Jens Koeppen
Jens Koeppen (* 27. September 1962 in Zeitz, Bezirk Halle, DDR) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Unternehmer. Er ist seit 2005 Abgeordneter im Deutschen Bundestag und war von 2014 bis 2017 Vorsitzender des in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages neu konstituierten Ausschusses Digitale Agenda. Seit 2019 ist er als Nachfolger von Michael Stübgen Vorsitzender der Landesgruppe Brandenburg innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.[1]
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule (POS) in Schwedt/Oder absolvierte Koeppen von 1979 bis 1981 eine Lehre zum Elektrotechniker im Petrolchemischen Kombinat Schwedt und legte 1986 die Meisterprüfung im Fachbereich Industrie-Elektrotechnik und 1991 im Bereich Elektroinstallationshandwerk ab. 1987 machte Koeppen eine Ausbildung zum Antennentechniker mit der Spezialfachrichtung Großgemeinschaftsantennenanlagen. Nach der Wende gründete Koeppen eine eigene Firma für Antennen- und Elektrotechnik in Schwedt.
Jens Koeppen ist evangelisch, in 2. Ehe verheiratet und Vater einer Tochter.[2]
Politik
Koeppen schloss sich 1989 dem Neuen Forum an und war dort Mitglied des Sprecherrates.
Er trat 1997 in die CDU ein und gehört seit 1999 dem Vorstand des CDU-Kreisverbandes Uckermark an; 2001 wurde er zum CDU-Kreisvorsitzenden gewählt. 2002 wurde er außerdem Mitglied im Landesvorstand der CDU Brandenburg und 2019 Mitglied im Präsidium. Von 2004 bis 2017 war er Vorsitzender des Landesfachausschusses Wirtschaft, Arbeit, Energie, Digitale Agenda.
1989 trat Koeppen als kooptiertes Mitglied in die Stadtverordnetenversammlung von Schwedt ein und übernahm dort den Vorsitz des Ausschusses zur Aufklärung von Amtsmissbrauch und Korruption.
Er gehört seit 2003 dem Kreistag des Landkreises Uckermark an und war von 2003 bis 2008 sowie von 2014 bis 2019 Mitglied der Gemeindevertretung von Berkholz-Meyenburg. Im Kreistag war Koeppen von 2003 bis 2005 Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2004 trat Koeppen im Wahlkreis Uckermark II als Direktkandidat an, verfehlte jedoch den Einzug in das Landesparlament.
Seit der Bundestagswahl 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Koeppen ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie sowie im Ältestenrat und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ferner ist er Vorstandsmitglied des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) und hat dort den Vorsitz der AG Handwerk inne.
Jens Koeppen ist 2005 und 2009 über die Landesliste Brandenburg in den Bundestag eingezogen. Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis 57.
2019 wurde er zum Vorsitzenden der Landesgruppe Brandenburg der CDU/ CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag gewählt.
Koeppen ist seit 2005 Schriftführer im Deutschen Bundestag und seit 2009 deren Obmann.
Positionen
Energiepolitik
Koeppen sieht den Ausbau der Windenergie kritisch. Er plädiert dafür höhere gesetzliche Mindestabstände für die Errichtung von Windenergieanlagen zur Wohnbebauungen einzuführen. Dieser Abstand müsse mindestens ein zehnfaches der Anlagenhöhe betragen. Als Begründung hierfür verweist er unter anderem auf wissenschaftlich nicht belegte gesundheitliche Schäden. Gesetzliche Ziele zum Klimaschutz möchte er hinter dieser Forderung zurückstellen[3]. Greenpeace Deutschland bezeichnet Koeppen in seinem "Faktencheck Klimabremser - Die 31 schlimmsten Klimabremser der Großen Koalition" als einen der schärfsten Kritiker der Energiewende in Deutschland[4]. Zudem führe er ein Quartett der Klimaschutz-Verweigerer in der CDU an, deren Mitglieder als einzige Abgeordnete der Großen Koalition sowohl gegen den Kohleausstieg in Deutschland als auch gegen das Klimapaket stimmten[4].
Covid-19-Pandemie
Am 11. Februar 2021 kritisierte Koeppen die Verlängerung des Lockdown als rein politisch festgelegt, da es keinen empirischen Nachweis für dessen Wirksamkeit gäbe und es sich um eine überzogenen Maßnahme handle. Zudem sei die Zusammensetzung des wissenschaftlichen Beratergremiums, welcher das Kanzleramt berät, sehr einseitig.[5]
Am 11. Oktober 2021 kritisierte Koeppen, dass Corona-Schnelltests nicht mehr kostenfrei für die gesamte Bevölkerung verfügbar sind. Diese systematische Erhöhung des Drucks auf "Personen, sich nicht impfen lassen wollen oder können" passe nicht in eine freiheitliche Gesellschaftsordnung[6]. Im von Koeppen dazu verlinkten Artikel steht jedoch, dass Corona-Schnelltests gratis bleiben für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren.[7]
Am 18. November 2021 stimmte er als einziger Abgeordneter seiner Fraktion gegen einen Entschließungsantrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der die „Feststellung des Fortbestehens der epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ forderte.[8] Am 10. Dezember 2021 war er einer von fünf Abgeordneten der Unionsfraktion, die gegen einen Gesetzentwurf der Regierungskoalition aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen stimmten, der eine Pflicht zur Impfung gegen das Corona-Virus für Beschäftigte aus bestimmten Arbeitsfeldern vorsah.[9]
Krieg in der Ukraine
Am 28. April 2022 stimmte er als einziger Unionsabgeordneter gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.[10]
Mitgliedschaften
Koeppen ist Mitglied der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU, der Kommunalpolitische Vereinigung der CDU, der überparteilichen Europa-Union Deutschland[11], Rotary-Club Schwedt (Clubpräsident 2005), Wassersport PCK Schwedt e.V., SC Flemsdorfer Haie e.V., Schönower Sportverein e.V., Förderverein Brandenburgisches Konzertorchester Eberswalde e.V., Förderverein Uckermärkische Bühnen Schwedt e.V., Ehrenmitglied Kreisfeuerwehrverband Uckermark, Ehrenmitglied im deutsch-ungarischen Freundeskreis Eberswalde e.V.
Weblinks
- Website von Jens Koeppen
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Jens Koeppen auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
- ↑ Neuer Vorsitzender der CDU Landesgruppe Brandenburg im Deutschen Bundestag: Jens Koeppen einstimmig gewählt. In: Jens Koeppen MdB. 12. November 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Zur Person. In: Jens Koeppen MdB. Abgerufen am 14. Februar 2020 (deutsch).
- ↑ Angriff auf die Windkraft: Der Energiewende droht das Aus. 30. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ a b Greenpeace: Faktencheck Klimabremser Die 31 schlimmsten Klimabremser der Großen Koalition. Hrsg.: Greenpeace. Hamburg 11. August 2021, S. 56 (Online [PDF]).
- ↑ Meine Position zu den aktuellen Bund-Länder Corona-Beschlüssen. In: Jens Koeppen MdB. 11. Februar 2021, abgerufen am 21. Oktober 2021 (deutsch).
- ↑ https://twitter.com/jenskoeppen/status/1447466139827716103. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ WELT: Corona: Schnelltests müssen ab sofort meist selbst bezahlt werden. In: DIE WELT. 11. Oktober 2021 (welt.de [abgerufen am 21. Oktober 2021]).
- ↑ Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und weitere Änderungen im Infektionsschutzgesetz | abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 1. Mai 2022.
- ↑ Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag A - Z. In: Webseite der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 20. November 2020.
Personendaten | |
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NAME | Koeppen, Jens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdB |
GEBURTSDATUM | 27. September 1962 |
GEBURTSORT | Zeitz, Bezirk Halle, DDR |