Militza von Montenegro

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Prinzessin Militza von Montenegro

Militza von Montenegro (* 2. Julijul. / 14. Juli 1866greg. in Cetinje, Montenegro; † 5. September 1951 in Alexandria, Ägypten) war eine Prinzessin aus dem Haus Petrović-Njegoš und spätere russische Großfürstin. Sie gehörte zu dem Kreis von Frauen, die den Wanderprediger Rasputin der russischen Zarin Alexandra Fjodorowna bekannt machten.

Leben

Militza war die zweite Tochter von König Nikola I. von Montenegro (1841−1921) und seiner Gattin Milena Vukotić (1847−1923). Milica, wie sie in der Familie gerufen wurde, wuchs mit ihren Geschwistern in Cetinje auf.

Großfürstin Militza mit ihren Kindern, 1898

Am 26. Juli 1889 heiratete Prinzessin Militza von Montenegro in Sankt Petersburg Großfürst Peter Nikolajewitsch Romanow (1864−1931), Sohn von Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow und seiner Frau Prinzessin Alexandra Friederike Wilhelmine von Oldenburg, seit der Heirat Großfürstin Alexandra Petrowna. Aus der Ehe gingen vier Kinder, Marina (1892−1981), Roman (1896−1978) und die Zwillingstöchter Nadja (1898−1988) und Sophie (*/† 1898), hervor.

Ihre Schwester, Fürstin Anastasia Nikolajewna Romanowsky, ließ sich 1906 von ihrem ersten Mann scheiden und heiratete 1907 den jüngeren Bruder des Gatten Militzas, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow.

Datei:NicolaOfMontenegro1900withF.jpg
Familienfoto um 1910; stehend von links nach rechts: Großfürst Peter Nikolajewitsch, Prinz Franz Joseph von Battenberg, Prinzessin Vjera, Prinzessin Xenia, Kronprinz Danilo Alexander, Prinz Mirko Dimitri, Prinz Peter; sitzend: Kronprinzessin Jutta Militza, Prinzessin Anna von Battenberg, Königin Elena von Italien, Königin Milena, König Nikola I., Großfürstin Militza, König Viktor Emanuel III. von Italien, Prinzessin Natalija Konstantinovic; vorne sitzend: Großfürstin Jelena Petrowna, Prinzessin Marina Petrowna Nikolajevic, Kronprinz Alexander Karađorđević (spätere König von Jugoslawien)

Im Jahr 1903 ließ sich Rasputin (1869−1916) in Sankt Petersburg nieder und eröffnete in seiner Mietwohnung ein arztähnliches Sprechzimmer. Sein Patientenkreis bestand vorwiegend aus Frauen aller Bildungs- und Gesellschaftskreise. Bei den Konsultationen versammelten sich die Damen im Esszimmer um den Tisch, und warteten auf eine Einladung in Rasputins Schlafzimmer, das er das «Allerheiligste» nannte. Rasch gingen die unglaublichsten Gerüchte über die «Wunderkräfte» des angeblichen Heilers um. Die wundersamen Eigenschaften Rasputins blieben auch dem Hofe des Zaren in Sankt Petersburg nicht verborgen. Dafür sorgten z.B. Fürstin Anastasia und ihre Schwester Großfürstin Militza Nikolajewna, Ehefrau des Großfürsten Peter Nikolajewitsch Romanow. Im Jahre 1907 wurde Rasputin zu Zar Nikolaus II. gerufen. Sein Sohn Alexis litt unter Hämophilie ("Bluterkrankheit"), und Rasputin soll es tatsächlich gelungen sein, das Leiden des jungen Thronfolgers zu lindern. Dies brachte ihm die uneingeschränkte Gunst der Zarin Alexandra Fjodorowna und die Bewunderung des Zaren ein. Rasputin nutzte die Protektion des Zarenhofes und verschaffte sich eine einflussreiche Stellung. Er vermied es allerdings, am Hofe zu leben und schockierte weiterhin die Bewohner von Sankt Petersburg mit seinen wilden Ausschweifungen.

1919 konnte das Ehepaar auf dem britischen Kriegsschiff HMS Marlborough kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee flüchten. Nach einem kurzen Aufenthalt bei ihrem Schwager, dem italienischen König Viktor Emanuel III. ließen sie sich in Antibes nieder. Dort starb ihr Mann am 17. Juni 1931.

Literatur

  • Carolly Erickson: Alexandra Romanowa: die letzte Zarin, München 2005, ISBN 978-3-492-04466-0
  • Hadassa Ben-Itto:"Die Protokolle der Weisen von Zion" - Anatomie einer Fälschung, Berlin 2001, ISBN 3-7466-8070-0, S. 59-61