GERM1142 - PPT - 6 - Vertiefung - AdjektivAdverb - Copie

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GERM1142

Deutsche Linguistik:
Theorie und
grammatische Analyse
Université Saint-Louis – 2022-2023
Manon HERMANN, PhD

1
Vertiefung
1. PHONETIK
2. VERB
3. SUBSTANTIV
4. ARTIKEL
5. PRÄPOSITION
6. ADJEKTIV/ADVERB
7. PRONOMEN/ARTIKELWÖRTER
8. (PARTIKELN & KONJUNKTIONEN)

2
DAS ADJEKTIV

3
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjektivs
2) Adjektivische Verwendung von Partizipien
3) Wortbildung des Adjektivs
4) Die Adjektivsphrase
5) Numeralia

4
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjek/vs
2) Adjek\vische Verwendung von Par\zipien
3) Wortbildung des Adjek\vs
4) Die Adjek\vsphrase
5) Numeralia

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Fandrych & Thurmair 2021: 133

1. Merkmale des Adjek9vs


• Adjektive drücken meist Eigenschaften aus; damit können
verschiedene Konzepte näher spezifiziert werden
• Verschiedene Verwendungsweisen:
Øattributive Verwendung ein schöner Tag
Øadverbiale Verwendung er redet schnell
ein hart arbeitender Mensch
Øprädikative Verwendung das Wetter ist schön
(hier: Teil des Prädikats)

6
Fandrych & Thurmair 2021: 133

1. Merkmale des Adjek9vs


• die Mehrzahl der Adjek\ve des Deutschen ist durch Wortbildung
entstanden; meist durch Suffixe (lust-ig, freund-lich, rätsel-ha8 usw.);
daneben auch adjek\visch verwendete Par\zipien
der blühende Garten
die begeisterte Lehrerin
• Adjek\ve sind deklinierbar (mit gutem Grund) und können i.d.R.
kompariert werden (schöner, am schönsten) und stehen i.d.R. zw.
Ar/kel und Substan/v (der gute Grund)
• im prädika\ven und adverbialen Gebrauch sind Adjek\ve
unveränderlich
7
Fandrych & Thurmair 2021: 133-134

1. Merkmale des Adjek9vs


• adverbial verwendete Adjektive vs. Adverbien:
ØAdverb: Er spielt gern Klavier. *sein gernes Spiel
ØAdjektiv: Er spielt gut Klavier. sein gutes Spiel

• die Zahlwörter (Numeralia) bildet eine besondere Gruppe: von der


Form und Verwendung her keine einheitliche Gruppe; viele verhalten
sich wie Adjektive (die zwei Fahrräder, das vierte Spiel), andere wie
Substantive (einige Millionen; Hunderte von Menschen) (cf. Teil 5)

8
Fandrych & Thurmair 2021: 134

1. Merkmale des Adjek9vs


1) Seman/k des Adjek/vs
• Adjek\ve können zahlreiche Bedeutungen haben:
ØQualität, Bewertung, Dimension
schön, wertvoll, anstrengend, hilfreich, klein, breit
ØArt oder Beschaffenheit eines Bezugsworts
hölzern, blau, wolkig
ØKlassifikaAon und Zughörigkeit
europäisch, linguis?sch, ländlich
ØQuanAfizierung und Situierung
zahllose, sämtliche, anschließend, vorherig, dor?g
Øusw.
9
Fandrych & Thurmair 2021: 134-135

1. Merkmale des Adjektivs


• Man unterscheidet auch zw. rela/ven und absoluten Adjek/ven:
1) rela/ve Adjek/ve
Øsie geben EigenschaGen an, die erst durch den Kontext und das Weltwissen
genauer interpreAert werden können; die Bedeutung solcher AdjekAve orienAert
sich an einer gewissen Norm oder Erwartung
ØAbstufungen zwischen den Antonymen
Øsie sind komparierbar/steigerbar
Øzum Beispiel: groß – klein, schwer – leicht, dick – dünn, schön – hässlich, gut –
schlecht

10
Fandrych & Thurmair 2021: 135

1. Merkmale des Adjek9vs


2) absolute Adjektive
Øsie geben Eigenschaften an, deren Bedeutung vom Bezugswort unabhängig ist
Øhier sind keine Abstufungen möglich; manchmal kein Antonym
Øzum Beispiel: tot – lebendig; volljährig – minderjährig; rot; blau; schwanger
Øsie sind in ihrer Grundbedeutung nicht komparierbar/steigerbar (wohl möglich
wenn übertagen)

11
Fandrych & Thurmair 2021: 135-136

1. Merkmale des Adjektivs


2) Die syntak/schen Rollen des Adjek/vs
• Drei Verwendungsweisen: afribu\v, prädika\v, adverbial:
1) die aHribu/ve Funk/on
Ø= die typischste AdjekAv-Verwendung
ØAdjekAv besAmmt ein SubstanAv näher; Teil der Nominalphrase (das rote Auto)
ØAdjekAv steht vor BezugssubstanAv (isolierte Ausnahmen: Spaß pur, Entspannung total)
ØAdjekAv wird flek2ert; Endungen hängen vom SubstanAv und ArAkel ab
Øeinige AdjekAve treten nur in a5ribu2ver Funk2on auf: AdjekAve, die eine
räumliche/zeitliche Einordnung oder eine Zughörigkeit angeben (das dor?ge
Ereignis, das gestrige Konzert, die elterliche Zuwendung) und ZahladjekAve (in der
driHen Minuten)

12
Fandrych & Thurmair 2021: 136
+ De Knop 2021: 90

1. Merkmale des Adjektivs


2) die prädika/ve Funk/on
ØAdjekAve, wenn sie mit einem Kopulaverb (sein, werden, bleiben, scheinen,
wirken) kombiniert werden; sie werden nicht flekAert; sind Teil des Prädikats
das WeHer war schön; die Fans werden immer aggressiver
Øauch andere Fälle, in denen sich ein AdjekAv auf das Subjekt/Objekt bezieht
ich fand die Prüfung schwer; ich stelle mir das nicht leicht vor;
sie reist begeistert durch die Schweiz; er kam total frustriert zurück
Øeine kleine Gruppe lässt sich nur prädika2v verwenden:
sie war barfuß; die Firma ist pleite; das ist mir egal; wer ist schuld daran?;
wir sind quiH; ich bin bereit; das ist schade; er ist allein usw.

13
Fandrych & Thurmair 2021: 136

1. Merkmale des Adjek9vs


3) die adverbiale Funktion
Ødas Adjektiv bezieht sich auf ein Verb und spezifiziert die vom Verb ausgedrückte
Bedeutung näher
Wir werden Ihren Antrag schnell bearbeiten.
Fahr bitte hier vorsichtig.
Ømanchmal wird ein anderes Adjektiv oder Adverb modifiziert/spezifiziert
Das ist ein erfreulich gutes Ergebnis.
Weit hinten konnte man die Berge sehen.
Øwird im Deutschen nicht weiter markiert (≠ FR)

14
Fandrych & Thurmair 2021: 137

1. Merkmale des Adjektivs


3) Deklina/on und Kompara/on des Adjek/vs
• Adjek\ve sind i.d.R. deklinierbar (wenn afribu\v) und komparierbar
• Einige Formbesonderheiten:
Øbei AdjekAven auf -el à Lautwechsel: -le (dunkel > dunkler)
Øbei den AdjekAven teuer, sauer, ungeheuer, integer à Lautwechsel -re (teurer)
Øbeim AdjekAv hoch à Stammveränderung: hoh- (hoher)
Ønicht flekAert werden einige FarbadjekAve und LehnadjekAve (rosa, lila, pink,
super, prima) (aber evtl. auch lilafarbenes Kleid)
Ønicht flekAert werden AdjekAve, die mit dem Suffix -er von Ortsnamen abgeleitet
sind; + Großschreibung (in der Berliner U-Bahn; am Kölner Dom)

15
Fandrych & Thurmair 2021: 137-138

1. Merkmale des Adjektivs


a) Die DeklinaAon des abribuAven AdjekAvs
• im Folgenden: Erklärung der Adjek\vdeklina\on anhand eines
Modells, das auf die gesamte NP Bezug nimmt
• in der deutschen NP werden Kasus, Numerus und Person markiert:
meistens vom Ar\kel übernommen; das Adjek\v übernimmt diese
Funk\on nur wenn der Ar\kel keine Markierung aufweist; manchmal
fehlt die Signalendung ganz (mit Freude, auf Papier)
• Signalendungen:
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
NOM -r -e -s -e
AKK -n -e -s -e
DAT -m -r -m -n
GEN -s -r -s -r 16
Fandrych & Thurmair 2021: 138

1. Merkmale des Adjektivs


• Drei Regeln:
ØRegel 1: Wenn das Artikelwort die Signalendung aufweist, hat das
Adjektiv die Endung -e oder -en
ØRegel 2: Wenn das Artikelwort die Signalendung nicht aufweist,
übernimmt das Adjektiv die Signalendung
ØRegel 3: Sonderregel: Im Genitiv Maskulinum und Neutrum (Singular)
übernimmt das Substantiv die Signalendung

17
Fandrych & Thurmair 2021: 138-139

1. Merkmale des Adjektivs


• nach Regel 1 hat das Adjek\v die schwachen Endungen (-e oder -en),
wenn die Signalendung beim Ar\kelwort auhrif:
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
NOM -e -e -e -en
AKK -en -e -e -en
DAT -en -en -en -en
GEN -en -en -en -en

18
Fandrych & Thurmair 2021: 139-140

1. Merkmale des Adjektivs


• Regel 2: Nach dem Nullar\kel sowie nach endungslosen
Ar\kelwörtern hat das Adjek\v die Signalendungen („starke
Endungen“)
• aber zwei Ausnahmen: Geni\v Singular Maskulinum + Geni\v Singular
Neutrum à Regel 3:
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
NOM großer Dank große Freude großes Glück schöne Tage
AKK großen Dank große Freude großes Glück schöne Tage
DAT großem Dank großer Freude großem Glück schönen Tagen
GEN großen Danks großer Freude großen Glücks schöner Tage

19
Fandrych & Thurmair 2021: 140-141

1. Merkmale des Adjektivs


• Einige Ar\kelwörter weisen die Signalendung nicht immer auf
(„gemischte Deklina/on“): ein, mein, kein à auch Regel 1 und 2
• Einige Ar\kelwörter kommen mit und ohne Endungen vor (manch,
welch usw.) à Adjek\v verhält sich dementsprechend (manch
interessanter Beitrag oder mancher interessante Beitrag)
• Wenn zwei (oder +) Adjek\ve vor einem Substan\v stehen, weisen
alle Adjek\ve dieselbe Endung auf („parallele Deklina/on“) (mit
klarer lauter SImme); die folgenden Ausdrücke folgen diesem
Muster: einige, folgende, wenige, andere, sonsIge, mehrere, weitere
die Einwände einiger älterer Kollegen; folgender wichIger
Einwand, sonsIge kriIsche Bemerkung Siehe mehr Details
20
im Grundkurs!
Darquennes 2021

1. Merkmale des Adjek9vs


• Anmerkung zur parallelen Deklination:
Ø + Komma wenn die Adjektive sich in gleicher Weise auf das Substantiv beziehen; Verbindung
durch und ist möglich
in sachlicher, freundschaftlicher (= sachlicher und freundschaftlicher) Atmosphäre
Ø kein Komma, wenn das letzte Adjektiv mit dem Substantiv einen Gesamtbegriff bildet (kein und
möglich )
er trinkt einen guten französischen Rotwein (*guten und französischen)

21
Fandrych & Thurmair 2021: 141
+ Duden 4 [472]

1. Merkmale des Adjek9vs


b) Die DeklinaAon des substanAvierten AdjekAvs
• Adjek\ve und Par\zipien können substan\visch verwendet werden
• Genus?
Øfür Personen: der oder die als Ar\kel (der/die Neue; der/die
Studierende)
Øfür abstrakte En\täten (nicht zählbar): das als Ar\kel (das Schöne, das
Entscheidende)
Øaber nicht immer: bei Zugehörigkeit zu bes\mmten Worneldern setzt
sich das übliche Genus durch (Er trank ein Dunkles/einen Roten >
Bier/Wein; Sie zeichnet eine Gerade > Linie)

22
Fandrych & Thurmair 2021: 141
+ Darquennes 2021

1. Merkmale des Adjektivs


• diese Adjektive behalten ihre Adjektivendungen bei und es gelten
dieselben Regeln wir im attributiven Gebrauch (Regel 1 und Regel 2)
der Deutsche vs. ein Deutscher
• nach einem anderen Adjektiv à parallele Deklination
Er war ein bekannter Gelehrter
• Gebrauch als Prädikativ à auch dekliniert
Beim Turnen wurde sie Vierte / wurde er Vierter

23
+ Duden 4 [473]

1. Merkmale des Adjek9vs


• Einige besondere Substantivierungen (Tendenzen):
a) Sprachbezeichnungen
Øohne Endung: bei vielen Zusammensetzungen (das Zeitungsdeutsch, das
Immigrantendeutsch); wenn Erscheinungsformen der Sprache gemeint sind – oft
mit Attributen (das Deutsch des 18. Jhs; ihr Deutsch; das australische Englisch)
Ømit Adjektivendung: die Sprache im Allgemeinen (das Deutsche; der Wortschatz
des Deutschen, im Plattdeutschen, Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische)
↪ Aber nur die schwachen Formen auf -e und -en; sonst ohne Endung!
das uns so vertraute Deutsche aber unser so vertrautes Deutsch
Er versteht das Deutsche aber Er versteht kein Deutsch.

24
+ Duden 4 [473]

1. Merkmale des Adjektivs


b) Farbbezeichnungen
Øohne Endung (substantivisch): (meistens) wenn nur die Farbe gemeint wird (Das
Grün steht mir gar nicht. Die Wirkung des Gelbs ist unterschiedlich.)
Ømit Adjektivendungen: wenn eine konkrete Nebenbedeutung (die Pflege des
Grünen)
c) andere endungslose Substantivierungen
Ødie Adjektive das Hoch und das Tief (meteorologisch), das Nass (gehoben für ‚die
Flüssigkeit‘; das erfrischende Nass des Regens) usw.
Øandere formelhafte Substantivierungen:
Er begrüßte Jung und Alt; der Gegensatz zwischen Arm und Reich;
Groß und Klein spielte mit; Das ist jenseits von Gut und Böse
25
Duden 4 [472]

1. Merkmale des Adjektivs


• ⚠ Letzte allgemeine Anmerkung: Vom substan\vischen Gebrauch
des Adjek\vs ist das aHribu/v-ellip/sche zu trennen:
Norbert bezahlte eine dunkles Bier, Alex zwei helle.
Von unseren Läuferinnen ist sie die beste.
Welche Tassen möchtest du? die blauen oder die grünen?

26
Fandrych & Thurmair 2021: 142

1. Merkmale des Adjektivs


c) Die Komparation/Steigerung der Adjektive
• viele Adjektive sind steigerbar: Positiv > Komparativ (-er) > Superlativ
(-st); der Superlativ hat verschiedene Formen: attributiv (der schönste
Park); prädikativ (der Park ist am schönsten); adverbial (wir liefen am
schnellsten)
• Formbesonderheiten:
Øviele einsilbige Adjektive haben im Komparativ und Superlativ den Umlaut (alt >
älter > am ältesten)
Øein -e- wird beim Superlativ hinzugefügt, wenn Zischlaut (-s, -sch, -ß, -z) (kurz >
kürzer > am kürzesten) (Ausnahme: groß > am größten)
Øweitere Sonderfälle: hoch > höher > am höchsten; nah > näher > am nächsten;
gut > besser > am besten
Siehe mehr Details
27
im Grundkurs!
Fandrych & Thurmair 2021: 142-143

1. Merkmale des Adjek9vs


• Beschränkung der Komparierbarkeit:
ØAdjek\ve, deren Bedeutung keine sinnvolle Steigerung zulässt
(salzfrei, hiesig, schulisch usw.) à Zugehörigkeitsadjek\ve,
Materialadjek\ve und situierende Adjek\ve
Øviele adjek\visch verwendete Par\zipien (*der blühendste Baum)

• Alterna/v zur Steigerung mit Suffixen gibt es auch die lexikalische


Steigerung: z.B. mit Intensitätspar\keln (sehr, total, besonders) oder
durch Präfigierung (mega-, super-, hyper- usw.) und
Zusammensetzung (bestbezahlt, nächstgelegen)
28
Fandrych & Thurmair 2021: 143-144

1. Merkmale des Adjek9vs


• Verwendung des Kompara/vs:
Øder Kompara\v drückt einen Vergleich aus; man drückt aus, dass eine
höhere Ausprägung vorliegt; beim afribu\ven Gebrauch ist der
Vergleich meist implizit, beim prädika\ven meist explizit (mit als)*
Seitdem ich Sport treibe, bin ich ein zufriedenerer Mensch.
Der Aufschwung war stärker als erwartet.
*Der explizite Vergleich wird bei KomparaJven mit als gebildet; bei Vergleichen mit dem
PosiJv mit wie: stärker als erwartet vs. genauso stark wie erwartet

Øder Konnektor je – desto/umso drückt eine Korrela\on aus:


Je länger ich warte, desto ungeduldiger werde ich.
29
Fandrych & Thurmair 2021: 144
+ Darquennes 202&

1. Merkmale des Adjek9vs


Øder Komparativ kann auch ohne Vergleichselement genutzt werden,
um eine Tendenz auszudrücken; bezeichnet eine stärkere Ausprägung
bezüglich einer Erwartung
das war aber eine leichtere Aufgabe
auch jüngere Kinder haben heutzutage Smartphones
Ødann bezieht sich der Komparativ nicht auf den Positiv des
entsprechenden Adjektivs, sondern auf dessen Gegenbegriff
Er hielt eine längere Rede (= länger als eine kurze Rede
aber nicht länger als eine lange Rede)

30
Fandrych & Thurmair 2021: 144
+ Darquennes 2021

1. Merkmale des Adjek9vs


• Verwendung des Superlativs:
Øwenn der Superlativ in einer absoluten Bedeutung gebraucht wird à
drückt nicht den höchsten Grad, sondern nur einen (vergleichsweise)
hohen Grad aus; man spricht dann von einem „Elativ“
in tiefster Trauer; mit modernsten Maschinen
Ødrückt die stärkste Ausprägung eines Merkmals aus; z.B. bei
emotional geprägten Aussagen
die beste Mutter aller Zeiten
Øoder in Texten mit persuasivem Charakter
Wir bieten besten Service und umfassendste Beratung.
31
WIEDERHOLUNG
1. Erklären Sie den Unterschied zw. rela6ven
und absoluten Adjek6ven.
2. Erklären Sie den Unterschied zw. a>ribu6vem
prädika6vem und adverbialem Gebrauch.
3. Welche 3 Regeln gibt es bei der Deklina6on
des a>ribu6ven Adjek6vs?
4. Wie funk6oniert die Deklina6on der
substan6vierten Adjek6ven? (+ Sonderfälle)
5. Fassen Sie den Gebrauch des Kompara6vs
zusammen.
6. Fassen Sie den Gebrauch des Superla6vs
zusammen.

32
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjek\vs
2) Adjek/vische Verwendung von Par/zipien
3) Wortbildung des Adjek\vs
4) Die Adjek\vsphrase
5) Numeralia

33
Fandrych & Thurmair 2021: 144-145

2. Adjek9vische Verwendung von Par9zipien


• sehr häufig werden Par\zipien (I oder II) in adjek\vischer Funk\on
verwendet: die anstrengende Tour; die bestandene Prüfung

1) Das Par/zip I
ØBildung: Infini\vform + Endung -d (lächelnd, weinend)
Ødrückt aus, das etwas zur gleichen Zeit passiert wie die
Haupthandlung (das weinende Kind saß in der Ecke)
ØPI treten meist afribu\v auf und haben dann die Adjek/vendungen:
Was für ein anstrengender Tag!

34
Fandrych & Thurmair 2021: 145

2. Adjek9vische Verwendung von Par9zipien


Ødas PI kann auch adverbial vorkommen (mit Bezug auf das Subjekt);
dann ist das PI endungslos (sie lief lächelnd ins Ziel)
Øes gibt Par\zipien, die eine recht selbstständige Bedeutung
angenommen haben:
reizend, entzückend, bezaubernd, schockierend
Øsubstan\vierte Par\zipien I dienen häufig der geschlechtsneutralen
Ausdruckweise (beide Genera sind im Sg. möglich und im Pl. liegt
keine Genus-Unterscheidung vor; keine „in-Movierung“)
der/die Studierende, die Studierenden
↪ Solche ParJzipien bezeichnen nicht Handelnde, die die TäJgkeit in einer aktuellen
SituaJon ausführen, sondern Personen, die die Handlungsrolle langfrisJger ausüben.
35
Fandrych & Thurmair 2021: 145

2. Adjek9vische Verwendung von Par9zipien


ØPartizipien I treten auch attributiv als Bestandteil des Modalpartizips
auf (mit der Partikel zu); Modalpartizipien drücken eine
Notwendigkeit oder Möglichkeit aus und haben passivische
Bedeutung
das noch zu lösende Problem
die leicht zu klärende Frage
die noch abzugebende Arbeit

36
Fandrych & Thurmair 2021: 145-146

2. Adjek9vische Verwendung von Par9zipien


2) Das Partizip II
Ødas PII kann in vielen Fällen als adjektivisches Attribut oder
prädikativ verwendet werden:
Nach der bestandenen Prüfung bin ich ein Eis essen gegangen.
Die Bibliothek bleibt über das Wochenende geschlossen.
↪ bei prädikaJver Verwendung gibt es eine Nähe zum Zustandspassiv

Øbei transitiven Verben ist die Bedeutung des PII passivisch


das verlorene Spiel > das Spiel, das verloren wurde

37
Fandrych & Thurmair 2021: 146

2. Adjektivische Verwendung von Partizipien


Øbei intransitiven Verben ist die Bedeutung des PII aktivisch
der eingefahrene Zug > der Zug, der eingefahren ist
Øaber bei intransitiven Verben, die eine Vorgangsbedeutung haben, ist
die Verwendung des PII nicht möglich (*die geschlafenen Kinder)
Øes gibt PII, die eine recht selbstständige Bedeutung angenommen
haben: ein gelungenes Fest, eine bestimmte Uhrzeit
Øes gibt einige Adjektive, die wie PII aussehen, aber kein
entsprechendes Verb haben (z.B. berühmt)

38
WIEDERHOLUNG
1. Erklären Sie den adjektivischen Gebrauch des
Partizips I.
2. Erklären Sie den adjektivischen Gebrauch des
Partizips II.

39
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjektivs
2) Adjektivische Verwendung von Partizipien
3) Wortbildung des Adjektivs
4) Die Adjektivsphrase
5) Numeralia

40
Fandrych & Thurmair 2021: 146-147

3. Wortbildung des Adjek9vs


• Drei wichtige Wortbildungsarten des Adjektivs: (1) die Suffigierung;
(2) die Komposition; (3) die Präfigierung

1) die Suffigierung
Øbetrifft die Mehrzahl der Adjektive : an ein selbstständiges Wort wird
ein unselbstständiges Wort angehängt (Wind > wind-ig; Kind >
kindlich oder kindisch)
Ømeistens von Substantiven (unruhig, freundlich, europäisch,
hoffnungslos), aber auch häufig von Verben (erträglich, regnerisch,
machbar) abgeleitet
Siehe mehr dazu nächstes
Jahr in LGERM1212!
41
Fandrych & Thurmair 2021: 147-148

3. Wortbildung des Adjektivs


2) die Komposition
ØKomposita können einen Vergleich (steinalt, schneeweiß), eine
Steigerung (strohdumm, todtraurig, bitterkalt) oder andere
Beziehungen (hellblau) ausdrücken
d

3) die Präfigierung
Øhäufig bei Gegensatzwörtern (un-, nicht-, a-, des-, in-, il-, miss-, usw.)
untypisch, asozial, desillusioniert, inakzeptabel, missverständlich
Øoder bei Bedeutungssteigerung (super-, mega-, ur-, usw.)
superschick, megareich, urromantisch
Siehe mehr dazu nächstes
Jahr in LGERM1212!
42
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjek\vs
2) Adjek\vische Verwendung von Par\zipien
3) Wortbildung des Adjek\vs
4) Die Adjek/vsphrase
5) Numeralia

43
Fandrych & Thurmair 2021: 148-149

4. Die Adjektivphrase
• Adjek\ve können Kopf einer Adjek\vphrase sein:
ØErweiterung durch adverbiale Ausdrücke (das war ein [rich?g schönes] Konzert)
ØErweiterung durch Fokus- / IntensitätsparAkeln (er war [nur/sehr müde])
Øusw.

44
WIEDERHOLUNG
1. Welche sind die drei wich6gsten
Wortbildungsarten bei Adjek6ven?
(+ Beispiel)
2. Was ist eine Adjek6vphrase und woraus
besteht eine AP?

45
Fandrych & Thurmair 2021: 133-152

Einführung
• im Folgenden:
1) Merkmale des Adjektivs
2) Adjektivische Verwendung von Partizipien
3) Wortbildung des Adjektivs
4) Die Adjektivsphrase
5) Numeralia

46
Fandrych & Thurmair 2021: 149

5. Numeralia
• Numeralia (oder „Zahlwörter“) sind Ausdrücke, die eine Zahl oder
eine Menge bezeichnen
• sie gehören unterschiedlichen Wortarten an: sie können
Ähnlichkeiten mit Ar\kelwörtern haben, oder Adjek\ven oder
Substan\ve oder Adverbien…
• Wir unterscheiden hier: (a) Kardinalzahlen; (b) Ordinalzahlen; (c)
Indefinite Zahlwörter; (d) Zahladverbien; (e) Bruchzahlen; (f)
Mul\plika\va; (g) Itera\va

47
Fandrych & Thurmair 2021: 149 + 150

5. Numeralia
a) Kardinalzahlen
ØBeispiele: eins, zwei, drei, vierzehn, hundertsieben usw.
Øals Artikelwort/Adjektiv oder als Pronomen; sie werden nicht flektiert
sie haben vier Kinder zwei studieren schon
mit den drei neuen Mitarbeitern
Øim Genitiv werden zwei und drei manchmal wohl flektiert
die Beschwerde zweier/dreier Mitarbeiter
Ødie Kardinalzahl eins ist stärker betont als der Indefinitartikel ein

48
Fandrych & Thurmair 2021: 149 + 150

5. Numeralia
Ødie Zahlwörter H/hundert und T/tausend:
- abribuAv + unflekAert à exakte Zahlen
es kamen hundert Gäste; die ersten tausend Zuschauer
- abribuAv + flekAert à Schätzung
hunderte Anträge
à Aber hier AlternaAve mit Großschreibung (substanAvische Verwendung
mit GeniAv oder PP mit von:
Hunderte von Besuchern ; Tausende gespannter Gesichter

49
Fandrych & Thurmair 2021: 149 + 150
+ Darquennes 2021

5. Numeralia
Ødas Zahlwort beide wird verwendet, wenn man sich auf zwei schon bekannte
Exemplare bezieht; pronominal kann auch der Singular stehen
Sie hat zwei Jobs – beide sind sehr anstrengend.
Sollen wir essen gehen oder einen Film ansehen? Beides, finde ich!

Ø(Kardinalzahlen bis zwölf werden in formelleren Texten ausgeschrieben (ab


dreizehn als Ziffer))

Ømit der Endung -er bildet man aus Kardinalzahlen undeklinierbare Adjektive (in
den zwanziger Jahren) und Substantive (der Fünfziger)

50
Fandrych & Thurmair 2021: 149 + 151
+ Darquennes 2021

5. Numeralia
b) Ordinalzahlen
ØBeispiele: erste, zweite, driHe, vierzehnte, hundertsiebte, zwanzigste usw.
ØBildung: mit dem Suffix -te oder -ste wenn Zahl endet auf -ig, -t, -d, -n
+ manchmal Stammveränderung (erste, siebte usw.)
Øsie gelten als AdjekAve
Øin prädikaAver Verwendung fungieren sie als substanAvierte AdjekAve:
großgeschrieben + flekAert (Wer ist der Erste?; Ich bin DriHer!)
Øsie werden u.a. beim Datum verwendet (Morgen ist der Zwanzigste); oder mit
Punkt

51
Fandrych & Thurmair 2021: 149 + 151
+ Darquennes 2021

5. Numeralia
Øin der festen adverbialen Verbindung mit zu erhalten sie die Bedeutung einer
Kardinalzahl (Im Moment sind wir zu viert)
Øzur Kennzeichnung einer zahlenmäßig gleichen Verteilung wird jeder +
Ordinalzahl gebraucht (jeder zweite Bürger)
Ødie Ordinalzahl hinter Namen schreibt man als römische Zahl mit einem Punkt;
beim Sprechen wird sie aber dekliniert
Wilhelm II. (Wilhelm der Zweite)

52
Fandrych & Thurmair 2021: 149

5. Numeralia
c) Indefinite Zahlwörter
ØBeispiele: einige, viele, wenige usw.
Øsie kommen abribuAv oder pronominal vor
Øsie verhalten sich teils wie ArAkelwörter, teils wie adjekAvische Abribute (siehe
Kapitel „Pronomen und ArAkelwörter“)

d) Zahladverbien
ØBeispiele: erstens, zweitens, einerseits, zuerst, viermal, manchmal usw.

53
Fandrych & Thurmair 2021: 149
+ Darquennes 2021

5. Numeralia
e) Bruchzahlen
ØBeispiele: Viertel, Zehntel, Sechszehntel, Zwanzigstel, Hundertstel, Millionstel usw.
Øsie sind Substantive und entstehen durch Wortbildung mit -tel oder -stel wenn Zahl
endet auf -ig, -t, -d, -n

f) Vervielfältigungszahlwörter (Multiplikativa)
Øwerden durch Anhängung von -fach (oder -faltig/-fältig) aus den Kardinalzahlen
abgeleitet (ein vielfacher Millionär – eine zehnfache Vergrößerung – das Vierfache)
Ø statt zweifach wird oft doppelt verwendet

54
Darquennes 2021

5. Numeralia
g) Wiederholungszahlwörter (Itera\va)
Øwerden durch Anhängung des Suffixes -mal(s) an die Kardinalzahlen oder an
indefinite Zahlwörter gebildet à es entstehen dann Adverbien
einmal, dreimal, mehrmals, vielmals
Ø man kann sie durch Anhängung von -malig auch als AdjekAv verwenden
eine einmalige Chance – nach dreimaligem Raten

55
WIEDERHOLUNG
1. Was sind Kardinalzahlen?
2. Was sind Ordinalzahlen?
3. Was sind Bruchzahlen?
4. Was sind Multiplikativa?
5. Was sind Iterativa?

56
DAS ADVERB

57
Fandrych & Thurmair 2021: 177

Einführung
• Adverbien sind eine unflek/erbare Wortart
> einzige Ausnahme: einige Adverbien können kompariert werden (o8
> ö8er > am ö8esten)
• i.d.R.: Adverbien können allein im Vorfeld stehen und erfragt werden
• es gibt eine Vielzahl von Adverbgruppen, die nach verschiedenen
Kriterien differenziert werden
• die typischen Adverbien dienen dazu, Sachverhalte lokal, temporal
oder modal zu situieren
Wir frühstücken morgens (temporal) gern (modal) draußen (lokal).

58
Fandrych & Thurmair 2021: 177-183

Einführung
• im Folgenden:
1) Adverb und Adverbial – Adverb und Adjek\v
2) Stellung von Adverbien
3) Form von Adverbien
4) Subklassen von Adverbien

59
Fandrych & Thurmair 2021: 177-183

Einführung
• im Folgenden:
1) Adverb und Adverbial – Adverb und Adjek/v
2) Stellung von Adverbien
3) Form von Adverbien
4) Subklassen von Adverbien

60
Fandrych & Thurmair 2021: 177-178

1. Adverb und Adverbial – Adverb und Adjektiv


• die Funk\on der typischen Adverbien ist es, Sachverhalte lokal,
temporal oder modal zu situieren à sie haben dann die syntak/sche
Funk/on eines Adverbials
• aber: die Funk\on Adverbial kann nicht nur von Adverbien, sondern
auch von anderen Ausdrücken übernommen werden:
Beispiel Funktion Kategorie
Wir frühstücken draußen. Adverbial Adverb
Wir frühstücken im Garten. Adverbial Präpositionalphrase
Wir frühstücken gemütlich. Adverbial Adjektiv
↪ gemütlich gilt als AdjekJv, weil es in anderen Verwendungen flekJerbar
ist (ein gemütliches Essen)
61
Fandrych & Thurmair 2021: 177-183

Einführung
• im Folgenden:
1) Adverb und Adverbial – Adverb und Adjek\v
2) Stellung von Adverbien
3) Form von Adverbien
4) Subklassen von Adverbien

62
Fandrych & Thurmair 2021: 178-179

2. Stellung von Adverbien


• Adverbien können im Satz unterschiedliche Posi/onen haben
• wich\g: Adverbien können im Vorfeld (= Stellung direkt vor dem
finiten Verb) stehen:
Morgens frühstücken wir gerne draußen.
Gerne frühstücken wir morgens draußen.
⚠ Im Vorfeld kann nur ein Satzglied stehen! Wenn nicht das Subjekt, dann Inversion. (*Morgen
er kommt zu mir. à Morgen kommt er zu mir.)
• Übliche Reihenfolge im MiHelfeld: temporal > kausal > modal > lokal
Wir frühstücken am Morgen wegen der frischen Lu8 gerne im
Garten.
Siehe mehr dazu nächstes
63
Jahr in LGERM1213!
Fandrych & Thurmair 2021: 177-183

Einführung
• im Folgenden:
1) Adverb und Adverbial – Adverb und Adjektiv
2) Stellung von Adverbien
3) Form von Adverbien
4) Subklassen von Adverbien

64
Fandrych & Thurmair 2021: 179

3. Form von Adverbien


• viele Adverbien sind einfache Formen
hier, da, gern, gestern, heute, immer
• es gibt aber auch komplexe Formen, die durch Wortbildung
entstanden sind:
Ødurch Suffigierung (morgens, komischerweise, rückwärts, ofmals,
bekanntermaßen)
Ødurch KomposiAon: PräposiAonaladverbien/Pronominaladverbien oder Adverbien
mit her- oder hin- (dafür, hiermit, worüber, wovon, hinauf, herauf-)
Øaus Wortgruppen (trotzdem, insofern, deswegen, andererseits)

💡Bemerkung zu hin und her: Beide dienen dazu, die Sprecherperspektive anzuzeigen (= deiktisch);
her ist sprecherzugewandt (Herein!) und hin ist sprecherabgewandt (Hinaus!) 65
Fandrych & Thurmair 2021: 177-183

Einführung
• im Folgenden:
1) Adverb und Adverbial – Adverb und Adjek\v
2) Stellung von Adverbien
3) Form von Adverbien
4) Subklassen von Adverbien

66
Fandrych & Thurmair 2021: 179-180 + 182

4. Subklassen von Adverbien


• Einige wich\ge Subklassen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Subklasse Beispiele Frageform
lokal da, hier, dort, oben, unten, rechts, draußen, … wo?
direktional hinein, heraus, vorwärts, bergauf, fort, … wohin/woher?
temporal jetzt, heute, gestern, demnächst, mittags, vorhin, … wann?
frequentativ einmal, immer, selten, oft, gelegentlich, … wie oft?
durativ lange, bisher, … wie lange?
modal anders, gern, umsonst, so, … wie?
instrumental damit, dadurch, somit, … womit/wodurch?
final dazu, dafür wozu/wofür?

💡NB: Die Adverbien hier, da, dort, hin, her, jetzt, nun, gleich, gerade, so sind „deiktisch“, d.h. sie beziehen
ihre Bedeutung aus der konkreten Sprechsituation als Verweisraum; aus der Perspektive des Sprechers 67
Fandrych & Thurmair 2021: 180-181

4. Subklassen von Adverbien


• Drei weitere spezifische Gruppen:
1) Konjunk/onaladverbien (oder textverknüpfende Adverbien)
ØFunkAon: Sätze oder Textsegmente semanAsch miteinander verbinden; fungieren
als Konnektoren (im Vorfeld oder im Mibelfeld)
Ø verschiedene Subgruppen: kausal (deshalb, deswegen, daher); konsekuAv
(schließlich, nämlich, folglich); konzessiv (trotzdem, dennoch); adversaAv
(allerdings, aber, demgegenüber); usw.

💡Ähnliche FunkJon wie die KonjunkJonen und SubjunkJonen ABER ≠ syntakJsches Verhalten:
Er hat Kopfweh. Deshalb kann er nicht kommen. [kausal; Adverb im Vorfeld]
Er hat Kopfweh. Er kann deshalb nicht kommen. [kausal; Adverb im Miaelfeld]
Er kann nicht kommen, denn er hat Kopfweh. [kausal; KonjunkJon in PosiJon 0 zw. den Sätzen]
Er kann nicht kommen, weil er Kopfweh hat. [kausal; SubjunkJon als Teil der Nebensatzklammer] 68
Fandrych & Thurmair 2021: 181-182

4. Subklassen von Adverbien


2) Präpositionaladverbien (oder Pronominaladverbien)
ØFunktion: adverbiale Pro-Form / Verweisform für eine Präpositionalphrase
Sie wartet auf die Ferien. à Sie wartet darauf. / Worauf wartet sie?
ØABER: wenn das Substantiv der PP belebt ist à Personalpronomen + Präposition
Sie wartet auf den Direktor. à Sie wartet auf ihn. / Auf wen wartet sie?
Ømanche Präpositionaladverbien können auch als Korrelat zu satzförmigen
Präpositionalobjekten auftreten (Ich warte darauf, dass du endlich kommst.)
Ømanche Präpositionaladverbien können auch die Rolle von Konnektoren
übernehmen (hier: fließende Grenze zu den Konjunktionaladverbien)
Sie hat nie Geld. Dabei verdient sie wirklich gut / Dafür ist sie sehr großzügig
69
Fandrych & Thurmair 2021: 182

4. Subklassen von Adverbien


3) Satzadverbien (oder Modalwörter oder Kommentaradverbien)
ØGruppe von Adverbien, die die subjektive Einstellung des Sprechers zum Ausdruck
bringen:
- Grad der Wahrscheinlichkeit (sicher, bestimmt, offenbar, wahrscheinlich,
vermutlich, möglicherweise, vielleicht)
- Bewertende Einstellung des Sprechers (leider, glücklicherweise, hoffentlich,
natürlich)
Øsie beziehen sich auf den ganzen Satz
Øsie können im Vorfeld oder im Mittelfeld stehen
Øsie können nicht erfragt werden

70
WIEDERHOLUNG
1. Erklären Sie „Die Funk6on Adverbial kann
nicht nur von Adverbien, sondern auch von
anderen Ausdrücken übernommen werden“.
2. Wo stehen Adverbien im Satz?
3. Wie ist die Form der Adverbien?
4. Nennen Sie einige Subklassen von Adverbien
(+ Beispiel)
5. Was sind Konjunk6onaladverbien?
6. Was sind Präposi6onaladverbien?
7. Was sind Satzadverbien?

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ADJEKTIV/ADVERB

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