„Mordfall Li Yangjie“ – Versionsunterschied

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Blick auf den Anfang der Johannisstraße in Dessau-Roßlau (rechts im Bild die Häuser, in denen das Opfer und der Tatverdächtige lebten)

Der Mordfall Li Yangjie (chinesisch 李洋潔 / 李洋洁, Pinyin Lǐ Yángjié; geboren am 9. September 1990 in Henan, China;^[1] vermisst seit dem 11. Mai 2016; tot aufgefunden am 13. Mai 2016 in Dessau-Roßlau) war ein Gewaltverbrechen in Sachsen-Anhalt. Der Sexualmord erlangte durch Verwandtschaftsverhältnisse des Tatverdächtigen zu zwei Beamten des ermittelnden Polizeiapparats – Mutter und Stiefvater des Beschuldigten arbeiteten beide bei der ermittelnden Polizei in Dessau – Aufmerksamkeit und war auch in China Gegenstand von Medienmitteilungen.^[2]^[3]^[4]^[5]^[6]^[7] Er führte zu Anschuldigungen gegen Polizeiangehörige.^[8]^[9]

Hintergrund

Die zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 25-jährige Chinesin Li Yangjie studierte im fünften Semester Architektur an der Hochschule Anhalt in Dessau und stand laut Berichten der Presse kurz vor ihrem Masterabschluss.^[10]^[11] Sie hatte zuvor an der School of Civil Engineering der Henan University of Science and Technology in ihrer Heimat in der chinesischen Provinz Henan studiert.^[12]^[13] Sie war die Tochter eines chinesischen Polizisten.^[14]^[15]

Der inzwischen verurteilte Täter ist der Dessauer Sebastian F. (Jahrgang 1996), der einzige Sohn der Dessauer Polizistin Ramona S. Er wurde als Jugendlicher in der Kinderpsychiatrie Merseburg behandelt. Ausbildungen brach er ab; er bezog zum Tatzeitpunkt ALG II. Mit Xenia I. (Jahrgang 1997) hat er zwei Kinder, Xenia I. hat ein weiteres von einem anderen Mann. Xenia I. berichtete davon, dass Sebastian F. Lust empfinde, wenn er seinen Sexualpartnerinnen Schmerzen zufüge.^[16]

Tathergang

Am Mittwoch, dem 11. Mai 2016, war Li zunächst einkaufen, ging anschließend nach Hause und verließ gegen 20:30 Uhr ihr WG-Haus in der Johannisstraße in der Innenstadt von Dessau-Roßlau, um joggen zu gehen.

In der Johannisstraße befand sich ein Antiquitätengeschäft, das videoüberwacht war. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Xenia I. die Studentin zu sich herwinkt, auf eine Wohnung im zweiten Stock deutet und sie bittet, ihr zu helfen. Zu sehen ist, wie sich Li Yangjie zweifelnd umblickt, dann jedoch mitgeht. Nach Erkenntnissen der Ermittler wartete hinter der Eingangstüre Sebastian F. und überwältigte sie. Er schleppte Li Yangjie demnach in den ersten Stock und vergewaltigte die junge Frau „auf jede erdenkliche Art“ (Süddeutsche Zeitung).^[16] Xenia I. befragte Li Yangjie mithilfe des Google-Übersetzers unter anderem danach, ob sie Geschlechtskrankheiten habe, ob sie alleine oder in einer Wohngemeinschaft wohne und ob Freunde die Polizei rufen würden.^[17]

Blutspritzer des Opfers wurden an den Wänden der leerstehenden Wohnung in 3 Meter Höhe gefunden. Der Gerichtsmediziner sprach von einem „mehrstündigen, schmerzhaften Todeskampf“ des Opfers.

Xenia I. ging während der Tat in ihre darüberliegende Wohnung und brachte die Kinder ins Bett. Sebastian F. warf das schwer entstellte Opfer aus einem Fenster der Wohnung in eine Mülltonne hinter dem Haus.^[16] Nach der Tat telefonierte der Angeklagte bis zu seiner Festnahme 40 Mal mit seiner Mutter, der Polizeibeamtin Ramona S., und berichtete ihr von der Tat.^[16]^[18]^[19]

Vermisstenmeldung

Ein Strauch weißer Rosen erinnert an Li Yangjie in der Hausmannstraße.

Tags darauf erhielt die Polizei nach Li Yangjies Verschwinden eine Vermisstenmeldung. Hunderte von Polizisten in der Stadt suchten nach der Studentin. Mittlerweile hatten viele Chinesen online in Social Media Nachrichten über die vermisste Studentin gepostet. Chinesen aus dem Ort wandten sich auch an die Chinesische Botschaft in Berlin, um für die vermisste Studentin Hilfe zu erbitten.^[20]^[21]

Am Freitag, dem 13. Mai 2016, konzentrierte sich die Polizei auf die Suche am Anhaltischen Theater und im Bereich Friedensplatz. Schließlich wurde eine nackte bzw. „spärlich bekleidet[e]“ weibliche Leiche in einem Busch im Bereich Hausmannstraße/Johannisstraße gefunden.^[20]^[22] Der Leichnam hatte schwere Wunden am Kopf und im Gesicht, die eine sofortige Identifizierung unmöglich machten.^[23] Es fanden sich Spuren für ein Sexualdelikt; die Frau starb an heftigen Schlägen und Tritten. Am Tatort wurden großflächig Blutspuren festgestellt.^[24]

Ein Aufruf der Polizei am 14. Mai zur Suche nach Augenzeugen führte tags darauf zu einem ersten Hinweis.

Nach dem Bekanntwerden des Mordes durchsuchten „Dutzende Bereitschaftspolizisten“ den sogenannten „Scherbelberg“, eine in einer großen Halle der Abfallentsorgunganlage „Kochstedter Kreisstraße“ untergebrachte Mülldeponie, die für das Zwischenlagern von Hausmüll vor der Verbrennung genutzt wird.^[22] Gesucht wurden dabei vor allem das Handy, die Schlüssel und die Bekleidung von Li.^[22] Das Ergebnis der Suche wurde nicht öffentlich bekannt gemacht, aber einzelne Presseberichte weisen auf einen möglichen Kleidungsfund hin.^[22]

Am 16. Mai bestätigte die gerichtsmedizinische Untersuchung, dass der Leichnam definitiv der der vermissten Studentin Li sei und dass sich zumindest eine Spur von Fremd-DNA auf der Leiche befinden solle.^[25] Laut Presseberichten lagen am Donnerstag, den 19. Mai 2016 die ersten Ergebnisse der Untersuchung der Fremd-DNA vor, was am Freitag, dem 20. Mai 2016 von der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde.^[22]^[26] Die Proben wurden zum Vergleich an das Bundeskriminalamt weitergegeben; dabei wurden keine Übereinstimmungen mit dort gespeicherten DNA-Daten gefunden.^[20] Aufgrund der DNA-Untersuchung konnten Verbindungen zu einer 2014 in Halle ermordeten Studentin ausgeschlossen werden, weil keine Übereinstimmungen festgestellt werden konnten.^[26] Auch zu einem Mordfall, bei dem in Leipzig eine zerstückelte Frauenleiche aufgefunden wurde, konnte so eine Verbindung verneint werden.^[26]

Da zunächst nicht klar war, dass die Leiche aus dem Fenster eines leerstehenden Hinterhauses geworfen worden war, wurde von der Polizei auf eine Durchsuchung der umliegenden Häuser und Wohnungen verzichtet.^[27]

Ermittlungsverfahren, Vertuschungsverdacht gegen Polizisten

Am Montag, dem 23. Mai 2016 begaben sich der 20-jährige Sebastian F. und seine Verlobte, die ebenfalls 20-jährige Xenia I., zur Polizei um dort Aussagen zum Fall zu machen.^[28] Sebastian F. ist der Sohn von Ramona S., einer Beamtin im Dienst der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, und Stiefsohn von Jörg S. dem Leiters des Polizeireviers Dessau-Roßlau.^[9]^[29]

Die beiden gaben an, dass die DNA, die an Li Yangjies totem Körper gefunden wurde, von ihnen komme und dass sie sich mit Li in der Nacht vor ihrem Verschwinden zum einvernehmlichen Sex in der Wohnung des Paares, die nur wenige Meter entfernt von dem Ort liegt, wo Li Yangjie gefunden wurde, getroffen hätten.^[30] Sie behaupteten auch, die Wohnung nach dem Treffen mit Li nicht verlassen zu haben. Allerdings widersprechen diese Aussagen den Aussagen von Zeugen, wonach Li zum Zeitpunkt des angeblichen Treffens mit dem Paar an anderer Stelle gesehen worden sei.

Während die beiden jegliche Verwicklung in die Tat bestritten, wurden sie aufgrund der Ergebnisse einer DNA-Analyse wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes in Untersuchungshaft genommen.^[31]^[32]

Die Mutter des Beschuldigten, Ramona S., und ihr Ehemann Jörg S. gerieten in Verdacht, Beweismittel vernichtet zu haben.

Die Mutter, tätig bei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, versuchte offenbar durch freiwillige Meldung in der für den Fall gebildeten Ermittlergruppe „Anhalt“ mitzuarbeiten.^[29] Diese Bestrebungen waren erfolgreich, da es ihr gelang, in die Ermittlungen eingebunden zu werden und Zeugen zu befragen.^[33] Auch prahlte Xenia I. gegenüber der Mutter angeblich von dem Dreier-Sex-Treffen mit Li Yangji, was diese aber wohl pflichtwidrig nicht bei der Ermittlungsgruppe meldete.^[34] Der Stiefvater Jörg S. ist Leiter des Polizeireviers (PRev) Dessau-Roßlau in der Wolfgangstraße 25 in Dessau-Roßlau.^[29]^[35]^[36] Jörg S. hatte ca. vier Jahre zuvor am Donnerstag, den 27. Oktober 2012 die Leitung des Polizeidezernats mit sinnbildlicher Übergabe eines Staffelstabes von seinem Vorgänger übernommen.^[36] Er begann 1984 im Volkspolizeikreisamt Naumburg seine Tätigkeit bei der Polizei, leitete später Polizeireviere in Halle-Silberhöhe und Silberfels, wurde im Stab der Polizeidirektion Halle eingesetzt und war vor seinem Einsatz im PRev Dessau-Roßlau „Dezernatsleiter Einsatz“ in der Polizeidirektion Ost in der Kühnauer Str. 161 in Desslau-Roßlau.^[36] Laut Polizeigewerkschaft sollen beide zeitweise Zugriff auf die Ermittlungsergebnisse des Falles gehabt haben.^[37]

Zugleich halfen sie insbesondere beim Räumen der Wohnung des Paares am Samstag, dem 21. Mai 2016.^[38] Sie bestritten, die Wohnung selbst betreten zu haben. Eine Zeugin, selbst Polizistin, sagte hingegen aus, gesehen zu haben, wie „Mutter und Stiefvater einen Tag nach der Entdeckung der Leiche der Studentin mehrere Tüten aus der Wohnung ihres Sohnes und seiner Verlobten“ getragen hätten.^[39]

Am Dienstag, den 24. Mai 2016 gab der die Ermittlungen leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann gemäß Medienberichten bei einer Pressekonferenz die Festnahme der beiden Tatverdächtigen bekannt, verbreitete dabei aber auch – wohl unkritisch – öffentlichkeitswirksam zunächst die falsche Erzählung der beiden Verdächtigen, dass sie sich zu freiwilligem, einvernehmlichen Sex mit Li verabredet hätten, bevor er auf die Zweifel an dieser Version zu sprechen kam.^[40] Zur Familie von Sebastian F. bzw. der Tätigkeit seiner Eltern als Polizeibeamte machte Bittman laut Tagesspiegel keine Aussagen.^[41]

Diese Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft, also die Priorisierung der Angaben der Verdächtigen vor den objektiven Ermittlungsergebnissen, wurde scharf kritisiert, da diese Version des Sachverhaltes offenbar Eingang in die Medienberichterstattung fand.^[40] So zitiert die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) den Architektur-Professor Rudolf Lückmann, dessen Studentin Li Yangji war:^[40]

„Die Vorverurteilung als Teil eines solchen Treffens von Yangjie tötet die Tochter ein zweites Mal im Herzen der Eltern [...] Das ermordete Mädchen und ihre Familie sind gesellschaftlich in hohem Maße beschädigt. Sie müssen zurück - aber wie? Der Ehre beraubt, mit der Asche ihres auf brutalste Weise ermordeten Kindes in der Hand. Und nun irgendwie weiterleben? [...] Da haben die zuerst das Wort, die es doch noch lange genug haben. Sie dürfen ihre Version oder auch Lügen bis zum letzten Tag vortragen, bis ihnen das Gegenteil bewiesen ist.“

Auch bei der Polizeidirektion in Dessau, sei diese Vorgehensweise „entsetzt“ aufgenommen worden.^[40] Weiter kritisierte der die Familie von Li Yangji betreuende Professor an anderer Stelle, dass diese Aussagen überhaupt verbreitet wurden, da diese offensichtlich falsch seien: „Es gibt völliges Unverständnis darüber, dass die Staatsanwaltschaft die offensichtliche Ausrede des Beschuldigten veröffentlicht und von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr vor der Tat spricht.“^[42] Ebenso so soll die chinesische Mutter von Yangji Li über Lückmann der MZ ausrichten haben lassen, sie „verstehe nicht, dass sich ein Mann in einer so hohen Position so äußern kann. Er vertritt das Gesetz und verhält sich unprofessionell. Ich weiß nicht, ob er einen Narren aus Dessau, Deutschland und der ganzen Welt machen will“.^[40]

Li Yangjies Eltern stellten, wie am Mittwoch, den 26. Mai 2016 bekannt wurde, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Oberstaatsanwalt Folker Bittmann, der auch erklärt hatte, „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ zu haben, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert hätten.^[39] Das Justizministerium Sachsen-Anhalts sah jedoch keinen Grund, eine andere Staatsanwaltschaft als die Dessauer einzuschalten.^[43]

Dem widersprechend entzog das Innenministerium Sachsen-Anhalts die Ermittlungen am 26. Mai 2016 der Dassauer Polizei und übertrug sie auf die Polizei in Halle (Saale), Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd.^[44]^[45]^[41]

Einhergehend mit diesen Vorwürfen wurde auch bekannt, dass das jüngste Kind von Sebastian F. und Xenia I. im Oktober 2015 kollabierte und verstarb.^[42] Weil die plötzliche Todesursache des Kindes, welches in das Klinikum Dessau verbracht worden war, nicht vom dortigen Arzt geklärt worden konnte, wurde auch hier von der Polizei ermittelt.^[42] Eine spätere Obduktion ergab aber eine natürliche Todesursache, weshalb ein Polizeisprecher angab, dass es keine Veranlassung für weitere Ermittlungen gäbe.^[42]

Am 5. Juni 2016 gelangte an die Öffentlichkeit, dass gegen den Beschuldigten bisher 40 andere Strafverfahren anhängig waren, unter anderem wegen Brandstiftung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Körperverletzung.^[14] Die Mutter des Beschuldigten soll sich dabei auch schon früher in Ermittlungen eingemischt haben, etwa bei dem Vorwurf der Brandstiftung.^[43]

Am Montag, den 6. Juni 2016 wurde bekannt, dass dem Jörg S. am gleichen Tag durch den damaligen Innenminister Sachsen-Anhalts, Holger Stahlknecht (CDU), ein sofortiges Verbot der Führung der Dienstgeschäfte („Zwangsbeurlaubung“) gem. § 39 Beamtenstatusgesetz (keine Suspendierung) für seine Tätigkeit als Polizeibeamter zugestellt worden war und sowohl eine Versetzung als auch ein Disziplinarverfahren geprüft werden – ein ähnliches Vorgehen ggü. Ramona S. unterblieb zunächst aber.^[46]^[47] Anlass dafür war, dass Jörg und Ramona S. am 3. bzw. 4. Juni 2016 – obwohl sie offiziell krankgeschrieben waren – die Eröffnung eines eigenen Gartenlokals für den (grundsätzlich erlaubten) Nebenerwerb mit einer Einweihungsparty gefeiert hatten – nur einen Tag nach der Trauerfeier für Li Yangji und vor der Abreise der Eltern mit der Asche ihrer Tochter zurück nach China.^[46]^[47]

Zeitgleich wurde der bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Magdeburg Prüfvorgänge gegen Jörg und Ramona S. „Prüfvorgänge“ eingeleitet hatte.^[46]

Am 8. Juni 2016 erklärte Oberstaatsanwalt Klaus Tewes, dass der Anfangsverdacht einer Strafvereitelung im Amt (§ 258a StGB) gegen Jörg und Ramona S. geprüft werde, dass es zum damaligen Zeitpunkt aber „keine tatsächlichen Anhaltspunkte“ für die Erfüllung dieses Tatbestands gebe.^[48] Eine Strafbarkeit wegen falscher uneidlicher Aussage (§ 153 StGB) und (nichtamtlicher) Strafvereitelung (§ 258 StGB) kämen nicht in Betracht, weil diese, wenn sie zugunsten eines Angehörigen im Sinne des Strafgesetzbuches (§ 11 Abs. 1 Nr. 1 StGB) begangen werden, straffrei sei.^[48] Zutreffend ist dies gemäß dem Gesetzeswortlaut nur bezüglich der (nichtamtlichen) Strafvereitelung nach § 258 Abs. 6 StGB („Angehörigenprivileg“).^[48] Bei einer falschen uneidlichen Aussage hingegen können die Gerichte bei Begehung zugunsten eines Angehörigen nur von Strafe absehen oder diese mildern (sog. „Aussagenotstand“) gem. § 157 Abs. 1 StGB. Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft ist bei Vorliegen von tatsächlichen Anhaltspunkten also grds. geboten und nicht optional wegen der sog. Offizialmaxime in § 152 StPO. Eine Strafverfolgung kann aber wegen der Berichtigungsmöglichkeit in § 158 StGB teilweise nicht sinnvoll erscheinen. Die Privilegierung bzw. Straffreiheit bei (unamtlicher) Strafvereitelung zugunsten Angehöriger aus § 258 Abs.6 StGB gilt allerdings nicht für die Strafvereitelung im Amt nach § 258a StGB, weil dort in Absatz 3 festgehalten ist, dass die Absätze 3 bis 6 des § 258 StGB nicht anzuwenden sind. Tewes verwies darauf, dass aus seiner Sicht aber keine tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Strafvereitelung (im Amt) vorlägen.^[48]

Jörg S. sollte daraufhin aus Anordnung des Innenministers Stahlknecht zunächst an die Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt mit Sitz in Aschersleben versetzt werden, konnte dies aber durch Klage beim Verwaltungsgericht Halle verhindern.^[49] Der Vizepräsident des Gerichts nannte die Versetzungsverfügung ermessensfehlerhaft, weil es andere – weniger eingriffsintensive – Möglichkeiten der Maßregelung gegeben hätte, wie z. B. die Versetzung (dauerhaft) zur Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost oder eine befristete Abordnung (vorübergehend) an eine andere Stelle.^[49] Stahlknecht ließ als Innenminister von Sachsen-Anhalt mithin verlautbaren, dass gegen die Entscheidung keine Rechtsmittel eingelegt werden würden, aber eine erneute Entscheidungsfindung bezüglich der weiteren Beschäftigung von Jörg S. angesetzt und das Ergebnis in derselben Woche zu erwarten sei.^[49]

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg kam im September 2016 zu dem Schluss, dass Jörg und Ramona S. keinen Einfluss auf die Ermittlungen gegen ihren Sohn genommen hätten.^[37] Der naumburgische Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad sah nach eigenen Angaben keinerlei Anhaltspunkte für eine Einflussnahme der beiden auf die Ermittlungen.^[37] Zeitgleich wurden laut Konrad um den 16. September 2016 damit auch die Ermittlungen zum Fall insgesamt abgeschlossen.^[37]

Um den 22. September 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Sebastian F. und Xenia I. wegen des Vorwurfs des gemeinschaftlich begangenen Mordes aus Verdeckungsabsicht und der Vergewaltigung.^[50]^[51] Sebastian F. ist darüber hinaus wegen zwei weiteren Vergewaltigungsfällen angeklagt, die im Rahmen der Ermittlungen bekannt wurden.^[50]^[51]

Sebastian F. saß in der Jugendanstalt Raßnitz ein. Im September 2016 wurde er von einem Mithäftling im Gemeinschaftsbereich der Anstalt geschlagen.^[52]^[53] Eine Justizmitarbeiterin beschimpfte er während seiner Haft heftig vulgär.^[16]

Verfahren

Das Hauptverfahren gegen Sebastian F. und Xenia I. wurde am 25. November 2016 vor dem Landgericht Dessau-Roßlau eröffnet.^[54]^[55] Die Eltern des Opfers traten als Nebenkläger auf. Weil eine Schöffin nicht vereidigt worden war, musste der Prozess am dritten Verhandlungstag von Neuem begonnen werden.^[56]

Sebastian F. bestritt, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Mitte März 2017 wurden die Obduktionsergebnisse in der Verhandlung erörtert.^[57]

Der Stiefvater des Angeklagten, der Polizist Jörg S., verlas vor Gericht eine Erklärung, in der er zutiefst die Tat von Sebastian F. bedauerte, sich jedoch auch über das beschwerte, was mit ihm geschehe. Er werde von der Presse „verfolgt“ und zweifle am Rechtsstaat.^[16] Die Mutter des Angeklagten Ramona S. ließ sich als vernehmungsunfähig krankschreiben. Daraufhin vernahm das Gericht sowohl die Kriminalbeamtin wie auch die Amtsärztin, die der Mutter die Vernehmungsunfähigkeit bescheinigt hatten.^[58]

Am 4. August 2017 wurde Sebastian F.wegen Vergewaltigung und Mord vom Landgericht Dessau-Roßlau nach Erwachsenenstrafrecht zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei ihm stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest.^[59] Xenia I. erhielt wegen sexueller Nötigung eine Jugendstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Zudem müssen beide Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 60.000 Euro zahlen.^[60]^[61] Der Bundesgerichtshof verwarf am 3. September 2018 die Revision hinsichtlich des Urteils gegen Sebastian F., das damit rechtskräftig ist. Auch die Revision gegen das Urteil gegen Xenia I. wurde vom Bundesgerichtshof am 6. September 2018 verworfen, das Urteil ist daher ebenfalls rechtskräftig.^[62]^[63]

Reaktionen in Deutschland

Nach dem Leichenfund am 13. Mai 2016, aber noch vor der Obduktion und Identifikation des Opfers, wurde bereits vermutet, dass Li Yangjie die ermordete Person sein könnte. Professor Rudolf Lückmann von der (Fach-)Hochschule Anhalt in Dessau – an welcher Li Yangji studierte^[10] – äußerte sich zu diesem Zeitpunkt bereits besorgt: „Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre.“^[64]

Am Donnerstag den 19. Mai 2016, versammelten sich 600 Menschen bei der von der Hochschule Anhalt organisierten „Trauerstunde“ am Seminarplatz in Dessau, wobei viele der ca. 800 chinesischen Studierenden daran teilnahmen.^[22] Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter der chinesischen Botschaft.^[22] Der zeitweilige Präsident der Hochschule Anhalt, Dieter Orzessek, gab zu diesem Anlass ein Rede, bei der zum Zusammenhalt aufrief:^[22]

„Wir stehen nicht nur fest zueinander, wenn es Erfolge gibt, sondern auch, wenn wir eine schreckliche Situation überwinden müssen.“

Anlässlich dieser Veranstaltung äußerte sich auch der der damalige Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, Peter Kuras (FDP) und wandte sich insbesonders an die chinesischen Studierenden:^[22]

„Bitte ziehen sie sich nicht zurück, nehmen sie weiter und noch mehr am Leben der Stadt teil[!]“

Etwa 150 Menschen, darunter viele Studenten, nahmen an einem Gedenklauf vom Stadtpark aus teil, der der ermordeten Li gewidmet war.^[20]

Chinesische Studentinnen und Studente legten Blumen am Fundort der Leiche in Dessau ab.^[65]

Bürger spendeten Li Yangjies Familie Ende Mai 2016 einen Betrag in Höhe von 4000 Euro.^[66] Laut Presseberichten wuchs der Betrag bis zum August 2016 auf 27.000 € an.^[67]

Die Eltern schalteten Anfang Juni 2016 einen Rechtsanwalt ein; sie drückten zugleich ihr Vertrauen aus, dass der Fall aufgeklärt werde.^[68]

Im Vorgarten des Gartenlokals „Freundschaft“ stellten Freunde im Juni 2016 Kerzen, Blumen und Fotos der Ermordeten auf.^[69]

Der damalige Innenminister Sachsen-Anhalts und ehemalige Staatsanwalt^[70], Holger Stahlknecht (CDU), äußerte sich gegenüber der Welt am Sonntag zum Fall:

Zwei Tatverdächtige konnten bereits elf Tage nach dem Mord in Untersuchungshaft genommen werden. Das ist ein Riesenerfolg. [...] [Doch es sind] Vorgänge bekannt geworden, die wir dringend aufklären wollen, damit das Vertrauen in den Rechtsstaat nicht erschüttert wird.^[70]

Reaktionen von chinesischer Seite und dem Ausland

Die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete über das Verfahren und veröffentlichte auch englischsprachige Kommentare zum Geschehen, in denen dem deutschen Justizministerium empfohlen wurde, ihre verfahrensrechtlichen Vorgehensweisen und professionellen ethischen Codes mit Hinsicht auf die legitimen Rechte und Interessen des Opfers zu prüfen, um die Sicherheit der im Land befindlichen chinesischen Staatsbürger zu schützen.^[71]^[72]

Am 25. Mai 2016 berichtete der ARD-Korrespondent für Shanghai, Sebastian Hesse, auf MDR.de über mehrere offizielle und inoffizielle Reaktionen von chinesischer Seite:^[2]

„Deutschland scheint unserer Ansicht nach ein sicheres Land zu sein. Ausländische Studenten können nicht so leicht unter die Räder kommen. [...] Westliche Medien beschreiben chinesische Studenten oft als Neureiche, die schnelle Autos und große Häuser besitzen. Das erweckt bei Deutschen den Eindruck, chinesische Studenten hätten eine Menge Geld, was für die gefährlich werden kann. Experten raten chinesischen Studenten, ihre Besitztümer nicht zu zeigen und nie größere Geldsumme bei sich zu tragen.“
- Staatliche Nachrichtenagentur Xinhua
„Chinesische Staatsbürger sollten nachts keinen Sport im Freien treiben, besonders Frauen nicht. Tragen Sie leuchtende Kleidung und keine Kopfhörer! Halten Sie sich von Hunden, Betrunkenen und aggressiven Menschenmengen fern!“
- Reisewarnung auf Webseite der chinesischen Botschaft in Berlin nach der Tat
„Die Hochschule Anhalt liegt in Ostdeutschland. Dort sind die Menschen Ausländern gegenüber traditionell feindselig eingestellt. Vor zwölf Jahre wurde bereits ein chinesischer Student von einer Jugendbande angegriffen. Auch der Mord an Li Yangjie könnte rassistisch motiviert sein!“
- In Deutschland lebender chinesischer Geschäftsmann auf WeChat

An anderer Stelle wird auf das chinesische Schlagwort „Guan er’dai“ (官二代, en. „sons and daughters of government officials“ oder „official offspring“; sonst auch: Gu er’dai (富二代), en. „progeny of prosperity“^[73]) verwiesen, das für die Perspektive der chinesischen Öffentlichkeit – laut Kommentaren zu den Meldungen im Internet – für die Betrachtung des Falles von Bedeutung wäre:

Die staatliche Zeitung „Global Times“ will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.
Damit überträgt sie ein in China häufiges Muster auf Deutschland: Dort rufen Kriminalfälle, in die Kinder hoher Beamter verwickelt sind, besondere Aufregung hervor. Den Eltern ist es früher oft gelungen, eine Strafverfolgung zu verhindern, weil die Kommunistische Partei in China die Kontrolle über Polizei und Justiz hat.
Viele Internetnutzer springen auf diese Sichtweise an. „In China würde den Verdächtigen nichts passieren, wenn sie mit der Polizeileitung verwandt sind“, schreibt Blogger „Gongzhongrenwu Weiguancha“.
Andere verwenden das Schlagwort „Guan Er Dai“, sinngemäß „die Kinder der Bonzen“, hier etwas überraschend im Zusammenhang mit Deutschland.
Viele, die mit den ursprünglichen Nachrichten vertraut sind, sondern nur nach Art der Stillen Post die Überschriften in den sozialen Netzwerken gesehen haben, zeigen sich erstaunt: Sie hätten nicht erwartet, dass es das Phänomen der „Guan Er Dai“ auch bei der deutschen Polizei gibt.^[74]

In den sozialen Medien wurde die zeitweise unterhaltende These der Ermittler, dass sich das Opfer freiwillig mit den Tätern getroffen habe, nach Angaben der deutschen Presse, scharf kritisiert:

Einige Kommentatoren im Internet unterstellen der deutschen Polizei, mit allen Mitteln eine Aufklärung anzustreben – und dabei eine Teilschuld dem Opfer anzulasten. „Li Yangjie soll tot sein, weil sie freiwillig einen flotten Dreier hatte? Hat die Polizei Wasser im Kopf?“ Die Behörden seien doch überall gleich, schreibt unterdessen Blogger Zutan Yangzi’e.
Ein anderer Internetnutzer drückt sich noch drastischer aus. „Yangjie soll sich freiwillig mit ihrem Mörder getroffen haben. Sind die Juden auch freiwillig ins Konzentrationslager gegangen?“
Unter Hashtags wie #DeutschlandNachrichten auf der [chinesischen] Blog-Plattform Weibo ist der Mord in Dessau inzwischen wieder das dominante Thema. Ein Auslandsstudent vor Ort schreibt unter der Überschrift „Verdammtes Deutschland“: „Ich gehe nach dem Studium schnell wieder hier weg und würde das auch jedem anderen empfehlen.“ Die Version vom freiwilligen Sex sei doch „barer Unsinn“, die Polizei versuche bloß, die Verantwortung von sich zu weisen. Fakt sei doch, das Mädchen sei tot.
Viele andere Deutschlandbeobachter in China haben die Nachrichten aus Sachsen-Anhalt jedoch genauer gelesen. Sie loben mittlerweile den schnellen Fahndungserfolg der deutschen Polizei und hoffen auf eine exakte und umfassende Aufklärung des Falls in den kommenden Tagen.^[74]

Rezeption

2018 wurde auf ZDF doku der Dokumentarfilm Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li gezeigt, der 2019 wiederholt wurde.^[75]^[76] Im April 2019 wurden in der Folge Der Mordfall Yangjie Li der MDR-Fernsehsendung Die Spur der Täter erstmals Ausschnitte aus einem Überwachungsvideo gezeigt.^[77] Diese Sendung wurde im Juni 2019 im rbb fernsehen wiederholt.^[78]

Einige Umstände des Falles wurden im Tatort: Die Kalten und die Toten (14. November 2021) verarbeitet.^[79]

Siehe auch

Der Fall Oury Jalloh, Polizeiskandal in Dessau

Literatur

Annette Ramelsberger: „Die Fragen der Familie Li“. In: Süddeutsche Zeitung, 30. Mai 2017.

Weblinks

Der Mordfall Yangjie Li – ausführliche Dokumentation in der Online-Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung, von Kai Gauselmann, Steffen Brachert, Lisa Garn, Janine Gürtler, Frank Krause
Alles nur Pannen? - Verstrickt: Bei Dessauer Mordprozess bleiben Rollen von Polizei, Justiz und Eltern des Täters im dunkeln (Susan Bonath)
Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li, Dokumentation, zdf.de, 12. Mai 2018
Die Spur der Täter: Der Mordfall Yangjie Li, Dokumentation, mdr.de, 10. April 2019

Einzelnachweise

↑ mz/lga (Akronyme): Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 9. September 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ ^a ^b Sebastian Hesse (ARD-Korrespondent in Shanghai): Nach Gewaltverbrechen: Wie chinesische Medien über den Studentenmord von Dessau berichten. In: MDR.de. MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK (Anstalt des Öffentlichen Rechts), 30. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Mai 2016; abgerufen am 30. Mai 2016.
↑ english.cri.cn: Embassy Confirms Chinese Student’s Death, abgerufen am 30. Mai 2016. (Kommentar: Offline oder hinter Paywall)
↑ Embassy Confirms Chinese Student’s Death. In: english.cri.cn. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2016 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/english.cri.cn (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
↑ Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 30. Mai 2016: „Die staatliche Zeitung „Global Times“ will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.“
↑ Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt auf mdr.de, abgerufen am 12. Dezember 2016.
↑ Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Dezember 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
↑ „Im (sic!) Fokus der Anschuldigungen gerät nun die Polizei selbst.“ – ardmediathek.de: Wird Dessau-Mord zum Justizskandal?, (Memento vom 30. Mai 2016 im Internet Archive) 26. Mai 2016 (Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk), abgerufen am 30. Mai 2016.
↑ ^a ^b mz (Akronym) und Annette Gens (Interviewerin): MORDFALL YANGHIE LI - Mord an Chinesin in Dessau: Jetzt sprechen die Eltern des Tatverdächtigen. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 28. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „[...] sagen Ramona und Jörg S. Beide sind Polizisten in Dessau-Roßlau. [...] Jörg S., Chef des Dessau-Roßlauer Polizeireviers [...] In den vergangenen Tagen gab es Vermutungen, dass die Eltern die Tat zu vertuschen versuchten.“
↑ ^a ^b kis (Akronym): Dessau in Sachsen-Anhalt - Der brutale Sexmord an Yangjie L. In: stern.de (Der Stern). G+J Medien GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 19. November 2021: „Yangjie L. hatte ihre Heimat China verlassen, um in Deutschland zu studieren. An der Hochschule Anhalt in Dessau-Roßlau war die 25-Jährige für Architektur eingeschrieben, studierte das Fach im fünften Semester.“
↑ Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Doch an diesem Abend kehrt die Tochter eines chinesischen Polizeibeamten, die kurz vor ihrem Masterabschluss steht, nicht zurück. Sie wird Opfer eines grausamen Verbrechens.“
↑ baike.com: Li Yangjie (abgerufen am 29. Mai 2016).
↑ baike.com: Li Yangjie. In: baike.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.baike.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
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↑ Lisa Garn: Dessau: Eltern der ermordeten Studentin Yangjie Li kritisieren Staatsanwalt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 29. Mai 2016.
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↑ Ralf Böhme: Mordfall Yangjie Li in Dessau: Familie der ermordeten Studentin lässt weiter fragen. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
↑ mdr.de: Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE. (online [abgerufen am 20. Juni 2017] Falsch angelegter Beleg; Überarbeitung u. Verifizierung nötig).
↑ Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören. URL ungültig Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Juni 2017.online @1online @2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. online Suche in Webarchiven)
↑ ^a ^b ^c ^d mz-web.de: Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25), (Mitteldeutsche Zeitung), abgerufen am 29. Mai 2016.
↑ Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25). In: mz-web.de (Mitteldeutsche Zeitung; Ältere Domain für Portal, nun mz.de). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2016 (Neu angelegter Beleg, weil ursprüngliche Quelle im alten Vorlagen-Format verfasst und keine automatische Umstellung auf Archiv-Version möglich ist. Die urspr. Quelle ist nicht mehr verfügbar.).@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz-web.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
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↑ Lisa Garn: Mordprozess in Dessau: Yangjie Li starb an Herzversagen in Folge stumpfer Gewalt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 15. März 2017, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ Dirk Banse, Uwe Müller: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die WELT). Axel Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (Achtung! Dieser Beleg ist kein hinreichender Beleg für die Aussagen zum 16. Mai 2016. Diese Information stammt nicht von mir und muss noch belegt werden.): „Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.“
↑ ^a ^b ^c Ralf Böhme: Getötete chinesische Studentin: Erstes Ergebnis der DNA-Analyse. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 20. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ Julius Lukas: Mord in Dessau: Ziemlich viel Zufall: Ein Mord in Dessau, und die Polizei gerät in Erklärungsnot – über ihre eigene Rolle. Die Zeit, Nr. 24/2016, 2. Juni 2016.
↑ Pressekonferenz: Das sind die Details zu Festnahmen im Fall Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 24. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ ^a ^b ^c Lisa Garn und Nicolas Ottersbach: Mord in Dessau: Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 26. Mai 2016 (Während die Staatsanwaltschaft „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ hat, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert haben, prüft das Innenministerium, ob die beiden Polizeibeamten aus ihren bisherigen Einsatzbereichen abgezogen werden. Die Mutter, die als Landespolizistin offenbar freiwillig in der Ermittlergruppe „Anhalt“ helfen wollte, und der Stiefvater, der Leiter des Dessauer Polizeireviers ist, sind nach MZ-Informationen aktuell krankgeschrieben.).
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↑ mz-web.de: Verbrechen in Dessau Ermittler gehen von Sexualdelikt mit anschließendem Mord aus, (Mitteldeutsche Zeitung), abgerufen am 29. Mai 2016.
↑ Sexualmord an chinesischer Studentin: Pärchen festgenommen, Süddeutsche Zeitung, 24. Mai 2016.
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↑ Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei. In: Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau. Welt.de (Die WELT), 5. Juni 2016, abgerufen am 14. Januar 2023: „Ein weiteres Detail ist besonders pikant. Kurz vor der Festnahme des Pärchens hat die Polizistin laut eigener Aussage etwas erfahren, was sie eigentlich sofort hätte melden müssen. Die Verlobte ihres Sohnes fabulierte über ein Treffen mit der Chinesin am Abend vor dem Tag der Ermordung. Später erzählten die Tatverdächtigen, man habe zu dritt einvernehmlichen Sex gehabt. Das hört sich an wie eine Schutzbehauptung, zumal Zeugen die Studentin zum fraglichen Zeitpunkt ganz woanders gesehen haben wollen. Der Sohn stand da schon enorm unter Druck. Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.“
↑ Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef, MZ, 1. November 2012.
↑ ^a ^b ^c Heidi Thiemann: Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 1. November 2012, abgerufen am 13. Januar 2023 (Aktuellerer Beleg für den Fall, dass die alte Version von 2012 andere Aussagen gemacht hat).
↑ ^a ^b ^c ^d Keine Hinweise auf Einflussnahme. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) MDR.de, 16. September 2016.
↑ Tote chinesische Studentin Yangjie Li (25) | Mutmaßliches Killer-Pärchen zog kurz vor Festnahme um. In: Bild.de (BILD). Abgerufen am 26. Mai 2016 (Artikel nicht mehr frei einsehbar).
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↑ ^a ^b ^c ^d Matthias Fricke: MORDFALL LI - Chinesische Familie sieht Würde beschmutzt. In: Volksstimme.de (Volksstimme). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 14. Januar 2023.
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↑ Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li, Naumburger Tageblatt, 26. Mai 2016.
↑ Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li. In: Naumburger Tageblatt. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2016.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
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↑ ^a ^b Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin. In: MDR.de (Mitteldeutscher Rundfunk). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. September 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
↑ Mithäftling schlug mehrfach mit einem Vorhängeschloss zu - Killer von Yangjie Li im Knast verprügelt. In: Bild.de. Abgerufen am 19. November 2021 (Nicht überprüft - Nur mit Abo zugänglich).
↑ Benjamin Schulz: Gefängnisalltag in Deutschland: Weggesperrt und vergessen – SPIEGEL ONLINE – Panorama. Abgerufen am 30. Mai 2017 (Beleg nicht auffindbar in Quelle?).
↑ Mordfall Yangjie Li – Erster Prozesstag endet nach knapp einer Stunde. In: Mitteldeutsche Zeitung (online), 25. November 2016.
↑ Annette Ramelsberger: Die Sterbende legte er hinter ein Dixi-Klo. In: Süddeutsche Zeitung (online), 25. September 2016.
↑ Justizpanne im Prozess um ermordete Studentin. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) MDR.de, 30. November 2016.
↑ Obduktion im Mordprozess Yangjie Li: Chinesin wurde vergewaltigt und zu Tode gequält. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
↑ mdr.de: Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE. (online [abgerufen am 20. Juni 2017]). Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE (Memento vom 18. Juni 2017 im Internet Archive)
↑ Mitteldeutsche Zeitung: Mordfall Yangjie Li Urteil: Lebenslang für Sebastian F., 5,5 Jahre Haft für Xenia I., 4. August 2017
↑ dpa: Lebenslange Haft für Mord an chinesischer Studentin, FAZ.net, 4. August 2017
↑ Frank Straube: Urteil im Strafverfahren 2 Ks 111 Js 11214/16, Landgericht Dessau-Roßlau – Pressestelle, 4. August 2017
↑ BGH: Urteil gegen Yangjie Lis Mörder rechtskräftig. In: MDR.de, 3. September 2018.
↑ mdr.de: Fall Yangjie Li: BGH bestätigt Jugendstrafe für Mittäterin | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 17. September 2018]).
↑ [Unbekannter Autor/Redaktion]: Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet beim Joggen – Polizei findet weibliche Leiche. In: R.T.L. News / R.T.L. Online. RTL interactive GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Die Polizei geht aber davon aus. "Aufgrund der Verletzungen ist eine Identifikation nicht möglich", sagte der leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann. Eine Autopsie soll nun die Identität der Leiche klären. "Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre", sagte ihr Professor Rudolf Lückmann von der Hochschule Anhalt in Dessau.“
↑ Dirk Banse (Autor), Uwe Müller (Autor), Lutz Sebastion (Fotograf): Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). SE Springer, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (Siehe Bild und Bildunterschrift für Beleg): „Chinesische Studenten legen Blumen am Fundort ihrer Kommilitonin in Dessau nieder Quelle: Lutz Sebastian“
↑ Fall Yangjie Li Bürger spenden der Familie 4.000 Euro, mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 31. Mai 2016.
↑ mz/lga (Akronyme): Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 9. September 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Bis zum August wurden 27.000 Euro für die Familie von Yangjie Li gespendet.“
↑ Brief der Eltern von Li Yangjie, china-info.com, 6. Juni 2016.
↑ Yangjie Li: Protest vor Gartenlokal der Eltern des 20-jährigen Tatverdächtigen, in mz-web.de (Mitteldeutsche Zeitung) vom 16. Juni 2016, abgerufen am 14. Dezember 2016.
↑ ^a ^b Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ [Unbekannter Autor]: Legal pursuit of truth needed in death of Chinese girl in Germany - Global Times. In: Globaltimes.cn / Xinhua News Agency. Global Times (GT) (Chinesische Firma), 1. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch): „The girl is gone forever. However, the reflection on this issue has not come to an end. German judicial departments and the media from both countries should conduct deeper self-examination on how to better safeguard procedural justice and the legitimate rights and interests of the victim in line with their professional ethical codes respectively.“
↑ Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Die Global Times fordert unterdessen von Deutschland erneut, mehr für die Sicherheit chinesischer Staatsbürger zu tun. Schließlich kämen auch mehr und mehr von ihnen als Investoren ins Land.“
↑ David Bandurski: Power Progeny 官二代. In: chinamediaproject.org. China Media Project, 8. August 2012, abgerufen am 13. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
↑ ^a ^b Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑ Tatort Dessau - Der Fall Yangjie Li, mz-web.de, 25. Januar 2018
↑ Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li, zdf.de, 2017
↑ MDR-Kriposendung zeigt erstmals Videomaterial des Sex-Mords an Joggerin Yangjie Li, tag24.de, 10. April 2019
↑ Die Spur der Täter: Der Mordfall Yangjie Li, rbb-online.de, 29. Juni 2019
↑ Mitteldeutsche Zeitung, Erstaunlich viele Parallelen: Hat die ARD einen „Tatort“ über den Dessauer Mordfall „Yangjie Li“ gedreht? [1], abgerufen am 19. November 2021.

Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

[1] z/lga (Akronyme): Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 9. September 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[:1-2] Sebastian Hesse (ARD-Korrespondent in Shanghai): Nach Gewaltverbrechen: Wie chinesische Medien über den Studentenmord von Dessau berichten. In: MDR.de. MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK (Anstalt des Öffentlichen Rechts), 30. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Mai 2016; abgerufen am 30. Mai 2016.

[3] sh.cri.cn: Embassy Confirms Chinese Student’s Death, abgerufen am 30. Mai 2016. (Kommentar: Offline oder hinter Paywall)

[4] Embassy Confirms Chinese Student’s Death. In: english.cri.cn. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2016 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/english.cri.cn (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[5] Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 30. Mai 2016: „Die staatliche Zeitung „Global Times“ will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.“

[6] Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt auf mdr.de, abgerufen am 12. Dezember 2016.

[7] Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Dezember 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[8] „Im (sic!) Fokus der Anschuldigungen gerät nun die Polizei selbst.“ – ardmediathek.de: Wird Dessau-Mord zum Justizskandal?, (Memento vom 30. Mai 2016 im Internet Archive) 26. Mai 2016 (Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk), abgerufen am 30. Mai 2016.

[:2-9] z (Akronym) und Annette Gens (Interviewerin): MORDFALL YANGHIE LI - Mord an Chinesin in Dessau: Jetzt sprechen die Eltern des Tatverdächtigen. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 28. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „[...] sagen Ramona und Jörg S. Beide sind Polizisten in Dessau-Roßlau. [...] Jörg S., Chef des Dessau-Roßlauer Polizeireviers [...] In den vergangenen Tagen gab es Vermutungen, dass die Eltern die Tat zu vertuschen versuchten.“

[:3-10] s (Akronym): Dessau in Sachsen-Anhalt - Der brutale Sexmord an Yangjie L. In: stern.de (Der Stern). G+J Medien GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 19. November 2021: „Yangjie L. hatte ihre Heimat China verlassen, um in Deutschland zu studieren. An der Hochschule Anhalt in Dessau-Roßlau war die 25-Jährige für Architektur eingeschrieben, studierte das Fach im fünften Semester.“

[11] Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Doch an diesem Abend kehrt die Tochter eines chinesischen Polizeibeamten, die kurz vor ihrem Masterabschluss steht, nicht zurück. Sie wird Opfer eines grausamen Verbrechens.“

[12] .com: Li Yangjie (abgerufen am 29. Mai 2016).

[13] baike.com: Li Yangjie. In: baike.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.baike.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[welt1-14] Dirk Banse, Uwe Müller: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). Axel Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Der Vater hat den erfahrenen Berliner Anwalt Sven Peitzner engagiert. Der sagte dieser Zeitung, sein Mandant werde sich dem zu erwartenden Strafverfahren als Nebenkläger anschließen. „Er ist von Beruf Polizeibeamter und deshalb durchaus sachverständig. [...]“

[15] Lisa Garn: Dessau: Eltern der ermordeten Studentin Yangjie Li kritisieren Staatsanwalt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 29. Mai 2016.

[:0-16] ↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f Annette Ramelsberger: Die Fragen der Familie Li. In: Süddeutsche Zeitung GmbH (Hrsg.): sueddeutsche.de. 29. Mai 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 30. Mai 2017]).

[17] Ralf Böhme: Mordfall Yangjie Li in Dessau: Familie der ermordeten Studentin lässt weiter fragen. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[18] r.de: Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE. (online [abgerufen am 20. Juni 2017] Falsch angelegter Beleg; Überarbeitung u. Verifizierung nötig).

[19] Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören. URL ungültig Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Juni 2017.online @1online @2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. online Suche in Webarchiven)

[mzweb-20] z-web.de: Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25), (Mitteldeutsche Zeitung), abgerufen am 29. Mai 2016.

[21] Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25). In: mz-web.de (Mitteldeutsche Zeitung; Ältere Domain für Portal, nun mz.de). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2016 (Neu angelegter Beleg, weil ursprüngliche Quelle im alten Vorlagen-Format verfasst und keine automatische Umstellung auf Archiv-Version möglich ist. Die urspr. Quelle ist nicht mehr verfügbar.).@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz-web.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[:4-22] ↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f ^g ^h ⁱ Getötete Studentin in Dessau: 50 Tonnen Müll durchsucht: Polizei findet Kleidung und DNA-Spuren. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 19. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[23] Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet-beim joggen: Polizei findet weibliche Leiche, rtlnext.de, 14. Mai 2016.

[24] Lisa Garn: Mordprozess in Dessau: Yangjie Li starb an Herzversagen in Folge stumpfer Gewalt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 15. März 2017, abgerufen am 13. Januar 2023.

[25] Dirk Banse, Uwe Müller: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die WELT). Axel Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (Achtung! Dieser Beleg ist kein hinreichender Beleg für die Aussagen zum 16. Mai 2016. Diese Information stammt nicht von mir und muss noch belegt werden.): „Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.“

[:5-26] Ralf Böhme: Getötete chinesische Studentin: Erstes Ergebnis der DNA-Analyse. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 20. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[27] Julius Lukas: Mord in Dessau: Ziemlich viel Zufall: Ein Mord in Dessau, und die Polizei gerät in Erklärungsnot – über ihre eigene Rolle. Die Zeit, Nr. 24/2016, 2. Juni 2016.

[28] Pressekonferenz: Das sind die Details zu Festnahmen im Fall Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 24. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[mzweb2-29] Lisa Garn und Nicolas Ottersbach: Mord in Dessau: Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 26. Mai 2016 (Während die Staatsanwaltschaft „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ hat, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert haben, prüft das Innenministerium, ob die beiden Polizeibeamten aus ihren bisherigen Einsatzbereichen abgezogen werden. Die Mutter, die als Landespolizistin offenbar freiwillig in der Ermittlergruppe „Anhalt“ helfen wollte, und der Stiefvater, der Leiter des Dessauer Polizeireviers ist, sind nach MZ-Informationen aktuell krankgeschrieben.).

[30] Dessau in Sachsen-Anhalt: Der brutale Sexmord an Yangjie L., stern.de, 25. Mai 2016.

[31] z-web.de: Verbrechen in Dessau Ermittler gehen von Sexualdelikt mit anschließendem Mord aus, (Mitteldeutsche Zeitung), abgerufen am 29. Mai 2016.

[32] Sexualmord an chinesischer Studentin: Pärchen festgenommen, Süddeutsche Zeitung, 24. Mai 2016.

[33] Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei. Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau. In: Welt.de (Die WELT). Axel Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 14. Januar 2023: „Unbestritten ist, dass die Mutter des Verdächtigen zeitweilig in die Ermittlungen gegen ihn eingebunden war und Zeugen befragte.“

[34] Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei. In: Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau. Welt.de (Die WELT), 5. Juni 2016, abgerufen am 14. Januar 2023: „Ein weiteres Detail ist besonders pikant. Kurz vor der Festnahme des Pärchens hat die Polizistin laut eigener Aussage etwas erfahren, was sie eigentlich sofort hätte melden müssen. Die Verlobte ihres Sohnes fabulierte über ein Treffen mit der Chinesin am Abend vor dem Tag der Ermordung. Später erzählten die Tatverdächtigen, man habe zu dritt einvernehmlichen Sex gehabt. Das hört sich an wie eine Schutzbehauptung, zumal Zeugen die Studentin zum fraglichen Zeitpunkt ganz woanders gesehen haben wollen. Der Sohn stand da schon enorm unter Druck. Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.“

[35] Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef, MZ, 1. November 2012.

[:6-36] Heidi Thiemann: Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 1. November 2012, abgerufen am 13. Januar 2023 (Aktuellerer Beleg für den Fall, dass die alte Version von 2012 andere Aussagen gemacht hat).

[:7-37] Keine Hinweise auf Einflussnahme. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) MDR.de, 16. September 2016.

[38] Tote chinesische Studentin Yangjie Li (25) | Mutmaßliches Killer-Pärchen zog kurz vor Festnahme um. In: Bild.de (BILD). Abgerufen am 26. Mai 2016 (Artikel nicht mehr frei einsehbar).

[:8-39] Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei. Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau. In: Welt.de (Die WELT). Axel Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[:9-40] Lisa Garn: Dessau: Eltern der ermordeten Studentin Yangjie Li kritisieren Staatsanwalt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 14. Januar 2023.

[:10-41] Tote Chinesin in Dessau: Verwandt mit dem Tatverdächtigen: Ministerium entzieht Polizei die Ermittlungen. In: Tagesspiegel. 29. Mai 2016, archiviert vom Original am 29. Mai 2016; abgerufen am 23. Dezember 2022.

[:11-42] Matthias Fricke: MORDFALL LI - Chinesische Familie sieht Würde beschmutzt. In: Volksstimme.de (Volksstimme). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 14. Januar 2023.

[mzweb9-43] Mord in Dessau Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht, mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 26. Mai 2016.

[44] Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li, Naumburger Tageblatt, 26. Mai 2016.

[45] Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li. In: Naumburger Tageblatt. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2016.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[:12-46] Steffen Brachert und Alexander Schierholz: Mordfall Yangjie Li: Innenminister Holger Stahlknecht suspendiert Polizeichef. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 6. Juni 2016, abgerufen am 14. Januar 2023.

[:13-47] Fall der getöteten Chinesin: Innenminister entzieht Dessauer Revierleiter die Dienstgeschäfte, (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) mdr.de, 7. Juni 2016.

[:14-48] z/rbö (Akronyme): Yangjie Li in Dessau ermordet: Staatsanwalt prüft Strafvereitelung im Amt. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 8. Juni 2016, abgerufen am 14. Januar 2023.

[:15-49] Früherer Revierleiter muss nicht in Aschersleben arbeiten. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) MDR.de, 9. November 2016.

[:16-50] Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin. MDR.de, 22. September 2016.

[:17-51] Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin. In: MDR.de (Mitteldeutscher Rundfunk). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. September 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[52] Mithäftling schlug mehrfach mit einem Vorhängeschloss zu - Killer von Yangjie Li im Knast verprügelt. In: Bild.de. Abgerufen am 19. November 2021 (Nicht überprüft - Nur mit Abo zugänglich).

[53] Benjamin Schulz: Gefängnisalltag in Deutschland: Weggesperrt und vergessen – SPIEGEL ONLINE – Panorama. Abgerufen am 30. Mai 2017 (Beleg nicht auffindbar in Quelle?).

[54] Mordfall Yangjie Li – Erster Prozesstag endet nach knapp einer Stunde. In: Mitteldeutsche Zeitung (online), 25. November 2016.

[SZ250916-55] Annette Ramelsberger: Die Sterbende legte er hinter ein Dixi-Klo. In: Süddeutsche Zeitung (online), 25. September 2016.

[56] Justizpanne im Prozess um ermordete Studentin. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) MDR.de, 30. November 2016.

[57] Obduktion im Mordprozess Yangjie Li: Chinesin wurde vergewaltigt und zu Tode gequält. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

[58] r.de: Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE. (online [abgerufen am 20. Juni 2017]). Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören | MDR.DE (Memento vom 18. Juni 2017 im Internet Archive)

[59] Mitteldeutsche Zeitung: Mordfall Yangjie Li Urteil: Lebenslang für Sebastian F., 5,5 Jahre Haft für Xenia I., 4. August 2017

[60] : Lebenslange Haft für Mord an chinesischer Studentin, FAZ.net, 4. August 2017

[61] Frank Straube: Urteil im Strafverfahren 2 Ks 111 Js 11214/16, Landgericht Dessau-Roßlau – Pressestelle, 4. August 2017

[62] BGH: Urteil gegen Yangjie Lis Mörder rechtskräftig. In: MDR.de, 3. September 2018.

[63] r.de: Fall Yangjie Li: BGH bestätigt Jugendstrafe für Mittäterin | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 17. September 2018]).

[64] [Unbekannter Autor/Redaktion]: Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet beim Joggen – Polizei findet weibliche Leiche. In: R.T.L. News / R.T.L. Online. RTL interactive GmbH, 25. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Die Polizei geht aber davon aus. "Aufgrund der Verletzungen ist eine Identifikation nicht möglich", sagte der leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann. Eine Autopsie soll nun die Identität der Leiche klären. "Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre", sagte ihr Professor Rudolf Lückmann von der Hochschule Anhalt in Dessau.“

[65] Dirk Banse (Autor), Uwe Müller (Autor), Lutz Sebastion (Fotograf): Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). SE Springer, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (Siehe Bild und Bildunterschrift für Beleg): „Chinesische Studenten legen Blumen am Fundort ihrer Kommilitonin in Dessau nieder Quelle: Lutz Sebastian“

[66] Fall Yangjie Li Bürger spenden der Familie 4.000 Euro, mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 31. Mai 2016.

[67] z/lga (Akronyme): Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 9. September 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Bis zum August wurden 27.000 Euro für die Familie von Yangjie Li gespendet.“

[68] Brief der Eltern von Li Yangjie, china-info.com, 6. Juni 2016.

[69] Yangjie Li: Protest vor Gartenlokal der Eltern des 20-jährigen Tatverdächtigen, in mz-web.de (Mitteldeutsche Zeitung) vom 16. Juni 2016, abgerufen am 14. Dezember 2016.

[:18-70] Dirk Banse, Uwe Müller: Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT. In: Welt.de (Die Welt). Springer SE, 5. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[71] [Unbekannter Autor]: Legal pursuit of truth needed in death of Chinese girl in Germany - Global Times. In: Globaltimes.cn / Xinhua News Agency. Global Times (GT) (Chinesische Firma), 1. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch): „The girl is gone forever. However, the reflection on this issue has not come to an end. German judicial departments and the media from both countries should conduct deeper self-examination on how to better safeguard procedural justice and the legitimate rights and interests of the victim in line with their professional ethical codes respectively.“

[72] Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023: „Die Global Times fordert unterdessen von Deutschland erneut, mehr für die Sicherheit chinesischer Staatsbürger zu tun. Schließlich kämen auch mehr und mehr von ihnen als Investoren ins Land.“

[73] David Bandurski: Power Progeny 官二代. In: chinamediaproject.org. China Media Project, 8. August 2012, abgerufen am 13. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).

[:19-74] Finn Mayer-Kuckuk: Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China. In: MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung). Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH, 26. Mai 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.

[75] Tatort Dessau - Der Fall Yangjie Li, mz-web.de, 25. Januar 2018

[76] Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li, zdf.de, 2017

[77] MDR-Kriposendung zeigt erstmals Videomaterial des Sex-Mords an Joggerin Yangjie Li, tag24.de, 10. April 2019

[78] Die Spur der Täter: Der Mordfall Yangjie Li, rbb-online.de, 29. Juni 2019

[79] Mitteldeutsche Zeitung, Erstaunlich viele Parallelen: Hat die ARD einen „Tatort“ über den Dessauer Mordfall „Yangjie Li“ gedreht? [1], abgerufen am 19. November 2021.

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 [[Datei:Dessau-Roßlau,Johannisstraße,Schwabehaus.jpg|mini|Blick auf den Anfang der Johannisstraße in Dessau-Roßlau (rechts im Bild die Häuser, in denen das Opfer und der Tatverdächtige lebten)]]
-Der '''Mordfall Li Yangjie''' ({{zh|v=李洋洁|t=李洋潔|p=Lǐ Yángjié}}; geboren am [[9. September]] [[1990]] in [[Henan]], [[Volksrepublik China|China]];<ref>''[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/geburtstag-voller-trauer-gedenken-an-yangjie-li-24718794 Geburtstag voller Trauer – Gedenken an Yangjie Li.]'' In: ''Mitteldeutsche Zeitung'' (online), 9. September 2016.</ref> vermisst seit dem [[11. Mai]] [[2016]]; tot aufgefunden am 13. Mai 2016 in [[Dessau-Roßlau]]) war ein Gewaltverbrechen in [[Sachsen-Anhalt]]. Der [[Sexualmord]] erlangte durch Verwandtschaftsverhältnisse des Tatverdächtigen zu zwei Beamten des ermittelnden Polizeiapparats – Mutter und Stiefvater des Beschuldigten arbeiteten beide bei der ermittelnden Polizei in Dessau – Aufmerksamkeit und war auch in China Gegenstand von Medienmitteilungen.<ref>[https://web.archive.org/web/20160530141854/http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/getoetete-studentin-dessau-reaktionen-china-100.html mdr.de: ''Wie chinesische Medien über den Studentenmord von Dessau berichten,''] online-Archiv vom 30. Mai 2016.</ref><ref>[http://english.cri.cn/12394/2016/05/15/3441s927645.htm english.cri.cn: ''Embassy Confirms Chinese Student’s Death,''] abgerufen am 30. Mai 2016.</ref><ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mord-an-yangjie-li-zorn-und-entruestung-in-china-24124248 mz-web.de: ''Mord an Yangjie Li Zorn und Entrüstung in China:''] „Die staatliche Zeitung ''Global Times'' will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.“ Abgerufen am 30. Mai 2016.</ref><ref>[http://www.mdr.de/exakt/dessau-mord-100.html ''Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt''] auf ''mdr.de,'' abgerufen am 12. Dezember 2016.</ref> Er führte zu Anschuldigungen gegen Polizeiangehörige.<ref>„Im ([[sic!]]) Fokus der Anschuldigungen gerät nun die Polizei selbst.“ – {{Webarchiv|url=http://www.ardmediathek.de/tv/MDR-SACHSEN-ANHALT-HEUTE/Wird-Dessau-Mord-zum-Justizskandal/MDR-SACHSEN-ANHALT/Video?bcastId=7545148&documentId=35581702 |wayback=20160530141900 |text=ardmediathek.de: ''Wird Dessau-Mord zum Justizskandal?,''   }} 26. Mai 2016 (Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk), abgerufen am 30. Mai 2016.</ref><ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordfall-yangjie-li-jetzt-sprechen-die-eltern-des-tatverdaechtigen-24130304 mz-web.de: Interview mit Jörg S.,] dem Chef des Dessau-Roßlauer Polizeireviers und Stiefvaters des Tatverdächtigen, und Ramona S., der Mutter des Tatverdächtigen</ref>
+Der '''Mordfall Li Yangjie''' ({{zh|v=李洋洁|t=李洋潔|p=Lǐ Yángjié}}; geboren am [[9. September]] [[1990]] in [[Henan]], [[Volksrepublik China|China]];<ref>{{Internetquelle |autor=mz/lga (Akronyme) |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/trauer-in-dessau-gedenken-an-yangjie-li-1219362 |titel=Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-09-09 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref> vermisst seit dem [[11. Mai]] [[2016]]; tot aufgefunden am 13. Mai 2016 in [[Dessau-Roßlau]]) war ein Gewaltverbrechen in [[Sachsen-Anhalt]]. Der [[Sexualmord]] erlangte durch Verwandtschaftsverhältnisse des Tatverdächtigen zu zwei Beamten des ermittelnden Polizeiapparats – Mutter und Stiefvater des Beschuldigten arbeiteten beide bei der ermittelnden Polizei in Dessau – Aufmerksamkeit und war auch in China Gegenstand von Medienmitteilungen.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Sebastian Hesse (ARD-Korrespondent in Shanghai) |url=http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/getoetete-studentin-dessau-reaktionen-china-100.html |titel=Nach Gewaltverbrechen: Wie chinesische Medien über den Studentenmord von Dessau berichten |werk=MDR.de |hrsg=MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK (Anstalt des Öffentlichen Rechts) |datum=2016-05-30 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160530141854/http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/getoetete-studentin-dessau-reaktionen-china-100.html |archiv-datum=2016-05-30 |abruf=2016-05-30}}</ref><ref>[http://english.cri.cn/12394/2016/05/15/3441s927645.htm english.cri.cn: ''Embassy Confirms Chinese Student’s Death,''] abgerufen am 30. Mai 2016. (Kommentar: Offline oder hinter Paywall)</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://english.cri.cn/12394/2016/05/15/3441s927645.htm |titel=Embassy Confirms Chinese Student’s Death |werk=english.cri.cn |sprache=en |offline=1 |abruf=2016-05-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Finn Mayer-Kuckuk |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mord-an-studentin-in-dessau-zorn-und-entrustung-in-china-1167298 |titel=Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-26 |sprache=de |abruf=2016-05-30 |zitat=Die staatliche Zeitung „Global Times“ will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.}}</ref><ref>[http://www.mdr.de/exakt/dessau-mord-100.html ''Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt''] auf ''mdr.de,'' abgerufen am 12. Dezember 2016.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/exakt/dessau-mord-100.html |titel=Der Fall Yangjie Li – Politikum in Sachsen-Anhalt |sprache=de |offline=1 |abruf=2016-12-12}}</ref> Er führte zu Anschuldigungen gegen Polizeiangehörige.<ref>„Im ([[sic!]]) Fokus der Anschuldigungen gerät nun die Polizei selbst.“ – {{Webarchiv|url=http://www.ardmediathek.de/tv/MDR-SACHSEN-ANHALT-HEUTE/Wird-Dessau-Mord-zum-Justizskandal/MDR-SACHSEN-ANHALT/Video?bcastId=7545148&documentId=35581702 |wayback=20160530141900 |text=ardmediathek.de: ''Wird Dessau-Mord zum Justizskandal?,''   }} 26. Mai 2016 (Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk), abgerufen am 30. Mai 2016.</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor=mz (Akronym) und Annette Gens (Interviewerin) |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mord-an-chinesin-in-dessau-jetzt-sprechen-die-eltern-des-tatverdachtigen-1167386 |titel=MORDFALL YANGHIE LI - Mord an Chinesin in Dessau: Jetzt sprechen die Eltern des Tatverdächtigen |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-28 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=[...] sagen Ramona und Jörg S. Beide sind Polizisten in Dessau-Roßlau. [...]
+Jörg S., Chef des Dessau-Roßlauer Polizeireviers [...] In den vergangenen Tagen gab es Vermutungen, dass die Eltern die Tat zu vertuschen versuchten.}}</ref>
 == Hintergrund ==
-Die zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 25-jährige Chinesin Li Yangjie studierte im fünften Semester [[Architektur]] an der [[Hochschule Anhalt]] in [[Dessau]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/panorama/stern-crime/dessau-rosslau-studentin-yangjie-li-mord--6866836.html |titel=Der brutale Sexmord an Yangjie L. |sprache=de |abruf=2021-11-19}}</ref> Sie hatte zuvor an der ''School of Civil Engineering'' der [[Henan University of Science and Technology]] in ihrer Heimat in der chinesischen Provinz [[Henan]] studiert.<ref>[http://www.baike.com/wiki/李洋洁&prd=so_1_doc baike.com: Li Yangjie] (abgerufen am 29. Mai 2016).</ref> Sie war die Tochter eines Polizisten.<ref name="welt1" /><ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/brief-der-familie-von-yangjie-li-staatsanwaltschaft-loest-trauer-und-wut-aus-24119458 ''Brief der Familie von Yangjie Li Staatsanwaltschaft löst Trauer und Wut aus,''] mz-web.de, ''Mitteldeutsche Zeitung'' (abgerufen am 29. Mai 2016).</ref>
+Die zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 25-jährige Chinesin Li Yangjie studierte im fünften Semester [[Architektur]] an der [[Hochschule Anhalt]] in [[Dessau]] und stand laut Berichten der Presse kurz vor ihrem [[Masterabschluss]].<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=kis (Akronym) |url=https://www.stern.de/panorama/stern-crime/dessau-rosslau-studentin-yangjie-li-mord--6866836.html |titel=Dessau in Sachsen-Anhalt - Der brutale Sexmord an Yangjie L. |werk=stern.de (Der Stern) |hrsg=G+J Medien GmbH |datum=2016-05-25 |sprache=de |abruf=2021-11-19 |zitat=Yangjie L. hatte ihre Heimat China verlassen, um in Deutschland zu studieren. An der Hochschule Anhalt in Dessau-Roßlau war die 25-Jährige für Architektur eingeschrieben, studierte das Fach im fünften Semester.}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT |werk=Welt.de (Die Welt) |hrsg=Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Doch an diesem Abend kehrt die Tochter eines chinesischen Polizeibeamten, die kurz vor ihrem Masterabschluss steht, nicht zurück. Sie wird Opfer eines grausamen Verbrechens.}}</ref> Sie hatte zuvor an der ''School of Civil Engineering'' der [[Henan University of Science and Technology]] in ihrer Heimat in der chinesischen Provinz [[Henan]] studiert.<ref>[http://www.baike.com/wiki/李洋洁&prd=so_1_doc baike.com: Li Yangjie] (abgerufen am 29. Mai 2016).</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.baike.com/wiki/%E6%9D%8E%E6%B4%8B%E6%B4%81&prd=so_1_doc |titel=baike.com: Li Yangjie |werk=baike.com |offline=1 |abruf=2016-05-29}}</ref> Sie war die Tochter eines chinesischen Polizisten.<ref name="welt1" /><ref>{{Internetquelle |autor=Lisa Garn |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/dessau-eltern-der-ermordeten-studentin-yangjie-li-kritisieren-staatsanwalt-1166244 |titel=Dessau: Eltern der ermordeten Studentin Yangjie Li kritisieren Staatsanwalt |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-25 |sprache=de |abruf=2016-05-29}}</ref>
-Der inzwischen verurteilte Täter ist der Dessauer Sebastian F. (Jahrgang 1996), der einzige Sohn der Dessauer Polizistin Ramona S. Er wurde als Jugendlicher in der Kinderpsychiatrie Merseburg behandelt. Ausbildungen brach er ab; er bezog zum Tatzeitpunkt [[Arbeitslosengeld II|ALG II]]. Mit Xenia I. (Jahrgang 1997) hat er zwei Kinder, Xenia I. hat ein weiteres von einem anderen Mann. Xenia I. berichtete davon, dass Sebastian F. Lust empfinde, wenn er seinen Sexualpartnerinnen Schmerzen zufüge.<ref name=":0">{{Literatur|Autor=Annette Ramelsberger|Titel=Die Fragen der Familie Li|Sammelwerk=sueddeutsche.de|Datum=2017-05-29|ISSN=0174-4917|Online=http://www.sueddeutsche.de/politik/mord-in-dessau-die-fragen-der-familie-li-1.3526016?reduced=true|Abruf=2017-05-30}}</ref>
+Der inzwischen verurteilte Täter ist der Dessauer Sebastian F. (Jahrgang 1996), der einzige Sohn der Dessauer Polizistin Ramona S. Er wurde als Jugendlicher in der Kinderpsychiatrie Merseburg behandelt. Ausbildungen brach er ab; er bezog zum Tatzeitpunkt [[Arbeitslosengeld II|ALG II]]. Mit Xenia I. (Jahrgang 1997) hat er zwei Kinder, Xenia I. hat ein weiteres von einem anderen Mann. Xenia I. berichtete davon, dass Sebastian F. Lust empfinde, wenn er seinen Sexualpartnerinnen Schmerzen zufüge.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Annette Ramelsberger |Titel=Die Fragen der Familie Li |Hrsg=Süddeutsche Zeitung GmbH |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2017-05-29 |ISSN=0174-4917 |Online=http://www.sueddeutsche.de/politik/mord-in-dessau-die-fragen-der-familie-li-1.3526016?reduced=true |Abruf=2017-05-30}}</ref>
 == Tathergang ==
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 Am Mittwoch, dem 11. Mai 2016, war Li zunächst einkaufen, ging anschließend nach Hause und verließ gegen 20:30 Uhr ihr [[Wohngemeinschaft|WG]]-Haus in der [[Johannisstraße (Dessau)|Johannisstraße]] in der Innenstadt von [[Dessau-Roßlau]], um joggen zu gehen.
-In der Johannisstraße befand sich ein Antiquitätengeschäft, das videoüberwacht war. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Xenia I. die Studentin zu sich herwinkt, auf eine Wohnung im zweiten Stock deutet und sie bittet, ihr zu helfen. Zu sehen ist, wie sich Li Yangjie zweifelnd umblickt, dann jedoch mitgeht. Nach Erkenntnissen der Ermittler wartete hinter der Eingangstüre Sebastian F. und überwältigte sie. Er schleppte Li Yangjie demnach in den ersten Stock und vergewaltigte die junge Frau „auf jede erdenkliche Art“ (Süddeutsche Zeitung).<ref name=":0" /> Xenia I. befragte Li Yangjie mithilfe des Google-Übersetzers unter anderem danach, ob sie Geschlechtskrankheiten habe, ob sie alleine oder in einer Wohngemeinschaft wohne und ob Freunde die Polizei rufen würden.<ref>{{Internetquelle |autor=Ralf Böhme |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/www.mz.de/article/mordfall-yangjie-li-in-dessau--1392870 |titel=Mordfall Yangjie Li in Dessau: Familie der ermordeten Studentin lässt weiter fragen |sprache=de |abruf=2021-11-19}}</ref>
+In der Johannisstraße befand sich ein Antiquitätengeschäft, das videoüberwacht war. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Xenia I. die Studentin zu sich herwinkt, auf eine Wohnung im zweiten Stock deutet und sie bittet, ihr zu helfen. Zu sehen ist, wie sich Li Yangjie zweifelnd umblickt, dann jedoch mitgeht. Nach Erkenntnissen der Ermittler wartete hinter der Eingangstüre Sebastian F. und überwältigte sie. Er schleppte Li Yangjie demnach in den ersten Stock und vergewaltigte die junge Frau „auf jede erdenkliche Art“ (Süddeutsche Zeitung).<ref name=":0" /> Xenia I. befragte Li Yangjie mithilfe des Google-Übersetzers unter anderem danach, ob sie Geschlechtskrankheiten habe, ob sie alleine oder in einer Wohngemeinschaft wohne und ob Freunde die Polizei rufen würden.<ref>{{Internetquelle |autor=Ralf Böhme |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/www.mz.de/article/mordfall-yangjie-li-in-dessau--1392870 |titel=Mordfall Yangjie Li in Dessau: Familie der ermordeten Studentin lässt weiter fragen |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |sprache=de |offline=1 |abruf=2021-11-19}}</ref>
 Blutspritzer des Opfers wurden an den Wänden der leerstehenden Wohnung in 3 Meter Höhe gefunden. Der Gerichtsmediziner sprach von einem „mehrstündigen, schmerzhaften Todeskampf“ des Opfers.
-Xenia I. ging während der Tat in ihre darüberliegende Wohnung und brachte die Kinder ins Bett. Sebastian F. warf das schwer entstellte Opfer aus einem Fenster der Wohnung in eine Mülltonne hinter dem Haus.<ref name=":0" /> Nach der Tat telefonierte der Angeklagte bis zu seiner Festnahme 40 Mal mit seiner Mutter, der Polizeibeamtin Ramona S., und berichtete ihr von der Tat.<ref name=":0" /><ref>{{Literatur|Autor=mdr.de|Titel=Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören {{!}} MDR.DE|Online=[http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-chinesische-studentin-kurzer-verhandlungstag100.html online]|Abruf=2017-06-20}}</ref>
+Xenia I. ging während der Tat in ihre darüberliegende Wohnung und brachte die Kinder ins Bett. Sebastian F. warf das schwer entstellte Opfer aus einem Fenster der Wohnung in eine Mülltonne hinter dem Haus.<ref name=":0" /> Nach der Tat telefonierte der Angeklagte bis zu seiner Festnahme 40 Mal mit seiner Mutter, der Polizeibeamtin Ramona S., und berichtete ihr von der Tat.<ref name=":0" /><ref>{{Literatur |Autor=mdr.de |Titel=Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören {{!}} MDR.DE |Kommentar=Falsch angelegter Beleg; Überarbeitung u. Verifizierung nötig |Online=[http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-chinesische-studentin-kurzer-verhandlungstag100.html online] |Abruf=2017-06-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-chinesische-studentin-kurzer-verhandlungstag100.html online |titel=Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören |sprache=de |offline=1 |abruf=2017-06-20}}</ref>
 == Vermisstenmeldung ==
 [[Datei:Dessau-Roßlau, Hausmannstraße Ecke Johannisstraße.jpg|mini|Ein Strauch weißer Rosen erinnert an Li Yangjie in der Hausmannstraße.]]
-Tags darauf erhielt die Polizei nach Li Yangjies Verschwinden eine [[Vermisste Person|Vermisstenmeldung]]. Hunderte von Polizisten in der Stadt suchten nach der Studentin. Mittlerweile hatten viele Chinesen online in [[Social Media]] Nachrichten über die vermisste Studentin gepostet. Chinesen aus dem Ort wandten sich auch an die [[Chinesische Botschaft in Berlin]], um für die vermisste Studentin Hilfe zu erbitten.<ref name="mzweb">[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/chronologie-so-entwickelte-sich-der-mordfall-yangjie-li---25--24110280 mz-web.de: ''Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25),''] ''(Mitteldeutsche Zeitung),'' abgerufen am 29. Mai 2016.</ref>
+Tags darauf erhielt die Polizei nach Li Yangjies Verschwinden eine [[Vermisste Person|Vermisstenmeldung]]. Hunderte von Polizisten in der Stadt suchten nach der Studentin. Mittlerweile hatten viele Chinesen online in [[Social Media]] Nachrichten über die vermisste Studentin gepostet. Chinesen aus dem Ort wandten sich auch an die [[Chinesische Botschaft in Berlin]], um für die vermisste Studentin Hilfe zu erbitten.<ref name="mzweb">[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/chronologie-so-entwickelte-sich-der-mordfall-yangjie-li---25--24110280 mz-web.de: ''Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25),''] ''(Mitteldeutsche Zeitung),'' abgerufen am 29. Mai 2016.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/chronologie-so-entwickelte-sich-der-mordfall-yangjie-li---25--24110280 |titel=Chronologie So entwickelte sich der Mordfall Yangjie Li († 25) |werk=mz-web.de (Mitteldeutsche Zeitung; Ältere Domain für Portal, nun mz.de) |sprache=de |offline=1 |abruf=2016-05-29 |kommentar=Neu angelegter Beleg, weil ursprüngliche Quelle im alten Vorlagen-Format verfasst und keine automatische Umstellung auf Archiv-Version möglich ist. Die urspr. Quelle ist nicht mehr verfügbar.}}</ref>
-Am Freitag, dem 13. Mai 2016, konzentrierte sich die Polizei auf die Suche am [[Anhaltisches Theater|Anhaltischen Theater]] und im Bereich [[Friedensplatz (Dessau)|Friedensplatz]]. Schließlich wurde eine nackte weibliche Leiche in einem Busch im Bereich Hausmannstraße/Johannisstraße gefunden.<ref name="mzweb" /> Der Leichnam hatte schwere Wunden am Kopf und im Gesicht, die eine sofortige Identifizierung unmöglich machten.<ref>[http://rtlnext.rtl.de/cms/dessau-chinesische-austauschstudentin-verschwindet-beim-joggen-polizei-findet-weibliche-leiche-2891291.html ''Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet-beim joggen: Polizei findet weibliche Leiche,''] rtlnext.de, 14. Mai 2016.</ref> Es fanden sich Spuren für ein Sexualdelikt; die Frau starb an heftigen Schlägen und Tritten. Am Tatort wurden großflächig Blutspuren festgestellt.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/heftige-schlaege-und-tritte-yangjie-li-starb-an-herzversagen-in-folge-stumpfer-gewalt-26197716 mz-web.de „Heftige Schläge und Tritte Yangjie Li starb an Herzversagen in Folge stumpfer Gewalt“], 15. März 2017</ref>
+Am Freitag, dem 13. Mai 2016, konzentrierte sich die Polizei auf die Suche am [[Anhaltisches Theater|Anhaltischen Theater]] und im Bereich [[Friedensplatz (Dessau)|Friedensplatz]]. Schließlich wurde eine nackte bzw. „spärlich bekleidet[e]“ weibliche Leiche in einem Busch im Bereich Hausmannstraße/Johannisstraße gefunden.<ref name="mzweb" /><ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.mz.de/lokal/halle-saale/getotete-studentin-in-dessau-50-tonnen-mull-durchsucht-polizei-findet-kleidung-und-dna-spuren-1163218 |titel=Getötete Studentin in Dessau: 50 Tonnen Müll durchsucht: Polizei findet Kleidung und DNA-Spuren |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-19 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref> Der Leichnam hatte schwere Wunden am Kopf und im Gesicht, die eine sofortige Identifizierung unmöglich machten.<ref>[http://rtlnext.rtl.de/cms/dessau-chinesische-austauschstudentin-verschwindet-beim-joggen-polizei-findet-weibliche-leiche-2891291.html ''Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet-beim joggen: Polizei findet weibliche Leiche,''] rtlnext.de, 14. Mai 2016.</ref> Es fanden sich Spuren für ein Sexualdelikt; die Frau starb an heftigen Schlägen und Tritten. Am Tatort wurden großflächig Blutspuren festgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Lisa Garn |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mordprozess-in-dessau-yangjie-li-starb-an-herzversagen-in-folge-stumpfer-gewalt-3108317 |titel=Mordprozess in Dessau: Yangjie Li starb an Herzversagen in Folge stumpfer Gewalt |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2017-03-15 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref>
+Ein Aufruf der Polizei am 14. Mai zur Suche nach Augenzeugen führte tags darauf zu einem ersten Hinweis.
-Ein Aufruf der Polizei am 14. Mai zur Suche nach Augenzeugen führte tags darauf zu einem ersten Hinweis. Am 16. Mai bestätigte die [[gerichtsmedizin]]ische Untersuchung, dass der Leichnam definitiv der der vermissten Studentin Li sei und dass sich zumindest eine Spur von Fremd-[[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] auf der Leiche befinden solle. Am 19. Mai 2016 wurde die Existenz von fremden DNA-Spuren bestätigt. Die Proben wurden zum Vergleich an das [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]] weitergegeben; dabei wurden keine Übereinstimmungen mit dort gespeicherten DNA-Daten gefunden.<ref name="mzweb" />
+Nach dem Bekanntwerden des Mordes durchsuchten „Dutzende Bereitschaftspolizisten“ den sogenannten „Scherbelberg“, eine in einer großen Halle der Abfallentsorgunganlage „Kochstedter Kreisstraße“ untergebrachte Mülldeponie, die für das Zwischenlagern von Hausmüll vor der Verbrennung genutzt wird.<ref name=":4" /> Gesucht wurden dabei vor allem das Handy, die Schlüssel und die Bekleidung von Li.<ref name=":4" /> Das Ergebnis der Suche wurde nicht öffentlich bekannt gemacht, aber einzelne Presseberichte weisen auf einen möglichen Kleidungsfund hin.<ref name=":4" />
+Am 16. Mai bestätigte die [[gerichtsmedizin]]ische Untersuchung, dass der Leichnam definitiv der der vermissten Studentin Li sei und dass sich zumindest eine Spur von Fremd-[[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] auf der Leiche befinden solle.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT |werk=Welt.de (Die WELT) |hrsg=Axel Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |kommentar=Achtung! Dieser Beleg ist kein hinreichender Beleg für die Aussagen zum 16. Mai 2016. Diese Information stammt nicht von mir und muss noch belegt werden. |zitat=Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.}}</ref> Laut Presseberichten lagen am Donnerstag, den 19. Mai 2016 die ersten Ergebnisse der Untersuchung der Fremd-DNA vor, was am Freitag, dem 20. Mai 2016 von der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde.<ref name=":4" /><ref name=":5">{{Internetquelle |autor=Ralf Böhme |url=https://www.mz.de/lokal/halle-saale/getotete-chinesische-studentin-erstes-ergebnis-der-dna-analyse-1164264 |titel=Getötete chinesische Studentin: Erstes Ergebnis der DNA-Analyse |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-20 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref> Die Proben wurden zum Vergleich an das [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]] weitergegeben; dabei wurden keine Übereinstimmungen mit dort gespeicherten DNA-Daten gefunden.<ref name="mzweb" /> Aufgrund der DNA-Untersuchung konnten Verbindungen zu einer 2014 in Halle ermordeten Studentin ausgeschlossen werden, weil keine Übereinstimmungen festgestellt werden konnten.<ref name=":5" /> Auch zu einem Mordfall, bei dem in Leipzig eine zerstückelte Frauenleiche aufgefunden wurde, konnte so eine Verbindung verneint werden.<ref name=":5" />
 Da zunächst nicht klar war, dass die Leiche aus dem Fenster eines leerstehenden Hinterhauses geworfen worden war, wurde von der Polizei auf eine Durchsuchung der umliegenden Häuser und Wohnungen verzichtet.<ref>Julius Lukas: [http://www.zeit.de/2016/24/mord-yangjie-li-dessau-polizei ''Mord in Dessau: Ziemlich viel Zufall: Ein Mord in Dessau, und die Polizei gerät in Erklärungsnot – über ihre eigene Rolle.''] ''[[Die Zeit]],'' Nr. 24/2016, 2. Juni 2016.</ref>
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 == Ermittlungsverfahren, Vertuschungsverdacht gegen Polizisten ==
-Am Montag, dem 23. Mai 2016, stellte sich ein junges Paar, Sebastian F. (20 Jahre), der Sohn einer Beamtin der [[Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost]] und Stiefsohn des Leiters des [[Polizeirevier Dessau-Roßlau|Polizeireviers Dessau-Roßlau]], und seine Verlobte, Xenia I. (20 Jahre), der Polizei. Die beiden gaben an, dass die DNA, die an Li Yangjies totem Körper gefunden wurde, von ihnen komme und dass sie sich mit Li in der Nacht vor ihrem Verschwinden zum einvernehmlichen Sex in der Wohnung des Paares, die nur wenige Meter entfernt von dem Ort liegt, wo Li Yangjie gefunden wurde, getroffen hätten.<ref>[http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/dessau-rosslau-studentin-yangjie-li-mord--6866836.html ''Dessau in Sachsen-Anhalt: Der brutale Sexmord an Yangjie L.,''] stern.de, 25. Mai 2016.</ref> Sie behaupteten auch, die Wohnung nach dem Treffen mit Li nicht verlassen zu haben. Allerdings widersprechen diese Aussagen den Aussagen von Zeugen, wonach Li zum Zeitpunkt des angeblichen Treffens mit dem Paar an anderer Stelle gesehen worden sei.
+Am Montag, dem 23. Mai 2016 begaben sich der 20-jährige Sebastian F. und seine Verlobte, die ebenfalls 20-jährige Xenia I., zur Polizei um dort Aussagen zum Fall zu machen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/pressekonferenz-das-sind-die-details-zu-festnahmen-im-fall-yangjie-li-1166090 |titel=Pressekonferenz: Das sind die Details zu Festnahmen im Fall Yangjie Li |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-24 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref> Sebastian F. ist der Sohn von Ramona S., einer Beamtin im Dienst der [[Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost]], und Stiefsohn von Jörg S. dem Leiters des [[Polizeirevier Dessau-Roßlau|Polizeireviers Dessau-Roßlau]].<ref name=":2" /><ref name="mzweb2" />
+Die beiden gaben an, dass die DNA, die an Li Yangjies totem Körper gefunden wurde, von ihnen komme und dass sie sich mit Li in der Nacht vor ihrem Verschwinden zum einvernehmlichen Sex in der Wohnung des Paares, die nur wenige Meter entfernt von dem Ort liegt, wo Li Yangjie gefunden wurde, getroffen hätten.<ref>[http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/dessau-rosslau-studentin-yangjie-li-mord--6866836.html ''Dessau in Sachsen-Anhalt: Der brutale Sexmord an Yangjie L.,''] stern.de, 25. Mai 2016.</ref> Sie behaupteten auch, die Wohnung nach dem Treffen mit Li nicht verlassen zu haben. Allerdings widersprechen diese Aussagen den Aussagen von Zeugen, wonach Li zum Zeitpunkt des angeblichen Treffens mit dem Paar an anderer Stelle gesehen worden sei.
 Während die beiden jegliche Verwicklung in die Tat bestritten, wurden sie aufgrund der Ergebnisse einer [[DNA-Analyse]] wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes in [[Untersuchungshaft (Deutschland)|Untersuchungshaft]] genommen.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/verbrechen-in-dessau-ermittler-gehen-von-sexualdelikt-mit-anschliessendem-mord-aus-24111700 mz-web.de: ''Verbrechen in Dessau Ermittler gehen von Sexualdelikt mit anschließendem Mord aus,''] ''(Mitteldeutsche Zeitung),'' abgerufen am 29. Mai 2016.</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/panorama/dessau-sexualmord-an-chinesischer-studentin-paerchen-festgenommen-1.3006270 ''Sexualmord an chinesischer Studentin: Pärchen festgenommen,''] ''[[Süddeutsche Zeitung]],'' 24. Mai 2016.</ref>
+Die Mutter des Beschuldigten, Ramona S., und ihr Ehemann Jörg S. gerieten in Verdacht, Beweismittel vernichtet zu haben.
-Die Mutter des Beschuldigten, Ramona S., und ihr Ehemann Jörg S. gerieten in Verdacht, Beweismittel vernichtet zu haben. Die Mutter, tätig bei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, arbeitete offenbar freiwillig in der für den Fall gebildeten Ermittlergruppe „Anhalt“ mit.<ref name="mzweb2" /> Der Stiefvater Jörg S. ist seit November 2012 Leiter des [[Polizeirevier Dessau-Roßlau|Dessauer Polizeireviers]].<ref name="mzweb2">[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mord-in-dessau-polizisten-nach-tod-von-yangjie-li-im-zwielicht-24124730 ''Mord in Dessau Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht,''] mz-web.de, ''Mitteldeutsche Zeitung,'' 26. Mai 2016.</ref><ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/dessau-rosslau-polizeirevier-bekommt-neuen-chef-6680072 ''Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef,''] ''MZ,'' 1. November 2012.</ref> Zugleich halfen sie insbesondere beim Räumen der Wohnung des Paares am Samstag, dem 21. Mai 2016.<ref>[http://www.bild.de/regional/leipzig/mord/mutmassliches-killer-paar-floh-aus-mordwohnung-45971068.bild.html ''Tote chinesische Studentin Yangjie Li (25):Mutmaßliches Killer-Pärchen zog kurz vor Festnahme um,''] bild.de, 26. Mai 2016.</ref> Sie bestritten, die Wohnung selbst betreten zu haben. Eine Zeugin, selbst Polizistin, sagte hingegen aus, gesehen zu haben, wie „Mutter und Stiefvater einen Tag nach der Entdeckung der Leiche der Studentin mehrere Tüten aus der Wohnung ihres Sohnes und seiner Verlobten“ getragen hätten.<ref name="welt1" />
+Die Mutter, tätig bei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, versuchte offenbar durch freiwillige Meldung in der für den Fall gebildeten Ermittlergruppe „Anhalt“ mitzuarbeiten.<ref name="mzweb2" /> Diese Bestrebungen waren erfolgreich, da es ihr gelang, in die Ermittlungen eingebunden zu werden und Zeugen zu befragen.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei |titelerg=Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau |werk=Welt.de (Die WELT) |hrsg=Axel Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-14 |zitat=Unbestritten ist, dass die Mutter des Verdächtigen zeitweilig in die Ermittlungen gegen ihn eingebunden war und Zeugen befragte.}}</ref> Auch prahlte Xenia I. gegenüber der Mutter angeblich von dem Dreier-Sex-Treffen mit Li Yangji, was diese aber wohl pflichtwidrig nicht bei der Ermittlungsgruppe meldete.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei |werk=Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau |hrsg=Welt.de (Die WELT) |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-14 |zitat=Ein weiteres Detail ist besonders pikant. Kurz vor der Festnahme des Pärchens hat die Polizistin laut eigener Aussage etwas erfahren, was sie eigentlich sofort hätte melden müssen. Die Verlobte ihres Sohnes fabulierte über ein Treffen mit der Chinesin am Abend vor dem Tag der Ermordung. Später erzählten die Tatverdächtigen, man habe zu dritt einvernehmlichen Sex gehabt. Das hört sich an wie eine Schutzbehauptung, zumal Zeugen die Studentin zum fraglichen Zeitpunkt ganz woanders gesehen haben wollen. Der Sohn stand da schon enorm unter Druck. Er muss zu diesem Zeitpunkt gewusst haben, dass an der Toten fremde DNA-Spuren gefunden worden waren.}}</ref> Der Stiefvater Jörg S. ist Leiter des [[Polizeirevier Dessau-Roßlau|Polizeireviers (PRev) Dessau-Roßlau]] in der [[Wolfgangstraße (Dessau)|Wolfgangstraße]] 25 in Dessau-Roßlau.<ref name="mzweb2">{{Internetquelle |autor=Lisa Garn und Nicolas Ottersbach |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mord-in-dessau-polizisten-nach-tod-von-yangjie-li-im-zwielicht-1167328 |titel=Mord in Dessau: Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-26 |sprache=de |abruf=2016-05-26 |kommentar=Während die Staatsanwaltschaft „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ hat, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert haben, prüft das Innenministerium, ob die beiden Polizeibeamten aus ihren bisherigen Einsatzbereichen abgezogen werden. Die Mutter, die als Landespolizistin offenbar freiwillig in der Ermittlergruppe „Anhalt“ helfen wollte, und der Stiefvater, der Leiter des Dessauer Polizeireviers ist, sind nach MZ-Informationen aktuell krankgeschrieben.}}</ref><ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/dessau-rosslau-polizeirevier-bekommt-neuen-chef-6680072 ''Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef,''] ''MZ,'' 1. November 2012.</ref><ref name=":6">{{Internetquelle |autor=Heidi Thiemann |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/dessau-rosslau-polizeirevier-bekommt-neuen-chef-2163290 |titel=Dessau-Roßlau: Polizeirevier bekommt neuen Chef |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2012-11-01 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |kommentar=Aktuellerer Beleg für den Fall, dass die alte Version von 2012 andere Aussagen gemacht hat}}</ref> Jörg S. hatte ca. vier Jahre zuvor am Donnerstag, den 27. Oktober 2012 die Leitung des Polizeidezernats mit sinnbildlicher Übergabe eines Staffelstabes von seinem Vorgänger übernommen.<ref name=":6" /> Er begann 1984 im Volkspolizeikreisamt Naumburg seine Tätigkeit bei der Polizei, leitete später Polizeireviere in Halle-Silberhöhe und Silberfels, wurde im Stab der Polizeidirektion Halle eingesetzt und war vor seinem Einsatz im PRev Dessau-Roßlau „[[Dezernatsleiter]] Einsatz“ in der Polizeidirektion Ost in der Kühnauer Str. 161 in Desslau-Roßlau.<ref name=":6" /> Laut Polizeigewerkschaft sollen beide zeitweise Zugriff auf die Ermittlungsergebnisse des Falles gehabt haben.<ref name=":7" />
-Li Yangjies Eltern stellten, wie am 26. Mai 2016 bekannt wurde, eine [[Dienstaufsichtsbeschwerde]] gegen den Leitenden Oberstaatsanwalt Folker Bittmann, der erklärt hatte, „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ zu haben, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert hätten.<ref name="mzweb9" /> Architektur-Professor [[Rudolf Lückmann]], der die Familie des Opfers betreute, erhob schwere Vorwürfe gegen die [[Staatsanwaltschaft]], eine offensichtlich falsche Darstellung des Täters zu verbreiten, obwohl diese Version gar nicht stimmen könne: „Es gibt völliges Unverständnis darüber, dass die Staatsanwaltschaft die offensichtliche Ausrede des Beschuldigten veröffentlicht und von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr vor der Tat spricht.“<ref>[http://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/20160526/mordfall-li-chinesische-familie-sieht-wuerde-beschmutzt ''Mordfall Li: Chinesische Familie sieht Würde beschmutzt,''] ''[[Volksstimme]],'' 26. Mai 2016.</ref> Das [[Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt|Justizministerium Sachsen-Anhalts]] sah jedoch keinen Grund, eine andere Staatsanwaltschaft als die Dessauer einzuschalten.<ref name="mzweb9">[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mord-in-dessau-polizisten-nach-tod-von-yangjie-li-im-zwielicht-24124730 ''Mord in Dessau Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht,''] mz-web.de, ''Mitteldeutsche Zeitung,'' 26. Mai 2016.</ref>
+Zugleich halfen sie insbesondere beim Räumen der Wohnung des Paares am Samstag, dem 21. Mai 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/regional/leipzig/mord/mutmassliches-killer-paar-floh-aus-mordwohnung-45971068.bild.html |titel=Tote chinesische Studentin Yangjie Li (25) {{!}} Mutmaßliches Killer-Pärchen zog kurz vor Festnahme um |werk=Bild.de (BILD) |sprache=de |abruf=2016-05-26 |kommentar=Artikel nicht mehr frei einsehbar}}</ref> Sie bestritten, die Wohnung selbst betreten zu haben. Eine Zeugin, selbst Polizistin, sagte hingegen aus, gesehen zu haben, wie „Mutter und Stiefvater einen Tag nach der Entdeckung der Leiche der Studentin mehrere Tüten aus der Wohnung ihres Sohnes und seiner Verlobten“ getragen hätten.<ref name=":8">{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei |titelerg=Alternativer Titel: Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau |werk=Welt.de (Die WELT) |hrsg=Axel Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref>
-Das [[Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt|Innenministerium Sachsen-Anhalts]] übertrug die Ermittlungen am 26. Mai 2016 von der Dessauer Polizei auf die Polizei in [[Halle (Saale)]], [[Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd]].<ref>[http://www.naumburger-tageblatt.de/mitteldeutschland/zustaendigkeit-darum-ermittelt-die-staatsanwaltschaft-dessau-weiter-im-fall-yangjie-li--24123136 ''Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li,''] ''[[Naumburger Tageblatt]],'' 26. Mai 2016.</ref><ref>{{Internetquelle| url=https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tote-chinesin-in-dessau-verwandt-mit-dem-tatverdaechtigen-ministerium-entzieht-polizei-die-ermittlungen/13655660.html| titel=Tote Chinesin in Dessau: Verwandt mit dem Tatverdächtigen: Ministerium entzieht Polizei die Ermittlungen | datum=2016-05-29| abruf=2022-12-23| archiv-url=https://web.archive.org/web/20160529120719/https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tote-chinesin-in-dessau-verwandt-mit-dem-tatverdaechtigen-ministerium-entzieht-polizei-die-ermittlungen/13655660.html| archiv-datum=2016-05-29| werk=[[Tagesspiegel]]| abruf-verborgen=1}}</ref>
+Am Dienstag, den 24. Mai 2016 gab der die Ermittlungen leitende Oberstaatsanwalt [[Folker Bittmann (Jurist)|Folker Bittmann]] gemäß Medienberichten bei einer Pressekonferenz die Festnahme der beiden Tatverdächtigen bekannt, verbreitete dabei aber auch – wohl unkritisch – öffentlichkeitswirksam zunächst die falsche Erzählung der beiden Verdächtigen, dass sie sich zu freiwilligem, einvernehmlichen Sex mit Li verabredet hätten, bevor er auf die Zweifel an dieser Version zu sprechen kam.<ref name=":9">{{Internetquelle |autor=Lisa Garn |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/dessau-eltern-der-ermordeten-studentin-yangjie-li-kritisieren-staatsanwalt-1166244 |titel=Dessau: Eltern der ermordeten Studentin Yangjie Li kritisieren Staatsanwalt |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-25 |sprache=de |abruf=2023-01-14}}</ref> Zur Familie von Sebastian F. bzw. der Tätigkeit seiner Eltern als Polizeibeamte machte Bittman laut [[Tagesspiegel]] keine Aussagen.<ref name=":10" />
-Die Eröffnung eines Gartenlokals durch die Mutter des Tatverdächtigen und deren Mann, beide [[Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung|krankgeschrieben]], am 3. Juni 2016 mit einer Party nur einen Tag nach der Trauerfeier für das Opfer war Anlass für ein Verbot der Führung der Dienstgeschäfte („Zwangsbeurlaubung“, §&nbsp;39 Beamtenstatusgesetz, noch keine Suspendierung nach dem Disziplinargesetz Sachsen-Anhalts) ab 6. Juni 2016 durch Innenminister [[Holger Stahlknecht]] an den Dienststellenleiter Jörg S.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordfall-yangjie-li-innenminister-holger-stahlknecht-suspendiert-polizeichef--24179764 ''Mordfall Yangjie Li Innenminister Holger Stahlknecht suspendiert Polizeichef,''] mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 6. Juni 2016.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/mordfall-dessau-elternteil-versetzt-100_zc-3cab68a5_zs-e4873e5f.html |wayback=20160613104331 |text='' Fall der getöteten Chinesin: Innenminister entzieht Dessauer Revierleiter die Dienstgeschäfte,''   }} mdr.de, 7. Juni 2016.</ref>
+Diese Vorgehensweise der [[Staatsanwaltschaft]], also die Priorisierung der Angaben der Verdächtigen vor den objektiven Ermittlungsergebnissen, wurde scharf kritisiert, da diese Version des Sachverhaltes offenbar Eingang in die Medienberichterstattung fand.<ref name=":9" /> So zitiert die [[Mitteldeutsche Zeitung]] (MZ) den Architektur-Professor Rudolf Lückmann, dessen Studentin Li Yangji war:<ref name=":9" /> <blockquote>„Die Vorverurteilung als Teil eines solchen Treffens von Yangjie tötet die Tochter ein zweites Mal im Herzen der Eltern [...] Das ermordete Mädchen und ihre Familie sind gesellschaftlich in hohem Maße beschädigt. Sie müssen zurück - aber wie? Der Ehre beraubt, mit der Asche ihres auf brutalste Weise ermordeten Kindes in der Hand. Und nun irgendwie weiterleben? [...] Da haben die zuerst das Wort, die es doch noch lange genug haben. Sie dürfen ihre Version oder auch Lügen bis zum letzten Tag vortragen, bis ihnen das Gegenteil bewiesen ist.“ </blockquote>Auch bei der Polizeidirektion in Dessau, sei diese Vorgehensweise „entsetzt“ aufgenommen worden.<ref name=":9" /> Weiter kritisierte der die Familie von Li Yangji betreuende Professor an anderer Stelle, dass diese Aussagen überhaupt verbreitet wurden, da diese offensichtlich falsch seien: „Es gibt völliges Unverständnis darüber, dass die Staatsanwaltschaft die offensichtliche Ausrede des Beschuldigten veröffentlicht und von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr vor der Tat spricht.“<ref name=":11">{{Internetquelle |autor=Matthias Fricke |url=https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/chinesische-familie-sieht-wurde-beschmutzt-747619 |titel=MORDFALL LI - Chinesische Familie sieht Würde beschmutzt |werk=Volksstimme.de (Volksstimme) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-26 |sprache=de |abruf=2023-01-14}}</ref> Ebenso so soll die chinesische Mutter von Yangji Li über Lückmann der MZ ausrichten haben lassen, sie „verstehe nicht, dass sich ein Mann in einer so hohen Position so äußern kann. Er vertritt das Gesetz und verhält sich unprofessionell. Ich weiß nicht, ob er einen Narren aus Dessau, Deutschland und der ganzen Welt machen will“.<ref name=":9" />
-Am 5. Juni 2016 gelangte an die Öffentlichkeit, dass gegen den Beschuldigten bisher 40 andere Strafverfahren anhängig waren, unter anderem wegen Brandstiftung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Körperverletzung.<ref name="welt1">[http://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html ''Ein Sexualmord und die merkwürdige Rolle der Polizei,''] welt.de, ''[[Die Welt]],'' 5. Juni 2016.</ref> Die Mutter des Beschuldigten soll sich dabei auch schon früher in Ermittlungen eingemischt haben, etwa bei dem Vorwurf der Brandstiftung.<ref name="mzweb9" />
+Li Yangjies Eltern stellten, wie am Mittwoch, den 26. Mai 2016 bekannt wurde, eine [[Dienstaufsichtsbeschwerde]] gegen den Oberstaatsanwalt Folker Bittmann, der auch erklärt hatte, „nicht den leisesten Hauch eines Anfangsverdachts“ zu haben, dass der Stiefvater und die Mutter des Haupttatverdächtigen Ermittlungen behindert hätten.<ref name=":8" /> Das [[Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt|Justizministerium Sachsen-Anhalts]] sah jedoch keinen Grund, eine andere Staatsanwaltschaft als die Dessauer einzuschalten.<ref name="mzweb9">[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mord-in-dessau-polizisten-nach-tod-von-yangjie-li-im-zwielicht-24124730 ''Mord in Dessau Polizisten nach Tod von Yangjie Li im Zwielicht,''] mz-web.de, ''Mitteldeutsche Zeitung,'' 26. Mai 2016.</ref>
-Am 8. Juni 2016 erklärte [[Oberstaatsanwalt]] Klaus Tewes, dass der Vorwurf einer [[Strafvereitelung im Amt]] gegen die Eltern des Verdächtigen geprüft werde, dass es zum damaligen Zeitpunkt aber „keine tatsächlichen Anhaltspunkte“ für die Erfüllung dieses Tatbestands gebe.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/yangjie-li-in-dessau-ermordet-staatsanwalt-prueft-strafvereitelung-im-amt-24190114 ''Yangjie Li in Dessau ermordet: Staatsanwalt prüft Strafvereitelung im Amt ''], mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 8. Juni 2016</ref> Jörg S. wurde vom Innenminister zunächst an die Fachhochschule der Polizei in [[Aschersleben]] versetzt, klagte sich aber zurück in seine vorherige Position.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/revierleiter-wehrt-sich-gegen-versetzung-100.html |wayback=20161212161241 |text=Früherer Revierleiter muss nicht in Aschersleben arbeiten.    }}'' MDR.de, 9. November 2016.</ref> Die [[Generalstaatsanwaltschaft Naumburg]] kam zu dem Schluss, dass Jörg und Ramona S. keinen Einfluss auf die Ermittlungen gegen ihren Sohn genommen hätten.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/mord-chinesin-dessau-keine-hinweise-auf-einflussnahme100.html |wayback=20161212163920 |text=Keine Hinweise auf Einflussnahme.   }}'' MDR.de, 16. September 2016.</ref>
+Dem widersprechend entzog das [[Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt|Innenministerium Sachsen-Anhalts]] die Ermittlungen am 26. Mai 2016 der Dassauer Polizei und übertrug sie auf die Polizei in [[Halle (Saale)]], [[Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd]].<ref>[http://www.naumburger-tageblatt.de/mitteldeutschland/zustaendigkeit-darum-ermittelt-die-staatsanwaltschaft-dessau-weiter-im-fall-yangjie-li--24123136 ''Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li,''] ''[[Naumburger Tageblatt]],'' 26. Mai 2016.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.naumburger-tageblatt.de/mitteldeutschland/zustaendigkeit-darum-ermittelt-die-staatsanwaltschaft-dessau-weiter-im-fall-yangjie-li--24123136 |titel=Zuständigkeit: Darum ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau weiter im Fall Yangjie Li |werk=Naumburger Tageblatt |sprache=de |offline=1 |abruf=2016-05-26}}</ref><ref name=":10">{{Internetquelle| url=https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tote-chinesin-in-dessau-verwandt-mit-dem-tatverdaechtigen-ministerium-entzieht-polizei-die-ermittlungen/13655660.html| titel=Tote Chinesin in Dessau: Verwandt mit dem Tatverdächtigen: Ministerium entzieht Polizei die Ermittlungen | datum=2016-05-29| abruf=2022-12-23| archiv-url=https://web.archive.org/web/20160529120719/https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tote-chinesin-in-dessau-verwandt-mit-dem-tatverdaechtigen-ministerium-entzieht-polizei-die-ermittlungen/13655660.html| archiv-datum=2016-05-29| werk=[[Tagesspiegel]]| abruf-verborgen=1}}</ref>
-Im September 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Sebastian F. und Xenia I. wegen des Vorwurfs des [[Mittäter|gemeinschaftlich begangenen]] [[Mord (Deutschland)|Mordes aus Verdeckungsabsicht]] und der [[Vergewaltigung#Deutschland|Vergewaltigung]]. Sebastian F. ist darüber hinaus wegen zwei weiteren Vergewaltigungsfällen angeklagt, die im Rahmen der Ermittlungen bekannt wurden.<ref>''[http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/chronologie-gewaltsamer-tod-chinesischer-studentin-in-dessau-100.html Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin.]'' MDR.de, 22. September 2016.</ref>
+Einhergehend mit diesen Vorwürfen wurde auch bekannt, dass das jüngste Kind von Sebastian F. und Xenia I. im Oktober 2015 kollabierte und verstarb.<ref name=":11" /> Weil die plötzliche Todesursache des Kindes, welches in das Klinikum Dessau verbracht worden war, nicht vom dortigen Arzt geklärt worden konnte, wurde auch hier von der Polizei ermittelt.<ref name=":11" /> Eine spätere Obduktion ergab aber eine natürliche Todesursache, weshalb ein Polizeisprecher angab, dass es keine Veranlassung für weitere Ermittlungen gäbe.<ref name=":11" />
-Sebastian F. saß in der [[Jugendanstalt Raßnitz]] ein. Im September 2016 wurde er von einem Mithäftling im Gemeinschaftsbereich der Anstalt geschlagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/regional/leipzig/mord/killer-von-yangjie-li-im-knast-verpruegelt-48008938.bild.html |titel=Mithäftling schlug mehrfach mit einem Vorhängeschloss zu - Killer von Yangjie Li im Knast verprügelt |sprache=de |abruf=2021-11-19}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gefaengnis-in-deutschland-ex-gefangener-erzaehlt-vom-alltag-in-haft-a-869733.html|titel=Gefängnisalltag in Deutschland: Weggesperrt und vergessen – SPIEGEL ONLINE – Panorama|autor=Benjamin Schulz|zugriff=2017-05-30}}</ref> Eine Justizmitarbeiterin beschimpfte er während seiner Haft heftig vulgär.<ref name=":0" />
+Am 5. Juni 2016 gelangte an die Öffentlichkeit, dass gegen den Beschuldigten bisher 40 andere Strafverfahren anhängig waren, unter anderem wegen Brandstiftung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Körperverletzung.<ref name="welt1">{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT |werk=Welt.de (Die Welt) |hrsg=Axel Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Der Vater hat den erfahrenen Berliner Anwalt Sven Peitzner engagiert. Der sagte dieser Zeitung, sein Mandant werde sich dem zu erwartenden Strafverfahren als Nebenkläger anschließen. „Er ist von Beruf Polizeibeamter und deshalb durchaus sachverständig. [...]}}</ref> Die Mutter des Beschuldigten soll sich dabei auch schon früher in Ermittlungen eingemischt haben, etwa bei dem Vorwurf der Brandstiftung.<ref name="mzweb9" />
+Am Montag, den 6. Juni 2016 wurde bekannt, dass dem Jörg S. am gleichen Tag durch den damaligen Innenminister Sachsen-Anhalts, [[Holger Stahlknecht]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), ein sofortiges Verbot der Führung der Dienstgeschäfte („Zwangsbeurlaubung“) gem. §&nbsp;39 Beamtenstatusgesetz (keine Suspendierung) für seine Tätigkeit als Polizeibeamter zugestellt worden war und sowohl eine Versetzung als auch ein Disziplinarverfahren geprüft werden – ein ähnliches Vorgehen ggü. Ramona S. unterblieb zunächst aber.<ref name=":12">{{Internetquelle |autor=Steffen Brachert und Alexander Schierholz |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mordfall-yangjie-li-innenminister-holger-stahlknecht-suspendiert-polizeichef-1172301 |titel=Mordfall Yangjie Li: Innenminister Holger Stahlknecht suspendiert Polizeichef |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-06-06 |sprache=de |abruf=2023-01-14}}</ref><ref name=":13">{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/mordfall-dessau-elternteil-versetzt-100_zc-3cab68a5_zs-e4873e5f.html |wayback=20160613104331 |text='' Fall der getöteten Chinesin: Innenminister entzieht Dessauer Revierleiter die Dienstgeschäfte,''   }} mdr.de, 7. Juni 2016.</ref> Anlass dafür war, dass Jörg und Ramona S. am 3. bzw. 4. Juni 2016 – obwohl sie offiziell [[Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung|krankgeschrieben]] waren – die Eröffnung eines eigenen Gartenlokals für den (grundsätzlich erlaubten) Nebenerwerb mit einer Einweihungsparty gefeiert hatten – nur einen Tag nach der Trauerfeier für Li Yangji und vor der Abreise der Eltern mit der Asche ihrer Tochter zurück nach China.<ref name=":12" /><ref name=":13" />
+Zeitgleich wurde der bekannt, dass die [[Staatsanwaltschaft Magdeburg]] Prüfvorgänge gegen Jörg und Ramona S. „Prüfvorgänge“ eingeleitet hatte.<ref name=":12" />
+Am 8. Juni 2016 erklärte [[Oberstaatsanwalt]] [[Klaus Tewes]], dass der Anfangsverdacht einer [[Strafvereitelung im Amt]] (§&nbsp;258a&nbsp;StGB) gegen Jörg und Ramona S. geprüft werde, dass es zum damaligen Zeitpunkt aber „keine tatsächlichen Anhaltspunkte“ für die Erfüllung dieses Tatbestands gebe.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=mz/rbö (Akronyme) |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/yangjie-li-in-dessau-ermordet-staatsanwalt-pruft-strafvereitelung-im-amt-1173452 |titel=Yangjie Li in Dessau ermordet: Staatsanwalt prüft Strafvereitelung im Amt |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-06-08 |sprache=de |abruf=2023-01-14}}</ref> Eine Strafbarkeit wegen [[Falsche uneidliche Aussage|falscher uneidlicher Aussage]] (§&nbsp;153&nbsp;StGB) und (nichtamtlicher) [[Strafvereitelung]] (§&nbsp;258&nbsp;StGB) kämen nicht in Betracht, weil diese, wenn sie zugunsten eines Angehörigen im Sinne des [[Strafgesetzbuch (Deutschland)|Strafgesetzbuches]] (§&nbsp;11&nbsp;Abs.&nbsp;1&nbsp;Nr.&nbsp;1&nbsp;StGB) begangen werden, straffrei sei.<ref name=":14" /> Zutreffend ist dies gemäß dem Gesetzeswortlaut nur bezüglich der (nichtamtlichen) Strafvereitelung nach §&nbsp;258&nbsp;Abs.&nbsp;6 StGB („Angehörigenprivileg“).<ref name=":14" /> Bei einer falschen uneidlichen Aussage hingegen können die Gerichte bei Begehung zugunsten eines Angehörigen nur von Strafe absehen oder diese mildern (sog. „Aussagenotstand“) gem. §&nbsp;157&nbsp;Abs.&nbsp;1 StGB. Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft ist bei Vorliegen von tatsächlichen Anhaltspunkten also grds. geboten und nicht optional wegen der sog. [[Offizialmaxime]] in §&nbsp;152&nbsp;StPO. Eine Strafverfolgung kann aber wegen der Berichtigungsmöglichkeit in §&nbsp;158&nbsp;StGB teilweise nicht sinnvoll erscheinen. Die Privilegierung bzw. Straffreiheit bei (unamtlicher) Strafvereitelung zugunsten Angehöriger aus §&nbsp;258&nbsp;Abs.6&nbsp;StGB gilt allerdings nicht für die Strafvereitelung im Amt nach §&nbsp;258a StGB, weil dort in Absatz 3 festgehalten ist, dass die Absätze 3 bis 6 des §&nbsp;258&nbsp;StGB nicht anzuwenden sind. Tewes verwies darauf, dass aus seiner Sicht aber keine tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Strafvereitelung (im Amt) vorlägen.<ref name=":14" />
+Jörg S. sollte daraufhin aus Anordnung des Innenministers Stahlknecht zunächst an die [[Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt]] mit Sitz in [[Aschersleben]] versetzt werden, konnte dies aber durch Klage beim [[Verwaltungsgericht Halle]] verhindern.<ref name=":15">''{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/revierleiter-wehrt-sich-gegen-versetzung-100.html |wayback=20161212161241 |text=Früherer Revierleiter muss nicht in Aschersleben arbeiten.    }}'' MDR.de, 9. November 2016.</ref> Der Vizepräsident des Gerichts nannte die Versetzungsverfügung ermessensfehlerhaft, weil es andere – weniger eingriffsintensive – Möglichkeiten der Maßregelung gegeben hätte, wie z. B. die [[Versetzung (Dienstrecht)|Versetzung]] (dauerhaft) zur [[Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost]] oder eine befristete [[Abordnung]] (vorübergehend) an eine andere Stelle.<ref name=":15" /> Stahlknecht ließ als Innenminister von Sachsen-Anhalt mithin verlautbaren, dass gegen die Entscheidung keine Rechtsmittel eingelegt werden würden, aber eine erneute Entscheidungsfindung bezüglich der weiteren Beschäftigung von Jörg S. angesetzt und das Ergebnis in derselben Woche zu erwarten sei.<ref name=":15" />
+Die [[Generalstaatsanwaltschaft Naumburg]] kam im September 2016 zu dem Schluss, dass Jörg und Ramona S. keinen Einfluss auf die Ermittlungen gegen ihren Sohn genommen hätten.<ref name=":7">''{{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/mord-chinesin-dessau-keine-hinweise-auf-einflussnahme100.html |wayback=20161212163920 |text=Keine Hinweise auf Einflussnahme.   }}'' MDR.de, 16. September 2016.</ref> Der [[Naumburg (Saale)|naumburgische]] [[Generalstaatsanwalt]] [[Jürgen Konrad (Jurist)|Jürgen Konrad]] sah nach eigenen Angaben keinerlei Anhaltspunkte für eine Einflussnahme der beiden auf die Ermittlungen.<ref name=":7" /> Zeitgleich wurden laut Konrad um den 16. September 2016 damit auch die Ermittlungen zum Fall insgesamt abgeschlossen.<ref name=":7" />
+Um den 22. September 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Sebastian F. und Xenia I. wegen des Vorwurfs des [[Mittäter|gemeinschaftlich begangenen]] [[Mord (Deutschland)|Mordes aus Verdeckungsabsicht]] und der [[Vergewaltigung#Deutschland|Vergewaltigung]].<ref name=":16" /><ref name=":17">{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/chronologie-gewaltsamer-tod-chinesischer-studentin-in-dessau-100.html |titel=Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin. |werk=MDR.de (Mitteldeutscher Rundfunk) |offline=1 |abruf=2016-09-22}}</ref> Sebastian F. ist darüber hinaus wegen zwei weiteren Vergewaltigungsfällen angeklagt, die im Rahmen der Ermittlungen bekannt wurden.<ref name=":16">''[http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/chronologie-gewaltsamer-tod-chinesischer-studentin-in-dessau-100.html Mordanklage nach Tod von chinesischer Studentin.]'' MDR.de, 22. September 2016.</ref><ref name=":17" />
+Sebastian F. saß in der [[Jugendanstalt Raßnitz]] ein. Im September 2016 wurde er von einem Mithäftling im Gemeinschaftsbereich der Anstalt geschlagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/regional/leipzig/mord/killer-von-yangjie-li-im-knast-verpruegelt-48008938.bild.html |titel=Mithäftling schlug mehrfach mit einem Vorhängeschloss zu - Killer von Yangjie Li im Knast verprügelt |werk=Bild.de |sprache=de |abruf=2021-11-19 |kommentar=Nicht überprüft - Nur mit Abo zugänglich}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Benjamin Schulz |url=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gefaengnis-in-deutschland-ex-gefangener-erzaehlt-vom-alltag-in-haft-a-869733.html |titel=Gefängnisalltag in Deutschland: Weggesperrt und vergessen – SPIEGEL ONLINE – Panorama |zugriff=2017-05-30 |kommentar=Beleg nicht auffindbar in Quelle?}}</ref> Eine Justizmitarbeiterin beschimpfte er während seiner Haft heftig vulgär.<ref name=":0" />
 == Verfahren ==
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 Der Stiefvater des Angeklagten, der Polizist Jörg S., verlas vor Gericht eine Erklärung, in der er zutiefst die Tat von Sebastian F. bedauerte, sich jedoch auch über das beschwerte, was mit ihm geschehe. Er werde von der Presse „verfolgt“ und zweifle am Rechtsstaat.<ref name=":0" /> Die Mutter des Angeklagten Ramona S. ließ sich als vernehmungsunfähig krankschreiben. Daraufhin vernahm das Gericht sowohl die Kriminalbeamtin wie auch die Amtsärztin, die der Mutter die Vernehmungsunfähigkeit bescheinigt hatten.<ref>{{Literatur|Autor=mdr.de|Titel=Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören {{!}} MDR.DE|Online=[http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-chinesische-studentin-kurzer-verhandlungstag100.html online]|Abruf=2017-06-20}} {{Webarchiv|url=http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-chinesische-studentin-kurzer-verhandlungstag100.html |wayback=20170618055610 |text=Mordprozess in Dessau: Staatsanwaltschaft will Mutter des Angeklagten als Zeugin hören {{!}} MDR.DE  }}</ref>
-Am 4. August 2017 wurde Sebastian F. wegen Vergewaltigung und Mord vom Landgericht Dessau-Roßlau nach [[Erwachsenenstrafrecht]] zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei ihm stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest.<ref>[[Mitteldeutsche Zeitung]]: [http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordfall-yangjie-li-urteil--lebenslang-fuer-sebastian-f---5-5-jahre-haft-fuer-xenia-i--28115784 Mordfall Yangjie Li Urteil: Lebenslang für Sebastian F., 5,5 Jahre Haft für Xenia I.], 4. August 2017</ref> Xenia I. erhielt wegen sexueller Nötigung eine [[Jugendstrafrecht (Deutschland)|Jugendstrafe]] von fünf Jahren und sechs Monaten. Zudem müssen beide Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 60.000 Euro zahlen.<ref>dpa: [http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/lebenslange-haft-fuer-mord-an-chinesischer-studentin-15136325.html Lebenslange Haft für Mord an chinesischer Studentin], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]], 4. August 2017</ref><ref>Frank Straube: [http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?cmd=get&id=885910&identifier=d4ef9a62d08fc9638c1f9a5a21b7622e Urteil im Strafverfahren 2 Ks 111 Js 11214/16], Landgericht Dessau-Roßlau – Pressestelle, 4. August 2017</ref>  Der [[Bundesgerichtshof]] verwarf am 3. September 2018 die Revision hinsichtlich des Urteils gegen Sebastian F., das damit rechtskräftig ist. Auch die Revision gegen das Urteil gegen Xenia I. wurde vom Bundesgerichtshof am 6. September 2018 verworfen, das Urteil ist daher ebenfalls rechtskräftig.<ref>[https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/urteil-haupttaeter-mord-chinesin-rechtskraeftig-100.html ''BGH: Urteil gegen Yangjie Lis Mörder rechtskräftig.''] In: ''MDR.de'', 3. September 2018.</ref><ref>{{Literatur |Autor=mdr.de |Titel=Fall Yangjie Li: BGH bestätigt Jugendstrafe für Mittäterin {{!}} MDR.DE |Online=https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/bgh-entscheidung-urteil-dessauer-mordprozess-100.html |Abruf=2018-09-17}}</ref>
+Am 4. August 2017 wurde Sebastian F.wegen Vergewaltigung und Mord vom Landgericht Dessau-Roßlau nach [[Erwachsenenstrafrecht]] zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei ihm stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest.<ref>[[Mitteldeutsche Zeitung]]: [http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordfall-yangjie-li-urteil--lebenslang-fuer-sebastian-f---5-5-jahre-haft-fuer-xenia-i--28115784 Mordfall Yangjie Li Urteil: Lebenslang für Sebastian F., 5,5 Jahre Haft für Xenia I.], 4. August 2017</ref> Xenia I. erhielt wegen sexueller Nötigung eine [[Jugendstrafrecht (Deutschland)|Jugendstrafe]] von fünf Jahren und sechs Monaten. Zudem müssen beide Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 60.000 Euro zahlen.<ref>dpa: [http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/lebenslange-haft-fuer-mord-an-chinesischer-studentin-15136325.html Lebenslange Haft für Mord an chinesischer Studentin], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]], 4. August 2017</ref><ref>Frank Straube: [http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?cmd=get&id=885910&identifier=d4ef9a62d08fc9638c1f9a5a21b7622e Urteil im Strafverfahren 2 Ks 111 Js 11214/16], Landgericht Dessau-Roßlau – Pressestelle, 4. August 2017</ref>  Der [[Bundesgerichtshof]] verwarf am 3. September 2018 die Revision hinsichtlich des Urteils gegen Sebastian F., das damit rechtskräftig ist. Auch die Revision gegen das Urteil gegen Xenia I. wurde vom Bundesgerichtshof am 6. September 2018 verworfen, das Urteil ist daher ebenfalls rechtskräftig.<ref>[https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/urteil-haupttaeter-mord-chinesin-rechtskraeftig-100.html ''BGH: Urteil gegen Yangjie Lis Mörder rechtskräftig.''] In: ''MDR.de'', 3. September 2018.</ref><ref>{{Literatur |Autor=mdr.de |Titel=Fall Yangjie Li: BGH bestätigt Jugendstrafe für Mittäterin {{!}} MDR.DE |Online=https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/bgh-entscheidung-urteil-dessauer-mordprozess-100.html |Abruf=2018-09-17}}</ref>
-== Reaktionen ==
+== Reaktionen in Deutschland ==
-Nach dem Leichenfund, aber noch vor der Obduktion und Identifikation des Opfers, wurde bereits vermutet, dass Li Yangjie die ermordete Person sein könnte. Professor Rudolf Lückmann von der Hochschule Anhalt in Dessau äußerte sich zu diesem Zeitpunkt bereits besorgt: „Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre.“<ref>{{Internetquelle |autor=[Unbekannter Autor/Redaktion] |url=https://www.rtl.de/cms/dessau-chinesische-austauschstudentin-verschwindet-beim-joggen-polizei-findet-weibliche-leiche-2891291.html |titel=Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet beim Joggen – Polizei findet weibliche Leiche |werk=R.T.L. News / R.T.L. Online |hrsg=RTL interactive GmbH |datum=2016-05-25 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Die Polizei geht aber davon aus. "Aufgrund der Verletzungen ist eine Identifikation nicht möglich", sagte der leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann. Eine Autopsie soll nun die Identität der Leiche klären. "Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre", sagte ihr Professor Rudolf Lückmann von der Hochschule Anhalt in Dessau.}}</ref>
+Nach dem Leichenfund am 13. Mai 2016, aber noch vor der Obduktion und Identifikation des Opfers, wurde bereits vermutet, dass Li Yangjie die ermordete Person sein könnte. Professor [[Rudolf Lückmann]] von der (Fach-)[[Hochschule Anhalt|Hochschule Anhalt in Dessau]] –&nbsp;an welcher Li Yangji studierte<ref name=":3" />&nbsp;– äußerte sich zu diesem Zeitpunkt bereits besorgt: „Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre.“<ref>{{Internetquelle |autor=[Unbekannter Autor/Redaktion] |url=https://www.rtl.de/cms/dessau-chinesische-austauschstudentin-verschwindet-beim-joggen-polizei-findet-weibliche-leiche-2891291.html |titel=Dessau: Chinesische Austauschstudentin verschwindet beim Joggen – Polizei findet weibliche Leiche |werk=R.T.L. News / R.T.L. Online |hrsg=RTL interactive GmbH |datum=2016-05-25 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Die Polizei geht aber davon aus. "Aufgrund der Verletzungen ist eine Identifikation nicht möglich", sagte der leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann. Eine Autopsie soll nun die Identität der Leiche klären. "Sie war eine Musterstudentin, sehr strebsam. Ich wäre geschockt, wenn sie es wirklich wäre", sagte ihr Professor Rudolf Lückmann von der Hochschule Anhalt in Dessau.}}</ref>
+Am Donnerstag den 19. Mai 2016, versammelten sich 600 Menschen bei der von der Hochschule Anhalt organisierten „Trauerstunde“ am Seminarplatz in Dessau, wobei viele der ca. 800 chinesischen Studierenden daran teilnahmen.<ref name=":4" /> Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter der chinesischen Botschaft.<ref name=":4" /> Der zeitweilige Präsident der Hochschule Anhalt, [[Dieter Orzessek]], gab zu diesem Anlass ein Rede, bei der zum Zusammenhalt aufrief:<ref name=":4" /><blockquote>„Wir stehen nicht nur fest zueinander, wenn es Erfolge gibt, sondern auch, wenn wir eine schreckliche Situation überwinden müssen.“</blockquote>Anlässlich dieser Veranstaltung äußerte sich auch der der damalige Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, [[Peter Kuras]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]]) und wandte sich insbesonders an die chinesischen Studierenden:<ref name=":4" /><blockquote>„Bitte ziehen sie sich nicht zurück, nehmen sie weiter und noch mehr am Leben der Stadt teil[!]“</blockquote>Etwa 150 Menschen, darunter viele Studenten, nahmen an einem Gedenklauf vom Stadtpark aus teil, der der ermordeten Li gewidmet war.<ref name="mzweb" />
-Am Mittwoch, den 18. Mai 2016, versammelten sich 600 chinesische Studenten und viele andere am Seminarplatz, um an einer Trauerkundgebung teilzunehmen. Etwa 150 Menschen, darunter viele Studenten, nahmen an einem Gedenklauf vom Stadtpark aus teil, der der ermordeten Li gewidmet war.<ref name="mzweb" />
+Chinesische Studentinnen und Studente legten Blumen am Fundort der Leiche in Dessau ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Banse (Autor), Uwe Müller (Autor), Lutz Sebastion (Fotograf) |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT |werk=Welt.de (Die Welt) |hrsg=SE Springer |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |kommentar=Siehe Bild und Bildunterschrift für Beleg |zitat=Chinesische Studenten legen Blumen am Fundort ihrer Kommilitonin in Dessau nieder
-Bürger spendeten Li Yangjies Familie Ende Mai 2016 einen Betrag in Höhe von 4000 Euro.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/fall-yangjie-li-buerger-spenden-der-familie-4-000-euro-24149104 ''Fall Yangjie Li Bürger spenden der Familie 4.000 Euro,''] mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 31. Mai 2016.</ref>
+Quelle: Lutz Sebastian}}</ref>
+Bürger spendeten Li Yangjies Familie Ende Mai 2016 einen Betrag in Höhe von 4000 Euro.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/fall-yangjie-li-buerger-spenden-der-familie-4-000-euro-24149104 ''Fall Yangjie Li Bürger spenden der Familie 4.000 Euro,''] mz-web.de, Mitteldeutsche Zeitung, 31. Mai 2016.</ref> Laut Presseberichten wuchs der Betrag bis zum August 2016 auf 27.000 € an.<ref>{{Internetquelle |autor=mz/lga (Akronyme) |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/trauer-in-dessau-gedenken-an-yangjie-li-1219362 |titel=Trauer in Dessau: Gedenken an Yangjie Li |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-09-09 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Bis zum August wurden 27.000 Euro für die Familie von Yangjie Li gespendet.}}</ref>
 Die Eltern schalteten Anfang Juni 2016 einen Rechtsanwalt ein; sie drückten zugleich ihr Vertrauen aus, dass der Fall aufgeklärt werde.<ref>[http://de.china-info24.com/germany/nac/20160606/232794.html Brief der Eltern von Li Yangjie,] china-info.com, 6. Juni 2016.</ref>
 Im Vorgarten des Gartenlokals „Freundschaft“ stellten Freunde im Juni 2016 Kerzen, Blumen und Fotos der Ermordeten auf.<ref>[http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/yangjie-li-protest-vor-gartenlokal-der-eltern-des-20-jaehrigen-tatverdaechtigen-24242530 ''Yangjie Li: Protest vor Gartenlokal der Eltern des 20-jährigen Tatverdächtigen,''] in ''mz-web.de'' (Mitteldeutsche Zeitung) vom 16. Juni 2016, abgerufen am 14. Dezember 2016.</ref>
+Der damalige Innenminister Sachsen-Anhalts und ehemalige Staatsanwalt<ref name=":18">{{Internetquelle |autor=Dirk Banse, Uwe Müller |url=https://www.welt.de/politik/article155965362/Ein-Sexualmord-und-die-merkwuerdige-Rolle-der-Polizei.html |titel=Politik - DESSAU - Polizei unter Druck: Verdacht der Vertuschung bei Sexualmord von Dessau - WELT |werk=Welt.de (Die Welt) |hrsg=Springer SE |datum=2016-06-05 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref>, [[Holger Stahlknecht]] ([[CDU]]), äußerte sich gegenüber der [[Welt am Sonntag]] zum Fall:<blockquote>Zwei Tatverdächtige konnten bereits elf Tage nach dem Mord in Untersuchungshaft genommen werden. Das ist ein Riesenerfolg. [...] [Doch es sind] Vorgänge bekannt geworden, die wir dringend aufklären wollen, damit das Vertrauen in den Rechtsstaat nicht erschüttert wird.<ref name=":18" /></blockquote>
+== Reaktionen von chinesischer Seite und dem Ausland ==
+Die chinesische staatliche Nachrichtenagentur [[Xinhua]] berichtete über das Verfahren und veröffentlichte auch englischsprachige Kommentare zum Geschehen, in denen dem deutschen Justizministerium empfohlen wurde, ihre verfahrensrechtlichen Vorgehensweisen und professionellen ethischen Codes mit Hinsicht auf die legitimen Rechte und Interessen des Opfers zu prüfen, um die Sicherheit der im Land befindlichen chinesischen Staatsbürger zu schützen.<ref>{{Internetquelle |autor=[Unbekannter Autor] |url=https://www.globaltimes.cn/content/986387.shtml |titel=Legal pursuit of truth needed in death of Chinese girl in Germany - Global Times |werk=Globaltimes.cn / Xinhua News Agency |hrsg=Global Times (GT) (Chinesische Firma) |datum=2016-06-01 |sprache=en |abruf=2023-01-13 |zitat=The girl is gone forever. However, the reflection on this issue has not come to an end. German judicial departments and the media from both countries should conduct deeper self-examination on how to better safeguard procedural justice and the legitimate rights and interests of the victim in line with their professional ethical codes respectively.}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Finn Mayer-Kuckuk |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mord-an-studentin-in-dessau-zorn-und-entrustung-in-china-1167298 |titel=Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-26 |sprache=de |abruf=2023-01-13 |zitat=Die Global Times fordert unterdessen von Deutschland erneut, mehr für die Sicherheit chinesischer Staatsbürger zu tun. Schließlich kämen auch mehr und mehr von ihnen als Investoren ins Land.}}</ref>
+Am 25. Mai 2016 berichtete der ARD-[[Korrespondent]] für Shanghai, [[Sebastian Hesse (Journalist)|Sebastian Hesse]], auf MDR.de über mehrere offizielle und inoffizielle Reaktionen von chinesischer Seite:<ref name=":1" /><blockquote>„Deutschland scheint unserer Ansicht nach ein sicheres Land zu sein. Ausländische Studenten können nicht so leicht unter die Räder kommen. [...] Westliche Medien beschreiben chinesische Studenten oft als Neureiche, die schnelle Autos und große Häuser besitzen. Das erweckt bei Deutschen den Eindruck, chinesische Studenten hätten eine Menge Geld, was für die gefährlich werden kann. Experten raten chinesischen Studenten, ihre Besitztümer nicht zu zeigen und nie größere Geldsumme bei sich zu tragen.“
+- Staatliche Nachrichtenagentur [[Xinhua]]
+„Chinesische Staatsbürger sollten nachts keinen Sport im Freien treiben, besonders Frauen nicht. Tragen Sie leuchtende Kleidung und keine Kopfhörer! Halten Sie sich von Hunden, Betrunkenen und aggressiven Menschenmengen fern!“
+- Reisewarnung auf Webseite der [[Chinesische Botschaft in Berlin|chinesischen Botschaft in Berlin]] nach der Tat
+„Die Hochschule Anhalt liegt in Ostdeutschland. Dort sind die Menschen Ausländern gegenüber traditionell feindselig eingestellt. Vor zwölf Jahre wurde bereits ein chinesischer Student von einer Jugendbande angegriffen. Auch der Mord an Li Yangjie könnte rassistisch motiviert sein!“
+- In Deutschland lebender chinesischer Geschäftsmann auf [[WeChat]]</blockquote>An anderer Stelle wird auf das chinesische Schlagwort „[[Guan er’dai|''Guan er’dai'']]“ (官二代, en. „''sons and daughters of government officials“'' oder „''official offspring“''; sonst auch: ''Gu er’dai'' (富二代), en. „''progeny of prosperity“''<ref>{{Internetquelle |autor=David Bandurski |url=https://chinamediaproject.org/2012/08/08/progeny-of-power/ |titel=Power Progeny 官二代 |werk=chinamediaproject.org |hrsg=China Media Project |datum=2012-08-08 |sprache=en-US |abruf=2023-01-13}}</ref>) verwiesen, das für die Perspektive der chinesischen Öffentlichkeit – laut Kommentaren zu den Meldungen im Internet – für die Betrachtung des Falles von Bedeutung wäre:<blockquote>Die staatliche Zeitung „Global Times“ will wissen, dass einer der beiden 20-jährigen Verdächtigen der Sohn der örtlichen Polizeichefin sei.
+Damit überträgt sie ein in China häufiges Muster auf Deutschland: Dort rufen Kriminalfälle, in die Kinder hoher Beamter verwickelt sind, besondere Aufregung hervor. Den Eltern ist es früher oft gelungen, eine Strafverfolgung zu verhindern, weil die Kommunistische Partei in China die Kontrolle über Polizei und Justiz hat.
+Viele Internetnutzer springen auf diese Sichtweise an. „In China würde den Verdächtigen nichts passieren, wenn sie mit der Polizeileitung verwandt sind“, schreibt Blogger „Gongzhongrenwu Weiguancha“.
+Andere verwenden das Schlagwort „Guan Er Dai“, sinngemäß „die Kinder der Bonzen“, hier etwas überraschend im Zusammenhang mit Deutschland.
+Viele, die mit den ursprünglichen Nachrichten vertraut sind, sondern nur nach Art der Stillen Post die Überschriften in den sozialen Netzwerken gesehen haben, zeigen sich erstaunt: Sie hätten nicht erwartet, dass es das Phänomen der „Guan Er Dai“ auch bei der deutschen Polizei gibt.<ref name=":19">{{Internetquelle |autor=Finn Mayer-Kuckuk |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/mord-an-studentin-in-dessau-zorn-und-entrustung-in-china-1167298 |titel=Mord an Studentin in Dessau: Zorn und Entrüstung in China |werk=MZ.de (Mitteldeutsche Zeitung) |hrsg=Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH |datum=2016-05-26 |sprache=de |abruf=2023-01-13}}</ref></blockquote>In den sozialen Medien wurde die zeitweise unterhaltende These der Ermittler, dass sich das Opfer freiwillig mit den Tätern getroffen habe, nach Angaben der deutschen Presse, scharf kritisiert:<blockquote>Einige Kommentatoren im Internet unterstellen der deutschen Polizei, mit allen Mitteln eine Aufklärung anzustreben – und dabei eine Teilschuld dem Opfer anzulasten. „Li Yangjie soll tot sein, weil sie freiwillig einen flotten Dreier hatte? Hat die Polizei Wasser im Kopf?“ Die Behörden seien doch überall gleich, schreibt unterdessen Blogger Zutan Yangzi’e.
+Ein anderer Internetnutzer drückt sich noch drastischer aus. „Yangjie soll sich freiwillig mit ihrem Mörder getroffen haben. Sind die Juden auch freiwillig ins Konzentrationslager gegangen?“
+Unter Hashtags wie #DeutschlandNachrichten auf der [chinesischen] Blog-Plattform [[Sina Weibo|Weibo]] ist der Mord in Dessau inzwischen wieder das dominante Thema. Ein Auslandsstudent vor Ort schreibt unter der Überschrift „Verdammtes Deutschland“: „Ich gehe nach dem Studium schnell wieder hier weg und würde das auch jedem anderen empfehlen.“  Die Version vom freiwilligen Sex sei doch „barer Unsinn“, die Polizei versuche bloß, die Verantwortung von sich zu weisen. Fakt sei doch, das Mädchen sei tot.
+Viele andere Deutschlandbeobachter in China haben die Nachrichten aus Sachsen-Anhalt jedoch genauer gelesen. Sie loben mittlerweile den schnellen Fahndungserfolg der deutschen Polizei und hoffen auf eine exakte und umfassende Aufklärung des Falls in den kommenden Tagen.<ref name=":19" /></blockquote>
 == Rezeption ==
-wurde auf [[ZDF doku]] der Dokumentarfilm ''Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li'' gezeigt, der 2019 wiederholt wurde.<ref>[https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/tatort-dessau-zdf-doku-ueber-ungereimtheiten-im-fall--yangjie-li--29555142 ''Tatort Dessau - Der Fall Yangjie Li''], mz-web.de, 25. Januar 2018</ref><ref>[https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/tatort-dessau-der-fall-yangjie-li-102.html ''Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li''], zdf.de, 2017</ref>
+wurde auf [[ZDF doku]] der [[Dokumentarfilm]] ''Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li'' gezeigt, der 2019 wiederholt wurde.<ref>[https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/tatort-dessau-zdf-doku-ueber-ungereimtheiten-im-fall--yangjie-li--29555142 ''Tatort Dessau - Der Fall Yangjie Li''], mz-web.de, 25. Januar 2018</ref><ref>[https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/tatort-dessau-der-fall-yangjie-li-102.html ''Tatort Dessau – Der Fall Yangjie Li''], zdf.de, 2017</ref>
 Im April 2019 wurden in der Folge ''Der Mordfall Yangjie Li'' der [[MDR Fernsehen|MDR-Fernsehsendung]] ''Die Spur der Täter'' erstmals Ausschnitte aus einem Überwachungsvideo gezeigt.<ref>[https://www.tag24.de/nachrichten/mdr-die-spur-der-taeter-zeigt-erstmals-videomaterial-des-sex-mords-an-joggerin-yangjie-li-dessau-1029426 ''MDR-Kriposendung zeigt erstmals Videomaterial des Sex-Mords an Joggerin Yangjie Li''], tag24.de, 10. April 2019</ref> Diese Sendung wurde im Juni 2019 im rbb fernsehen wiederholt.<ref>[https://www.rbb-online.de/fernsehen/programm/29_06_2019/1725337171.html ''Die Spur der Täter: Der Mordfall Yangjie Li''], rbb-online.de, 29. Juni 2019</ref>