Millerntor

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Das letzte verbliebene nördliche Wachhaus am heutigen Millerntorplatz, erbaut von Carl Ludwig Wimmel

Das Millerntor (ursprünglich Mildradistor oder Mildertor, später auch Ellerntor oder Altonaertor) war das westliche der früheren Hamburger Stadttore. Es wies zur Vorstadt St. Pauli und der Nachbarstadt Altona/Elbe (heute Hamburg-Altona-Altstadt). Die Reeperbahn führt vom Millerntor zum Altonaer Nobistor.

Das erste Millerntor lag nördlich des heutigen Rödingsmarkts, etwa bei der Straße „Graskeller“. Im 16. Jahrhundert wurde es nach Nordwesten verlegt, in die Nähe der heutigen Ellerntorsbrücke. 1621 wurde das Tor im Zuge des Baus der Wallanlagen für die Neustadt dann noch weiter nach Westen an den heutigen Millerntorplatz verlegt. Ausgeführt wurde der Bau dieses Millerntores 1623 bis 1627 von dem Hamburger Steinbildhauer Zacharias Hübener († 1650).[1]

1806 wurde das Tor unter der französischen Besatzung abgerissen und 1819–1820 von Carl Ludwig Wimmel eine neue Toranlage gebaut. Wimmels klassizistischer Neubau bestand aus zwei größeren Gebäuden und zwei kleineren Torhäuschen, zwischen denen sich fünf vier Meter hohe Steinpfosten und ein Metallzaun befanden. Die Zauntore wurden bis 1860 während der nächtlichen Torsperre geschlossen.

Heute bezeichnet man in Hamburg mit Millerntor den Bereich um den Millerntorplatz. Der Ausdruck wird auch als Kurzwort für das nahe gelegene Millerntor-Stadion verwendet. Zeitweilig war Millerntor auch der Name des unter dem Millerntorplatz gelegenen heutigen U-Bahnhofes St. Pauli.

Millerntorwache

Von den beiden Wachhäusern aus dem 19. Jahrhundert blieb bis heute das nördliche, die sogenannte Millerntorwache, erhalten. Seit Oktober 2013 befindet sich darin das Museum für Hamburgische Geschichtchen, eine von der Alfred Toepfer Stiftung F. V. S. betriebene Außenstelle des Museums für Hamburgische Geschichte. Nach der Methode der Oral History können dort Hamburger ihre persönliche Geschichte rund um Hamburg erzählen. Vor Ort wird diese dokumentiert und anschließend in der Sammlung des Hamburg-Museums archiviert.[2]

Da das Häuschen früher so dicht an der Straße lag, wurde es mehrfach durch Fahrzeuge beschädigt. Im Jahr 2004 wurde es daher nach Instandsetzung um einige Meter in Richtung des Hamburg-Museums versetzt.

Einzelnachweise

  1. Harry Schmidt: Zacharias Hübener in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 18, Leipzig 1925, S. 49.
  2. https://shmh.de/de/millerntorwache
Commons: Millerntor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 33′ 1″ N, 9° 58′ 13″ O