Bim D Ap22 Awf V2.0
Bim D Ap22 Awf V2.0
Bim D Ap22 Awf V2.0
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Standard-Anwendungsfälle
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................ 2
Revisionsverzeichnis ........................................................................................... 3
Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... 4
Abbildungsverzeichnis........................................................................................ 6
Tabellenverzeichnis ............................................................................................. 7
Präambel .................................................................................................... 9
Mustersteckbrief ..................................................................................... 10
Vorlage des Mustersteckbriefs ............................................................................... 10
Vorlage AWF-Umsetzungsdetails .......................................................................... 14
Quellenverzeichnis ............................................................................................ 21
Impressum .......................................................................................................... 30
Standard-Anwendungsfälle
Revisionsverzeichnis
Revision Datum Revisionsgrund Name
3
Standard-Anwendungsfälle
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung Bedeutung
AIA Auftraggeber-Informationsanforderungen
AP Arbeitspaket
AWF Anwendungsfall
BAP BIM-Abwicklungsplan
ES Entscheidungsunterlage
EW Entwurfsunterlage
HU Haushaltsunterlage
LV Leistungsverzeichnis
4
Standard-Anwendungsfälle
2D 2-dimensional
5
Standard-Anwendungsfälle
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Abbildung des Anwendungsfalls Mengen- und Kostenermittlung (Quelle: BIM4INFRA2020,
2019a) .......................................................................................................................................................................................................... 13
Abbildung 2 Beispiel für ein BPMN-Prozessdiagramm für die Mengen- und Kostenermittlung (Quelle: BIM
Hamburg, 2021)....................................................................................................................................................................................... 16
Abbildung 3 Synergien zwischen den Anwendungsfällen (Quelle: BIM4INFRA2020, 2018) ................................... 16
6
Standard-Anwendungsfälle
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen .......................................... 11
Tabelle 14 Harmonisierte Liste der Anwendungsfälle mit einer Zusatzbeschreibung (BIM Deutschland) ........ 17
Tabelle 15 Erweiterung der Liste der Anwendungsfälle durch das Hinzufügen eines neuen
Unteranwendungsfalls .......................................................................................................................................................................... 20
Tabelle 16 Erweiterung der Liste der Anwendungsfälle durch das Hinzufügen eines neuen
Hauptanwendungsfalls ......................................................................................................................................................................... 20
Tabelle 17 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen ........................................ 22
7
Standard-Anwendungsfälle
8
Standard-Anwendungsfälle
Präambel
Die Definition und das gemeinsame Verständnis über die wesentlichen BIM-Anwendungsfälle sind zentrale
Bestandteile der BIM-Einführung und Nutzung in Deutschland. Gemäß der Definition der VDI-Richtlinie 2552
Blatt 2 (2021) besteht eine BIM-Anwendung aus der Durchführung eines spezifischen Prozesses bzw. eines
Arbeitsschrittes unter Verwendung der BIM-Methode zur Erreichung der zuvor definierten BIM-Ziele.
Als ein wesentlicher Teil der Umsetzung einer harmonisierten BIM-Einführung in den Bereichen des
Bundeshochbaus, Bundesfern- und Bundeswasserstraßenbaus sowie des Eisenbahnbaus wird eine einheitliche
Struktur zur Beschreibung der Anwendungsfälle als Mustervorlage bzw. Mustersteckbrief und deren
Empfehlung zur Umsetzung gesehen. Auch eine weitgehende Konsolidierung der Anwendungsfälle in den
vier Bereichen, die Standardisierung der Nomenklatur für deren Nummerierung sowie die Festlegung der
wesentlichen Hauptanwendungsfälle soll die einheitliche BIM-Umsetzung im öffentlichen Bau in Deutschland
fördern und die durch mehrere Gruppen entwickelten Ansätze vereinigen.
Die Zielsetzung dieser Leistung von BIM Deutschland ist die Erarbeitung eines Mustersteckbriefs sowie
einer harmonisierten Liste der Anwendungsfälle im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und
Verkehr (BMDV) 1 und Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) 2.
Diese entstanden auf der Grundlage der Analyse von den bereits von verschiedenen Fachbehörden der
Bereiche des Bundeshochbaus, Bundesfern- und Bundeswasserstraßenbaus sowie des Eisenbahnbaus
veröffentlichten Anwendungsfällen und wurden ebenfalls mit den Maßnahmenträgern in den vier Bereichen
abgestimmt. Sowohl der Mustersteckbrief als auch die harmonisierte Liste der Anwendungsfälle bauen auf
den Ergebnissen von BIM4INFRA2020 (2019) auf. Das beigefügte Beispiel basiert größtenteils auf den
Informationen im Steckbrief des AWF 100 Mengen- und Kostenermittlung von BIM Hamburg (2021).
Die hier veröffentlichten Zwischenergebnisse des Vorhabens von BIM Deutschland bilden eine wichtige
Grundlage für die Vertiefung innerhalb von bereichsspezifischen Ausarbeitungen der wesentlichen
Anwendungsfälle sowie für die Erstellung der einheitlichen Muster-AIA für die vier Bereiche. Außerdem soll
die Erfassung und Darstellung der Anwendungsfälle im BIM-Portal dieser Standardbeschreibung entsprechen.
Die hier dargestellten Entwürfe des Mustersteckbriefs, der Umsetzungsdetails und der harmonisierten Liste
der Anwendungsfälle sollen im Rahmen der weiteren Bearbeitung durch BIM Deutschland einen weiteren
Überarbeitungsschritt durchlaufen, währenddessen ein Anpassungs- bzw. Ergänzungsbedarf durch die
interessierten Kreise unterbreitet werden kann. Es ist geplant, die finale Fassung dann in geeigneter Form in
einen Standardisierungsprozess einzubringen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen
Hauptwörtern in diesem Dokument die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne
der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle
Gründe und beinhaltet keine Wertung.
1
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vormals Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
2
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) vormals Bundesministerium des Innern und für
Heimat (BMI)
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Standard-Anwendungsfälle
Mustersteckbrief
Der durch BIM Deutschland entwickelte Mustersteckbrief, welcher der einheitlichen Beschreibung der
Anwendungsfälle dient, besteht aus den folgenden zwei Teilen
• AWF-Mustersteckbrief – der für alle Bereiche einheitlich aufgebaut ist und einen obligatorischen Teil
der standardisierten Beschreibung der Anwendungsfälle bildet. Der Mustersteckbrief beinhaltet die
Gliederung der Grundinformationen über den jeweiligen Anwendungsfall. (siehe Vorlage des
Mustersteckbriefs)
• AWF-Umsetzungsdetails – der Anhang zum Mustersteckbrief, der weitere hilfreiche Informationen für
die Umsetzung der Anwendungsfälle in den jeweiligen Bereichen beinhaltet und einen optionalen Teil
der standardisierten Beschreibung der Anwendungsfälle bildet. (siehe Vorlage AWF-Umsetzungsdetails)
Im Folgenden werden die Vorlagen für die beiden Teile des Mustersteckbriefs dargestellt. Diese dienen
als Grundlage für die einheitliche Beschreibung der Anwendungsfälle, deren Titel als Teil der harmonisierten
Liste von BIM Deutschland empfohlen werden, deren Inhalt dann aber durch die Maßnahmenträger in den
einzelnen Bereichen konkretisiert werden muss.
Die zwei Teile des Mustersteckbriefs sind in Form von Tabellen in verschiedene Abschnitte gegliedert, in
denen jeweils bestimmte Inhalte wie z. B. eine Definition, der Nutzen oder Voraussetzungen zu beschreiben
sind. Um den späteren Bearbeitern die Beschreibung der Anwendungsfälle bzw. die Erstellung der Steckbriefe
und Umsetzungsdetails zu erleichtern, werden in den Folgekapiteln jeweils vor den Tabellen entsprechende
Ausfüllhinweise gegeben. Im vorliegenden Dokument werden die entsprechenden Felder außerdem
exemplarisch in blauer Schrift mit einem Beispiel eines Anwendungsfalls gefüllt (AWF 100 Mengen- und
Kostenermittlung). Im Anhang (siehe Anhang A ff.) sowie in der Anlage des Dokumentes befinden sich leere
Vorlagen, die für die Beschreibung der Anwendungsfälle durch den Bearbeiter direkt verwendet werden
können.
Im ersten Abschnitt des Mustersteckbriefs wird der Anwendungsfall im Lebenszyklus des Bauwerks verortet.
Es besteht eine Möglichkeit, neben der Zuordnung des Anwendungsfalls zu einer allgemeinen
Systematisierung (siehe Tabelle 1) ebenfalls eine Zuweisung zu weiteren Systematisierungen vorzunehmen, z.
B. zu den bereichsspezifischen Projektphasen, Leistungsphasen gemäß HOAI (2021) oder
Standardlebenszyklusphasen gemäß ISO 22263 (2008). Hierfür kann die Tabelle bei Bedarf entsprechend
erweitert werden. Es handelt sich dabei um keine verpflichtende Systematisierung. Die Auswahl der zur
Anwendung kommenden Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen kann je nach Maßnahmenträger unterschiedlich
sein. Im Anhang D werden die bereichsspezifischen Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen zusammengestellt. Die
Zuordnung des Anwendungsfalls zu der jeweiligen Projekt- bzw. Lebenszyklusphase erfolgt durch das
Markieren des entsprechenden Feldes.
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Standard-Anwendungsfälle
Projekt-/Lebenszyklusphasen
Im nächsten Abschnitt erfolgt die Definition des Anwendungsfalls durch eine kurze, präzise Beschreibung der
Leistungen bzw. Vorgänge, die den Anwendungsfall charakterisieren (siehe Tabelle 2). Für die standardisierten
Anwendungsfälle ist in Kap. 3.1 eine kurze Definition vorgegeben, die bereichsspezifisch erweitert werden
kann.
Definition
Ermittlung strukturierter und bauteilbezogener Mengen (Volumen, Flächen, Längen, Stückzahlen) anhand
des Modells und Aufstellung der Kostenschätzungen und -berechnungen nach üblichen
Kostengliederungen (AKVS (2014), VV-WSV 2107 (2020), DIN 276 (2018) etc.).
Im darauffolgenden Abschnitt wird beschrieben, welcher Mehrwert durch die Umsetzung des
Anwendungsfalls zu erwarten ist (siehe Tabelle 3). Dabei ist auch ein Verweis auf die allgemeinen BIM-Ziele
des Bereichs oder der Organisation möglich. So können hier Vorteile, die durch die Umsetzung des
Anwendungsfalls zu erwarten sind, genannt werden, wie z. B. Verringerung von Kosten- und Terminrisiken,
oder aber auch Vorteile, die sich in nachfolgenden Anwendungsfällen ergeben, wie z. B. verringerter Aufwand
bei der LV-Erstellung durch eine vorherige modellbasierte Mengenermittlung. Es können auch Grenzen des
Anwendungsfalls genannt werden, z. B., dass nicht die Mengen aller Modellelemente ermittelt werden können
und LVs händisch ergänzt werden müssen.
Nutzen
• Reduktion des Aufwandes für die Kostenschätzung und Kostenberechnung, insbesondere bei
erforderlichen Aktualisierungen der Mengenermittlung im Fall von Planungsänderungen
• Schnelle Mengenermittlung durch automatisierte Prozesse (teilweise händische Ergänzung
notwendig)
Im nächsten Abschnitt werden konkrete Voraussetzungen und Aufwände beschrieben, die für die Umsetzung
des Anwendungsfalls erfüllt sein müssen (siehe Tabelle 4). Es kann zwischen Aufwänden/Voraussetzungen auf
der Auftraggeber- und Auftragnehmerseite unterschieden werden oder es können auch
Aufwände/Voraussetzungen von Software-Anbietern oder Prüfern aufgezählt werden. Bei der
Auftragnehmerseite handelt es sich ausschließlich um die Anforderungen, die aus Sicht des Auftraggebers zur
Umsetzung des Anwendungsfalls durch den Auftragnehmer zu erfüllen sind. Ein Aufwand auf der Seite könnte
z. B. das Aneignen von Kenntnissen und Techniken zur BIM-gestützten Koordination sein. Als Beispiel für eine
3
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
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Standard-Anwendungsfälle
Voraussetzung kann die Beschaffung einer Software z. B. eines Modellcheckers für das Koordinationsmodell
genannt werden.
Voraussetzungen
Auftraggeber
Im darauffolgenden Abschnitt wird dargelegt, wie der Anwendungsfall umgesetzt wird (siehe Tabelle 5). Hier
sollen generelle Arbeitsschritte beschrieben werden, sodass ein grober Überblick über den Arbeitsumfang
entsteht. Detaillierte Arbeitsschritte können im Dokument „AWF-Umsetzungsdetails“ ausführlicher
beschrieben werden.
Umsetzung
Im nächsten Abschnitt erfolgt in der linken Spalte die Auflistung von gängigen Daten, Modellen und
Formaten, die für diesen Anwendungsfall relevant sein können (siehe Tabelle 6). In der rechten Spalte werden
die Daten und Informationen erfasst, die das Ergebnis des Anwendungsfalls bilden. Als Input können z. B.
verschiedene Modelle, als Output beispielsweise Prüfprotokolle, Qualitätssicherungsberichte oder
qualitätsgeprüfte Modelle – jeweils unter Angabe des zugehörigen Dateiformats – eingetragen werden.
Neben der Auflistung von Eingangs- und Ausgangsdaten kann auf weitere Dokumente verwiesen werden, die
die unter „Input“ und „Output“ aufgelisteten Punkte spezifizieren (z. B. LOIN, Beschreibung von
Fachmodellen).
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Standard-Anwendungsfälle
Input Output
Im letzten Abschnitt des Mustersteckbriefs soll ein Beispielprojekt aus der Praxis mit Screenshots/Bildern
dargestellt werden (siehe Tabelle 7). Für das bessere Verständnis des Inhaltes der Darstellung ist es
empfehlenswert, eine kurze Beschreibung des Bildes und des Projektes zu integrieren.
Projekt-/Praxisbeispiel
Abbildung 1 Abbildung des Anwendungsfalls Mengen- und Kostenermittlung (Quelle: BIM4INFRA2020, 2019a)
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Standard-Anwendungsfälle
Vorlage AWF-Umsetzungsdetails
Anwendungsfall XXX: Bezeichnung
Im ersten Abschnitt sollen detaillierte Umsetzungsschritte beschrieben werden, sodass ein erweiterter
Überblick über den Arbeitsumfang entsteht (siehe Tabelle 8). Die Umsetzungsschritte sollen auf den im
Abschnitt „Umsetzung“ des Mustersteckbriefs genannten Punkten aufgebaut werden. Wo möglich, sollen
Methoden genannt werden, die für die Umsetzung des Anwendungsfalls angewendet werden (z. B. Laserscan
für die Bestandserfassung).
Detaillierte Umsetzungsschritte
• Auswahl der erforderlichen Kostengliederung (z. B. AKVS (2014), DIN 276 (2018) etc.
idealerweise AVA-Vorlage mit z. B. Objektfiltern, Regeln zur Mengenermittlung,
Preisdatenbank, Kostenelementkatalog etc.)
• Projektspezifische Anpassung der AVA-Vorlage
• Durchführung der Mengenermittlung
In dem nächsten Abschnitt erfolgt die Zusammenstellung von Qualitätskriterien des Anwendungsfalls (siehe
Tabelle 9). Hier sollen z. B. Prüfregeln genannt werden, die für den Anwendungsfall relevant sind. Zum Beispiel:
Welche Prüfregeln muss ein kollisionsfreies Kollaborationsmodell erfüllen, das für eine fehlerfreie
Mengenermittlung verwendet werden soll?
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Standard-Anwendungsfälle
Qualitätskriterien
• in den AIA beschriebene Mengen und Kosten, welche aus dem Modell abgleitet werden sollen
• definierte und umgesetzte Genauigkeit / entsprechende Informationsbedarfstiefe
Im darauffolgenden Abschnitt werden alle Akteure (Projektbeteiligte oder BIM-Rollen) aufgelistet, die an der
Umsetzung des Anwendungsfalls beteiligt sind (siehe Tabelle 10). Zusätzlich erfolgt an der Stelle die
Spezifizierung der Beteiligung durch eine Beschreibung, wofür der Akteur verantwortlich ist, wobei er mitwirkt
bzw. worüber er zu informieren ist. Bei der Auflistung von Projektbeteiligten (Objektplaner, Projektsteuerer
etc.) sind den Akteuren zusätzlich die entsprechenden BIM-Rollen zuzuordnen. Falls ein ausführliches
Prozessdiagramm dem Dokument beigefügt wird, kann auf den Punkt verzichtet werden.
Beteiligte Akteure
BIM-Gesamt- • für die Qualitätsprüfung • bei der • über die Ergebnisse der
koordinator und Dokumentation Erfassung von Plausibilitätsprüfung
Anforderungen
• für die Bereitstellung der
im BAP
Ergebnisse
Im nächsten Abschnitt des Dokumentes erfolgt die Darstellung der Prozesse des Anwendungsfalls (siehe
Tabelle 11). Mit Hilfe eines Prozessdiagramms sollen die einzelnen Arbeitsschritte und deren Reihenfolge
sowie die Schnittstellen und die auszutauschenden Daten und Informationen beschrieben werden. Es sollen
nur die wesentlichen Punkte abgebildet werden, die in der textlichen Beschreibung des Anwendungsfalls
enthalten sind. Das Prozessdiagramm sollte sich an dem Beschreibungsstandard von BPMN 2.0 orientieren.
Die graphischen Elemente und Symbole sollen mittels des XML-Schemas beschrieben werden.
15
Standard-Anwendungsfälle
Abbildung 2: Beispiel für ein BPMN-Prozessdiagramm für die Mengen- und Kostenermittlung (Quelle: BIM Hamburg, 2021)
Im letzten Abschnitt können die Aspekte beschrieben werden, die bei dem Anwendungsfall nicht im Fokus
stehen (siehe Tabelle 13). Es soll dabei ebenfalls darauf hingewiesen werden, wie die Abgrenzung zu anderen,
verwandten Anwendungsfällen ist.
• keine Erstellung der Leistungsverzeichnisse für die Vergabe, dies erfolgt im AWF 110 (Erstellung der
Leistungsverzeichnisse)
• kein Aufbau und keine Pflege einer Preisdatenbank
16
Standard-Anwendungsfälle
In der nachfolgenden Tabelle 14 ist die harmonisierte Liste der Anwendungsfälle dargestellt. Diese soll die
Bedürfnisse der einzelnen Bereiche des Bundeshochbaus, Bundesfern- und Bundeswasserstraßenbaus sowie
des Eisenbahnbaus abdecken. Die hier zusätzlich dargestellte inhaltliche Beschreibung der Anwendungsfälle
wird als Hilfestellung hinzugefügt, um ein besseres gemeinsames Verständnis der 21 harmonisierten
Anwendungsfälle zu erreichen. Eine inhaltliche Beschreibung der Anwendungsfälle wird den einzelnen
Bereichen und Auftraggebern überlassen. Im Anhang C befindet sich eine Liste der Anwendungsfälle ohne
die Zusatzbeschreibungen, die direkt in eigenen Unterlagen (z. B. AIA, BAP) verwendet werden kann.
010 Bestandserfassung und - Erfassung der wesentlichen Aspekte des Bestandes durch ein
modellierung geeignetes Aufmaß und Überführung in ein Bestandsmodell.
4
Abhängig vom Fachbereich kann entweder der Begriff „Planungsvarianten“ oder „Erstellung haushaltsbegründender Unterlagen“
gewählt werden.
17
Standard-Anwendungsfälle
070 Bemessung und Nutzung des Modells für Bemessung und Nachweisführung,
Nachweisführung einschließlich etwaiger Simulationen wie Überflutung, Lärm-
und Schadstoffausbreitung etc. Der Anwendungsfall deckt
sowohl rechnerische als auch organisatorische, termin- und
sicherheitsrelevante Aspekte ab.
080 Ableitung von Planunterlagen Ableitung relevanter Teile der Planung aus dem
Bauwerksdatenmodell und Überführung in 2D-Planformate.
Maßstab, Darstellung und Planinhalte entsprechen hierbei den
jeweiligen Richtlinien und Regelwerken bzw.
Projektanforderungen.
120 Terminplanung der Nutzung eines durch Verknüpfung von Vorgängen der
Ausführung Terminplanung mit den zugehörigen Modellelementen
erstellten 4D-Modells zur Darstellung und Überprüfung des
geplanten Bauablaufs.
18
Standard-Anwendungsfälle
150 Änderungs- und Nutzung des Modells zur Dokumentation, Nachverfolgung und
Nachtragsmanagement Freigabe von Planungsänderungen während der Bau-
ausführung und zur Erfassung von Nachträgen.
160 Abrechnung von Bauleistungen Nutzung des Modells zur regelmäßigen Dokumentation und
zur Plausibilisierung von Bauleistungen und Abschlags-
rechnungen.
170 Abnahme- und Nutzung des Modells zur Verortung und Dokumentation von
Mängelmanagement Ausführungsmängeln und deren Nachverfolgung zur
Behebung sowie zu klärender Punkte.
200 Nutzung für Betrieb und Übernahme von Daten aus dem Wie-gebaut-Modell in
Erhaltung entsprechende Systeme des Erhaltungsmanagements,
Darstellung und ggf. Bewertung des Bauwerkszustandes im
Modell sowie Aktualisierung des Modells im Falle von
Instandsetzungsmaßnahmen.
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Standard-Anwendungsfälle
Nummerierungsschema der
Anwendungsfälle
Die Nummerierung der Anwendungsfälle erfolgt in 10er Schritten, z. B. „010 Bestandserfassung und -
modellierung“; „020 Bedarfsplanung“. Somit ist es möglich, dass neue Anwendungsfälle in die laufende
Nummerierung mit aufgenommen werden können. Zum Beispiel kann ein neuer Hauptanwendungsfall die
Nummer ‚011‘ erhalten. Anwendungsfälle, die als Unteranwendungsfälle hinzukommen, orientieren sich an
folgendem Nummerierungsschema:
Hauptanwendungsfall . Unteranwendungsfall
XXX.XXX
Für die weitere Spezifizierung der (Unter-) Anwendungsfälle können künftig und optional weitere
Beschreibungskriterien (z. B. Zuordnung zu Leistungsphasen oder Richtlinien und Modulen) verwendet
werden. Das erweiterte Schema soll auf dem bisherigen Nummerierungsschema aufgebaut werden
(dreistellig; Gliederung mit einem Punkt).
Eine praktische Umsetzung des Nummerierungsschemas wird anhand des folgenden Beispiels dargestellt:
Beispiel 1: Hinzufügen des Unteranwendungsfalls ‚Arbeits- und Gesundheitsschutz: Planung und Prüfung‘
zum Hauptanwendungsfall ‚Bemessung und Nachweisführung‘ (siehe Tabelle 15)
• Hauptanwendungsfall: 070;
• Unteranwendungsfall: 001;
• Nummerierung des Anwendungsfalls gemäß dem vorgeschlagenen Schema: 070.001
Tabelle 15 Erweiterung der Liste der Anwendungsfälle durch das Hinzufügen eines neuen Unteranwendungsfalls
Nr. Anwendungsfall
Tabelle 16 Erweiterung der Liste der Anwendungsfälle durch das Hinzufügen eines neuen Hauptanwendungsfalls
Nr. Anwendungsfall
20
Standard-Anwendungsfälle
Quellenverzeichnis
AKVS (2014). Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßenbaumaßnahmen.
Erwerbbar über https://www.fgsv-verlag.de/akvs
BIM Hamburg (2021). Anwendungsfallbeschreibung AWF 100 – Mengen- und Kostenermittlung, Version 1.
Abrufbar über
https://bim.hamburg.de/contentblob/15623644/56c67657d43b2a53c49835d5d1c3478f/data
/d-awf-100.pdf
BIM4INFRA2020 (2018). Umsetzung des Stufenplans „Digitales Planen und Bauen“ – AP 1.2
„Szenariendefinition“; AP 1.3 „Empfehlung“. Abrufbar über https://bim4infra.de/wp-
content/uploads/2018/09/AP1.2-AP1.3_BIM4INFRA_Bericht-Stufenplan.pdf
BIM4INFRA2020 (2019a). Handreichungen und Leitfäden – Teil 6 – Steckbriefe der wichtigsten BIM-
Anwendungsfälle. Abrufbar über https://bim4infra.de/wp-
content/uploads/2019/07/BIM4INFRA2020_AP4_Teil6.pdf
ISO 22263: 2008-01. Organisation des Austausches von Informationen über die Durchführung von Hoch-
und Tiefbauten - Struktur für die Handhabung von Projektdaten. Erwerbbar über
https://www.beuth.de/de/norm/iso-22263/106267178
VDI 2552 Blatt 2: 2021-04 – Entwurf. Building Information Modeling – Begriffe. Erwerbbar über
https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-2552-blatt-2-building-information-modeling-
begriffe
VV-WSV 2107 (2020). Verwaltungsvorschrift der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
2107. Abrufbar über https://izw.baw.de/publikationen/vv-wsv-bautechnik/0/VV-
WSV_2107_Entwurfsaufstellung_Stand_11_2020.pdf
21
Standard-Anwendungsfälle
Projekt-/Lebenszyklusphasen
Definition
Nutzen
Voraussetzungen
Umsetzung
Input Output
Projekt-/Praxisbeispiel
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Standard-Anwendungsfälle
Detaillierte Umsetzungsschritte
Qualitätskriterien
Beteiligte Akteure
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Standard-Anwendungsfälle
Anhang C Vorlage
Harmonisierte Liste der
Anwendungsfälle
Tabelle 30 Harmonisierte Liste der Anwendungsfälle (BIM Deutschland)
Nr. Anwendungsfall
000 Grundsätzliches
020 Bedarfsplanung
040 Visualisierung
090 Genehmigungsprozess
130 Logistikplanung
140 Baufortschrittskontrolle
180 Inbetriebnahmemanagement
5
Abhängig vom Fachbereich kann entweder der Begriff „Planungsvarianten“ oder „Erstellung haushaltsbegründender Unterlagen“
gewählt werden.
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Standard-Anwendungsfälle
Anhang D Bereichsspezifi-
sche Projekt- bzw.
Lebenszyklusphasen
Bereich Bundeshochbau
Tabelle 31 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen im Bereich Bundeshochbau
HOAI
Bedarfsplanung 7
1 2 3 4 5 6 7 8 9
RBBau
Bauübergabe/
EW-Bau Ausführun Bauausführung
Baudoku-
gsplanung
mentation
ES-Bau
6
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
7
Gemäß DIN 18205 (2016)
25
Standard-Anwendungsfälle
26
Standard-Anwendungsfälle
Bereich Bundesfernstraßenbau
Tabelle 32 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen im Bereich Bundesfernstraßenbau
Haushaltsangelegenheiten
Betrieb (im engeren Sinn)
Fachdatenmanagement
Genehmigungsplanung
Projektdokumentation
Grundlagenermittlung
Verkehrsmanagement
Ausführungsplanung
Objektüberwachung
Entwurfsplanung
Bauvorbereitung
Bauausführung
Vorplanung
Erhaltung
Bau- und
Umwelt
8
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
27
Standard-Anwendungsfälle
Bereich Eisenbahnbau
Tabelle 33 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen im Bereich Eisenbahnbau - Variante 1
HOAI
Bedarfsplanung 1 2 3 4 5 6 7 8 9
10
Tabelle 34 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen im Bereich Eisenbahnbau - Variante 2
Grundlagen-
Planung Baurecht Bau
ermittlung
Projektdurchführung
9
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
10
Gemäß DIN 18205 (2016)
11
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
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Standard-Anwendungsfälle
Bereich Bundeswasserstraßenbau
Tabelle 35 Zuordnung des Anwendungsfalls zu den Projekt- bzw. Lebenszyklusphasen im Bereich Bundeswasserstraßenbau
12
Bedarf – hier werden die Anwendungsfälle vorgesehen, die noch vor den eigentlichen Planungsleistungen umgesetzt werden.
Darunter kann man beispielsweise die Anwendungsfälle verstehen, die mit den Leistungen im Rahmen der Bedarfsplanung, bspw.
gemäß Bundesverkehrswegeplanung, Um- und Ausbaupläne (Landesebene) und Erhaltungsprogramme verbunden sind.
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Standard-Anwendungsfälle
Impressum
Herausgeber Verfasser
Stand
im Auftrag des
Februar 2022
Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Invalidenstraße 44
10115 Berlin Gestaltung
30
In der ersten Phase von BIM Deutschland übernimmt im Auftrag des Bundes ein Konsortium um die planen-
bauen 4.0 GmbH Aufgaben beim Aufbau und Betrieb von BIM Deutschland.
Hinweise
Dieses Projekt bzw. Dokument ist im Rahmen von BIM Deutschland entstanden.
Kontakt
BIM Deutschland
Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens
Geneststraße 5 / Aufgang A
10829 Berlin
Tel.: +49 30 95 99 89 560
E-Mail: info@bimdeutschland.de