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IN H A LT
Vorwort 3
Grundschule heute 5
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
VO RWO R T
Liebe Eltern,
im Leben gibt es immer wieder besondere Momente. Momente der Veränderung, an die man
auch später noch gerne zurückdenkt. Die Einschulung eines Kindes ist ein solcher Moment:
Damit beginnt für Sie und Ihr Kind ein neuer Lebensabschnitt.
Den Schuleintritt umgibt stets eine gewisse Aufbruchsstimmung. Sie blicken auf die Kindergar-
tenzeit zurück, aber auch mit Neugier und Spannung auf die vor Ihnen liegenden Jahre. Sicher-
lich ist auch ein wenig Sorge dabei und Sie werden sich fragen, ob sich Ihr Kind wohlfühlt, ob es
ausreichend gefördert und gefordert wird oder ob es den Anforderungen gerecht werden kann.
Für Sie als Eltern bedeutet dies, Ihr Kind zu ermutigen und zu bestärken, es aber auch in gewis-
ser Weise loszulassen, um es zur Selbstständigkeit zu erziehen. Vielleicht ist der Schritt für Sie
größer als für Ihre Tochter oder Ihren Sohn.
Seien Sie versichert, dass die Lehrerinnen und Lehrer jedes Kind individuell annehmen und einen
auf die Kompetenzen der Kinder abgestimmten Unterricht vorbereiten. So ermöglichen sie
individuelle Lernprozesse. Diese Grundhaltung ist auch Voraussetzung für das erfolgreiche
gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung.
Auf seinem Lernweg wird Ihr Kind viel Spannendes entdecken, sich sicherlich aber auch einigen
Herausforderungen stellen müssen. Dies macht stark für weitere neue Aufgaben. Helfen Sie
Ihrem Kind dabei, Selbstvertrauen zu entwickeln und voller Zuversicht in das eigene Können
neue Aufgaben anzugehen. Lassen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn dabei aber ruhig auch mal
Umwege gehen, aus Fehlern lernen und vertrauen Sie den Lehrerinnen und Lehrern, wie sie
damit umgehen. Sicherlich ist Ihre Schule gerne bereit, Ihnen das pädagogische Konzept der
Schule zu erläutern.
Die Grundschule ist ein Ort, an dem viele Menschen zusammenkommen. Ihr Kind wird mit
anderen Kindern lernen und arbeiten, es wird neben den Lehrkräften auch von Erzieherinnen
und Erziehern lernen, auf sozialpädagogische Fachkräfte treffen und Lehrkräften für Sonder-
pädagogik begegnen. Dies ist, was das System Grundschule ausmacht: es ist vielfältig, offen
und kreativ.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind einen fröhlichen und erfolgreichen Start in das erste Schuljahr.
Yvonne Gebauer
Ministerin für Schule und Bildung
des Landes Nordrhein-Westfalen
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Grundschule
heute
W
enn Kinder in die Schule kommen, sind sie voller
Tatendrang, Neugier und Lernmotivation. Es ist
wichtig, dass sie Neues selbst entdecken, um
mit Freude zu lernen. Dazu brauchen sie Zeit, Anregun-
gen und geeignetes Material. So können sie selbstständig
recherchieren, Ideen finden, sich Ziele setzen und den
Arbeitsprozess mitgestalten.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Anmeldung
und Einschulung
Viele Grundschulen und Kindertageseinrichtun-
gen bieten gemeinsame Aktivitäten und Projekte
an: Die zukünftigen Grundschulkinder besuchen
zusammen mit ihren Erzieherinnen und Erziehern
die Grundschule. Sie nehmen am Unterricht teil,
lernen das Schulgebäude kennen und spielen mit
den Schulkindern auf dem Pausenhof. Das alles
hilft den Kindern, sich ihre neue Lernumgebung
vertraut zu machen und ihnen den Schulanfang
zu erleichtern.
D
er Übergang von der Kindertageseinrich- Die Bildungsdokumentation der Kindertagesein-
tung in die Grundschule ist für jedes Kind richtung beschreibt, womit sich Ihr Kind beschäf-
eine neue Erfahrung und eine große tigt, welche seine Lieblingsspiele und Lieblings-
Herausforderung. Um den Kindern die Unsicher- themen sind und wo seine Stärken und
heit vor der neuen Situation zu nehmen, ist Interessen liegen. Darüber hinaus gibt sie
gerade jetzt eine enge Zusammenarbeit zwi- Anregungen zur Lernunterstützung und zeigt auf,
schen Kindertageseinrichtung, Grundschule und in welchen Bereichen Ihr Kind stärker gefördert
Elternhaus besonders wichtig. werden sollte.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Jedes Kind, das bis zum Beginn des 30. Septem- Vielleicht machen Sie sich Gedanken darüber, ob
ber das sechste Lebensjahr vollendet hat, ist Ihr Kind die erforderlichen geistigen und körper-
schulpflichtig. Das bedeutet, dass der Geburts- lichen Voraussetzungen erfüllt oder sein soziales
tag vor dem oder am 30. September entschei- Verhalten zu diesem Zeitpunkt ausreichend
dend ist. Alle Kinder, die am 1. Oktober oder entwickelt ist. In der wissenschaftlichen Diskus-
später sechs Jahre alt werden, sind erst im sion ist unstrittig, dass Kinder gleichen Alters
folgenden Kalenderjahr schulpflichtig. Entwicklungsunterschiede von bis zu zwei Jahren
aufweisen. Dem wird in der Grundschule mit dem
Hintergrund des verbindlichen Einschulungs- Prinzip der individuellen Förderung begegnet.
stichtags ist, dass alle schulpflichtigen Kinder
eines Jahrgangs in die Grundschule aufgenom-
men werden sollen, da sie das Recht zu lernen
haben.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
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Die Sprachentwicklung
Ihres Kindes
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Kinder sind stolz auf ihre Schultasche und tragen Mit Beginn der Schulzeit bewegen sich die Kinder
gern alle Materialien mit sich. Nicht selten zunehmend selbstständig im Umfeld ihres
kommen sie mit einer Schultasche zum Unter- Zuhauses und nehmen mehr und mehr am
richt, die so schwer ist, dass gesundheitliche Straßenverkehr teil. Insbesondere der Schulweg
Probleme (wie z. B. Haltungsschäden) die Folge muss von Anfang an bewältigt werden. An dieser
sein können. Das Gewicht der Schultasche sollte Stelle sind Sie als Eltern besonders gefragt:
deshalb 10 bis 12 Prozent des Körpergewichts Gehen Sie mit Ihrem Kind den Schulweg schon
nicht überschreiten. Zum Beispiel sollte ein Kind, vor der Einschulung gemeinsam ab und bespre-
das 25 kg wiegt, nicht mehr als 2,5 bis 3 kg chen Sie Gefahren sowie typische Situationen im
tragen. Die Klassenlehrerin oder der Klassenleh- Straßenverkehr, wie zum Beispiel das Verhalten
rer bespricht mit den Kindern, welche Unter- an Ampeln, Zebrastreifen und wichtigen Ver-
richtsmaterialien in der Schule oder zu Hause kehrszeichen. Vor allem in den ersten Schulwo-
bleiben können und nur bei Bedarf mitgenom- chen sollten Sie Ihr Kind auf dem Schulweg
men werden müssen. unterstützen und wenn nötig begleiten, insbeson-
dere, wenn Ihr Kind mit dem Schulbus zur Schule
kommt. Bitte vermeiden Sie, Ihr Kind – wenn
nicht unbedingt notwendig – mit dem Auto zur
Schule zu bringen. So leisten Sie einen Beitrag
zur Selbstständigkeit Ihres Kindes und verringern
die Gefahrensituationen im Umfeld der Schule.
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L
ehrerinnen und Lehrer nutzen heutzutage Die Klassenleitung
unterschiedliche Wege und Methoden, um
den Bedürfnissen jedes Kindes gerecht zu
werden. Sie vermitteln Fachwissen und zeigen Ein großer Teil des Unterrichts in der Grundschule
den Kindern gleichzeitig unterschiedliche wird von der Klassenlehrerin oder dem Klassen-
Lernwege, damit sie die Lerninhalte bestmöglich lehrer erteilt. Die Klassenleitung ist eine wichtige
aufnehmen, verarbeiten und speichern können. Bezugsperson für Ihr Kind und erste Ansprech-
Sie gestalten eine ansprechende und für das person für alle Fragen des täglichen Schullebens.
Lernen anregende Lernumgebung. Sie stellen Neben der Klassenlehrerin oder dem Klassenleh-
Lernaufgaben mit unterschiedlichem Anspruchs- rer unterrichten auch andere Lehrkräfte einzelne
niveau zur Verfügung und unterstützen Ihr Kind Unterrichtsfächer in der Klasse.
bei Fragen und Problemen. Regelmäßig führen
sie Lerngespräche durch, um gemeinsam mit Für den Fall, dass Lehrkräfte aus bestimmten
Ihrem Kind über die bereits erreichten Leistun- Gründen ihren Unterricht nicht erteilen können,
gen zu sprechen und die nächsten Lernschritte zum Beispiel wegen Krankheit oder einer Fortbil-
zu planen. Fehler gehören zu jedem Lernprozess dung, hat jede Schule ein Vertretungskonzept
dazu. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Eltern entwickelt. Der Unterricht soll nicht ausfallen, dies
damit umgehen können, wenn Ihr Kind in dieser ist allerdings vor dem Hintergrund der aktuell
Phase noch nicht fehlerfrei arbeiten kann. schwierigen Personalsituation an vielen Schulen
des Landes eine besondere Herausforderung.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Der Schultag
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Sie lernen,
➡ sich selbst zu organisieren (z. B. Arbeitsmate-
rialien bereithalten, Arbeitspartner finden, sich
die Zeit richtig einteilen und eine Aufgabe kon-
sequent beenden),
➡ die Arbeitsschritte zu planen sowie Aufgaben
selbstständig und systematisch zu bearbeiten,
➡ über eigene Lernwege nachzudenken und Mit-
schülerinnen und Mitschülern diese zu erklä-
ren,
➡ unterschiedliche Vorgehensweisen zu nutzen,
um Informationen einzuholen, sich Wissen
anzueignen und selbst Aufgaben zu entwi-
ckeln,
➡ zusammen mit anderen zu arbeiten und
Ergebnisse zu erzielen.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Sicherlich benötigen einige Kinder gerade zu Da jedes Kind anders lernt, werden verschiedene
Schulbeginn Unterstützung bei den Hausaufga- Lernwege im Unterricht der Grundschule
ben. Wichtig dabei ist nur, dass Ihr Kind von berücksichtigt. Ein Kind, das zu Beginn der
Anfang an lernt, dass es die Verantwortung für ersten Klasse schon viele Buchstaben kennt und
die Erledigung der Hausaufgaben selbst trägt. vielleicht sogar einige Wörter schreiben kann,
Nur so erfährt die Lehrerin oder der Lehrer, ob Ihr braucht andere Herausforderungen als ein Kind,
Kind eine Hausaufgabe nicht verstanden hat oder das sich erst Schritt für Schritt mit den Buchsta-
nicht bearbeiten konnte. Dann müssen Lerninhal- ben und Lauten vertraut machen muss. Jede
te im Unterricht noch einmal erklärt und vertieft Schule erstellt ein eigenes Konzept zur individu-
werden. Sie als Eltern sollten dafür sorgen, dass ellen Förderung, das u. a. die Organisationsfor-
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men der Förderung beschreibt. Kinder können men entwickelt. Die Lehrkräfte mit dem Lehramt
entsprechend ihres individuellen Lernstands Grundschule analysieren gemeinsam mit den
innerhalb der Klasse an verschiedenen Übungs- Lehrkräften für Sonderpädagogik und den
aufgaben, Problemstellungen sowie an differen- sozialpädagogischen Fachkräften die Lernaus-
zierten Aufgaben zu einem Sachverhalt arbeiten. gangslage der Kinder systematisch. Der unter-
schiedliche Blick der Personen in multiprofessio-
Insbesondere in der Schuleingangsphase ist die nellen Teams unterstützt die schulische
systematische, individuelle und präventive Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und
Förderung wichtig, denn hier tritt die Heterogeni- hilft den Lehrkräften, für jedes Kind passende
tät der Lerngruppen deutlich hervor. Lehrkräfte Lernangebote im Rahmen der individuellen
können dem am besten in multiprofessionellen Förderung bereitstellen zu können.
Teams gerecht werden, denn für eine umfassen-
de Unterstützung von Kindern braucht es
unterschiedliche Fachkompetenzen. Zu den
multiprofessionellen Teams gehören unter Weitere aktuelle Informationen dazu
anderem auch die sozialpädagogischen Fachkräf- finden Sie unter
te, die die Lehrkräfte an vielen Schulen bei der www.schulministerium.nrw
Arbeit im Unterricht unterstützen. Ihr Aufgaben-
spektrum reicht von der Ermittlung der Lernaus-
gangslagen über die Mitwirkung bei der Erstel-
lung von individuellen Förderplänen bis hin zur Fragen zum Gemeinsamen
individuellen Begleitung einzelner Kinder.
Lernen?
Im Rahmen von Informationsveranstaltungen
Ihrer Schule werden Sie über das schuleigene
Konzept der individuellen Förderung informiert. Für das Gemeinsame Lernen ist zunächst die
Schulleitung einer Schule der richtige Ansprech-
partner. Darüber hinaus können die Ansprech-
personen in den Schulämtern vor Ort Sie über
Gemeinsames Lernen das Angebot des Gemeinsamen Lernens in der
Region informieren und beraten.
in der Grundschule
Die Grundschule nimmt alle Kinder auf, die Informationen zu den zuständigen
schulpflichtig sind. Dies gilt in der Regel auch für Ansprechpartnern vor Ort und den
Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen Standorten der Grundschulen, die
oder Behinderungen, sofern die betroffenen Gemeinsames Lernen anbieten,
Eltern nicht die Förderschule als Förderort für ihr finden Sie auf einer interaktiven
Kind wählen. Eltern von Schülerinnen und Karte unter
Schülern mit einem Bedarf an sonderpädagogi- url.nrw/karte-gem-lernen
scher Unterstützung haben einen Rechtsan-
spruch darauf, dass ihnen mindestens eine
allgemeine Schule als Lernort für ihr Kind
vorgeschlagen wird. Kinder mit besonderen
Es ist wichtig, dass Lehrkräfte ihre Schülerinnen
Begabungen
und Schüler genau kennenlernen, damit diese
bestmöglich gefördert werden können. Dabei
kommt es besonders darauf an, dass die Lehr- Kinder, die besonders begabt sind und ohne
kraft die Stärken Ihres Kindes entdeckt. Im entsprechende Herausforderungen schnell unter-
Gemeinsamen Lernen von Schülerinnen und fordert wären, können die Grundschulzeit verkür-
Schülern mit und ohne Bedarf an sonderpädago- zen, indem sie die zweijährige Schuleingangspha-
gischer Unterstützung werden für Schülerinnen se in einem Jahr absolvieren. Darüber hinaus
und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädago- können die Kinder durch herausfordernde Lern-
gischer Unterstützung gezielte Fördermaßnah- aufgaben gefördert werden.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Unterstützung für
Mädchen und Jungen
Kinder mit internationaler
Familiengeschichte
Mädchen und Jungen unterscheiden sich
hinsichtlich ihrer Interessen und ihres Lernver-
Es gibt 54 Kommunale Integrationszentren, die haltens teilweise deutlich voneinander. Ziel ist es,
als Einrichtungen von Gemeinden und Kreisen die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten von
auch ein breites Hilfsangebot für Schülerinnen Mädchen und Jungen so zu fördern, dass jedes
und Schüler mit internationaler Familienge- Kind ein grundsätzliches Vertrauen in seine
schichte anbieten. Aufgabe der Kommunalen eigenen Stärken und seine Lernfähigkeit entwi-
Integrationszentren ist es, die verschiedenen ckelt und zwar unabhängig davon, was von ihm
Akteure im Bereich der Integration vor Ort als Junge oder Mädchen erwartet wird.
zusammenzubringen und mit eigenen Angeboten
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W
as die Kinder in den einzelnen Fächern
lernen, ist in den Richtlinien und
Lehrplänen für die Grundschule
festgelegt. Sie gelten für ganz Nordrhein-Westfa-
len. Diese geben keine konkreten, verbindlichen
Themen vor, sondern beschreiben Fähigkeiten
und Fertigkeiten, die Kinder in den einzelnen
Fächern erwerben sollen. Die einzelne Schule
entwickelt dazu eigene Arbeitspläne.
Im Fach Deutsch steht der mündliche und schrift- Viele Kinder haben schon vor Schulbeginn die
liche Sprachgebrauch im Mittelpunkt. Der Welt der Schrift für sich entdeckt. Die Lehrkraft
Unterricht knüpft immer an die bereits vorhande- greift diese Vorerfahrungen mit unterschiedli-
nen Fähigkeiten der Kinder an und entwickelt sie chen Methoden auf, um den Kindern das Lesen
weiter. Die Schülerinnen und Schüler beginnen und Schreiben zu vermitteln. Die Schülerinnen
mit dem Schreiben in Druckschrift. Später und Schüler können dadurch unterschiedliche
entwickeln sie eine gut lesbare, verbundene Lernzugänge und verschiedene Lernwege nutzen.
Handschrift. Die Lehrkräfte begleiten den
Prozess des individuellen Erwerbs einer verbun- Eine Möglichkeit, die den Kindern Zugänge auf
denen Handschrift verantwortungsvoll und mit unterschiedlichen Stufen des Lese- und Schreib-
Blick auf jedes einzelne Kind. lernprozesses bietet, ist in der zeitlich begrenz-
ten Anfangsphase des Lesen- und Schreibenler-
nens (in der ersten Klasse) das lautgetreue
Schreiben. Wenn Kinder die Wörter lautgetreu
schreiben, zeigen sie, dass sie die Laut-Buchsta-
ben-Beziehung verstanden haben. Dies ist ein
erster und wichtiger Schritt auf dem Weg zum
richtigen Schreiben. Ziel ist es dabei, Kinder zum
Schreiben anzuregen und die Freude beim
Verfassen eigener Texte zu wecken.
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Medien im Unterricht
Digitale Medien haben im Alltag der Schülerinnen und Um Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das
Schüler einen hohen Stellenwert. Deshalb werden in Leben und Lernen im digitalen Wandel vorzuberei-
der Grundschule verschiedene digitale Medien fächer- ten, sind neben digitalen Anwendungskompetenzen
übergreifend eingesetzt, um die Kinder zu einem und kritischer Medienkompetenz auch informati-
kritischen, reflektierten Umgang mit diesen Medien sche Kompetenzen erforderlich. Zukünftig werden
zu befähigen. Daneben lernen die Schülerinnen und daher Anteile an informatischer Bildung insbesonde-
Schüler den kreativen und produktiven Umgang mit re auch in den Sachunterricht implementiert
digitalen Lernmitteln. So können sie von digitalen werden.
Konsumenten zu aktiv Handelnden werden und ihr
Leben in der zunehmend digitalisierten Welt verant- Nordrhein-Westfalen ist als erstes Bundesland den
wortungsbewusst und selbstbestimmt gestalten. Weg gegangen, Konzepte wie „Informatik an Grund-
schulen“ zu erproben, die Lerninhalte wie Program-
Zunehmend werden neben Schulbüchern, Arbeits- mieren und Coding beinhalten.
heften oder Tafeln auch Computer und Tablets
eingesetzt. Grundlage für die Vermittlung von Informationen zum Medienkonzept Ihrer Schule
Medienkompetenz sind die im Medienkompetenz- erhalten Sie von der Klassenleitung Ihres Kindes.
rahmen NRW festgelegten Kompetenzbereiche
(https://medienkompetenzrahmen.nrw).
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Englisch
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Darüber hinaus gibt es im Schulalltag weitere Grundschulen können keinen Unterricht in allen
Bewegungsangebote, z. B. in den Pausen, in acht Bekenntnissen anbieten. Daher wird der
außerunterrichtlichen Angeboten oder in Religionsunterricht häufig auch schulübergrei-
anderen Arbeitsgemeinschaften. Mit den Ganz- fend unterrichtet, so beispielsweise für Kinder
tagsangeboten ist es möglich, täglich Bewe- jüdischer Glaubenszugehörigkeit. Dabei wird
gungszeiten anzubieten. darauf geachtet, dass der Unterrichtsort für alle
teilnehmenden Kinder gut erreichbar ist. Der
Unterricht wird dann auch nachmittags erteilt.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
K
inder sind neugierig, möchten lernen und Im Unterricht geht es aber nicht nur darum, den
ihre Leistungen zeigen. Die Lernentwick- Kindern Wissen zu vermitteln. Sie sollen auch
lungen und -ergebnisse Ihres Kindes lernen, wie sie Probleme lösen, bereits erworbe-
werden von den Lehrkräften sorgfältig beobach- nes Wissen einsetzen und sich notwendige
tet und dokumentiert. Auf dieser Grundlage Informationen beschaffen können. Die Kinder
planen sie einerseits ihren Unterricht und können erfahren, wie sie die eigenen Fähigkeiten und
andererseits Ihr Kind individuell unterstützen. Kenntnisse in Zusammenarbeit mit anderen
Kindern einsetzen können.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Die Zeugnisse
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1
Jahrgangsstufe 1 (bei
➡ des Arbeits- und
Schulen, in denen
Sozialverhaltens 1)
die Kinder in der
Schuleingangsphase
getrennt nach Jahr-
gangsstufen unter-
richtet werden)
2
den Fächern
➡ des Arbeits- und
Sozialverhaltens 1)
Im Versetzungszeugnis
Noten in allen Fächern 2)
Halbjahresende Beschreibung
➡ der Lernentwicklung und
des Leistungsstandes in
den Fächern
➡ des Arbeits- und
Sozialverhaltens 1)
3
Noten in allen Fächern 2)
4
Empfehlung für die weiterführenden
weiterführende Schule Schule)
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Im zweiten Halbjahr der Klasse 3 nehmen die Mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 erhalten
Kinder an zentralen Lernstandserhebungen teil. Sie eine begründete Empfehlung, die Ihnen
Diese Lernstandserhebung, auch Vergleichsar- helfen soll, die richtige weiterführende Schul-
beiten (VERA) genannt, wird in allen Schulen aller form für Ihr Kind zu wählen und eine geeignete
Bundesländer zu einem festgelegten Zeitpunkt Schule zu finden. In einem persönlichen Ge-
im Frühjahr durchgeführt. Sie hat vor allem das spräch beraten Sie gemeinsam mit der Klassen-
Ziel, die Schulen zu unterstützen, die Qualität des leitung über den weiteren Bildungsweg Ihres
eigenen Unterrichts ständig weiterzuentwickeln. Kindes. Die Empfehlung ist als Hilfestellung der
So können die in der Klasse Ihres Kindes erziel- Lehrkräfte gedacht, aber nicht bindend. Sie
ten Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer können Ihr Kind an einer weiterführenden Schule
Klassen und anderer Grundschulen mit ähnlichen Ihrer Wahl anmelden. Dort wird im Rahmen der
Bedingungen verglichen werden. Die Aufgaben Aufnahmekapazität entschieden, ob Ihr Kind
beziehen sich auf ausgewählte Bereiche in den aufgenommen wird.
Fächern Deutsch und Mathematik.
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Ganztags- und
Betreuungsangebote
I
n Nordrhein-Westfalen sind mehr als 90 Viele offene Ganztagsschulen bieten auch eine
Prozent der Grundschulen offene Ganztags- Übermittagsbetreuung für Kinder an, die nicht
schulen. Der Ganztag bietet viel Zeit für am Ganztag teilnehmen, sowie Angebote vor
individuelle Förderung, Erziehung und Betreuung Unterrichtsbeginn, nach 16 Uhr und in den Ferien.
und eröffnet vielfältige Bildungschancen. Zudem Informieren Sie sich über das Angebot und die
haben die Kinder die Möglichkeit, freie Zeit mit individuellen Konzepte bei der neuen Grundschu-
Mitschülerinnen und Mitschülern zu verbringen. le Ihres Kindes!
Offene Ganztagsschule
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
E
ine gute partnerschaftliche Zusammen-
arbeit zwischen Ihnen als Eltern und den
Lehrerinnen und Lehrern ist eine wesentli-
che Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und
die gute schulische Entwicklung Ihres Kindes.
Eltern und Lehrkräfte ergänzen einander in dieser
Partnerschaft, indem sie sich über Ziele und
Methoden der Bildung und Erziehung verstän
digen.
Elternsprechtage
Schulleben
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Weitere Informationen über die einzelnen Mitwirkungsgremien der Schule finden Sie in der
Informationsschrift des Schulministeriums „Das ABC der Elternmitwirkung“ im Internet unter:
www.schulministerium.nrw
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Adressen und
Ansprechpartner
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffent- ments. Missbräuchlich ist insbesondere die
lichkeitsarbeit des Ministeriums für Schule und Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informa-
Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen tionsständen der Parteien sowie das Einlegen,
herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer
von Wahlbewerberinnen und -bewerbern oder Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist
Wahlhelferinnen und -helfern während eines gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke
Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung der Wahlwerbung.
verwendet werden. Dies gilt für Landtags-,
Bundestags- und Kommunalwahlen sowie für die Eine Verwendung dieser Druckschrift durch
Wahl der Mitglieder des Europäischen Parla- Parteien oder sie unterstützende Organisationen
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DIE GRUNDSCHULE IN NORDRHEIN-WESTFALEN
Impressum
Herausgegeben vom
Ministerium für Schule und Bildung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
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