„Lost Place“ – Versionsunterschied
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* [http://www.geschichtsspuren.de/ Website der Interessengemeinschaft für historische Militär-, Industrie- und Verkehrsbauten] |
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* [https://www.lost-place.org lost-place.org] – Fotodokumentationen verlassener Orte |
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*[https://digitalcosmonaut.com/lost-places-berlin/ Lost Places Berlin] - Dokumentation von historischen verlassenen Orten in Berlin |
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*[https://beautyofshame.com/ beautyofshame.com] – Interaktive Webseite, die weltweit sowohl die Schönheit als auch die Hässlichkeit von verlassenen Orten offenbart. |
*[https://beautyofshame.com/ beautyofshame.com] – Interaktive Webseite, die weltweit sowohl die Schönheit als auch die Hässlichkeit von verlassenen Orten offenbart. |
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Version vom 27. März 2021, 21:51 Uhr

Der Ausdruck Lost Place [Pseudoanglizismus und bedeutet sinngemäß „vergessener Ort“. Der korrekte Ausdruck im Englischen lautet „abandoned premises“ ( ) (auf Deutsch: „aufgegebene Liegenschaft“)[1] oder umgangssprachlich off the map.[2]
] ( ) ist einInhalt
Meistens handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die entweder noch nicht historisch aufgearbeitet (bzw. erfasst) worden sind oder aufgrund ihrer geringen Bedeutung kein allgemeines Interesse finden und daher nicht als besonders erwähnenswert gelten.
Der Ausdruck Lost Place wird zwar häufig gleichbedeutend mit Ruinen aus der Industriegeschichte oder nicht mehr genutzten militärischen Anlagen (vgl. Militärgeschichte) gebraucht, die eigentliche Bezeichnung gilt aber für jedweden Ort, der im Kontext seiner ursprünglichen Nutzung in Vergessenheit geraten ist. Insbesondere zählen dazu Orte, die nicht bewusst als Industriedenkmäler für die Nachwelt erhalten und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Die Faszination dieser Orte, die „nicht als Spektakel entworfen wurden“, wie Guy Debord es ausdrückt,[2] liegt aber genau in dieser Ursprünglichkeit und der fehlenden (touristischen) Erschließung, die dem Besucher die Möglichkeit bietet, selbst auf „Entdeckungsreise“ zu gehen und dabei Geschichte individuell und hautnah erleben zu können. Auf der anderen Seite birgt diese Eigenart der Plätze auch manchmal unterschätzte Gefahren. Des Weiteren ist das Betreten solcher Orte selten rechtlich eindeutig geregelt, weshalb Besucher von Lost Places auch zuweilen lieber anonym agieren.
Oft wird die Beschäftigung mit Lost Places gleichgesetzt mit moderner Schatzsuche oder auch dem Sammeln von Militaria bzw. Munition. Das ist eine zu kurz greifende Verallgemeinerung. Für viele Menschen, die sich mit den vergessenen Orten beschäftigen, ist dies eine ernsthafte Form von Heimatgeschichte. Im Internet gibt es mittlerweile zahlreiche Dokumentationen derartiger Orte. Für andere steht das emotionale Erlebnis, wie es in der Psychogeografie untersucht wird, im Vordergrund.[2] In der Aktfotografie gibt es ein eigenes Genre Lost Places, wo in solchen Gebäuden Aufnahmen gemacht werden. Als Begründung wird oft genannt, dass so eine Spannung zwischen dem Morbiden/Verfallenen und den oft jungen Modellen erzeugt wird. Aber auch die Lost Places selbst können zum zentralen Thema von Fotografie werden, wie dies bei der Ruinen-Fotografie der Fall ist.[3]
In Location-based Games wie dem Geocaching spielen Lost Places ebenfalls eine Rolle. Oft werden sie nur über Koordinaten identifiziert.
Der Erfolg von TV-Dokumentationen, Sachbücher und Fotobände über Lost Places inspiriert auch Touristiker. 2021 begann zum Beispiel die österreichische Tourismusregion Wörthersee mit dem Bewerben spezieller Gravelbike-Touren zu Lost Places.[4]
Siehe auch
Dokumentationen
- Patina-Paradiese – Aufgegebene Altbauten. 43-minütige Fernsehdokumentation von Thierry Berrod (Arte, Frankreich 2018).
Literatur
- Marc Mielzarjewicz: Lost Places – Schönheit des Verfalls. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2008, ISBN 978-3-89812-575-8 (3 Bände)
- Bernhard Hoëcker: Hoëckers Entdeckungen: Ein merkwürdiges Bilderbuch längst vergessener Orte. riva Verlag 2011, ISBN 978-3-86883-172-6
- Arno Specht: Geisterstätten Berlin. Jaron-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-89773-754-9
- Ciarán Fahey: Verlassene Orte/Abandoned Berlin. Ruinen und Relikte in Berlin und Umgebung. be.bra verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-8148-0208-4
- Georg Lux, Helmuth Weichselbraun: Verfallen & vergessen – Lost Places in der Alpen-Adria-Region. Styria Verlag, Wien/Graz/Klagenfurt 2017, ISBN 978-3-222-13551-4
- Georg Lux, Helmuth Weichselbraun: Vergessene Paradiese – Entdeckungen, Ausflüge, Abenteuer im Alpen-Adria-Raum. Styria Verlag, Wien / Graz / Klagenfurt 2018. ISBN 978-3-222-13608-5
- Stefan Hefele, Eugen E. Hüsler: Geisterhäuser. Verlassene Orte in den Alpen. Bruckmann Verlag 2018 (Rezension der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
- Georg Lux, Helmuth Weichselbraun: Vergessen & verdrängt – Dark Places im Alpen-Adria-Raum. Styria Verlag, Wien/Graz/Klagenfurt 2019, ISBN 978-3-222-13636-8
Weblinks
- broken-places.de – der Verfall von Bauwerken und die Geschichte dahinter
- Rottenplaces
- Website der Interessengemeinschaft für historische Militär-, Industrie- und Verkehrsbauten
- lost-place.org – Fotodokumentationen verlassener Orte
- beautyofshame.com – Interaktive Webseite, die weltweit sowohl die Schönheit als auch die Hässlichkeit von verlassenen Orten offenbart.
Einzelnachweise
- ↑ Kommentar von alsterdrache, offizieller Übersetzer von Geocaching.com ( vom 4. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ a b c Felix Stephan: Fenster zur ungeschönten Vergangenheit. In: Süddeutsche Zeitung. 12. Mai 2012, abgerufen am 12. Mai 2012.
- ↑ Ruinen-Fotografie: Detroit liegt auch in Europa. In: DiePresse.com. 16. April 2015, abgerufen am 24. Februar 2018.
- ↑ Gravel Bike & Lost Places. In: Velo Wörthersee. Wörthersee Tourismus, abgerufen am 4. März 2021.