Die russischen Männer setzten sich im Endspiel gegen Brasilien durch und gewannen erstmals seit dem Heimspiel 1980 in Moskau die Goldmedaille. Italien wurde Dritter. Die deutsche Mannschaft unterlag im Viertelfinale den viertplatzierten Bulgaren und schaffte das beste Ergebnis seit der Silbermedaille der DDR 1972. Im Turnier der Frauen kam es wie vier Jahre zuvor zum Finale zwischen Brasilien und den USA, das der Titelverteidiger aus Südamerika wieder für sich entschied. Bronze ging an Japan.
Der Modus war für Frauen und Männer gleich. Die zwölf qualifizierten Mannschaften wurden in zwei Vorrundengruppen mit jeweils sechs Teilnehmern eingeteilt. Die Einteilung der Vorrunden-Gruppen wurde nicht ausgelost, sondern nach dem Serpentinenverfahren und den Platzierungen der Mannschaften in der Volleyball-Weltrangliste vorgenommen.[1] Gastgeber Großbritannien war dabei als Gruppenkopf gesetzt. Die Vorrunde wurde nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ ausgetragen. Bei Punktgleichheit entschied die Anzahl der Siege, das Satzverhältnis und zuletzt der Ballpunktquotient über die Platzierung.[2] Die besten vier Mannschaften der beiden Gruppen erreichten das Viertelfinale. Anschließend ging es im K.-o.-System weiter bis zum Finale.
Bei den individuellen Auszeichnungen wurden Spieler aus sechs Nationen geehrt. Die Brasilianer hatten trotz des verlorenen Finales den wertvollsten Spieler in ihrer Mannschaft, während der neue Olympiasieger Russland vom besten Angreifer profitierte. Die deutsche Mannschaft schied bereits im Viertelfinale aus, aber zwei Spieler des DVV waren die besten Akteure in ihren Kategorien.
Der Olympiasieger Brasilien stellte mit drei Spielerinnen das größte Kontingent bei den individuellen Auszeichnungen. Der Endspielgegner USA hatte die beste Angreiferin in seinen Reihen. Die wertvollste Spielerin des Turniers gewann mit Südkorea hingegen keine Medaille.
Bei den Männern und Frauen traten jeweils zwölf Mannschaften an. Für jede Mannschaft wurde ein Kader mit zwölf Spieler(inne)n nominiert. Die Kader wurden am 17. Juli offiziell von der FIVB veröffentlicht.[3]
Großbritannien war als Gastgeber gesetzt. Zusätzlich qualifizierten sich bei den Frauen und Männern jeweils noch elf Mannschaften für das olympische Turnier, an dem insgesamt 288 Athleten teilnahmen. Die ersten Startplätze wurden bereits Ende 2011 beim World Cup in Japan vergeben. Die besten drei Mannschaften pro Geschlecht qualifizierten sich in diesem Wettbewerb für London. Bei den Frauen wurden die Spiele vom 4. bis 18. November 2011 ausgetragen. Italien gewann vor den USA und China. Bei den Männern, die anschließend vom 20. November bis 4. Dezember spielten, setzte sich Russland vor Polen und Brasilien durch.
Um die weiteren Qualifikanten zu ermitteln, fanden seit Anfang des Jahres diverse kontinentale und internationale Turniere statt. Die CAVB richtete zunächst die afrikanische Qualifikation aus, bei der die Mannschaften jeweils im Modus „Jeder gegen jeden“ einen Olympiateilnehmer ausspielten. Die Männer traten vom 16. bis 21. Januar in Yaoundé an; dabei setzte sich Tunesien gegen vier Konkurrenten durch.[4] Die algerischen Frauen gewannen als Gastgeber das Viererturnier vom 2. bis 4. Februar in Blida.[5] Der Verband NORCECA richtete das Turnier für die Frauen aus Nord- und Mittelamerika vom 29. April bis 5. Mai in Tijuana aus. Die Dominikanische Republik gewann das Finale gegen Kuba.[6] Die Männer spielten vom 7. bis 12. Mai in Long Beach. Der olympische Titelverteidiger USA setzte sich mit dem Heimvorteil gegen Kanada durch.[7] Die südamerikanischen Qualifikationsturniere der CSV fanden vom 9. bis 13. Mai in São Carlos (Frauen) und 11. bis 13. Mai in Almirante Brown (Männer) statt. Die brasilianischen Frauen gewannen das Finale gegen Peru.[8] Die Männer spielten „jeder gegen jeden“ und Argentinien blieb dabei ohne Satzverlust.[9] Beim europäischen Qualifikationsturnier der CEV vom 1. bis 6. Mai in Ankara schieden die deutschen Frauen im Halbfinale gegen Polen aus.[10] Gastgeber Türkei schaffte die Qualifikation durch einen Finalsieg gegen Russland.[11] Die Männer des DVV erreichten beim Turnier vom 8. bis 13. Mai in Sofia das Finale, unterlagen dort aber den Italienern mit 2:3.[12]
Die letzte Chance für die bis dahin noch nicht qualifizierten Frauenmannschaften war ein internationales Turnier, das vom 19. bis 27. Mai in Tokio ausgetragen wurde und zugleich als asiatische Qualifikation galt. Deshalb erhielt neben den drei erstplatzierten Mannschaften des Turniers auch die beste Mannschaft der AVC einen Startplatz in London. Russland, Südkorea und Serbien belegten die ersten drei Plätze und Japan rückte als asiatischer Vertreter nach. Für die Männer gab es vom 1. bis 10. Juni an gleicher Stelle ein ähnliches Turnier. Serbien schaffte mit nur einem verlorenen Satz die Qualifikation, während die zweitplatzierten Australier sich als beste asiatische Mannschaft durchsetzten. Zwei weitere Turniere fanden vom 8. bis 10. Juni in Berlin und Sofia statt. Die deutschen Männer gewannen in der Max-Schmeling-Halle alle drei Spiele gegen Indien, Vizeweltmeister Kuba und Tschechien und erreichten somit zum zweiten Mal in Folge das olympische Turnier.[13] Die Bulgaren nutzten ebenfalls den Heimvorteil und sicherten sich den letzten Startplatz.