„Letternmetall“ – Versionsunterschied

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'''Letternmetall''' ist die Bezeichnung einer Bleilegierung für das Gießen von beweglichen [[Letter]]n, den Drucktypen.
'''Letternmetall''' ist die Bezeichnung einer [[Bleilegierung]] für das [[Gießen]] von beweglichen [[Letter]]n, den Drucktypen.


Im graphischen Gewerbe waren bis in die 1970er Jahre Bleitypen gebräuchlich. Die Druckverfahren sind heute weitgehend auf z.B. Offsetverfahren umgestellt.
Im graphischen Gewerbe waren bis in die 1970er Jahre Bleitypen gebräuchlich. Die Druckverfahren sind heute weitgehend auf z.B. [[Offsetverfahren]] umgestellt.

Das Letternmetall im strengeren Sinne setzte sich aus [[Blei]] und 5 bis 6% [[Zinn]] und 28 bis 29% [[Antimon]] zusammen, mitunter auch etwas [[Kupfer]]. Spuren von [[Zink]], [[Arsen]], [[Aluminium]], [[Nickel]] und [[Eisen]] waren begrenzt auf 0,01 bis 0,05%.


Das Letternmetall im strengeren Sinne setzte sich aus Blei und 5 bis 6% Zinn und 28 bis 29% Antimon zusammen, mitunter auch etwas Kupfer. Spuren von Zink, Arsen, Aluminium, Nickel und Eisen waren begrenzt auf 0,01 bis 0,05%.
Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Antimon die nötige Härte, das Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit und Abriebfestigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift.
Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Antimon die nötige Härte, das Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit und Abriebfestigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift.


Außerdem waren für jeden Sonderfall des Typengusses weitere Legierungen gebräuchlich:

Ausserdem waren für jeden Sonderfall des Typengusses weitere Legierungen gebräuchlich:


*Hintergiessmetall (Blei, Zinn 2,5-3,5%, Antimon 3,5 bis 4,5%)
*Hintergiessmetall (Blei, Zinn 2,5-3,5%, Antimon 3,5 bis 4,5%)
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*Lino(type)metall (Blei, Zinn 4,5-5,5%, Antimon 11,5 bis 12,5%) für [[Linotype]]-Setzmaschinen
*Lino(type)metall (Blei, Zinn 4,5-5,5%, Antimon 11,5 bis 12,5%) für [[Linotype]]-Setzmaschinen
*Mono(type)metall (Blei, Zinn 8,5-9,5%, Antimon 18,5 bis 19,5%) für [[Monotype]]-Gießmaschinen
*Mono(type)metall (Blei, Zinn 8,5-9,5%, Antimon 18,5 bis 19,5%) für [[Monotype]]-Gießmaschinen
*Notenmetall (Blei, Zinn 15,5-16%, Antimon 4 bis 5%) für Notenstichplatten.
*[[Notenmetall]] (Blei, Zinn 15,5-16%, Antimon 4 bis 5%) für Notenstichplatten.
*Reglettenmetall
*[[Reglettenmetall]]
*Ausschlussmetall
*[[Ausschlussmetall]]
*Stereotypiemetall
*[[Stereotypiemetall]]
*und viele mehr
*und viele mehr


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Zink stört z.B. das Fliessverhalten und durch Bilden einer Oxidhaut die Formgebung, Kupfer-Kristalle können bei zu hoher Konzentration den Giessmund verstopfen. Durch Abbrand und Krätzebildung ändern sich im Betrieb die Konzentrationsverhältnisse in der Schmelze, daher wird dies mit Zusatzmetall (ebenfalls definierter Zusammensetzung) kompensiert.
Zink stört z.B. das Fliessverhalten und durch Bilden einer Oxidhaut die Formgebung, Kupfer-Kristalle können bei zu hoher Konzentration den Giessmund verstopfen. Durch Abbrand und Krätzebildung ändern sich im Betrieb die Konzentrationsverhältnisse in der Schmelze, daher wird dies mit Zusatzmetall (ebenfalls definierter Zusammensetzung) kompensiert.

[[Kategorie:legierung]]
[[Kategorie:typografie]]

Version vom 30. Oktober 2006, 11:11 Uhr

Letternmetall ist die Bezeichnung einer Bleilegierung für das Gießen von beweglichen Lettern, den Drucktypen.

Im graphischen Gewerbe waren bis in die 1970er Jahre Bleitypen gebräuchlich. Die Druckverfahren sind heute weitgehend auf z.B. Offsetverfahren umgestellt.

Das Letternmetall im strengeren Sinne setzte sich aus Blei und 5 bis 6% Zinn und 28 bis 29% Antimon zusammen, mitunter auch etwas Kupfer. Spuren von Zink, Arsen, Aluminium, Nickel und Eisen waren begrenzt auf 0,01 bis 0,05%.

Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Antimon die nötige Härte, das Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit und Abriebfestigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift.

Außerdem waren für jeden Sonderfall des Typengusses weitere Legierungen gebräuchlich:

  • Hintergiessmetall (Blei, Zinn 2,5-3,5%, Antimon 3,5 bis 4,5%)
  • Typo(graph)metall (Blei, Zinn 2,5-3,5%, Antimon 11,5 bis 12,5%) für Blindmaterial an Typograph-Setzmaschinen
  • Lino(type)metall (Blei, Zinn 4,5-5,5%, Antimon 11,5 bis 12,5%) für Linotype-Setzmaschinen
  • Mono(type)metall (Blei, Zinn 8,5-9,5%, Antimon 18,5 bis 19,5%) für Monotype-Gießmaschinen
  • Notenmetall (Blei, Zinn 15,5-16%, Antimon 4 bis 5%) für Notenstichplatten.
  • Reglettenmetall
  • Ausschlussmetall
  • Stereotypiemetall
  • und viele mehr

Die Vielfalt der Legierungen erklärt sich aus den speziellen Anforderungen: Einzeltypen für den Handsatz wurden immer wieder verwendet und mußten daher widerstandsfähig sein. Für den Blei-Maschinensatz optimierte Giessmaschinen konnten nur mit den exakt auf diese abgestimmten Legierungen störungsfrei betrieben werden.

Zink stört z.B. das Fliessverhalten und durch Bilden einer Oxidhaut die Formgebung, Kupfer-Kristalle können bei zu hoher Konzentration den Giessmund verstopfen. Durch Abbrand und Krätzebildung ändern sich im Betrieb die Konzentrationsverhältnisse in der Schmelze, daher wird dies mit Zusatzmetall (ebenfalls definierter Zusammensetzung) kompensiert.