnitte in einer Reihe sind zu vermeiden. Die Querfugen sollen möglichst unregelmässig
im Bild sein.
- Auf dem Splittmörtel wird mit den 12 cm dicken Platten gearbeitet, da sonst die Belastung
durch den Güterumschlag zu gross ist. Die 3 cm dünnen Platten werden zum Verlegen in
speziellen Gatic-Deckeln oder ähnlichem verwendet. Gegebenenfalls müssen Platten in
Sonderhöhe bestellt werden.
- Der Kleber muss ausreichend dick über die ganze Plattenfläche (bis in die Ecken) verteilt
sein.

Flächen mit oberflächenbehandelten Waggen entsprechen nicht vollumfänglich der Norm, was
die Ebenheit der einzelnen Steine angeht, wohl aber bei der Gesamtebenheit der Fläche.

Bei Flächen mit bestehenden gebrauchten Natursteinen sollte ebenfalls die Einhaltung der
Normen möglich sein. Auch dort muss bei der Ausführung besonderes Augenmerk auf die
Qualität gerichtet werden (keine unebenen Steine verwenden, Fugenbreite max. 8 mm).

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Mergelbelag
In Grünflächen oder landwirtschaftli-
chen Wegen wird oft gebrochenes
Kalkgestein mit Feinanteilen (Silt &
Ton) eingebaut, der sogenannte Mer-
gel. Der Einbau kann ebenfalls mit ei-
nem Fertiger erfolgen. Wichtig ist ein
auf das Gemisch abgestimmter Was-
sergehalt sowie nach dem Einbau eine
Ruhezeit ohne Belastung (Reiter, Fahr-
zeuge etc.) von mindestens einer Wo-
che. Für die Haltbarkeit ist eine Ent-
wässerung über die Schulter optimal,
da so Erosionen vermieden werden.

Betonplattenbeläge
Bei Trottoirs und Plätzen wurden früher Kunststeinplatten verwendet. Durch die Verkehrslast
nehmen jedoch die meisten Produkte Schaden. Ebenfalls wird die darunterliegende Fundati-
onsschicht durch Nässe geschädigt und es kann zu einem Herauspumpen von Material kom-
men.
Bei grösseren Instandstellungen werden die Betonplatten durch Belag ersetzt. In diesem
Handbuch werden Betonplattenbeläge nicht weiter behandelt.

AC EME 22
In den letzten Jahren wurden Beläge mit sehr hartem Bitumen (C2:10/20 und C1:15/25) ent-
wickelt, die einen sehr hohen Verformungswiderstand besitzen. In diesem Handbuch wird
Hochmodul-Asphaltbeton nicht weiter erläutert, da er im Kanton Basel-Stadt nicht angewendet
wird.

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Belagsarmierung
Anwendung
Bei sehr starken Belastungen ist die Anwendung eines Belagsarmierungsnetzes oft sinnvoll.
Damit können Risse als Folge von Lastwechseln und temperaturabhängige Risse besser über-
brückt werden. Das Netz wird üblicherweise zwischen Binder- und Deckschicht über die Ar-
beitsfuge gelegt. In seltenen Fällen wird das Netz zwischen der Trag- und Binderschicht ein-
gebaut. Die Netzfasern können nur auf Zug beansprucht werden. Bei Druck- und Querkräften
sowie Torsion kann es seine Wirkung nicht entfalten.

Die Netze haben in Abhängigkeit der verwendeten Materialien unterschiedliche Eigenschaf-


ten. Über Arbeitsfugen kommen Carbonfasern zum Einsatz, welche ein sehr hohes E-Modul
besitzen. Bei Dilatationsfugen kann die Anwendung von reinen Glasfasernetzen sinnvoll sein.
Kunststoffnetze sind in Basel-Stadt wegen des geringen E-Moduls nicht zugelassen. Es sind
nur die vom TBA BS gelieferten Netze zulässig.

Bei allen Belagstypen der Kategorie "A" gemäss der "Oberbaudimensionierung TBA BS" wer-
den über Längsarbeitsfugen und je nach Lage und Ausbildung bei Querfugen, Gräben und
Flicken Belagsarmierungen von 1 m Breite verlegt.

Das TBA verwendet seit 2009 ausschliesslich das Netz von S&P Typ "Carbophalt G". Bis heute
konnten nur positive Erkenntnisse in seiner Wirkung erkannt werden. Die früher üblichen Risse
wurden im Bereich der Netze erfolgreich verhindert. Eine ausführliche Versuchsreihe der
EMPA bestätigt die bei uns gemachten Erfahrungen.

Technische Daten S&P Carbophalt G


Mechanische Eigenschaften längs (Glas) quer (Carbon)
Elastizitätsmodul Faserroving (N/mm2) ≥ 73'000 ≥ 240'000
Bruchdehnung Faserroving (%) ≤ 4.5 1.75
46 46
Faserquerschnitt (mm2/m)
(50 Faserstränge) (52 Faserstränge)
120 200
Zugkraft (kN/m)
bei 2.6 % Dehnung bei 1.75 % Dehnung

Bei Fragen steht das Tiefbauamt/Infrastruktur-Planung zur Verfügung.

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Verlegtes Carbophalt-Netz Stressabsorbing Mastix Inlay (SAMI) =


spannungsabsorbierende Membrane

Carbophalt-Netz wird in einem Kreisel verlegt SAMI mit vorumhüllten Split wird eingebracht

Muss der Oberbau verstärkt werden, so ist dies mit dem Carbophalt-G-Netz möglich. Gege-
benenfalls sind breitere Rollen bis zu 2 m zu verwenden. Es wird dann zusätzlich von oben
angespritzt und mit Splitt abgestreut. Dabei bildet sich eine Stressabsorbing Mastix Inlay
(SAMI, 1 cm dick), welche etwa einer 4 cm-dicken Belagsschicht entspricht.

Handbuch Strassenbau 43
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Einbauanweisung Typ "Carbophalt G"


Das Netz hat üblicherweise eine Breite von 1 m und wird zentrisch über den Schwerpunkt der
Fugenlagen verlegt. Es ist darauf zu achten, dass das Netz mindestens 35 cm - ideal ≥ 40 cm
- über die Fuge reichen muss, da sonst die Krafteinleitung in den Haftvermittler und den Belag
ungenügend sein kann. Es ist für Längs- wie auch für Querfugen geeignet. Im Bereich des
Netzes wird bei geschlossenen Oberflächen etwa die doppelte und bei gefrästen Oberflächen
bis zur dreifachen Menge der üblichen polymermodifizierten Emulsionsdosierung (z.B. bei
"CTW WEBACID Spezial C60BP0 C2" sind dies 300 bis 400 g/m2, ergibt 180 bis 240 g/m2
resultierendes Bindemittel respektive "Euphalt EUFIX 50 K" sind dies 350 bis 450 g/m2, ergibt
175 bis 225 g/m2 resultierendes Bindemittel) aufgebracht. Diese muss vollständig brechen,
bevor das Netz mit der glänzenden Seite nach unten aufgebracht wird. Die klare Trennfolie
des Netzes muss in der Luft direkt vor dem Verlegen abgebrannt werden (nicht auf der Emul-
sion, da sonst die Gefahr des Verbrennens des Haftvermittlers besteht und die Folie nicht
vollständig abgebrannt wird, was einen mangelhaften Schichtverbund bewirkt). Im Anschluss
wird das Netz, z. B. mit einer kleinen Pneuwalze angedrückt. Es ist eine Überlappung der
Bahnen von 10 cm (längs) bzw. 20 cm (quer) auszuführen. Die Verwendung von Lackbitumen
anstelle von Emulsion sollte vermieden werden.

Das Netz kann während des Einbaus befahren werden. Es soll jedoch nicht in Kurven gefahren
werden, um das Verschieben und Aufwölben der Netze zu vermeiden. Im Bereich von Ver-
zweigungen ist darauf zu achten, dass immer nur die im Moment benötigte Netzetappe aufge-
bracht wird, da die Netze sonst durch die starken Lenkbewegungen verschoben oder beschä-
digt werden.

Die Verlegearbeiten müssen durch qualifizierte und ausgebildete Fachkräfte ausgeführt


werden. Es wird empfohlen, diese Arbeiten durch eine spezialisierte Unternehmung ausführen
zu lassen.

Die Verwendung von Niedertemperaturbelägen auf den Belagsarmierungsnetzen ist nicht zu-
lässig, da kein ausreichender Verbund gewährleistet werden kann.

Skizze Verlegung über einer Längsfuge

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Belagsflicke
Belagsflicke sind dem TBA zu melden. Bei Belagsflicken gelten auch die Abschnitte "Aufgra-
bungsmeldung", "Belagsanschnitte" und "Haftvermittler".

Ein Belagsflick muss mindestens 20 cm über das nachgerutschte oder aufgelockerte Material
der Fundationsschicht reichen, damit eine korrekte Verdichtung möglich ist. Der Flick soll so-
fern sinnvoll als Rechteck ausgebildet werden.

Ein Belagsflick wird entsprechend dem Strassentyp hergestellt. Ist um den Flick mehr Belags-
stärke vorhanden, so ist diese mächtigere Stärke einzubauen.

Über einem Steinbett wird normalerweise die halbe Steinbettstärke durch zusätzlichen Belag
aufgenommen, damit die Gewölbewirkung des Steinbetts erhalten bleibt.

Es wird immer wieder festgestellt, dass die Trag- oder Binderschicht zu hoch eingebaut wer-
den, so dass die Deckbelagsschicht (speziell an den Flickecken) zu dünn ist. Auf der ganzen
Fläche eines Belagsflicks muss der Deckbelag die notwendige Schichtstärke aufweisen.

Als Deckbelag wird üblicherweise AC 8S oder AC 8N verwendet. Das TBA kann jedoch auch
einen anderen Belagstyp verlangen.

Die Belagsnachschnitte sind ausreichend mit Fugenpaste zu bestreichen.

Für den Transport und die Bereitstellung des Belags auf der Baustelle für mehrere Einzelfli-
cken muss ein Thermosilo verwendet werden.

Bei der Bestimmung der zu flickenden Fläche werden bestehende Belagsflicke und -fugen wie
auch der Zustand des bestehenden Belags berücksichtigt. Restflächen im Umfeld von min-
destens 1 m müssen zusammen mit dem Flick ersetzt werden. Spitz auslaufende Belagsstü-
cke sind zu vermeiden. In Trottoirs sind Flicke mit halber Breite auf die ganze Trottoirbreite zu
erstellen, sofern dies verhältnismässig ist.

Bei ungünstiger Lage und/oder extremen Radlasten bei den Arbeitsfugen können zusätzlich
Carbonnetze auf den Binder aufgebracht werden.

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Belagsanschnitte
Generell werden drei Arten von Anschnitten unterschieden:
- Hilfsanschnitt für die Bauphase
- Anschnitt für Belagsbau in Etappen
- Anschnitt für die Instandsetzung
- Anschnitt für Betonplatten und passgenaue Inseln

Hilfsanschnitte für die Bauphasen


Der "Hilfsanschnitt für die Bauphase" ist ein Durchtrennen der Belagsschichten für den Bau-
vorgang (z. B. Montageloch, Werkleitungsgraben). Vor der Instandsetzung muss in jedem Fall
nachgeschnitten werden (siehe "Anschnitt für die Instandstellung").

Es steht grundsätzlich dem Unternehmer frei, das Verfahren zu wählen. Üblich ist das An-
schneiden mit Diamantkreisblatt, Belagsfräse oder Kompressorhammer mit Flachspaten.

Anschnitt für Belagseinbau in Etappen


Der "Anschnitt für Belagseinbau in Etappen" wird in der Regel bei phasenweisem Einbringen
von Belagsflächen angewandt.

Fugen von Trag- und Binderschicht sind, wenn immer möglich zu versetzen (siehe auch "Di-
mensionierung, Festlegen der Randbedingungen und Parameter"). Die Schnitte sind mit einer
Belagsfräse oder einem Kompressorhammer mit Flachspaten zu erstellen. Kanten dürfen nach
dem Anschnitt keinen Schaden (Abbrüche, Risse, Verkehr) nehmen. Ansonsten muss noch-
mals nachgeschnitten werden.

Die Schnittflächen sind von Schmutz und Staub zu reinigen. Je nach Fall sind die Schnittflä-
chen mit Fugenpaste (Deckbelag) oder mindestens jedoch mit Lackbitumen (Trag- und Bin-
derschicht) zu behandeln.

Schnitte mit Diamantkreisblatt sind nicht zugelassen!

Anschnitt für die Instandstellung


Der "Anschnitt für die Instandstellung" ist ein Schneiden der Belagsschicht für die Instandstel-
lung kurz vor dem Belagseinbau.

Es darf nur mit einer Belagsfräse oder einem Kom-


pressorhammer mit Flachspaten angeschnitten wer-
den. Die Schnittfläche ist mit Druckluft zu reinigen.
Bei Trag- und Binderschichten ist mit Bitumenlack
die Schnittfläche vollflächig anzuspritzen.
Beim Deckbelag ist eine Fugenpaste (z. B. Fugo-
Plast, Dila-Plast) oder in Rücksprache mit dem TBA
ein Fugenband zu verwenden. In jedem Fall muss
das Material bis an die Oberfläche reichen.

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Die Lage der Schnitte erfolgt nach Angaben des TBA; in der Regel sind die Schnitte recht-
winklig.
Der Anschnitt muss in einer Ebene von vertikal (90°) bis leicht geneigt (60°) liegen.

Anschnitt für Betonplatten und passgenauen Verkehrsinseln


Diese Anschnitte haben lagepräzise und ohne horizontalen Zuschlag zu erfolgen. In diesem
Fall ist der Einsatz eines Diamantkreisblattes zugelassen.

Für weitere Infos wird auf den Abschnitt "Nachgängig eingeschnittene Insel" verwiesen.

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Grabenabdeckungen
Generell ist ein Graben bzw. ein Loch so schnell als möglich wieder aufzufüllen und zu schlies-
sen.

Es bestehen je nach Situation folgende Möglichkeiten:


- Absperren (behindertengerecht)
- Abdecken mit Stahlplatten
- Auffüllen und provisorischen Belag aufbringen (Warmbelag, Kaltbelag, in Ausnahmen Be-
ton)

Auffüllungen, welche nur mit Kies, Recycling oder Mergel gefüllt sind, dürfen nicht dem Ver-
kehr übergeben werden.

Abdecken mit Stahlplatten

Versenkte Stahlplatte in Fahrbahn Versenkte Holzdielen mit angerampter Stahlplatte

Die Stahlplatten (Grabenbleche) müssen auf der Oberseite einen rutschfesten Belag aufwei-
sen und sind gegen Verschiebungen zu sichern. Während der Winterzeit (jeweils vom 1. No-
vember bis 31. März) und bei verkehrsreichen Strassen müssen sie immer versenkt, d. h.
niveaugleich versetzt, werden. Sie müssen mit Neopren, Belag etc. so gelagert werden, dass
sie nicht schlagen und damit Lärm verursachen können. Wenn ein Versenken nicht möglich
ist, so ist in Rücksprache mit dem TBA eine zweckmässige Alternative zu suchen.

Nicht versenkte Platten sind im Fahrbahnbereich mit einem der Situation angepassten ausrei-
chend grossen Belagskeil anzurampen (ca. 10 cm) und müssen gegen das Verrutschen gesi-
chert sein.

Stahlplatten sind durch den Bauunternehmer regelmässig zu kontrollieren.

Provisorischer Belag
Ist aus Gründen der Etappierung oder der Witterung ein definitiver Einbau nicht sinnvoll, so
kann ein provisorischer Belag eingebaut werden. Dieser darf weniger Belagsstärke - als der
definitive - aufweisen und es kann auf den Deckbelag verzichtet werden. Die Kanten sind noch
nicht definitiv angeschnitten.

Der provisorische Belag muss jedoch den Verkehrsanforderungen (Belastung, Griffigkeit,


Ebenheit etc.) genügen.

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Dünnschichtige Deckbeläge
Diese Beläge werden in Schichten von maximal 1 cm Stärke eingebaut. Sie werden als Sa-
nierungsmassnahme angewendet. Die Strassensubstanz als solche wird nur beschränkt ver-
bessert, jedoch wird die Gebrauchstauglichkeit verlängert. Die Behinderungen (während
oder nach dem Applizieren der Schicht) sind von kurzer Dauer.

In jedem Fall soll vor einer Sanierung mittels Oberflächenbehandlung oder Kaltmicrobelag die
bestehende Fahrbahn ausgebessert werden. Senkungen werden entweder geschiftet oder mit
einem Belagsflick korrigiert. Die mittleren bis grossen Risse müssen vorgängig vergossen wer-
den.

Kaltmicrobeläge (beispielsweise Microsil)


Grosse Flächen von Kaltmicrobelägen werden mit einem speziellen Fertiger aufgebracht.
Kleine Flächen können mit Kesselware überzogen werden. Oft werden zwei Schichten über-
einandergelegt. Die erste kompensiert kleinere Unebenheiten und die zweite bildet die spätere
Verschleissschicht.

Zu Beginn hat der Kaltmicrobelag ein raues eher unschönes Aussehen. Je nach Verkehrs-
menge verbessert sich aber das Bild innerhalb von ca. zwei Wochen. Der Kaltmicrobelag hat
den Vorteil, dass lose Steinchen Autos und Schuhe nicht verschmutzen. Es ist eine Signali-
sierung "Achtung Splitt" zu stellen.

Kaltmicrobelag schwitzt in der Regel nicht. Der Dünnschichtbelag besitzt jedoch nur eine ein-
geschränkte Fähigkeit, veränderliche Risse zu kompensieren.

Kaltmicrobeläge sind in unterschiedlichen Ausführungen verfügbar. Zurzeit laufen im TBA Ver-


suche mit zugemischten Glasfasern, wodurch die Bitumenmenge erhöht werden kann.

Oberflächenbehandlung (OB)
Für Strassen mit veränderlichen Rissen und Deformationen eignet sich die OB besser als der
Kaltmicrobelag, weil ihre Struktur elastischer ist.

Für eine OB wird ab LKW, Anhänger oder Fass, je nach Fläche, die Strassenoberfläche mit
Bitumen besprüht und mit Splitt abgedeckt. Der Bitumen kann je nach Produkt kalt oder warm
aufgebracht werden. Nach dem Abdecken mit Splitt wird dieser eingewalzt und anschliessend
der Verkehr über die neue OB zugelassen. Der eingefahrene Splitt sollte zu 2/3 in das Binde-
mittel eingebettet sein.

Es ist eine Signalisierung "Achtung Splitt" zu stellen und nach einigen Tagen (3 bis 7 Tagen je
nach Witterung und Verkehrsbelastung) muss der überflüssige Splitt aufgenommen werden.

Im Sommer besteht die Gefahr, dass durch den Schwerverkehr eine OB aufgerissen wird und
sich die ganze Schicht um die Räder der Fahrzeuge legt. Innerhalb von einer Stunde können
so zwei klebrige Spuren entstehen. Mit härteren Bindemitteln kann diesem Effekt entgegen-
gewirkt werden.

Früher wurde die Oberflächenbehandlung oft auch bei neuen Strassen mit Schottertränkung
oder Mergelwegen verwendet. Die Oberflächenbehandlung weist diverse Nachteile auf. Im

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Sommer schwitzt sie und es lösen sich Steine heraus, die dann mit dem klebrigen Bitumen an
Schuhen und Autos haften. Zudem muss zu Beginn der Nutzung immer ein Anteil überzähliger
Splittkörner auf der Fahrbahn liegen, was für die Zweiradfahrer und Automobilisten störend ist.
Aus diesen Gründen wird diese kostengünstige Methode immer weniger angewendet. Siehe
auch SN 640 415c.

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Risssanierung
In Belägen entstehen immer wieder Risse. Diese Risse können stabil oder flexibel sein, sie
können auch in Länge und Breite stetig zunehmen. Die Risssanierungsmethode ist von der
Natur des Risses abhängig.
Risse können folgende Ursachen haben:
- Arbeitsfugen in der Deckschicht, Binderschicht oder Tragschicht
- Belagsflicke
- Eindringendes Wasser (Eis, Dampf)
- Dehnungsänderung der "Belagsschollen" als Folge von Temperaturwechsel
- Ungenügende Fundationsschicht
- Markierungen
- Verhärtetes Belagsmaterial
- Veränderungen im Untergrund

Rissverguss
Mit dem Rissverguss wird in erster Linie das Eindringen von Wasser und Schmutz in die Be-
lagsschicht verhindert. Frostschäden können so besser vermieden werden. Die Rissverguss-
masse schützt auch die angrenzende Belagsschicht vor Ausbrüchen, speziell bei breiteren
Rissen.
Beim Rissverguss ist darauf zu achten, dass das Verfüllen direkt nach dem heissen Ausblasen
erfolgt. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Vergussschuh gefahren wird, und die Konsistenz
der Vergussmasse müssen auf den Riss und die Witterung abgestimmt sein. Bei zu kalter
Witterung kann die Vergussmasse zu schnell auskühlen, was sich auf die Qualität der Sanie-
rung negativ auswirkt (Eindringtiefe, Verkleben mit dem Abstreumaterial).
Rissvergusse werden abgestreut. Zum Abstreuen sind unterschiedliche Materialien im Handel.
In der Vergangenheit wurde oft mit Quarzsand abgestreut. Quarzsand hat längerfristig eine
schlechte Haftung mit der Vergussmasse. Dadurch entstehen polierte und spiegelnde Ver-
gussstreifen, welche nicht nur unschön, sondern auch bei Nässe rutschig sind.
Auf Stadt- und Kantonsstrassen werden Risssanie-
rungen deshalb nur noch mit speziellem vorumhüll-
ten Splittsand (Lieferant gemäss Angaben TBA) ab-
gestreut. Dieses Material besitzt sehr gute Eigen-
schaften betreffend Griffigkeit und haftet langfristig
gut mit der Vergussmasse.
Im Bereich von häufigen und starken Schubkräften
(enges Wenden etc.) können sich die Rissverguss-
massen ablösen. Der Rissverguss ist bei ausge-
dehnten Rissnetzen nicht anzuwenden.

OB-Flick (beispielsweise Euphalt)


Kleinere Flächen von Netzrissen oder starke Ausmagerungen und Kornausbrüche können mit
einer kleinen OB saniert werden. Hierzu wird lokal eine Bitumenemulsion aufgebracht und
anschliessend mit Splittsand abgestreut.

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Belagsschäden
Netzrisse
Netzrisse sind meist die Folge einer ungenügenden
Tragkraft der Fundation kombiniert mit der Ver-
sprödung des Belags. Eindringendes Wasser
weicht die Fundation weiter auf, so dass sich zu-
sätzliche und breitere Risse bilden.
Ohne Gegenmassnahmen kann sich ein Schlagloch
bilden, welches in kürzester Zeit ein beträchtliches
Ausmass annehmen kann (Domino-Effekt der Be-
lagsklötzchen).
Je nach Situation können die Netzrisse mit einer OB
wieder verklebt und abgedichtet werden; somit wird
die Nutzungsdauer verlängert.
Bei lokalen Netzrissen ist eine Nachverdichtung der Fundationsschicht mit anschliessendem
Belagseinbau zu bevorzugen.

Schlagloch
Während der kalten Jahreszeit verursacht die ein-
dringende überfrierende Nässe zahlreiche Schäden
an den Strassen. In der Folge bilden sich oft tiefe
Schlaglöcher. Eine Sanierung kann meistens wegen
der tiefen Temperaturen nicht sofort erfolgen und
die Schlaglöcher werden vorübergehend mit Kaltbe-
lag (beispielsweise DUREP) gefüllt. Eine spätere
Sanierung mit einem Belagsflick ist oft unvermeid-
lich.
Häufig bilden sich tiefe Schlaglöcher in Strassen mit
Schottertränkung im Bereich von Netzrissen. Bei Strassen mit Tragschichtaufbau kommen e-
her nur Abplatzungen des Deckbelags vor.

Offene Schotterung
Als Folge von Frost kann sich die Oberflächenbehandlung von einer Schottertränkung gross-
flächig ablösen. Auch das Abfahren durch die Einwirkung der Verkehrslast ist eine mögliche
Ursache. Kleine Schäden können mit einem OB-Flick repariert werden, in der Regel müssen
aber diese Bereiche freigelegt und mit konventionellem Belag aufgefüllt werden. Am Rande ist
genügend Fugenpaste zu verwenden und später gegebenenfalls die Arbeitsfuge mit einem
OB-Streifen zu überziehen.

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Quergefälle
Fahrbahn
Damit die Strasse ausreichend entwässert wird, sollte das Quergefälle 2.5-3 % betragen. Be-
steht noch ein nennenswertes Längsgefälle, so kann nötigenfalls das Quergefälle reduziert
werden. In diesem Fall muss das Fallliniengefälle geprüft werden. Gefälle über 5% sind nach
Möglichkeit zu vermeiden.

Je nach Situation sind Dachgefälle und einseitige Gefälle möglich. Es wird hier auf die ent-
sprechenden VSS-Normen verwiesen.

Bei zu geringem Gefälle bilden sich bei Nässe im Bereich von Abrieb und Deformationen Pfüt-
zen und wasserführende Rinnen. Bei Gefahr von Spurrinnenbildung und bei Pflästerungen
muss die Gefällsrichtung detailliert geprüft werden, um eine spätere Bildung von Wasserla-
chen zu vermeiden.

Trottoir
Das Trottoir sollte eine Querneigung von etwa 2 % ±1 aufweisen, damit die Entwässerung
gewährleistet werden kann. Bei Einfahrten, Trottoirüberfahrten und Trottoirabsenkungen darf
das maximale Quergefälle von 6 % nicht überschritten werden. Siehe dazu die entsprechen-
den TBA-Normen.

Bei Gefällen unter 1% ist wegen der Bautoleranzen und der Belagsrauigkeit keine ausrei-
chende Entwässerung vorhanden. Dies hat Pfützen zur Folge, die im Winter zu Glatteis ge-
frieren und zu Unfällen führen können. Pflästerung müssen wegen ihrer Struktur minimal 2 %
Neigung aufweisen.

Es ist in einer gegebenen Stadtsituation oft nicht möglich ein einheitliches Quergefälle zu pla-
nen, da Zwangspunkte wie Hauszugänge und Einfahrten nach Möglichkeit im Bestand ins
Projekt integriert werden.

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Randabschlüsse
Alle Randabschlüsse und Steine sind beim TBA mittels "Bestellliste Standardmaterialen ab
Lagerplätzen TBA BS" frühzeitig zu bestellen. Das TBA entscheidet über Lieferart und Bezug-
sort. Die Materialien sind im Normalfall auf dem Lagerplatz Nidwaldnerstrasse oder Eglisee
abzuholen (Anhang).

Bei grösseren Erneuerungsetappen des Randabschlusses ist der neu zu verwendende Rand-
steintyp mit dem TBA vorgängig abzuklären.

Siehe auch SN 640 481a und TBA Norm 101 ff.

Diese Randsteintypen werden in den Strassen im Kanton Basel-Stadt bei folgenden typischen
Anwendungen verwendet:
- RN 15: stark befahrene Stadtstrasse, Güterumschlag, Kantonsstrassen, Inseln, in Radien
bei SN 10 und teilweise RN27 & SN30.
- RN 27 / SN 30: eher im Zentrum der Stadt und wo schon vorhanden
- SN 10: Erschliessungsstrassen in den Aussenquartieren und andere befahrene Verkehrs-
flächen
- SN 8: entlang von unbefahrenen Trottoirs zu Privaten oder zu Grünflächen
- Trennstein Geh-/Radweg: zur baulichen Trennung Fussgänger - Fahrrad (Δh = 4 cm)
- Haltestellensteine siehe Abschnitt "Haltestellen ÖV"

Hohe Randsteintypen
Hohe Randabschlüsse weissen auf verkehrsreichen Strassen (DTV > 1'000) oder mit mehre-
ren Fahrspuren einen Standardanschlag von 12 cm auf. Auf weniger verkehrsbelasteten Stras-
sen sind es 10 cm. Bei künstlichem Gefälle oder lokalen Anpassungen ist ein Minimum von 6
cm einzuhalten. Als maximale Höhe sollen 14 cm nicht überschritten werden. Bei Einlaufrosten
kann lokal der Anschlag (Rost bis OK Stein) bis zu 16 cm betragen.
Der Anschlag auf Brücken und in Haltestellen des öffentlichen Verkehrs wird speziell geregelt.

Schalenstein
Der Schalenstein hat ein leichtes Quergefälle zum Randstein hinaufzuweisen, damit das Was-
ser einwandfrei geführt wird. Es ist zulässig, mit einer variablen Schalenquerneigung das
künstliche Längsgefälle zu unterstützen. Schalensteine werden heute meist nur noch einreihig
anstelle der früher üblichen zweireihigen ausgeführt. Nach Möglichkeit erfolgt der Wechsel von
zweireihig auf einreihig bei einem Einlaufrost. Wird nur ein Strassenrand erneuert, so ist es
zulässig neu eine einreihige Schale zu verbauen, obwohl auf der anderen Seite noch eine
Zweireihige verbleibt.

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Beton und Mörtel


Die Randabschlüsse sind generell in Sickerbeton
4/8 (Splittbeton) oder 8/16 (Rundkornbeton) zu
versetzen welcher einen Zementgehalt von
250 kg/m3 aufweist. Auf Armierungslängseisen im
Versetzbeton und extra ausgebildeten Dehnungs-
fugen im Randabschluss wird verzichtet.
Sind die Umgebungstemperaturen während dem
Versetzen über 30° C oder ist in der Nacht mit
deutlichem Frost zu rechnen, soll Beton mit einem
Zementgehalt von 250 kg/m3 verwendet werden.
Die Haltekantensteine von ÖV-Haltestellen werden immer mit Beton NPK-E (C20/25) versetzt.
Der Beton darf je nach Randabschlusstyp (siehe Norm TBA 101) nur bis 4 cm unter die Scha-
lensteinoberkante heraufgezogen werden, weil sonst der Schwarzbelag am Rand keine aus-
reichende Schichtstärke besitzt.
Der Beton muss von einwandfreier Qualität sein. Der Abbindungsprozess darf nicht eingeleitet
sein (am Morgen gelieferter Beton ist trotz Verzögerer am Nachmittag qualitativ ungenügend).

Wird der Randabschluss neu gesetzt und der Strassenbelag bleibt bestehen, ist der Belag
vorgängig definitiv anzuschneiden, so dass zwischen Schalenstein und Belag ein Abstand von
ca. 10 cm besteht. Dieser ist mit dem Sickerbeton bis zur Unterkante der künftigen Deckschicht
aufzufüllen.

Die Schale ist mit frischem, frost- und tausalzbeständigem Fugenmörtel in der Qualität von
Sackware auszufugen.

Die üblichen Massnahmen zur Nachbehandlung (feucht halten, Schutz vor Frost, keine Er-
schütterungen etc.) sind einzuhalten.

Sicherheitszuschlag
In der SN 640 201 ist für die Berechnung des Normalprofils der Strasse die Randsteinhöhe
ausschlaggebend. Bis 12 cm Anschlag darf unter bestimmten Umständen der geschwindig-
keits- und fahrzeugabhängige Sicherheitszuschlag (von 20 cm bzw. 30 cm) über den Rand-
stein hinausgelegt werden. Bei Randabschlusshöhen über 12 cm soll darauf nach Möglichkeit
verzichtet werden.

Im lokalen Bereich von ÖV-Haltestellen darf der Sicherheitszuschlag bis zu einem Randstein-
anschlag von 16 cm über den Randstein hinausgelegt werden (Beschluss an Proko vom
23.04.2015).

Bearbeitung
Randabschlüsse sind soweit möglich in einem Werkhof oder beim Steinmetz zu bearbeiten.
Unumgängliche Anpassungen vor Ort sind so auszuführen, dass keine übermässigen Emissi-
onen durch Staub und Lärm entstehen. Zur Staubreduktion kann Wasser verwendet werden.

Randabschlussecken werden mit einem Radius von ca. 10 cm abgerundet.

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Das Anschrägen von Randabschlüssen ist in


folgenden drei Fällen zulässig:
- Trottoirüberfahrten: anschrägen des abge-
senkten Randsteins im Bereich der Verlän-
gerung der einmündenden Fahrbahn mit ei-
nem beidseitigen Zuschlag von 50 cm (TBA-
Norm 203)
- Einfahrten im Bereich von ÖV-Haltestellen
- Trottoirauffahrt für Rollstühle (TBA-Norm
204)
In sämtlichen anderen Fällen ist die Zustimmung von TBA/Infrastruktur-Planung einzuholen.

Randabschlussradien
Gebogene Steine werden nur bis zu einem Radius bis 30 m angeboten. Ist der Radius grösser,
werden gerade Steine verwendet. Konvex ist ein Randstein, der auf der Kurveninnenseite der
Fahrbahn liegt. Konkav ist sein Pendant an der Kurvenaussenseite.

Die Schritte der Radien hängen vom Radius ab:


0.25 m bis 1.00 m: in 0.05 m Schritten
1.10 m bis 2.00 m: in 0.10 m Schritten
2.50 m bis 15.00 m: in 0.50 m Schritten
16.00 m bis 30.00 m: in 1.00 m Schritten

Trottoirabsenkungen
Hier wird auf die Normblätter Nr. 202 und 204 des TBA verwiesen. Eine Absenkung muss eine
nutzbare Breite von mindestens 1.5 m aufweisen und kann bis zur vollen Breite des Fussgän-
gerstreifens reichen. Die in der Schräge versetzten Randsteine dürfen maximal 6% zur Stras-
senachsenneigung aufweisen.

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Der Anschlag muss 2.5 cm (-0 mm/+5 mm) betragen und das Quergefälle darf nicht über 6 %
liegen (siehe auch SN 640 075, Fussgängerverkehr Hindernisfreier Raum).

Generell werden alle Querungen für Fussgänger im Knotenbereich und bei Fussgängerstrei-
fen abgesenkt.

Absenkungen für Einfahrten werden nur realisiert, wenn eine Baubewilligung des zu erschlies-
senden Parkplatzes oder der Garage vorliegt. Die Kosten werden vom Verursacher bzw. Ge-
suchsteller getragen. Bei einer Aufhebung der Garage bzw. des Parkplatzes ist die Absenkung
zu Lasten des Verursachers aufzuheben.

Der Randabschluss muss bei Einfahrten zwingend abgesenkt werden, damit keine Beschädi-
gungen an Fahrzeugen und Randsteinen entstehen, die Strasse zügig verlassen und die Ein-
fahrt gefahrlos befahren werden kann.

Handbuch Strassenbau 57
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Inseln
Der Grund zur Erstellung von Inseln ist mannigfaltig. Sie dient zum Schutz von Fussgängern,
Velos und zur Verkehrsführung. Je nach Bauablauf ist es zweckmässiger, diese vor oder nach
dem Belagseinbau zu erstellen.

Der Inselkopf wird je nach Umgebung 10 bis 12 cm hoch ausgebildet. Wird er durch Ausnah-
metransporte überfahren, ist eine reduzierte Höhe von 6 cm auszubilden und die Pflästerung
mit Samco oder gleichwertig auszufugen.

Eine vorgängig erstellte Insel ist einfacher zu bauen. Sie verhindert aber durch ihr frühes Vor-
handensein die freie Verkehrsführung in der Baustelle. Ebenfalls behindert sie den maschinel-
len Belagseinbau.

Überfahrbahre Inselauspflästerungen werden mit einem zementgebundenen Fugenverguss


verfüllt.

Vorgängig erstellte Insel


Diese Erstellungsart ist der Standardfall und muss nicht im Detail beschrieben werden. Die
Inselabschlüsse werden analog dem Kapitel "Randabschlüsse" versetzt. Ein Wasserstein ist
nur notwendig, wenn grössere Mengen Wasser auf die Insel zulaufen oder ein Einlaufrost vor-
handen ist. Das Vorhandensein eines Wassersteins vereinfacht den höhenmässig korrekten
Belagseinbau.

Nachgängig eingeschnittene Insel


Die sehr flexibel ein-
setzbare Erstellungs-
art bedarf einer sehr
genauen und sorgfäl-
tigen Ausführung. Auf
die Erstellung eines
Wassersteins soll
verzichtet werden.
Nach Erstellung des
Deckbelags wird
passgenau der Belag
10 mm grösser aus-
geschnitten. Das bi-
tuminöse und kiesige
Material wird soweit
als notwendig entnommen. Mit hochwertigem Beton (kein Sickerbeton) wird nun eine Unter-
lage erstellt und die Randsteine versetzt und gut hinterbetoniert. Mit frost/tausalzbeständigem
Fugenvergussmörtel wird der Spalt zwischen Belag und Randstein bis 15 mm unterhalt der
Belagsoberfläche verfüllt. Der verbleibende Spalt wird mit einem bituminösen Heissverguss
verfüllt und abgestreut.

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Nachgängig geklebte Insel


In Betonkreiseln kann es
Sinn machen die Inseln zu
kleben. Fugeneinteilung
können so vereinfacht wer-
den, Verkehrsführungen bis
zum Schluss der Baustelle
flexibel gehalten werden.

Der Stein wird mittels Kle-


ber (z.B. Sikadur-31 CF)
auf die vorbehandelte Be-
tonfläche geklebt. Steine
sollten nach Möglichkeit
mindestens 10 cm hoch
sein. Bei Fussgängerinseln
sind die 2.5 cm hohen
Steine plus 0.5 cm Kleber
durch nicht überfahrbare Inselköpfe zu schützen, da diese dünnen Platten sofort durch den
Schwerverkehr Schaden nehmen würden.

Die Fahrbahnfugen sind zu berücksichtigen und durchgehend durch die Insel auszubilden.

Handbuch Strassenbau 59
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Ausbaustandards für Strassen mit (erhöhtem) Gefahrguttransport


Gefälle
Quergefälle mindestens 2.75 %, maximal 3.60 %
Verhältnis Quergefälle/Längsgefälle > 2
Randabschluss
Randabschluss von mindestens 10 cm Höhe
Entwässerung
Verhindern der Kontamination von Oberflächengewässer (Vorfluter)
Rückhaltevolumen schaffen (SS, Ölrückhaltebecken)
Anhaltesichtweiten
Einhalten der gemäss SN 640 090 vorgeschriebenen Anhaltesichtweite für Hochleistungs-
strassen und übrige Strassen (50 m bei 50 km/h und Längsneigung von 0 %).
Signalisation und Markierung
Adäquate Einschränkungen wie Überholverbote, Parkverbote etc. bei Unfallschwerpunkten o-
der bei Stellen an denen Normwerte nicht eingehalten werden können.
Kurvenradien
Einhaltung der in den SN 640 080b, 640 262 und 640 263 vorgeschriebenen minimalen Kur-
venradien (min. Radius von 75 m bei 50 km/h).
Normalprofil
Einhaltung der gemäss SN 640 201 vorgeschriebenen Normalprofile inkl. Bewegungsspiel-
raum, Sicherheitszuschlag und Gegenverkehrszuschlag. Wird die Mindesthöhe von 4.40 m
unterschritten, ist diese entsprechend zu signalisieren.
In jedem Fall ist mit der TBA/Infrastruktur-Planung betreffs der technischen Lösung Kontakt
aufzunehmen.

Strassennetz gemäss StFV

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Kreisel-Materialisierung und konstruktive Details


Grundsätzliches
Kreisel sind ausserordentlichen Belastungen ausgesetzt. Reparaturen und Instandstellungen
sind oft nur mit grossen Umtrieben und damit verbundenen Kosten möglich. Damit sichere,
funktionelle, ansprechende, dauerhafte, kostengünstige und normkonforme Kreisel erstellt
werden können, ist dieses Kapitel entsprechend zu berücksichtigen.

Basis für die Geometrisierung und Gestaltung neuer Kreisel ist die SN 640 263 "Knoten mit
Kreisverkehr". Grundsätzlich muss ein Kreisel von allen zugelassenen Fahrzeugen befahren
werden können. Dieser Nachweis ist mittels Schleppkurven zu erbringen. Die Sicherheit des
leichten Zweiradverkehrs muss gewährleistet werden.

Es kann aufgrund der gemachten Erfahrungen festgehalten werden, dass überfahrene Pfläs-
terungen und Randabschlüsse nicht dauerhaft ausgeführt werden können.

Farbliche Gestaltung, Fahrbahnmaterialien


Die Wahl des Fahrbahnmaterials (Asphaltbelag oder Zementbeton) ist abhängig von der Nut-
zung und Grösse der Fläche. Bei einem erhöhten Anteil Schwerverkehr und Bussen ist i.d.R.
eine Zementbetonfahrbahn sinnvoll. Die Materialwahl wird vom Tiefbauamt/Infrastruktur-Pla-
nung vorgegeben. Es wird für Betonqualitäten auf das Kapitel "Betonbelag" verwiesen.

Bei der Farbwahl gibt es verschiedene Ansätze. Es ist unbestritten, dass Markierungen auf
dunklem Belag besser erkannt werden können. Der innere überfahrbare Ring sollte sich zur
Kreisfahrbahn optisch abheben, damit die Führung auf der Kreiselfahrbahn unterstützt wird.
Daher wird bei Betonkreisel der Beton normalerweise eingefärbt.

Ein- und
Typ Kreiselfahrbahn Innenring Priorität
Ausfahrt

Dunkle Fahrbahn, 4% schwarz *) 4% schwarz *)


oder oder Betongrau 1
heller Innenring Asphaltbelag Asphaltbelag

Helle Fahrbahn,
Betongrau Betongrau 5% schwarz *) 2
dunkler Innenring

Heller Kreisel Betongrau Betongrau Betongrau 3


*)
«Bayferrox 306 schwarz», «Sika ColorCrete G-330 schwarz» oder gleichwertig

Beschichtungen haben sich in der Praxis nicht bewährt.

Kriterien für die Wahl von Beton


Bei sehr starken Beanspruchungen der Fahrbahn werden die Nutzungsgrenzen von bituminö-
sen Belägen (Asphalt) überschritten. Als mögliche Alternative kommt Beton in Frage. Neben
einigen Vorteilen (Weniger Belagsausbrüche/-abrieb, Spurrinnenresistenz, hart, Etappierbar-
keit) besitzt er auch Nachteile (Ebenheit, Akustik, Fugenlage und -unterhalt, Polieren/Griffig-
keit). Daher muss die Wahl eines Betonkreisels genau geprüft werden.

Handbuch Strassenbau 61
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Qualitative Kriterien:
- Hoher DTV
- Hoher Anteil von Schwerverkehr
- Buslinie(n)
- Kreiselform und -grösse

Bituminöser Belagskreisel
Für den Kreisel wird übliches bituminöses Mischgut verwendet. Da der Belag auch im Alter
eher dunkel bleibt, wird ein allfälliger Innenring mit hellem Beton erstellt.
➔ Dunkle Fahrbahn, heller Innenring

Betonbelagskreisel
Für den Kreisel sowie die Ein-/Ausfahrten wird eingefärbtes Betonmischgut verwendet. Ein
allfälliger Innenring wird mit hellem Beton erstellt.
➔ Dunkle Fahrbahn, heller Innenring

Markierung Fahrbahnrand
Es ist für die Wahrnehmung - speziell des Innenrands - von Vorteil, wenn eine Randlinie mar-
kiert wird. Diese darf überfahren werden und ist keine Sicherheitslinie.

Bei überfahrbaren Trenninseln ist eine Randlinie ebenfalls sinnvoll, damit die Insel besser
wahrgenommen werden.

Innenring
Grundsatz
Ein überfahrbarer Innenring und überfahrbare Inseln werden ausschliesslich aus Beton erstellt.
Der Innenring ist 4.5 cm (Toleranz ±0.5 cm) erhöht und die Kante mit einer Dreieckleiste unter
45° (4 cm / 4 cm) gebrochen. Im Bereich von Tramgleisen ist der Innenring niveaugleich mit
der Fahrbahn bzw. Schiene. Der Innenring soll ein deutliches Gefälle von minimal 6% zur
Kreiselfahrbahn aufweisen. Tests haben gezeigt, dass die Befahrung des Innenrings mit Lini-
enbussen ohne Probleme möglich ist.

Trambefahrung
Im Bereich von Tramschienen ist in einem rechtwinkligen seitlichen Achsabstand von 0.50 m
plus Kurvenerweiterung "e" kein Höhenversatz zulässig. Danach soll auf den nächsten 0.50 m
kontinuierlich auf die Innenringhöhe hochgezogen werden. Das "Grenzprofil für feste Anlagen"
der BVB ist in jedem Fall zwingend einzuhalten.

Trenninsel
Trenninseln haben die Aufgabe Fahrspuren zu trennen und eine Randsteinhöhe von 10 bis
12 cm. Sie sind so zu planen, dass ein Überfahren nicht notwendig ist. Müssen sie in speziel-
len Situationen doch befahren werden, so ist ausnahmsweise ein Anschlag von 3 cm zu wäh-
len. Eine gleichzeitige Nutzung für Fussgänger ist dann nicht gestattet. Die Sicherheit ist nach-
zuweisen. Wird die Insel oft überfahren, ist sie - analog zum Innenring - aus Beton ohne Rand-
abschluss aber mit einer 2 cm / 2 cm Dreieckleiste auszuführen.

Für Fussgängerinseln wird auf die TBA-Norm 201 verwiesen. Siehe auch das Kapitel "Inseln".

62 Handbuch Strassenbau
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Mögliche Kreiselgestaltung mit Tramdurchführung (4.5 cm Anschlag fehlt hier)

Mögliche Kreiselgestaltung mit Tramdurchführung (Randmarkierung fehlt hier)

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Haltestellen ÖV
Sämtliche neu zu erstellenden Haltestellen haben dem BehiG zu genügen. Es muss im Rah-
men der Verhältnismässigkeit der barrierefreie Zugang gewährleistet werden. Dieses Hand-
buch beschäftigt sich nicht mit der Planung der Haltestellen als solches. Dafür wird auf die
Projektierungsrichtlinien der BVB und des BVD verwiesen. Es beschränkt sich darauf, die spe-
ziellen Besonderheiten in der Erstellung aufzuzeigen.

Bushaltestelle
Bushaltestellen erhalten üblicherweise einen speziellen Fahrbahnbelag im Bereich der Halte-
stelle. Reine Asphaltbeläge würden - in Abhängigkeit von der Nutzungsintensität - schon nach
kurzem Gebrauch Spurrinnen aufweisen.

Bei Bushaltestellen werden zwei grundsätzliche Fälle unterschieden.


1. Fall: Haltestelle wird vom MIV befahren, z.B. Fahrbahnhaltestelle
TBA-Norm 110: Vermörtelungsbelag (z.B. Confalt)
2. Fall: Haltestelle wird vom MIV nicht befahren, z.B. Busbucht, Busspur
TBA-Norm 109: Betonplatte

Meist ist es qualitativ besser, wenn der Belag vorgängig fertig eingebaut wird und nachträglich
die Bushaltestellenplatte hineingeschnitten wird. Es wird so eine bessere Verdichtung des Be-
lags erreicht.
Die Oberfläche - speziell der Übergang Asphaltbelag zur Bushaltestellenplatte - muss vollkom-
men eben sein. Bei Differenzen grösser 5 mm sind Korrekturmassnahmen wie Neuerstellung
der Platte oder bituminösen Deckschicht nötig.
In der Bushaltestelle soll auf Armaturen und Abdeckungen verzichtet werden.

Es gibt zwei Typen von Randabschlüssen bei Bushaltestellen, die in Abhängigkeit der Situa-
tion gewählt werden. Oberstes Ziel ist es eine 22 cm hohe Haltekante mittels Kasseler Son-
derbord Plus (KSB+) zu realisieren. Ist dies aufgrund der Situation nicht möglich (Überschwen-
ken des Busses, Zu-/Wegfahrten Dritter etc.) wird ein RN15-Randabschluss mit 16 cm An-
schlag verwendet.

Beide Randsteintypen werden ausschliesslich in Granit verbaut.

Die Entwässerung ist wenn möglich ausserhalb der Betonplatte zu planen oder erfolgt über
Einlaufsteine oder KSB+-Entwässerungselemente.

Der Kasseler Sonderbord Plus - Stein hat verbaut


eine Höhe von 22 cm. Der Stein hat eine Basis von
43.5 cm und eine Gesamthöhe von 37.5 cm (siehe
auch TBA-Norm 111).

Die Kontaktfläche ist zur Schonung der Pneus ge-


schliffen und nicht geflammt bzw. gestockt.

Sein Fusspunkt wird zum normalen Randstein zur


Fahrbahn hin verschoben versetzt. Achtung bei
der Absteckung!

64 Handbuch Strassenbau
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Aufgrund des höheren Anschlages


(i.d.R. 16 cm) und der notwendigen
stärkeren Einbindung in den Beton
besitzen die RN15-Haltestellensteine
eine Höhe von 40 cm.

Der Einlaufstein wird vor einen Stras-


senwasser-Schlammsammler ver-
setzt. Details hierzu sind der TBA-
Norm 306 zu entnehmen.

Die Randabschlüsse werden wegen der erhöhten Belastung (anfahren mit den Bus-Pneus)
immer in hochwertigen NPK-E Beton versetzt. Die Randsteinhöhe ist abhängig von der Art der
Haltestellenanfahrt bzw. wie stark der Bus den Randabschluss überschwenken muss.

Tramhaltestelle
Die Erstellung von Tramhaltestellen erfordert sehr grosse Genauigkeit. Aufgrund der dynami-
schen Bewegungen des Trams und der Toleranzen der Chassis-Einstellungen ist dies not-
wendig.

Für die Haltekante wird hier auf die


"Projektierungsrichtlinie für Infra-
strukturanlagen" der BVB verwie-
sen.

Im Bereich der Haltekante mit


27 cm Höhe über der Schienen-
oberkante (SOK) kommt ein spezi-
eller Stein TS30 zum Einsatz.

Mit seinen sehr breiten Massen ist


es möglich, den Stein über eine
lange Nutzungszeit lagestabil zu
halten.

Es muss ein hochwertiger Beton (NPK-E) verwendet werden.

Handbuch Strassenbau 65
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Im Bereich der Rampen und der restlichen Inseleinfassung werden RN15-Steine versetzt.

Im Übergangsbereich des Halte-


kantensteins zum normalen Rand-
stein der Insel ist zuerst ein extra
hoher RN15-Stein (h = 50 cm) zu
verwenden.

Im Haltekantenbereich einer Kapphaltestelle ist wegen den Zweiradfahrenden kein Entwässe-


rungsrost zulässig. Bis 2 Prozent Längsneigung muss in die Schiene entwässert werden. Bei
höheren Gefällen wird das Wasser durch die Haltestelle durchgeführt.

Es ist darauf zu achten, dass vor und nach jeder Haltestelle das Wasser bestmöglich abgeleitet
werden kann.

Kombihaltestelle
Jede der wenigen Kombihaltestellen ist ein Sonderfall für den auch eine eigene Lösung ge-
sucht werden muss. Es ist mit TBA/Infrastruktur-Planung betreffs der technischen Lösung Kon-
takt aufzunehmen.

Bei Kombihaltestellen wird der Tramhaltestellenstein verwendet. Dabei wird die Haltekanten-
höhe entweder zweistufig (vorne 27 cm & hinten 18 cm über der Schienenoberkante (SOK))
oder einstufig (durchgehend 27 cm SOK) ausgeführt.

66 Handbuch Strassenbau
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Abdeckungen im Strassenraum
Generell müssen die Abdeckungen in der Strasse die Lastklasse D400 aufweisen. In Trottoirs
und am Fahrbahnrand bis 0.4 m vom Randabschluss (SN 640 366) dürfen auch Abdeckungen
mit der Lastklasse C250 verwendet werden. Wegen der polyvalenten Nutzung (Güterum-
schlag, Baustellen, Feuerwehrdrehleitern etc.) von Gehflächen wird der Typ B125 nicht ange-
wendet. Entwässerungsrinnen haben selbst in Gehwegen die Lastklasse F900 aufzuweisen.

Sämtliche Abdeckungen in der Fahrbahn müssen nach Möglichkeit höhenverstellbar (z.B. Typ
Kofel, NIVO, NIVROLL) sein. Die Abdeckungen dürfen bereits gebraucht sein, sofern sie funk-
tionstüchtig und neuwertig sind. Dafür ist gleichermassen Bauleitung und Bauführung/Polier
verantwortlich. Bezugsquellen

Abdeckungen im Zuständigkeitsbereich des Tiefbauamtes werden bauseits geliefert. Dazu


muss die Bauleitung mit der Materialbestellliste des TBA ("Bestellliste Standardmaterialen ab
Lagerplätzen TBA BS") rechtzeitig eine Bestellung auslösen.

Material der Industriellen Werke Basel (IWB) werden - sofern im Projekt vorhanden - über den
zuständigen IWB-Projektleiter bestellt. In andern Fällen können immer zu den üblichen Ar-
beitszeiten bei den IWB, Neuhausstrasse 31, Basel, Abdeckungen durch den Bauunternehmer
bezogen werden, idealerweise im Austausch.

Bei Swisscom-Abdeckungen kann - sofern im Projekt vorhanden - über den zuständigen


Swisscom-Projektleiter das Material bestellt werden. In anderen Fällen kann über den Perso-
nalkontaktcenter 0800 477 587 eine zuständige Person erreicht werden.

Der Werkeigentümer muss bei Bedarf vor Einbau des Deckbelags die Abdeckungen zur Ver-
fügung stellen. Bei Problemen ist unverzüglich mit der Bau-/Projektleitung oder mit dem Stras-
senmeister Kontakt zur Lösungsfindung aufzunehmen.

Private Abdeckungen (Fluchttunnel, Lichtschacht, Dachwassersammler o.ä.) sind generell


ausserhalb der Strasse zu planen. Ist dies nicht möglich, so sind diese durch den Kanton be-
willigen zu lassen. Sie dürfen dann lediglich in Trottoirs oder am Rand von Plätzen erstellt
werden. Die Tragfähigkeit ist mindestens nach SN 640 366 oder Angabe des TBA/Infrastruk-
tur-Planung zu gewährleisten. In bestimmten Fällen wird eine höhenverstellbare Abdeckung
verlangt.

Versetzen
Für das Versetzen von Schachtabdeckungen müssen die Strassenbaufirmen und deren aus-
führenden Mitarbeiter die entsprechenden Qualifikationen aufweisen.

Bei Reparaturen von Schachtdeckeln können geeignete Tiefbauunternehmen beauftragt wer-


den. Kontrollschacht-Abdeckungen und deren Konus sind so zu versetzen, dass beide bei der
künftigen Steigeisen-/Leiternlage weitgehend bündig sind (siehe TBA-Normen). Die Höhe des
Schachtkonus ist in Abhängigkeit von der Höhe des Abdeckungstyps für das spätere Verset-
zen der Schachtabdeckung vor Belagseinbau zu überprüfen. Der Rahmen der Abdeckung ist
so zu versetzen, dass die Drehsicherung im Bereich der Steigeisen liegt, sodass einem spä-
teren Benutzer damit keine Rückenverletzung zugefügt werden kann.

Handbuch Strassenbau 67
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Vor Einbau des Deckbelags ist rechtzeitig eine Abnahme durch TBA-Betrieb durchführen zu
lassen. Eine Information durch die Bauleitung hat frühzeitig zu erfolgen.

Müssen Arbeiten am Konus eines Kontroll-


schachtes der Kanalisation durchgeführt
werden, muss eine provisorische Kontroll-
schachtabdeckung eingebaut werden. So
kann verhindert werden, dass Bauschutt in
den Kontrollschacht der Kanalisation her-
unterfällt. Die Abdeckungen werden durch
TBA/Betrieb eingebaut. Nach Abschluss
der Arbeiten am Kontrollschacht und nach-
dem der Schacht vom Unternehmer be-
senrein gereinigt wurde, werden die Ein-
bauten durch das TBA/Betrieb wieder aus-
gebaut. Bestellt werden die provisorischen Abdeckungen durch die Bau- oder Projektleitung
des TBA. Die provisorischen Abdeckungen sind nicht begehbar.

Verwendete Systeme
Höhenverstellbares System (analog Kofel)

68 Handbuch Strassenbau
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Für den Grundablauf des Versetzens wird auf die einschlägige Dokumentation der Gussher-
steller verwiesen.

Es ist im Speziellen auf folgendes zu achten:


- Der Anschnitt zum Versetzen der Abdeckung hat möglichst knapp zu erfolgen.
- Für das Versetzen muss ein frischer einwandfreier Beton NPK-E 0-16 verwendet werden
(beispielsweise Holcim E551TL).
- Der Beton muss bis zur oberen äusseren Randkante des Betonrahmens gezogen werden.
- Nach der Aushärtung des Betons ist der verbleibende Ringspalt mit Belag vom Typ AC 8 N
zu verfüllen. Auf eine vollständige Verdichtung ist zu achten.

Der NIVO-Standardrahmen gemäss Materialbestellliste TBA kann bis zu einer Öffnung von
ø80 cm verwendet werden. Der Spezialrahmen ø130 darf bis zu einer Öffnung von ø100 cm
verwendet werden.

Gussrahmen
Für lokale Reparaturen in der Fahrbahn und Abdeckungen generell in Trottoirs (ausserhalb
von Fahrbereichen) können Abdeckungen mit Gussrahmen verwendet werden. Es gelten die-
selben Qualitätsanforderungen wie für höhenverstellbare Systeme.

Deckel mit erhöhter Oberflächenrauigkeit


Wenn die Griffigkeit von Deckeln an neuralgi-
schen Stellen (z. B. in der Kreisfahrbahn)
nicht gewährleistet ist, können alternativ
BeGu-Deckel oder Gussdeckel mit erhöhter
Oberflächenrauigkeit eingebaut.

Handbuch Strassenbau 69
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Entwässerung
Dimensionierung
Sämtliche Strassen- und Platzentwässerung sind über Schlammsammler zu führen.

Die Priorität hat nach Norm folgendermassen zu erfolgen:


1. Priorität: Versickerung
2. Priorität: Einleiten in oberirdische Gewässer
3. Priorität: Einleiten in die öffentliche Mischkanalisation

Aufgrund der lokalen Gegebenheiten erfolgt oft der Anschluss an die Mischkanalisation über
einen Schlammsammler Ø70 cm gemäss TBA-Norm:
Maximale entwässerte versiegelte Fläche (inkl. Dachwasser) pro Sammler:
Gesamtfläche ≤ 1'000 m2, davon maximal 600 m2 Strassenraum.

Für die obigen Grössen gelten folgende Randbedingungen (Jährlichkeit T=1 Jahr, Anlaufzeit
15 Minuten, Abflussbeiwert y=0.9). Bei einer Unterführung oder anderen neuralgischen Stel-
len ist die Jährlichkeit zu erhöhen. Im Normalfall ist hier eine Jährlichkeit von T=10 zu wählen.

Ein Aufsatz (Einlaufrost) sollte in der Regel ≤ 300 m2 entwässern, auch wenn er theoretisch
Flächen bis 600 m2 bei Starkniederschlägen problemlos meistert. Hagelkörner und Laub kön-
nen die Schluckfähigkeit eines Rostes deutlich reduzieren.

Muss eine abweichende Entwässerung (z.B. nach Priorität 1 oder 2, grössere Flächen) reali-
siert werden, so ist diese nach den gültigen Normen zu bestimmen.

Anschlussleitungen
Die Leitungen von einem Einlaufschacht oder einer Rinne zu einem Schlammsammler werden
in PE-HD ausgeführt. Die Anschlussleitung vom Schlammsammler an die Kanalisation ist in
erster Linie in Steinzeug Ø150 auszuführen. In Rücksprache mit dem TBA/Infrastruktur-Pla-
nung können auch hier PE-HD-Leitungen zulässig sein. Sämtliche Leitungen sind nach den
TBA-Normen einzubetonieren. Ein Gefälle unter 2% ist zu vermeiden.

PE-HD-Leitungen müssen immer elektrogeschweisst oder Innenwulst entfernt gespiegelt sein.


Gesteckte PE-HD-Leitungen sind nicht zulässig! Die Anschlussmuffe an die Kanalisation muss
immer in Steinzeug ausgeführt werden.

Die Leitungen müssen einer Dichtheitsprüfung oder einer Füllprobe unterzogen werden und
diese bestehen. Das Resultat ist zu dokumentieren.

Auf dem Gemeindegebiet der Stadt Basel gehört die Anschlussleitung vom Schlammsammler
bis an die Haltung zur Kanalisation. In den Gemeinden Riehen und Bettingen gehört die An-
schlussleitung zur Strassenanlage.

70 Handbuch Strassenbau
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Wasserlauf
Es dürfen sich keine stehenden Wasserpfützen auf der Schale bilden. Die Schalensteine sind
leicht zum Randstein hin gekippt und müssen Frost/Tausalz-beständig ausgefugt werden. Frü-
her wurden meistens zwei Wassersteine verwendet. Bei grösseren Instandstellungen von
Strassenabschnitten erfolgt der Wechsel auf einen Wasserlauf mit nur einer Steinreihe.

Der Deckbelag sollte ca. 5 mm überbaut werden, d. h. über dem Wasserstein liegen.

Das minimale Längsgefälle von 0.5 % ist einzuhalten. Geringere Gefälle (bis 0.4 %) sind mit
der TBA/Infrastruktur-Planung abzusprechen und es sind spezielle Massnahmen und Materi-
alisierungen (geflammter Schalenstein) zur Abflussgewährleistung zu treffen.

Strassensammler und Einläufe


Strassensammler in der Fahrspur sind zu vermeiden. Sie sind im Bereich des Randabschlus-
ses oder im Trottoir mit einem separaten Einlaufschacht zu versetzen.
Einlaufsteine werden durch Einlaufschächte ersetzt.
Das TBA setzt standardmässig den Typ VonRoll
Sibloc als Einlaufrost ein. Für das Versetzen von Ab-
deckungen wird auf die TBA-Norm 301 verwiesen.
Die Abdeckungen müssen im Quergefälle versetzt
werden.
Die Höhelage des Rostes ist so zu wählen, dass er
rund 3-5 mm mit dem Belag überbaut werden kann.
Roste die 10 mm (in Radstreifen 5 mm) und mehr
überbaut sind, müssen korrigiert werden.
Beim Versetzen der Einlaufroste ist darauf zu achten, dass der Versetzmörtel nicht zu hoch
hinauf gezogen wird, damit beim Belagseinbau noch eine ausreichende Schichtdicke einge-
baut werden kann. Ein gutes Beispiel ist oben abgebildet.

Im Bereich von Busbetonplatten werden normalerweise Einlaufsteine eingebaut. Einlaufroste


sind nur nach Rücksprache mit dem TBA zu verwenden.

Anschlussleitungen von Einlaufschächten und Rinnen an Schlammsammler sind generell in


den Dimensionen (PE-HD) DN 160 oder DN 125 auszuführen.

Die Freigabe der Strassenentwässerung erfolgt durch TBA/Infrastruktur-Planung im Rahmen


der Projektierung.

Rinnen
Rinnen müssen unterhaltstauglich geplant und ausgeführt sein, d. h. sie müssen einfach von
Schmutz gereinigt und gespült werden können. Ein Spülschlauch kann nicht um mehrere Bö-
gen geführt werden. Entsprechend sind grosse Schächte und geradlinige Leitungsführungen
zu wählen. Die Praxis zeigt, dass folgende Ausführungen unbrauchbar sind:
- 30 cm Schacht mit einer Leitungseinführung auf einer Tiefe von 1 m
- 100 mm Kunststoffleitung mit zwei oder mehreren 90°-Bögen
- Schlitzrinne ohne direkte Spülmöglichkeit in der Rinne
- Schlammsammler mit Aussensyphon

Handbuch Strassenbau 71
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Bei Rinnenrosten sind verschraubte bzw. gesicherte Typen zu verwenden. In Fahrbahnen sind
Rinnen zu vermeiden. Bei einem Defekt an einem Rost besteht eine sehr grosse Unfallgefahr.

Roste
Es ist der Standardrost "Sibloc" zu verwenden. In Rigolen wird normalerweise der gerundete
Typ "Wienerli RIGOLE" verbaut.

Lediglich in engen Situationen zwischen zwei Randsteinen mit Fahrradverkehr ist der Typ "Ein-
laufrost Radstreifen" zugelassen.

Gossen
Die Gossen im öffentlichen Raum sind Eigentum des Kantons bzw. vom TBA-Infrastruktur.

Nicht mehr benötigte Gossen sind durch den Verursacher aufzuheben. Die Belags- und Rand-
stein-Instandstellung (inklusive der Kosten) werden durch das TBA ausgeführt.

72 Handbuch Strassenbau
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Spezielle Strasseneinrichtungen
Markierung und Signalisation
Für planerische Anpassungen ist das Amt für Mobilität zuständig.

Für Betrieb und Unterhalt ist das Tiefbauamt / Betrieb-Strassen zuständig. Das Erstellen und
Entfernen von Signalisationen und Markierungen erfolgt ausschliesslich in Absprache mit dem
Betrieb.

Beleuchtung
Für die Planung, Ausführung und den Betrieb sind die Industriellen Werke Basel (IWB) zustän-
dig. Es wird nicht weiter auf die Strassenbeleuchtung eingegangen.

Lichtsignalanlagen
Für die Planung, Ausführung und den Betrieb ist das Amt für Mobilität (MOB) zuständig. Es
wird nicht weiter auf die Lichtsignalanlagen eingegangen.

Kunstbauten
Für die Planung und den Betrieb von Brücken, Tunneln, Treppenanlagen, Stützmauern, Über-
deckungen und ähnlichem ist das Tiefbauamt / Infrastruktur-Planung, Strassen + Kunstbauten
zuständig.

Leitungstunnel
Für den Zutritt, Planung und den Betrieb ist das Tiefbauamt / Infrastruktur-Planung, Strassen
+ Kunstbauten zuständig. An- und Abmeldungen sind zwingend auf die Telefonnummer
079 434 51 67 zu melden.

Handbuch Strassenbau 73
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Anhang
Die nachfolgenden Dokumente haben den Stand vom 25. April 2015. Die aktuellen Dokumente
finden Sie auf unserer Internetseite:

http://www.tiefbauamt.bs.ch/baustellen-und-projekte/standards-vorlagen.html

Umrechnungsfaktoren Pflastersteine
Bei den untenstehenden Umrechnungen handelt es sich um grobe Näherungen. Die Umrech-
nung ist von Typ, Verarbeitungsqualität, Dichte etc. abhängig.

Grosspflaster (Typ 15)


1 m3 ≈ 4.5 m2 ≈ 30 m1 ≈ 1.55 t
0.22 m3 ≈ 1.0 m2 ≈ 6.7 m1 ≈ 0.34 t

Schalenstein (Typ 12)


1 m3 ≈ 5.8 m2 ≈ 44 m1 ≈ 1.55 t
0.18 m3 ≈ 1.0 m2 ≈ 7.5 m1 ≈ 0.27 t
1-Stein Schale ≈ 5.5 Stk/m1
2-Stein Schale ≈ 11 Stk/m1

Kleinpflasterstein (8/11)
1 m3 ≈ 7.2 m2 ≈ 72 m1 ≈ 1.5 t
0.14 m3 ≈ 1.0 m2 ≈ 10 m1 ≈ 0.2 t
1-reihiger Bundstein ≈ 9 Stk/m1

Kieselwaggen
1 m3 ≈ 7.5 m2 ≈ 1.5 t
0.13 m3 ≈ 1.0 m2 ≈ 10 m1 ≈ 0.2 t

74 Handbuch Strassenbau
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Oberbaudimensionierung TBA BS
Link zur Website: http://www.tiefbauamt.bs.ch

Handbuch Strassenbau 75
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Einbauprotokoll für Walzasphalt


Link zur Website: http://www.tiefbauamt.bs.ch

76 Handbuch Strassenbau
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Norm 404: Schema für Materialeinbau


Link zur Website: http://www.tiefbauamt.bs.ch

Handbuch Strassenbau 77
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Tiefbauamt
Infrastruktur

Kontrolle Siebkurve: Ungebundenes Gemisch 0/45

78 Handbuch Strassenbau
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Bestellliste Standardmaterialen ab Lagerplätzen TBA BS


Link zur Website: http://www.tiefbauamt.bs.ch

Handbuch Strassenbau 79
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Bildverzeichnis zu Strassenbaumaterialien TBA BS


Link zur Website: http://www.tiefbauamt.bs.ch

80 Handbuch Strassenbau
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Strassennetz gemäss Störfallverordnung Kanton Basel-Stadt


Stand: Dezember 2017

Handbuch Strassenbau 81
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Projektierungsrichtlinie für Infrastrukturanlagen BVB


Link zur Website: https://www.bvb.ch/de/service/infrastruktur/

82 Handbuch Strassenbau
Version 1.31 / 31.12.2017
Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt
Tiefbauamt
Infrastruktur

IWB-Abdeckungen

Handbuch Strassenbau 83
Version 1.31 / 31.12.2017
Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt
Tiefbauamt
Infrastruktur

Quellenangaben
Schweizer Norm (SN)

TBA-Normen Basel-Stadt

Europäische Norm (EN)

IMP-Handbücher, Oberbuchsiten

Schweizerische Mischgut-Industrie (SMI)

Holcim (Schweiz) AG

Projektierungsrichtlinie für Infrastrukturanlagen BVB

Technische Dokumentation CTW

Technische Dokumentation Euphalt

Technische Dokumentation S&P

Technische Dokumentation SIKA

Unterlagen IWB

Unterlagen Müller Engineering GmbH

Umsetzung der Störfallverordnung für übrige Durchgangsstrasse, Basel-Stadt

diverse Quellen aus dem Internet

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