Pietro Ottoboni (Kardinal)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. April 2008 um 12:00 Uhr durch Massimo Macconi (Diskussion | Beiträge) (la:Petrus Ottoboni). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pietro Ottoboni als Kardinal, Gemälde von Francesco Trevisani

Pietro Ottoboni (* 2. Juli 1667 in Venedig; † 28. Februar 1740 in Rom) war ein italienischer Kardinal, Mäzen und Librettist. Er gilt als der letzte Kardinalnepot.

Leben

Ottoboni war ein Großneffe des gleichnamigen Kardinals, der 1689 als Alexander VIII. zum Papst gewählt wurde. Dieser ließ ihm eine umfassende Erziehung angedeihen, die Ottobonis Interesse an Literatur, Kunst und Musik weckte. Bereits im Alter von 22 Jahren wurde er von seinem Großonkel zum Kardinal ernannt.

Neben seinen vielfältigen Aufgaben im Dienst der Kirche (u.a. Kardinaldiakon der Kirche San Lorenzo in Damaso, Erzpriester der Basiliken Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano, Bischof der Diözesen von Ostia und Velletri, Generalsuperintendent des Kirchenstaates, Vizekanzler der Heiligen Kirche, Dekan des Kardinalskollegiums) machte sich Ottoboni besonders als Förderer von Literatur, Musik und Kunst, als Bücher-, Gemälde- und Münzsammler sowie als Librettist einen Namen. In seiner Hauskapelle musizierten die bedeutendsten Musiker Roms, darunter Corelli, Pasquini, Porta sowie Alessandro und Domenico Scarlatti. Mindestens fünf seiner Libretti wurden von Alessandro Scarlatti vertont; die Uraufführungen fanden meist in Ottobonis eigenem Theater im Palazzo della Cancelleria statt.

Libretti (Auswahl)

  • Statira (1690), vertont von Scarlatti
  • Colombo ossia L’India scoperta (1691/92), vertont wahrscheinlich von Ottoboni selbst
  • Cantata dell’Assunta (1694), vertont von Scarlatti
  • Giuditta (vittoriosa) (Oratorium, 1695), vertont von Scarlatti
  • La pastorella (Puppenspiel, 1705), vertont von Scarlatti
  • Il trionfo della Castità (1705), vertont von Caldara
  • Il trionfo della Vergine SS. (Oratorium, 1706), vertont von Scarlatti


VorgängerAmtNachfolger
Francesco VIII. Acquaviva d'AragonaBischof von Sabina
17251730
Annibale Albani
VorgängerAmtNachfolger
Lorenzo CorsiniBischof von Frascati
17301734
Pier Marcellino Corradini
VorgängerAmtNachfolger
Francesco VI. PignatelliBischof von Porto-Santa Rufina
17341738
Tommaso Ruffo
VorgängerAmtNachfolger
Francesco VII. BarberiniBischof von Ostia und Velletri
17381740
Tommaso Ruffo