Rotschau

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Rotschau ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Reichenbach im Vogtland in Westsachsen, im nördlichen Vogtland. In Rotschau leben 924 Einwohner (Stand 31. Mai 2006).

Geschichte

Der Ort geht auf eine slawische Siedlung zurück, er wurde am 15. August 1324 in Greiz erstmals urkundlich als Roschowe erwähnt. In dieser Urkunde bestätigte Heinrich der Jüngere, Vogt von Plauen, seinem Vetter Heinrich von Gera die Besitzverhältnisse [1]. Doch vermutlich ist der Ort noch älter, denn unter alte Ratscha (1140) oder als Ratschaw (1274) gibt es weitere Erwähnungen.

Name

1460 findet man in einem Lehensbrief auch den Namen Rotschach. Im Laufe der Zeit wurden die Name Roitzschau und Rotzschau verwendet. Im Jahr 1900 wurde auf Antrag der Gemeinde die amtlich offizielle Schreibweise Rotschau eingeführt. Mit der tschechischen Gemeinde Ročov bestehen gemeinsame historische Wurzeln durch Albrecht von Kolowrat, der in der Zeit Kaiser Karl des IV. Verwalter der Herrschaft Milin (Mylau) war. Am 2. Januar 1373 erhielt er durch Karl den IV. des Recht zur Betreibung des Augustinerklosters Dolní Ročov. Heute bestehen zwischen beiden Orte freundschaftliche Kontakte.

Neuere Geschichte

Im Jahre 1839 wurde in Rotschau die erste Schule gebaut, sie wurde von Kindern aus Rotschau und Mühlwand besucht. Der erste Lehrer in Rotschau war Hermann Theodor Thieme, der vorher in Mylau tätig war. Im Jahre 1857 zählte Rotschau 325 und Mühlwand 61 Einwohner. 1876 erfolgte ein Neubau der Schule und 1894 und 1934 weitere Anbauten. Im Jahre 1998 wurde die Schule geschlossen, heute wird das Gebäude als Kindertagesstätte genutzt.

Bis ca. 1860 bestand in Rotschau noch der Reihenschank und eine staatliche Konzession auf Salzverkauf, wobei zu erwähnen sei, dass der Pächter stets ein trinkbares Bier zu halten habe und auf die Ordnung nach dem Gesetz zu sehen sei. Heute gibt es im Ortsgebiet zwei Ausflugsgaststätten,das Cafe Daheim und den Gasthof zur Linde.

1996 erfolgte die Eingemeindung nach Reichenbach.

Sehenswürdigkeiten

Markante Punkte in Rotschau sind die Schwarze Tafel und das Kreuzholz, die beide auf eine lange Geschichte zurückgehen. Neben dem Dorfkern ist das Alaunwerk in Mühlwand und das Göltzschtal mit dem Hirschsteinfelsen sehenswert. Unterhalb der Schwarzen Tafel, in Richtung Mühlwand, steht ein Steinkreuz.

Vereine und Veranstaltungen

besteht noch ein

  • Kleintierzuchtverein,
  • Männergesangverein Liederkranz e.V., seit 1869

sowie die

  • Freiwillige Feuerwehr, die im Jahre 1888 gegründet wurde.

Einzelnachweise

  1. Hdschr.:HSA Dresden, No 2324 Druck: Müller, No. CCXXXVI

Koordinaten: 50° 36′ 50″ N, 12° 17′ 14″ O