Murg (Thur)
Murg | ||
Murg bei Münchwilen TG | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 622 | |
Lage | Schweizer Mittelland
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Thur → Rhein → Nordsee | |
Quelle | beim Schlattberg nahe Mühlrüti 47° 22′ 1″ N, 8° 57′ 44″ O | |
Quellhöhe | 960 m ü. M.[1] | |
Mündung | bei Warth in die ThurKoordinaten: 47° 34′ 46″ N, 8° 53′ 4″ O; CH1903: 708762 / 270876 47° 34′ 46″ N, 8° 53′ 4″ O | |
Mündungshöhe | 386 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | 574 m | |
Sohlgefälle | ca. 17 ‰ | |
Länge | ca. 34 km[2] | |
Einzugsgebiet | 213,45 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Wängi[4] AEo: 80,2 km² |
NNQ (1963) MNQ 1954–2020 MQ 1954–2020 Mq 1954–2020 MHQ 1954–2020 HHQ (1999) |
80 l/s 1,13 m³/s 1,79 m³/s 22,3 l/(s km²) 2,75 m³/s 60 m³/s |
Abfluss am Pegel Frauenfeld[5] AEo: 213 km² Lage: 1,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (1992) MNQ 1974–2020 MQ 1974–2020 Mq 1974–2020 MHQ 1974–2020 HHQ (2007) |
370 l/s 2,49 m³/s 3,96 m³/s 18,6 l/(s km²) 6,05 m³/s 142 m³/s |
Die Murg ist ein 34 km langer, südsüdöstlicher und linker Nebenfluss der Thur in den Schweizer Kantonen St. Gallen und Thurgau.
Neben Necker, Sitter und Glatt ist die Murg einer der wichtigsten Zuflüsse der Thur.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Murg entspringt im Kanton St. Gallen auf einer Höhe von etwa 960 m ü. M. beim Schlattberg oberhalb von Mühlrüti.
Sie fliesst in nordnordwestlicher Richtung durch das Murgtal und mündet schliesslich bei Warth in der Nähe von Frauenfeld auf einer Höhe von ungefähr 386 m ü. M. von Südsüdosten und links in die aus dem Osten heranziehende Thur.
Ihr etwa 34 km langer Lauf endet ungefähr 574 Höhenmeter unterhalb ihres Ursprungs, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 17 ‰.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 213,45 km² grosse Einzugsgebiet der Murg liegt im Schweizer Mittelland und wird durch sie über die Thur und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 29,7 % aus bestockter Fläche, zu 55,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 13,6 % aus Siedlungsfläche und zu 1,0 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 596,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 384 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1021 m ü. M.[6]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lützelmurg und die Lauche fliessen in Matzingen in die Murg. Der Tuenbach vereint sich kurz vor deren Mündung in die Murg mit der Lauche.
Zuflüsse der Murg ab 5 km Länge
Name | GKZ | Lage | Länge in km |
EZG in km² |
MQ in m³/s |
Mündung Koordinaten |
Mündungshöhe in m |
Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Aubach | CH000258 | links | 3,3 | 4,26 | 0,11 | beim Kloster Fischingen, Fischingen | 617,0 | |
Tanneggerbach | CH002075 | links | 6,1 | 10,72 | 0,28 | bei Boland, Oberwangen | 573,9 | |
Aumühlebach | CH002077 | rechts | 4,9 | 6,11 | 0,15 | bei Boland, Oberwangen | 570,3 | Alternativname: Aumülibach |
Littenheiderkanal | CH002074 | rechts | 5,6 | 7,69 | 0,15 | bei Wies, Wiezikon bei Sirnach | 549,5 | Alternativnamen: Egelseekanal, "Moswangerkanal" |
Chrebsbach | CH002073 | rechts | 7,5 | 15,81 | 0,33 | bei Büel, St. Margarethen | 497,1 | Alternativname: Chräbsbach |
Tüelbach | CH002072 | links | 2,4 | 2,82 | bei Risi, Wängi | 476,9 | ||
Lauche | CH002068 | rechts | 15,9 | 61,93 | 0,95 | in Matzingen | 440,1 | |
Lützelmurg | CH000659 | links | 19,0 | 43,40 | 0,91 | bei Matzingen | 437,1 | |
Mülitöbeli | CH002061 | rechts | 2,9 | 2,06 | in Frauenfeld | 393,7 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Murg[Z 2] | 34,2 | 213,45 | 4,11 | bei Warth | 386 | Mündet in die Thur |
Anmerkungen zur Tabelle
- ↑ Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch)
- ↑ Die Daten der Murg zum Vergleich
Gemeinden am Lauf der Murg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ufer der Murg liegen von der Quelle bis zur Mündung folgende Gemeinden: Mosnang, Kirchberg, Fischingen, Sirnach, Münchwilen, Wängi, Stettfurt, Matzingen und Frauenfeld. Früher lag Frauenfeld am rechten Ufer der Murg. Aufgrund der regen Bautätigkeit in den letzten Jahrhunderten fliesst die Murg nun jedoch durch die Stadt, was zum Bau zahlreicher kleiner Brücken führte.
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Mündung der Murg in die Thur beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 4,11 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist pluvial inférieur,[7] und ihre Abflussvariabilität[8] beträgt 25.
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wasserkraft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Murg trieb einst zahlreiche Mühlen an, darunter die Mühle Matzingen. Ab etwa 1830 siedelten sich neue Textilfabriken in Sirnach, Münchwilen, Rosental, Wängi, Jakobstal, Matzingen, Murkart und Frauenfeld an und nutzten die Wasserkraft der Murg.
Brücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf ihrem Weg wird die Murg von rund 80 Brücken überspannt. Über ein Drittel davon befinden sich in Frauenfeld.
Bahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Frauenfeld-Wil-Bahn von Wil nach Frauenfeld fährt ab Münchwilen entlang des Murgtals.
Fischerei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Murg gibt es neben Bachforellen u. a. die Fische Alet, Barben und Groppen. Bei der Besatzung wird inzwischen auf den Einsatz von Regenbogenforellen verzichtet.[10]
Jakobsweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schweizer Jakobsweg, auch «Schwabenweg» genannt, verläuft teilweise entlang der Murg, besonders in Münchwilen, Sirnach bis Fischingen.
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Zwischen Mühlrüti und Fischingen
-
In Sirnach
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In Münchwilen
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In Wängi
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In Frauenfeld
-
Mündung der Murg (rechts) in die Thur (unten) bei Warth
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hanspeter Rebsamen: Frauenfeld. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 4. Orell Füssli, Zürich 1982, ISBN 3-280-01398-4, Murg, S. 123–124, doi:10.5169/seals-5494 (e-periodica.ch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hydrogeologie des Murgtales (Kt. Thurgau). Dissertation von Werner Balderer. In: academia.edu (PDF).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, abgerufen am 3. November 2024 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).
- ↑ Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2018; abgerufen am 18. August 2018.
- ↑ Abflussdaten: Messstelle: Murg - Wängi (2126). (PDF) 1954–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 19. Oktober 2024 (Stationsseite).
- ↑ Abflussdaten: Messstelle: Murg - Frauenfeld (2386). (PDF) 1982–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 19. Oktober 2024 (Stationsseite).
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Murg. Abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 3. November 2024]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. .
- ↑ Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- ↑ Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Murg. Bundesamt für Umwelt (BAFU), abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Erich Bolli: Forellengewässer im Schweizer Mittelland. In: petri-heil.ch. 21. April 2019, abgerufen am 20. Februar 2023.