Ich tanz’ mich in dein Herz hinein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Ich tanz’ mich in dein Herz hinein
Originaltitel Top Hat
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1935
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mark Sandrich
Drehbuch Allan Scott,
Dwight Taylor
Produktion Pandro S. Berman
Musik Irving Berlin
Kamera David Abel
Schnitt William Hamilton
Besetzung

Ich tanz’ mich in dein Herz hinein (Original: Top Hat) ist ein US-amerikanisches Filmmusical mit Fred Astaire und Ginger Rogers aus dem Jahr 1935. Der Film wurde von RKO produziert.

Der US-amerikanische Tänzer Jerry Travers hält sich in London auf, um eine neue Show vorzubereiten. Der Produzent der Show, Horace Hardwick, informiert ihn, dass sich seine Ehefrau Madge Hardwick in Venedig aufhält und die beiden für ein Wochenende zu sich einlädt. Sie möchte vor allem Jerry mit einem jungen Mädchen bekannt machen, denn sie meint, dass Jerry endlich heiraten solle. Jerry hält davon gar nichts und bringt dies mit einem Stepptanz in Horace Hotelsuite zum Ausdruck. Dadurch wird die unter dem Zimmer schlafende Dale Tremont geweckt. Wutentbrannt stürmt sie in das Zimmer, um die Ruhestörung zu beenden. Jerry verliebt sich auf den ersten Blick in das hübsche Mädchen. Am nächsten Tag schickt er ihr sämtliche Blumen, die der Hotelblumenladen verkauft. Zudem verfolgt er Dale Schritt auf Tritt, um mit ihr in Kontakt zu bleiben. Unter anderem übernimmt er die Rolle eines Kutschers, der sie zum Reiten in einen Park bringen soll. Während eines Gewitters kommen sich die beiden in einem Tanzpavillon näher.

Dale erhält nach ihrer Rückkehr ins Hotel ein Telegramm von ihrer Freundin Madge Hardwick aus Venedig, mit der Information, dass sie deren Mann zum Wochenende nach Venedig begleiten solle. Dale denkt, dass Jerry der Mann von Madge sei, und wird wütend, da Jerry weiter mit ihr flirtet. Zunächst möchte sie aus diesem Grund nicht nach Venedig reisen. Der Modeschöpfer Alberto Beddini, für den Dale als Model arbeitet und der ebenfalls heftigst um sie wirbt, überredet sie, nach Venedig zu reisen, um der Freundin die Augen über ihren Ehemann zu öffnen.

Jerry dagegen weiß von dieser Verwechslung nichts, erfährt aber, dass Dale das Mädchen ist, das Madge ihm vorstellen möchte. In Venedig macht er Dale weiter den Hof. Dale ist erschüttert, da auch Madge dabei anwesend ist. Als Jerry Dale einen Heiratsantrag macht, ohrfeigt sie ihn, da sie annimmt, dass er sich ihretwegen von Madge scheiden lassen will. Weil sie sich aber eingestehen muss, dass sie sich in Jerry verliebt hat, beschließt sie, sofort Antonio zu heiraten, um jeder weiteren Versuchung zu entgehen. Die Zeremonie wird durch einen von Antonio herbeigerufenen Priester auch sofort ausgeführt.

Als Dale später erfährt, wer Jerry wirklich ist, bereut sie diesen Schritt natürlich. Allerdings stellt sich heraus, dass der Priester Horaces verkleideter Kammerdiener Bates war, der in dessen Auftrag Dale überwachen sollte. Somit ist die Trauung ungültig, und Dale und Jerry kommen letztendlich doch noch zusammen.

Top Hat gilt als der beste Film des Tanzpaares Fred Astaire und Ginger Rogers.[1] Dies liegt sicher nicht an der Story, die vielen anderen Filmen mit Astaire/Rogers ähnlich ist. Vor allem die Ausstattung im Art-déco-Stil und die Kameraarbeit von David Abel trugen dazu bei. Abel ist der erste Kameramann, der die Farbe Weiß, die bisher in Filmen vermieden wurde, in unterschiedlichsten Varianten ablichtete, was auch den Tanzszenen große Eleganz verlieh.[2] Auch die Gesangsnummern von Irving Berlin trugen zur Popularität des Films bei. Das berühmteste Beispiel ist der Song Cheek to Cheek.

Die Uraufführung des Films fand am 29. August 1935 in New York City statt. Mit einem Einspielergebnis von über 3 Millionen Dollar wurde er der größte Kassenschlager der Produktionsfirma RKO in den 1930er Jahren und rettete die Firma vor dem Bankrott.[3] Der Film erhielt 1936 vier Oscarnominierungen. 1990 wurde er in das National Film Registry aufgenommen.

Musik- und Tanznummern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik und Text aller Songs stammen von Irving Berlin.

  1. OuvertureRKO Studio Orchestra während der Opening Credits.
  2. No Strings (I'm Fancy Free) – gesungen und getanzt von Fred Astaire in Horace Suite.
  3. Isn't This a Lovely Day (to Be Caught in the Rain)? – gesungen und getanzt von Fred Astaire und Ginger Rogers während des Gewitters im Tanzpavillon des Parks.
  4. Top Hat, White Tie and Tails – gesungen und getanzt von Fred Astaire und einem Chor als Teil der Showaufführung von Jerry.
  5. Cheek to Cheek – gesungen von Fred Astaire, getanzt von Ginger Rogers und Fred Astaire während des ersten Balls in Venedig.
  6. The Piccolino – gesungen von Ginger Rogers, getanzt von Ginger Rogers und Fred Astaire während des zweiten Balls in Venedig.
  7. The Piccolino (Reprise) – getanzt von Ginger Rogers und Fred Astaire als Finale.
Quelle: Internet Movie Database[4]

„Mit perfekten Tänzen von Astaire / Rogers und unsterblichen Songs von Irving Berlin. Mit Charme und Eleganz in Szene gesetztes Musical, das als Höhepunkt der Zusammenarbeit von Fred Astaire und Ginger Rogers gilt.“

Academy Awards 1936

Nominierungen

Deutsche Fassung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1950 bei der RKO Synchron Abteilung Berlin.[6] Die Synchronregie führte Reinhard W. Noack, das Dialogbuch entwarf Richard Busch. Die deutsche Erstaufführung fand am 31. März 1950 statt.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Jerry Travers Fred Astaire Harry Giese und Rudi Schuricke (Gesang)
Dale Tremont Ginger Rogers Ilse Hülper
Horace Hardwick Edward Everett Horton Erich Fiedler
Madge Hardwick Helen Broderick Erna Sellmer
Alberto Beddini Erik Rhodes Karl Meixner
Bates Eric Blore Eduard Bornträger

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. John Mueller: Astaire Dancing – The Musical Films. Hamish Hamilton, London 1986, ISBN 0-241-11749-6.
  2. Arlene Croce: The Fred Astaire and Ginger Rogers Book. W.H. Allen, London 1972, ISBN 0-491-00159-2.
  3. Larry Billman: Fred Astaire – A Bio-bibliography. Greenwood Press, Connecticut 1997, ISBN 0-313-29010-5.
  4. Ich tanz’ mich in dein Herz hinein – Soundtrack. Internet Movie Database, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  5. Ich tanz’ mich in dein Herz hinein. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  6. vgl. synchrondatenbank.de (Memento vom 4. Oktober 2015 im Internet Archive)