ssp369 Crafter
ssp369 Crafter
ssp369 Crafter
Nutzfahrzeuge
Selbststudienprogramm 369
● professionell
● multifunktionell
● komfortabel
● sicher
S369_002
Der neue Leichttransporter tritt unter dem Namen Crafter die Nachfolge des seit Jahren sehr erfolgreichen LT2 an.
Als eine völlige Neuentwicklung von Volkswagen und DaimlerChrysler wird das Fahrzeugkonzept sowohl für
DaimlerChrysler als auch für Volkswagen Nutzfahrzeuge umgesetzt. Markenspezifische Anpassungen liegen vor
allem im Design.
Neben den technischen Vorzügen und der Multifunktionalität zeichnet sich der Crafter durch ein modernes
äußeres und inneres Design aus. Besonders sind die erreichten Ergebnisse auf dem Gebiet der aktiven und
passiven Sicherheit hervorzuheben.
NEU Achtung
Hinweis
Das Selbststudienprogramm stellt die Konstruktion Aktuelle Prüf-, Einstell- und Reparaturanweisungen
und Funktion von Neuentwicklungen dar! entnehmen Sie bitte der dafür vorgesehenen
Die Inhalte werden nicht aktualisiert. KD-Literatur.
2
Auf einen Blick
Karosserie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Insassenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Antriebsaggregate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kraftübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Fahrwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Elektrische Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3
Kurz und bündig
1996
4
2006
S369_048
Auch die dritte Generation der Leichttransporter ist Als Fahrzeugvarianten gibt es den Kombi mit bis zu
eine gemeinsame Entwicklung von DaimlerChrysler 9 Sitzen, den Kastenwagen und einen Pritschenwagen
und Volkswagen. Ab 2006 setzt bei Volkswagen der oder das Fahrgestell. Pritschenwagen und Fahrgestell
neue Leichttransporter unter dem Namen Crafter ein. werden sowohl mit einfachem Fahrerhaus als auch
Die Fahrzeuge beider Hersteller sind nahezu bau- mit Doppelkabine gefertigt.
gleich. Anpassungen erfolgten vorwiegend an der
Vorderfront des Crafters. Damit wurde eine Differen- Als Antrieb wird ein Turbo-Dieselmotor mit Common-
zierung in der Fahrzeugansicht erreicht, die der Rail-Einspritzung in 4 Leistungsstufen zwischen 65 kW
aktuellen Formensprache von Volkswagen Nutzfahr- und 120 kW von Volkswagen eingesetzt.
zeuge entspricht.
5
Kurz und bündig
Als Kastenwagen wird er allen Aufgaben eines geschlossenen Lastentransporters gerecht. In dieser Variante wird
er wiederum den Hauptanteil der Fertigungspalette bilden.
Als Kombi wird er den weit gefächerten Ansprüchen des Personentransportes gerecht.
Umfangreiche Ausstattungsvarianten
zur Beheizung und Klimatisierung,
Zusatzheizungen
6
Ebenso wird der Crafter als Pritschenfahrzeug gefertigt, sowohl mit einer Einzelkabine als auch mit Doppelkabine.
Auch eine Variante als Fahrgestell, auf die dann wahlweise und kundenorientiert aufgebaut werden kann, gehört
zum Fertigungsprogramm.
S369_039
S369_012
7
Kurz und bündig
Technische Daten
Crafter – Kombi, Kasten
S369_023
S369_024 S369_025
1) bei Leerlast
2) Für nicht genannte Positionen gelten die Werte für Kombi und Kasten.
Den Crafter gibt es auch in der Version Fahrgestell mit Einzelkabine/Doppelkabine.
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Technische Daten
Crafter – Pritschenwagen mit Einzel-/Doppelkabine,
Fahrgestell mit Einzel-/Doppelkabine
S369_026
S369_125
9
Kurz und bündig
3,0 3250
3665
3,5 3250
3665
4325
4325L
4,6*/5,0 3665
4325
4325L
10
Kasten - Fahrgestell mit Fahrgestell mit Pritschenwagen mit Pritschenwagen mit
Superhochdach Einzelkabine Doppelkabine Einzelkabine Doppelkabine
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Karosserie
Rohkarosserie
Wie bereits das Vorgängermodell ist auch der Crafter
Die Darstellung zeigt eine Rohkarosserie
als Kastenwagen und als Kombi mit einer selbst-
von Kombi/Kasten.
tragenden Ganzstahlkarosserie in Integralbauweise
ausgeführt. Der Aufbau bildet einen gemeinsamen
Tragverband mit dem Fahrzeugrahmen.
12
Bei den Rohkarosserie-Ausführungen der Pritschenfahrzeuge ergeben sich
bauartbedingte andere Auslegungen einzelner Karosseriekomponenten
und Anpassungen. Außerdem werden für die Pritschenfahrzeuge keine
Bake-Hardening-Stähle*** verbaut.
weiche Tiefzieh-Stähle
hochfeste ZE-Stähle*
hochfeste IF-Stähle**
Bake-Hardening-Stähle***
sonstiges
S369_009
*** Bake-Hardening-Stähle:
Sie zählen zu den höher- und hochfesten
Stählen. Der Bake-Hardening-Effekt führt zur
Steigerung der Festigkeit bei Temperaturen des
Lackeinbrennens (150 - 200 °C).
13
Karosserie
Die Verbindungstechniken
Laserlöten und Laserschweißen
Mit dem Laserlöten und -schweißen kann eine Vielzahl der für das Punktschweißverfahren benötigten zusätzlichen
Teile, wie z. B. Knotenbleche, entfallen.
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Laserschweißen
Laserlöten
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Kleben
Bei modernen Karosserien werden zunehmend Bei den Klebevorgängen wird je nach Verwendungs-
Klebenähte zum Verbinden von aneinanderliegenden zweck unterschieden in:
Teilen genutzt.
● Festigkeitskleben
Wird ein Klebstoff zwischen zwei zu verbindenden
Teilen eingebracht, entsteht ein nahezu homogener Blechteile werden hier durch Klebstoff fest
Materialübergang. Innerhalb der Verbindung kann es miteinander verbunden.
so bei auftretenden Scherkräften nicht zu relativen
Bewegungen der beiden Teile kommen. ● Stützkleben
Die somit erreichte Verwindungssteifigkeit trägt
wesentlich zur Gesamtsteifigkeit der Karosserie bei. Zwischen Blechteilen wird hier Klebstoff
eingebracht, damit sich durch die entstehende
Verbindung die beiden Teile aneinander abstützen
können. Das trägt sowohl zur Steifigkeit als auch
zur Lärmminderung durch Vermeidung von
Resonanzen bei.
Festigkeitskleber
Stützkleber
S369_096
Stützkleber nach Decklackierung
15
Karosserie
Crashsichere Karosseriegestaltung
Ein wichtiges Entwicklungsziel war es, die wesentlichen Merkmale eines Transporters, wie z. B. Ladevolumen,
beizubehalten und gleichzeitig für Front- und Fondinsassen eine stabile Fahrgastzelle zu entwickeln.
S369_098
S369_100
S369_099
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Deformationszonen vorn
Vorn sind die beiden Längsträger durch einen
Deformationsbereich am
geschraubten Querträger aus Stahl miteinander
Längsträger vorn
verbunden.
Querträger
Bei einem Frontalcrash fängt dieser Querträger die geschraubt
Aufprallwucht primär ab. Die Kraft wird dann weiter
in die Längsträger eingeleitet und führt bei entspre-
chender Schwere des Crashs zu Verformungen im
vorderen Bereich eines oder beider Längsträger. Der
vordere Bereich der Längsträger verformt sich bereits
bei geringer Krafteinwirkung. Der hintere Bereich der
Längsträger bleibt dabei unbeschädigt.
S369_101
S369_102
Aggregateträger
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Karosserie
Die Sitze
Die erste Sitzreihe besteht aus einem Fahrersitz als
Einzelsitz und einem Beifahrersitz, der sowohl als
Einzelsitz wie auch als Doppelsitzbank ausgeführt
sein kann.
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S369_050
S369_051
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Im Fahrgastraum des Kombis sind auf der 1. und
2. Sitzreihe jeweils Doppelsitzbänke eingebaut.
Die 3. Sitzreihe ist eine 3er-Sitzbank.
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Isofix-Aufnahme
S369_078
19
Insassenschutz
Insassenschutz
Der Crafter hat ein umfangreiches
Insassenschutzsystem.
Das Airbagsystem
Der Crafter ist mit einem Fahrerairbag serienmäßig
ausgestattet.
● Beifahrerairbag
● Seitenairbag (im Sitz) für Fahrer und Beifahrer – für
den Beifahrer nur bei Einzelsitz
● Kopfairbag für Fahrer und Beifahrer – für den
Beifahrer nur bei Einzelsitz
20
Das Gurtsystem
Der Crafter ist serienmäßig mit 3-Punkt-Sicherheits-
gurten ausgestattet.
Gurtsystem im Fahrerraum
Beifahrerairbag
S369_137
Gurtsystem im Fahrgastraum
S369_087
S369_138
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Antriebsaggregate
Motor-Getriebe-Kombinationen
2,5l 65 kW
R5 TDI-Motor
(BJJ)
2,5l 80 kW
R5 TDI-Motor
(BJK)
2,5l 100 kW
R5 TDI-Motor
(BJL)
2,5l 120 kW
R5 TDI-Motor
(BJM)
22
Die 2,5l TDI-Motoren mit Common-Rail-Einspritztechnik
Für den Crafter wurde eine neue 5-Zylinder-Dieselmotoren-Generation entwickelt.
Diese neue Motorengeneration basiert in den geometrischen Grundabmessungen auf dem bereits im LT2
bewährten 2,5l 5-Zylinder TDI-Motor mit Verteilereinspritzpumpe.
S369_134
Um den gestiegenen Ansprüchen hinsichtlich Leistung, Je nach Leistungsstufe sind sie sowohl im mechani-
Akustik, Emissionen, Verbrauch und Wartungsinter- schen Bereich als auch im Motormanagement
vall-Verlängerung gerecht zu werden, wurde eine angepasst.
Vielzahl von Motorkomponenten überarbeitet. Von
besonderer Bedeutung ist dabei die Umstellung des Mit einem katalytisch beschichteten Dieselpartikelfilter
Motors auf die Common-Rail-Einspritztechnik. ausgestattet, erfüllen alle Motorvarianten die
EURO4/EU4-Abgasnorm. Motoren mit EURO3/EU3-
Den Motor gibt es in vier Leistungsstufen von 65 kW Abgasnorm haben keinen Dieselpartikelfilter.
bis 120 kW. Alle Motorvarianten bauen auf einem
einheitlichen Grundaggregat auf.
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Antriebsaggregate
Technische Daten
Technische Merkmale
S369_019
Bauart 5-Zylinder-Reihenmotor
Bohrung 81,0
Hub 95,5
Verdichtungsverhältnis 16,8 : 1
max. Drehmoment 220 Nm bei 280 Nm bei 300 Nm bei 350 Nm bei
2000 1/min 2000 1/min 2000 1/min 2000 1/min
Motormanagement EDC 16 C
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Drehmoment- und Leistungsdiagramme
Der 2,5l TDI 65 kW TDI-Motor (BJJ) Der 2,5l TDI 80 kW TDI-Motor (BJK)
Drehmoment (Nm)
Drehmoment (Nm)
Leistung (kW)
Leistung (kW)
S369_034 S369_035
Drehzahl (1/min) Drehzahl (1/min)
Der 2,5l TDI 100 kW TDI-Motor (BJL) Der 2,5l TDI 120 kW TDI-Motor (BJM)
Drehmoment (Nm)
Drehmoment (Nm)
Leistung (kW)
Leistung (kW)
S369_036 S369_037
Drehzahl (1/min) Drehzahl (1/min)
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Kraftübertragung
S369_132
Zwischengehäuse
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Innerer Aufbau
Im Schaltgetriebe sind 3 Wellen verbaut:
Zur Vereinfachung und besseren Über-
sichtlichkeit sind die von der Zentral-
● Antriebswelle
schaltwelle angetriebenen Schaltgabeln
● Abtriebswelle
nicht dargestellt.
● Vorgelegewelle
Antriebswelle
Zentralschaltwelle
Abtriebswelle Schiebemuffe
S369_067
Zweimassen- Vorgelegewelle
schwungrad
Kupplung
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Kraftübertragung
Die Schaltbetätigung
Das Getriebe wird über eine Joystick-Schaltung
geschaltet.
S369_066
Wählhebel
Schaltseilzug Zugring
Über den Schaltknauf am Wählhebel werden die
Wählbewegung zur Gassenwahl und die Schaltbewe-
gung zum Einlegen der Gänge in das Schaltgehäuse
eingeleitet, aufgesplittet und über je einen Schalt- und
einen Wählseilzug bis zur äußeren Schaltung am
Getriebe übertragen.
Wählseilzug
S369_004
Rückwärtsgangsperre
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Die Nebenabtriebe
Das Schaltgetriebe kann optional mit Neben- Schalter für Getriebe-
Neutralstellung
abtrieben zum Antreiben zusätzlicher externer Geräte
ausgestattet werden:
Anbindung
● Hydraulikpumpe, z. B. für Kran/Kipper Nebenabtrieb
mit Flansch
● externe Generatoren
● Kompressoren (Hochdruckreiniger)
Ausführung 350 Nm
S369_130
Das maximale Drehmoment beträgt
● 140 Nm bei 1200 1/min (Motordrehzahl)
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Kraftübertragung
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Druckspeicher
Hydraulikpumpe
hydraulische Steuereinheit
mit Schaltzylindern
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Technische Merkmale Bedienkonzept
● basiert auf dem 6-Gang-Schaltgetriebe 0B7 Die Bedienung erfolgt über den in der
● Automatik-Modus (A) oder manuell per Antippen Instrumententafel angeordneten Wählhebel, der über
(+/–) schalten 3 stabile und 3 Tipp-Positionen verfügt.
● Schaltmodus, der eingelegte Gang sowie eine
eventuelle Fehlbedienung werden im Kombi-
instrument angezeigt
● Wechseln des Schaltmodus während der Fahrt
beliebig möglich
● auf bis zu 330 Nm ausgelegt
S369_065
● Sicherheitsgewinn durch Entlastung des Fahrers ● Motorstart nur bei Wählhebelposition N möglich
● erhöhter Komfort durch sanfte Schaltübergänge (Getriebeneutralstellung)
● Fahren immer im optimalen Drehzahlbereich ● Einlegen eines Gangs bei stehendem Fahrzeug nur
(optimierter Kraftstoffverbrauch gegenüber einem bei betätigtem Bremspedal möglich
Automatikgetriebe) ● keine Ausführung von Fehlbedienungen wie
● serienmäßige Ausstattung mit Anfahrhilfe Starten bei eingelegtem Gang,
● geringerer Verschleiß gegenüber Schaltgetriebe ● Einlegen des Rückwärtsgangs während der
● ausgereifte Technik Vorwärtsfahrt oder Gangwechsel entgegen
zulässiger Drehzahlen nicht möglich
Gegenüber einem Vollautomatikgetriebe hat das ● Warnsummer-Signal bei geöffneter Fahrertür, bei
Shiftmatic-Getriebe weitere Vorteile: laufendem Motor und unbetätigtem Pedal, nach
weiteren drei Sekunden automatische Getriebe-
● Nutzlastvorteil durch Gewichtseinsparung neutralstellung
● preisgünstiger ● Sind weder die Handbremse angezogen noch die
Fußbremse betätigt, so erfolgt eine akustische
Warnung.
31
Fahrwerk
Das Fahrwerk
Gegenüber dem Vorgängermodell hat der Crafter ein 16-Zoll-Fahrwerk mit vergrößerter Spur.
Das Fahrwerk ist eine Weiterentwicklung aus dem Vorgängermodell LT2.
Die Vorderachse
Die Vorderachse ist eine Dämpferbein-Achse mit
Einzelradaufhängung. Damit wird die vom Vorgän-
germodell bekannte Konstruktion optimiert.
Technische Merkmale
32
Die Querblattfeder
Die Querblattfeder ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt. Dadurch konnte das Gewicht der
Querblattfeder gegenüber einer Ausführung aus Stahl deutlich vermindert und das Stabilisierungsvermögen
grundsätzlich erhöht werden.
Getriebelager
Das Lagerungskonzept der Blattfeder
Federbeinlager
S369_093
Radlager
Querblattfeder
Querlenker
33
Fahrwerk
Die Hinterachse
Die Hinterachse ist eine Weiterentwicklung aus dem
Vorgängermodell LT2. Sie ist eine starre Hinterachse,
die an Längsblattfedern geführt wird.
34
● Je nach Nutzlast werden 1- bis 3-lagige Blattfedern
eingesetzt:
Stabilisator
Ausgleichsgehäuse
Längsblattfeder
Radlager
Achsrohr
S369_014
35
Fahrwerk
Die Handbremsanlage
Die Handbremsanlage arbeitet mit Duo-Servo- Duo-Servo-Bremsen
Bremsen, bei denen Trommelbremsen innerhalb der
hinteren Scheibenbremsen integriert sind. Je nach Nutzlast werden unterschiedliche Ausführun-
gen der Duo-Servo-Bremsen eingesetzt:
Betätigt werden die Trommelbremsen über den
Handbremshebel und die Bremsseile. Das vordere ● bei 3,0 t und 3,5 t = Durchmesser 180 mm x 25 mm
Bremsseil führt bis zum Seilzugnachsteller, von dem ● bei 5,0 t und 4,6 t = Durchmesser 172 mm x 42 mm
dann die beiden Bremsseile zu den Trommelbremsen
führen. Über das Spreizschloss, dass zwischen den Brems-
backen gelagert ist, werden beim Anziehen des
Die Handbremsbetätigung ist an der Fahrersitz- Handbremshebels beide Bremsbacken auseinander
konsole befestigt. Optional ist sie als klappbare gedrückt.
Handbremsbetätigung möglich.
Die schwimmende Lagerung des Spreizschlosses
Funktion: ermöglicht, dass beide Trommeln unabhängig von der
Trommeldrehrichtung auflaufend sind. Deswegen wird
Bei betätigter Handbremse kann der Handbrems- dieses auch Duo-Servo-Prinzip genannt.
hebel aus der oberen Stellung ohne Drücken des
Sicherungsknopfes wieder in die untere Ruhelage Zum Nachstellen der Bremsbacken dient ein Einstell-
heruntergedrückt werden. Das ist zum Beispiel bei ritzel.
montiertem Drehsitz (Wohnmobil) notwendig.
untere Ruhelage
Sicherungsknopf
36
Spreizschloss Hebel des Spreizschlosses
angezogen
Einstellritzel
Bremsseil hinten
rechts
Trommelbremse Bremsbacken
Trommelbremse
Bremsseil hinten
links
S369_089
Seilzugnachsteller
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Fahrwerk
Die Lenkung
Der Crafter hat eine Zahnstangen-Servolenkung, die nach hydraulischem Prinzip arbeitet.
Sie bietet einen Komfort auf PKW-Niveau.
Die Lenksäule
Die Lenksäule ist konstruktiv so ausgelegt, dass sie
Unfallfolgen bei einem Crash deutlich mindert.
Dazu dienen Kreuzgelenke und teleskopierbare
Lenkzwischenwellen.
Lagerplatte an der
vorderen Spritzwand
Kreuzgelenk
Lenkzwischenwelle
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Verstellung der Lenksäule
Zur optimalen Anpassung an den Fahrerwunsch kann die Lenksäule optional mit einer Neigungs- und Längsver-
stellung ausgestattet sein. In der Neigung kann sie um 4° und in Längsrichtung um 40 mm verstellt werden. Durch
den Feststellhebel wird der Klemm-Mechanismus für die Neigungs- und Längsverstellung gelöst oder arretiert.
oberes Mantelrohr
Crash-Kapsel
Verstelleinheit zur
Längs-und Neigungsverstellung Stahldraht
oberes
Mantelrohr
Sie ist mit 3 Kreuzgelenken ausgestattet und im Zusätzlich ist hier im oberen Mantelrohr eine zweite
unteren Bereich ist zwischen den zwei Kreuzgelenken Teleskopierung verbaut. Sie wird durch den in den
eine teleskopierbare Lenkzwischenwelle verbaut. Das Airbag fallenden Fahrer aktiviert.
Teleskop wird von der Lenkgetriebeseite ineinander Der Laufweg dieses Teleskops erfolgt unter konstanter
geschoben. Energieaufnahme, indem sich auf jeder Lenksäulen-
seite ein Stahldraht von einer Rolle abwickelt. Die
Rolle ist auf eine fest mit dem Querträger der Schalt-
tafel verankerte „Crash-Kapsel“ aufgesetzt, wogegen
sich das obere Mantelrohr einschließlich Halteblech
nach unten bewegt und so den Draht abwickelt.
39
Fahrwerk
Die Bremsanlage
Bremskraftverstärker
Die Bremsanlage des Crafter ist als Zweikreis-Bremse
mit diagonaler Auslegung ausgeführt.
● 10“-Tandem-Bremskraftverstärker
● serienmäßig Anti-Blockier-System (ABS), Antriebs-
Schlupf-Regelung (ASR) und Elektronisches Stabili-
tätsprogramm (ESP)
● Bremsbelagsverschleißanzeige an Vorder- und
Hinterachse
● aktive Raddrehzahlsensoren
● hydraulischer Bremsassistent
● elektronische Bremskraftverteilung anstelle
automatisch lastabhängigem Bremskraftregler S369_044
● Anfahrassistent (optional)
● Handbremse als Trommelbremse in hintere ESP-Einheit
Scheibenbremse integriert
ESP-Anlage
ESP-Einheit
Es wird eine ESP-Anlage der neuesten Generation
von Bosch in der Version 8.1 eingesetzt.
Dieses System arbeitet unter Berücksichtigung der
jeweiligen Fahrzeugladung (unter Auswertung des
Beschleunigungsverhaltens), ermittelt den Schwer-
punkt und reagiert entsprechend in seiner Regel-
charakteristik.
Steuergerät
S369_040
Hydraulikeinheit
40
Die Bremse vorn
An der Vorderachse hat der Crafter eine 16“-Faust-
sattel-Scheibenbremsanlage mit innenbelüfteten
Bremsscheiben.
Die Abmessungen betragen Ø 300 mm x 28 mm.
S369_042
S369_043
41
Fahrwerk
Übersicht
Serienmäßige Ausstattung:
Supersingle Zwillingsbereifung
Vorderachse 3,0 t 3,5 t 4,6 t 5,0 t
Hinterachse
Optionale Ausstattung:
Supersingle Zwillingsbereifung
Vorderachse 3,0 t 3,5 t 4,6 t 5,0 t
Hinterachse
42
Supersingle-Reifen
Der Crafter kann optional als Alternative zur Reifentragfähigkeit und zulässige Fahrzeug-
Zwillingsbereifung mit neuen Supersingle-Reifen geschwindigkeit
ausgestattet werden.
Das stellt eine absolute Neuerung für den Reifentragfähigkeit und zulässige Fahrzeug-
Transporterbereich dar. geschwindigkeit sind durch den Schriftzug „128N“ auf
der Reifenseitenwand ausgewiesen.
Diese Reifen haben einen breiteren ballonähnlichen
Querschnitt und sind außerdem entsprechend Die Angaben bedeuten:
verstärkt.
Eingesetzt wird der Supersingle-Reifen für Kasten- ● 128 (Loadindex = Tragfähigkeitsindex) – bedeutet
wagen für ein Gesamtgewicht von 4,6 t (als „abgelas- eine zulässige Reifentragfähigkeit von max.
tete“ 5,0 t-Version). 1800 kg
● N (Speedindex = Geschwindigkeitsindex) – bedeu-
Diese Reifen haben bei hoher Nutzlast gleichzeitig tet eine zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit von
deutliche Vorteile durch ihre schmalere Bauform im max. 140 km/h
Vergleich zu den breiteren Zwillingsreifen.
Loadindex
Speedindex
S369_131
Vorteile:
● Das neuartige Ganzjahresprofil gewährleistet Sicherheit, besseres Handling und Fahrstabilität, geringen Kraft-
stoffverbrauch, hohe Laufleistung, Traktion und Komfort sowie geringe Wartungskosten.
● Wegen des im Vergleich zu Zwillingsreifen schmaleren Einbauraumes wird zusätzliche Ladebreite,
z. B. für die Palettenbeladung – quer zwischen den Radkästen – gewonnen.
Insgesamt werden somit die Bauraumverhältnisse, z. B. auch für Aufbauten und Anpassungen, günstiger.
43
Elektrische Anlage
Die Datenbussysteme
Datenbusvernetzung
Die Steuergeräte des Crafter sind durch den CAN-
Datenbus und den MOST-Datenbus miteinander
vernetzt.
Diagnose MOST-Bus
Interface Interface
CAN-Datenbus
MOST-Bus
Antrieb
CAN-Datenbus Datenbus
Komfort
K-Leitung
serielle
Datenleitung
44
D9 Elektronisches Zündschloss
E16 Schalter für Heizung bzw. Heizleistung
J104 Steuergerät für ABS
J234 Steuergerät für Airbag
J285 Steuergerät im Schalttafeleinsatz
J301 Steuergerät für Klimaanlage
J345 Steuergerät für Anhängererkennung
J364 Steuergerät für Zusatzheizung
J386 Türsteuergerät Fahrerseite
J412 Steuergerät für Bedienungselektronik des Handys
J446 Steuergerät für Einparkhilfe
J502 Steuergerät für Reifendruckkontrolle
J503 Steuergerät mit Anzeigeeinheit für Radio und
Navigationssystem
J514 Steuergerät für elektronisches Schaltgetriebe
J519 Bordnetzsteuergerät
J527 Steuergerät für Lenksäulenelektronik
J528 Steuergerät für Dachelektronik
J604 Steuergerät für Luftzusatzheizung
J621 Steuergerät für Fahrtenschreiber
J623 Motorsteuergerät
J764 Steuergerät für ELV
J819 Bedienungseinheit für Schalttafel Mitte
J820 Steuergerät für programmierbare
Sonderfunktionen
R Radio
R41 CD-Wechsler
T16 Steckverbindung, 16fach, Diagnoseanschluss
45
Elektrische Anlage
Sicherungshalter (SA),
rechts an der Batterie, erst nach Ausbau sichtbar
46
Sicherungshalter D (SD),
unter dem Fahrersitz
Sicherungshalter B (SB),
an der A-Säule links
Sicherungshalter C (SC),
an der A-Säule links
S369_144
Leitungsverteiler 1 für Bussysteme,
unter der Schalttafel vorn links
47
Elektrische Anlage
Radiosysteme
RCD 2001
Das Radiosystem RCD 2001 ist mit Audio-CD-Lauf-
werk und CD-Wechsler-Anschluss ausgestattet. Die
Radioeinheit verfügt über einen FM- und AM-Single-
tuner sowie eine TP/TA-Verkehrsfunkfunktion. S369_029
RCD 4001
Das Radiosystem RCD 4001 basiert auf dem RCD
2001, ist aber zusätzlich mit einer MOST-Datenbus-
Schnittstelle ausgestattet, über die ein CD-Wechsler
sowie ein Mobiltelefon angeschlossen werden kann.
S369_030
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RNS 4001
Das Radionavigationssystem RNS 4001 basiert auf
dem RCD 4001, erweitert aber die Funktionalität um
ein Navigationssystem mit Pfeildarstellungen.
S369_031
RNS 5001
Das Radionavigationssystem RNS 5001 basiert auf
dem RNS 4001, verfügt aber an Stelle der
Pfeilnavigation über eine Kartendarstellung und statt
des CD-Laufwerkes über ein DVD-Laufwerk.
S369_032
49
Heizung und Klimaanlage
Klimatisierung
Der Crafter kann mit einer Heizungs- und Lüftungs-
anlage als Basisausstattung oder der halbautomati-
schen Klimaanlage „Climatic“ ausgestattet werden.
Heizungs-/Klimagerät
warm
Wärmetauscher vorn
50
Die Darstellung entspricht einer serien-
mäßigen Ausstattung mit Heizungs-
und Lüftungsanlage und optionalen
Zuheizern.
S369_082
Wasser-Zuheizung/Standheizung - kraftstoff-
betrieben
51
Heizung und Klimaanlage
Technische Merkmale
Wärmetauscher vorn
52
Klimaanlage
Der Crafter kann auch mit der halbautomatischen
Klimaanlage „Climatic“ ausgestattet werden.
Bediengerät
Kinematik
Temperatur-Mischklappe
seitliche Mannanströmer
Fußraumklappe
Fußraum
S369_083
Abgang Bodenluftkanal
PTC
53
Heizung und Klimaanlage
Luftverteilung vorn
Die Anlage für Heizung und Klima verteilt die erwärmte Luft sowohl in den Fahrer-/Beifahrerraum als auch in den
Lade-/Fahrgastraum hinten.
Dabei wird zumindest für die erste Sitzreihe im Fahrgastraum ein angenehmes Klima garantiert.
● Im Bereich der Schalttafel wird die Luft über ● Über den Bodenluftkanal wird die Luft links und
entsprechende Austrittsdüsen und -schlitze in den rechts unter den Fahrer- und Beifahrersitz sowie
Fahrer- und Beifahrerbereich geleitet. nach hinten in den Lade-/Fahrgastraum geführt.
Ausströmer
Seite rechts
Ausströmer
Seite links
Gebläsemotor
Ausströmer
Ausströmer
Fußraum Ausströmer Fußraum
Fahrer Fußraum Mitte Beifahrer
S369_092
Ausströmer
Lade-/Fahrgastraum
54
Manuelle Heizung
Die Heizungs- und Lüftungsanlage sorgt im Fahrer-/ Bedienungs-/Anzeigeeinheit –
Beifahrerraum für eine ausreichende Erwärmung. Zur Heizung und Lüftung - vorn (Grundvariante)
S369_118
Temperatur-Drehsteller Rändelrad
Gebläsestufe
S369_060
Temperatur-Drehsteller
Lade-/Fahrgastraum
55
Heizung und Klimaanlage
Klimatisierung
Die „Climatic“ sorgt für die Klimatisierung des Fahrer- Bedienungs-/Anzeigeeinheit – „Climatic“
und Beifahrerbereiches. Klimatisierung Fahrer-/Beifahrerraum - vorn
S369_117
Temperatur-Drehsteller Taste Innenraum-
AC OFF/ Temperatur-
Restwärme sensor
56
Die Wasserzusatzheizung
Zulauf – kalt
Die Wasserzusatzheizung wird durch Kraftstoff über
eine Zusatzleitung vom Tank betrieben. Vorlauf – warm
Wasserzusatzheizung
zum
Für einen ordnungsgemäßgen Betrieb der Heizung Frontwärmetauscher
sind mindestens 16 Liter im Tank (siehe auch
Bedienungsanleitung) erforderlich.
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Service
Batterien
Der Crafter kann optional mit einem Zwei-Batterien-
Bordnetz ausgestattet werden, in diesem Fall wird
eine Starter- und eine Bordnetzbatterie verbaut.
Starter-Batterie
Die serienmäßige 12-Volt-Bordspannung des
Bordnetzes wird von der wartungsfreien Starter-
batterie bereitgestellt. Die Starterbatterie ist in der mit
einem Verschlussdeckel versehenen Batteriemulde vor
dem Fahrersitz (Links-Lenker) bzw.
Beifahrersitz (Rechts-Lenker) eingebaut.
Eine Entlüftungsleitung führt aus der Mulde ins Freie.
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Bordnetzbatterie
Zur Versorgung hochstromiger aufbauseitiger
Verbraucher ist zur Starterbatterie eine links im
Motorraum angeordnete Zweitbatterie erhältlich (nur
Links-Lenker-Fahrzeuge). Die Zweitbatterie ist nicht
als Starterbatterie vorgesehen, sondern soll durch die
Versorgung der hochstromigen Verbraucher die
Starterbatterie vor Entladung schützen und so die
Fahrzeugstartfähigkeit aufrechterhalten.
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Fremdstartanschlüsse
Der Crafter ist mit einem plus- und einem minus-
Anschluss zum Fremdstarten und Batterieladen
ausgestattet.
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Fremdstartanschluss minusseitig Fremdstartanschluss minusseitig
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Hauptanschluss minusseitig
Rechts neben dem Gaspedal befindet sich der
optionale Hauptanschluss der Batterieminusleitung.
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Hauptanschluss Betätigungslasche
minusseitig
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369
Volkswagen AG
Service Training VSQ-1
Brieffach 1995
38436 Wolfsburg