Nico Schulz

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Nico Schulz
Aufnahme aus dem Jahr 2019
Personalia
Geburtstag 1. April 1993
Geburtsort Berlin-TegelDeutschland
Größe 180 cm
Position Außenverteidigung, Mittelfeld (links)
Junioren
Jahre Station
0000–2000 BSC Rehberge 1945
2000–2011 Hertha BSC
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2010–2012 Hertha BSC II 24 (0)
2010–2015 Hertha BSC 93 (2)
2015–2017 Borussia Mönchengladbach 13 (1)
2016 Borussia Mönchengladbach II 2 (0)
2017–2019 TSG 1899 Hoffenheim 57 (2)
2019– Borussia Dortmund 11 (1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2008 Deutschland U15 1 (0)
2008–2009 Deutschland U16 11 (0)
2009–2010 Deutschland U17 12 (0)
2010–2011 Deutschland U18 2 (0)
2011–2012 Deutschland U19 11 (4)
2013–2015 Deutschland U21 14 (2)
2018– Deutschland 10 (2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2019/20

2 Stand: 16. November 2019

Nico Schulz (* 1. April 1993 in Berlin-Tegel)[1] ist ein deutscher Fußballspieler. Er kann in der Verteidigung und im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden und wurde bei Hertha BSC ausgebildet. Aktuell steht Schulz bei Borussia Dortmund unter Vertrag und ist mehrfacher deutscher Nachwuchs- und A-Nationalspieler.

Karriere

Vereine

Nico Schulz, Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter,[2] wuchs in Berlin-Tegel auf[3] und begann mit dem Fußballspielen in der Jugend des BSC Rehberge im Stadtteil Wedding. Als Siebenjähriger wechselte er in die Jugendakademie von Hertha BSC. Dort zeigte er gute Leistungen, wodurch er in den Fokus von Scouts des FC Liverpool geriet.[4] Das Angebot, künftig für die Jugend des FC Liverpool zu spielen, lehnte Schulz jedoch ab.

In der Folgezeit erreichte er mit der A-Jugend seines Vereins unter anderem das Finale des DFB-Junioren-Vereinspokal 2009/10 gegen die TSG 1899 Hoffenheim, das im heimischen Amateurstadion stattfand; es wurde mit 1:2 verloren.

In der anschließenden Sommerpause fuhr Schulz erstmals mit den Profis der Hertha, die in der 2. Bundesliga spielten, ins Trainingslager[5] und hinterließ dort einen so starken Eindruck, dass er von Cheftrainer Markus Babbel am 14. August 2010 in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 2:0-Erfolg in Pfullendorf das erste Pflichtspiel für Herthas erste Mannschaft bestritt; er wurde in der 81. Spielminute für Waleri Domowtschijski eingewechselt.[6]

Sechs Tage später debütierte der Verteidiger in der 2. Bundesliga beim 3:2-Heimsieg über Rot-Weiß Oberhausen, als er erneut kurz vor Spielschluss für Domowtschijski eingewechselt wurde.[7] Im Laufe der Saison 2010/11 kam er unter Trainer Babbel meist als Ersatzspieler zu einigen Einsätzen.

Nachdem Schulz zu Beginn der Saison 2015/16, Hertha war mittlerweile aufgestiegen, in der ersten Pokalrunde und am ersten Spieltag noch für die Berliner gespielt hatte, wechselte er am 18. August 2015 zum Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach. Er erhielt beim Champions-League-Teilnehmer einen Vierjahresvertrag.[8] Sein Debüt für Borussia Mönchengladbach absolvierte er am 19. September 2015, dem 5. Spieltag, als er bei der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Köln für Ibrahima Traoré eingewechselt wurde. Im Oktober 2015 erlitt er in einem Testspiel gegen den MSV Duisburg einen Kreuzbandriss, wodurch er für den Rest der Saison, in der die Borussia als Tabellenletzter in der Champions-League-Gruppenphase ausschied, ausfiel. Im Sommer 2016 konnte der Defensivspieler in der Regionalligamannschaft wieder Spielpraxis sammeln, kam aber nur noch zu 16 Kurzeinsätzen für die erste Mannschaft, unter anderem beim Achtelfinal-Aus in der Europa League gegen den Ligakonkurrenten Schalke 04.

Im Sommer 2017 wechselte Schulz zur TSG 1899 Hoffenheim, bei der er einen Dreijahresvertrag unterschrieb.[9] Dieser wurde im Dezember 2018 um ein weiteres Jahr verlängert.[10] Mit den Kraichgauern wurde der Stammspieler am Ende Dritter, was die bis dato beste Saisonleistung und den ersten Einzug des Vereins in die Champions League bedeutete. Dort kamen Schulz und die TSG jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus. In der Bundesligasaison 2018/19 stand Hoffenheim am Ende auf Rang Neun und verpasste einen erneuten Sprung nach Europa.

Zur Saison 2019/20 wechselte Schulz zu Borussia Dortmund. Er unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2024.[11] Im August 2019 gewann er seinen ersten Titel mit dem Verein, als der Doublesieger der Vorsaison, der FC Bayern München, mit 2:0 im DFL-Supercup besiegt wurde.[12] Beim 4:0-Auswärtssieg gegen den 1. FSV Mainz 05 am 15. Spieltag traf der Verteidiger zum ersten Mal für den BVB in der Bundesliga. Zu Saisonbeginn wurde er einige Male auf der linken defensiven Außenbahn eingesetzt. Dort konnte der bis dato fünftteuerste Neuzugang des Vereins, der auch bereits zehn A-Länderspiele absolviert hatte, nicht überzeugen.[13] Nach der Umstellung Lucien Favres auf ein 3-4-3-System musste der Verteidiger ins linke Mittelfeld ausweichen. Auf beiden Positionen hatte er das Nachsehen gegenüber Raphaël Guerreiro, saß ab der Rückrunde meistens nur noch auf der Bank und kehrte erst innerhalb der letzten drei Saisonspiele mit Kurzeinsätzen aufs Feld zurück.

Nationalmannschaft

Für die deutschen Nachwuchsteams der U15-, U16-, U17- und U18-Nationalmannschaft bestritt Schulz insgesamt 51 Spiele. In der Qualifikation zur U19-Europameisterschaft 2012 schoss Schulz seine ersten Tore für eine deutsche Nationalmannschaft. Für die EM-Endrunde qualifizierte sich das DFB-Team nicht.

Ab August 2013 kam er in der deutschen U21-Nationalmannschaft zum Einsatz. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2015 kam er zu sechs Einsätzen und qualifizierte sich mit der Mannschaft für die Endrunde in Tschechien. Schulz kam in allen vier Partien zum Einsatz und schied mit einer 0:5-Niederlage gegen Portugal im Halbfinale aus.

Am 29. August 2018 wurde er von Nationaltrainer Joachim Löw für das Gruppenspiel in der „Liga A“ der UEFA Nations League gegen Frankreich sowie für das Testspiel gegen Peru berufen.[14] Bei seinem A-Länderspieldebüt am 9. September 2018 in Sinsheim im Spiel gegen Peru erzielte er den 2:1-Siegtreffer in der 84. Minute.[15]

Erfolge und Auszeichnungen

Hertha BSC
Borussia Dortmund
Persönliche Auszeichnungen

Persönliches

Mit 18 Jahren und der mittleren Reife verließ Schulz die Poelchau-Oberschule während des 12. Schuljahres, um sich auf seine Profi-Karriere zu konzentrieren.[16] Sein jüngerer Bruder Gian Luca (* 1999) ist ebenfalls Fußballspieler.[17]

Commons: Nico Schulz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Malte Achilles: Schulz: ‚Für Hertha stelle ich mein Leben um‘. In: BZ. 13. Januar 2014, abgerufen am 28. September 2019.
  2. Herthas Nico Schulz träumt von der Nationalelf, Berliner Morgenpost, 16. November 2012.
  3. Ein Tag mit Herthas Nico Schulz. In: BZ. 18. November 2010, abgerufen am 28. August 2019.
  4. Reportage: Vom Kind zum Profi, In: FOCUS Magazin | Nr. 32 (2008), abgerufen am 21. August 2010.
  5. Hertha inside: Der Tag bei Hertha, In: bz-berlin.de, abgerufen am 21. August 2010.
  6. DFB-Pokal: Herthas erste Pflicht ist erfüllt, In: tagesspiegel.de, abgerufen am 19. August 2010.
  7. 3:2-Sieg gegen Oberhausen. Archiviert vom Original am 7. Januar 2012; abgerufen am 20. Februar 2014.
  8. Borussia Mönchengladbach: Borussia verpflichtet Nico Schulz von Hertha BSC, 18. August 2015, abgerufen am 18. August 2015.
  9. TSG verpflichtet Nico Schulz auf der Website der TSG 1899 Hoffenheim vom 8. Juli 2017, abgerufen am 27. Juli 2017.
  10. Nationalspieler Schulz bleibt bis 2021 auf der Website der TSG 1899 Hoffenheim vom 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  11. Borussia Dortmund verpflichtet Nico Schulz, bvb.de, 21. Mai 2019, abgerufen am 21. Mai 2019.
  12. Dortmund gewinnt Supercup gegen Bayern München, spiegel.de, abgerufen am 3. August 2019.
  13. BVB: Nico Schulz rennt Form und Gegenspielern hinterher, goal.com, abgerufen am 27. Juni 2020
  14. las: Mit Kehrer, Schulz und Havertz: Löws erster Kader nach der WM. In: kicker online. Olympia Verlag GmbH, 29. August 2018, abgerufen am 29. August 2018.
  15. Erstes Spiel, erstes Tor: Debütant Schulz trifft zum Sieg: Deutschland - Peru 2:1 (1:1). Länderspielpremiere auch für Havertz und Kehrer. In: kicker.de. 9. September 2018, abgerufen am 27. März 2019.
  16. Hertha-Nachwuchs Nico Schulz schmeißt die Schule, morgenpost.de, abgerufen am 10. Januar 2019.
  17. Hansa Rostock holt Schulz von Fürstenwalde: „Junger, hungriger Spieler“, transfermarkt.de, abgerufen am 9. Juli 2020