Aline Kominsky-Crumb

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Aline Kominsky-Crumb

Aline Kominsky-Crumb (geb. Aline Goldsmith, * 1. August 1948 in Long Beach, New York; † 30. November 2022) war eine US-amerikanische Comic-Produzentin und Künstlerin.[1] Sie wurde durch Underground Comix bekannt, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Robert Crumb herausgibt.

Leben und Karriere

Sie wurde in einer bürgerlichen jüdischen Familie in der Five Towns genannten Gegend von Long Island geboren. Ihr Vater war ein weitgehend erfolgloser Geschäftsmann und wurde mit der organisierten Kriminalität in Verbindung gebracht. Sie behauptete später, dass das soziale Milieu in dem Film Goodfellas eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrer eigenen Kindheit hatte (einige der Mafiosi-Figuren dieses Films kamen aus Five Towns). Als Teenager nahm sie Drogen und wandte sich der Gegenkultur zu. Sie gehörte zu den Groupies der New Yorker Gegenkulturmusik-Szene wie z. B. den Fugs. In ihrer College-Zeit zog sie ins East Village und begann an der Cooper Union Kunst zu studieren.[1]

Im Jahr 1968 heiratete sie ihren ersten Mann, Carl Kominsky, mit dem sie nach Tucson, Arizona, zog. Ihre Ehe dauerte nicht lange. Nach ihrer Trennung behielt sie jedoch den Nachnamen Kominsky. In dieser Zeit besuchte sie die University of Arizona und schloss sie 1971 mit einem Bachelor of Fine Arts ab. Der ehemalige Drummer der Fugs Ken Weaver stellte sie Spain Rodriguez und Kim Deitch vor, die in dieser Zeit in Tucson lebten. Durch Spain und Deitch kam sie mit Underground-Comics in Berührung, was sie inspirierte, selbst Underground-Comics zu zeichnen. In dieser Zeit zog sie nach San Francisco.

Bald nach der Ankunft in San Francisco lernte sie durch gemeinsame Freunde Robert Crumb kennen. Crumb bemerkte eine erstaunliche Ähnlichkeit zwischen ihrem Namen und einer seiner Figuren: dem Honeybunch Kaminski. Kominsky und Crumb begannen eine ernsthafte Beziehung und zogen zusammen. Sie schloss sich dem Wimmen’s Comix Collektive an und steuerte die ersten Arbeiten zu dieser Serie bei. Nachdem sie und Diane Noomin sich mit Trina Robbins und anderen Mitgliedern des Kollektivs zerstritten hatten, starteten sie ihr eigenes Projekt, die Twisted Sisters. Später begründete Kominsky-Crumb den Bruch mit der Wimmen’s Comix-Gruppe mit Differenzen bei feministischen Themen, vor allem aber wegen ihrer Beziehung zu Robert Crumb, gegen den Robbins eine besondere Abneigung hatte.[1]

Aline heiratete Robert Crumb im Jahr 1978. Ihre Tochter Sophie Crumb wurde im Jahr 1981 geboren. Seit den späten 1970er Jahren produzierten sie und Robert eine Comic-Reihe namens Dirty Laundry (auch als Aline & Bobs Dirty Laundry bekannt), ein Comic über das Crumb-Familienleben. Jeder von ihnen brachte eigene Figuren in den Comic ein. In späteren Folgen von Dirty Laundry erschienen auch Beiträge von Sophie, die im Teenageralter begann, Comics zu zeichnen.

In den 1980er Jahren war Aline für mehrere Jahre Herausgeberin der Weirdo, eine führende alternative Comic-Anthologie der Zeit. Ihre Vorgänger waren Peter Bagge und ursprünglich Robert Crumb. Sie trat in dem Dokumentarfilm Crumb (1994) auf, der ihr Familienleben behandelte. Mit ihrem Mann lebte sie als Expatriierte seit den frühen 1990er Jahren in dem kleinen Dorf Sauve im Département Gard in Südfrankreich.

Zusätzlich zu ihrer Comic-Arbeit war Kominsky-Crumb auch Malerin und konzentrierte sich seit ihrem Umzug nach Frankreich verstärkt auf die Malerei. Im Februar 2007 veröffentlichte sie eine Abhandlung mit dem Titel Need More Love: A Graphic Memoir, eine Sammlung ihrer Comics und Gemälde zusammen mit Fotos und autobiographischen Schriften.[2]

Comicbeiträge

  • Wimmen’s Comix Nr. 1, 2, Nr. 4 (1972 bis 1974)
  • El Perfecto (1973) – Beitrag & Herausgeberin
  • Manhunt (1973–1974)
  • Dirty Laundry (1974–1977, 1993)
  • Arcade (1975–1976)
  • Twisted Sisters (1976, 1994, 1995)
  • Lemme Outta Here (1978)
  • Best Buy Comics (1979)
  • Weirdo (1986–1993) – Beitrag & Herausgeberin

Einzelnachweise

  1. a b c Kominsky-Crumb, Aline. (2007). Need More Love. New York: MQ Publications. ISBN 1-84601-133-7
  2. Love Among the Crumbs Steve Dollar in The New York Sun