SPD Nordrhein-Westfalen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. August 2023 um 19:44 Uhr durch Thomas Schulte im Walde (Diskussion | Beiträge) (ebenso hier). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SPD Nordrhein-Westfalen
Sarah Philipp und Achim Post[1]
Sarah Philipp und Achim Post[1]
Vorsitzender Sarah Philipp und Achim Post[1]
Stellvertreter Elvan Korkmaz
Veith Lemmen
Sören Link
Dörte Schall
General­sekretär Frederick Cordes[2]
Schatz­meister André Stinka
Gründungs­datum 5. Dezember 1970
Gründungs­ort Dortmund
Hauptsitz Kavalleriestr. 12
40213 Düsseldorf
Landtagsmandate
56/195
Mitglieder­zahl 97.300 (Stand: März 2021)[3]
Website nrwspd.de
Alte Landesgeschäftsstelle der SPD NRW in der Kavalleriestraße 16 in Düsseldorf (mittlerweile abgerissen für Neubau) (2017)

Die SPD Nordrhein-Westfalen (Eigenschreibweise NRWSPD) ist der Landesverband der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) im Land Nordrhein-Westfalen. Sie ist mit ca. 97.000 Mitgliedern (Stand März 2021) der mitgliederstärkste Landesverband der SPD.[4] Vorsitzender war seit dem 6. März 2021 bis zum Rücktritt am 23. März 2023 Thomas Kutschaty. Im Landtag stellt die NRW-SPD mit 56 Abgeordneten[5] die größte Oppositionsfraktion. Zuvor stellte sie in einer Koalition mit den Grünen von 2010 bis 2017 die Ministerpräsidentin.

Geschichte

Wahlkampf 2010 mit der SPD-Bundespolitikerin Andrea Nahles (zweite von rechts) in Duisburg

Zur Koordinierung der Landespolitik der vier Bezirke wurde der Landesverband auf dem ersten Landesparteitag 1970 in Dortmund gegründet. Im hierarchischen Aufbau der Partei haben die Bezirke eine wichtige Koordinierungsfunktion zwischen Parteivorstand und Ortsvereinen, während der Landesverband lediglich ein von den Bezirken freiwillig gebildetes Gremium für landespolitische Themen ohne Einfluss in der Parteiorganisation war. In den meisten Bundesländern entsprachen die Bezirke den Ländern und nannten sich ebenfalls "Landesverband" bzw. im internen Sprachgebrauch zur Unterscheidung von den freiwilligen Landesverbänden mit Bezirken auch "Landesbezirk". Zu einem solchen Landesbezirk schlossen sich die vier nordrhein-westfälischen Bezirke nach Beschluss der Parteitage 2001 zu Beginn des Jahres 2002 zusammen. Seitdem ist der Landesverband NRW ein Bezirk im Sinne des SPD-Organisationsstatuts, wie in 13 anderen Bundesländern bereits vorher üblich.

Die Partei stellte teilweise in Koalitionen mit der FDP oder den Grünen, teilweise in Alleinregierung die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. In dieser Zeit stellte die SPD den Ministerpräsidenten:

Seit 1993 findet der Politische Aschermittwoch der SPD Westliches Westfalen im Schwerter Freischütz statt. Die Veranstaltung gilt als eine der wichtigsten Aschermittwochs-Veranstaltungen der Partei; traditionell nehmen neben der nordrhein-westfälischen SPD-Spitze auch zahlreiche prominente Bundespolitiker der Partei an der Veranstaltung teil.

Struktur

Die Landespartei organisiert sich in vier Regionen, die aus den bis 2001 bestehenden Bezirken entstanden, seitdem aber keine Gliederung im hierarchischen Aufbau der Partei sind, sondern nur noch koordinierende Funktion für die Unterbezirke (in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten) besitzen:

Unterhalb der Regionen bestehen 54 Unterbezirke (je einer pro kreisfreier Stadt bzw. Landkreis) und etwa 1.100 Ortsvereine.

Vorsitzende

Johannes Rau (1986)
Jahren Vorsitzender
1970–1973 Heinz Kühn
1973–1977 Werner Figgen
1977–1998 Johannes Rau
1998–2001 Franz Müntefering
2001–2005 Harald Schartau
2005–2007 Jochen Dieckmann
2007–2017 Hannelore Kraft
2017–2018 Michael Groschek
2018–2021 Sebastian Hartmann
2021–2023 Thomas Kutschaty
seit 2023 Marc Herter (kommissarisch)

Wahlergebnisse

Kommunalwahlen

Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Kommunalwahlergebnisse der NRW-SPD von 33,4 % (1946) bis auf 46,6 % (1964) an. Seit 1964 sanken sie bis auf ihr bis dahin tiefstes Ergebnis 2004 mit 31,7 %. Bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 lag die Partei mit einem Stimmenanteil von 29,4 % erstmals unter der 30-Prozent-Marke.

Vorlage:Zeitleiste Wähleranteil Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen seit 1946 Räte der kreisfreien Städte und Kreistage


Landtagswahlergebnisse der SPD

www.wahlergebnisse.nrw.de/..


Landtagswahlergebnisse[6][7][8]
Jahr Stimmen Sitze Spitzenkandidat
1947 32,0 % 64 Fritz Henßler
1950 32,3 % 68 Fritz Henßler
1954 34,5 % 76 Fritz Steinhoff
1958 39,2 % 81 Fritz Steinhoff
1962 43,3 % 90 Heinz Kühn[9]
1966 49,5 % 99 Heinz Kühn
1970 46,1 % 94 Heinz Kühn
1975 45,1 % 91 Heinz Kühn
1980 48,4 % 106 Johannes Rau
1985 52,1 % 125 Johannes Rau
1990 50,0 % 123 Johannes Rau
1995 46,0 % 108 Johannes Rau
2000 42,8 % 102 Wolfgang Clement
2005 37,1 % 74 Peer Steinbrück
2010 34,5 % 67 Hannelore Kraft
2012 39,1 % 99 Hannelore Kraft
2017 31,2 % 69 Hannelore Kraft
2022 26,7 % 56 Thomas Kutschaty

Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens waren neben den gekennzeichneten Personen auch Fritz Steinhoff von 1956 bis 1958 (nach einem Koalitionswechsel der FDP und einem konstruktiven Misstrauensvotum im Landtag) und, nachdem Wolfgang Clement 2002 Bundesminister geworden war, Peer Steinbrück.

Literatur

  • Dieter Düding: Zwischen Tradition und Innovation. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen 1946–1966, Bonn 1995.
  • Dieter Düding: Volkspartei im Landtag. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen als Regierungsfraktion 1966–1990, Bonn 1998.
Commons: SPD NRW – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SPD Nordrhein-Westfalen Pressemitteilung vom 26. August 2023: Sarah Philipp und Achim Post sind die neuen Vorsitzenden der NRWSPD, abgerufen am 26. August 2023
  2. SPD Nordrhein-Westfalen Pressemitteilung vom 26. August 2023: Sarah Philipp und Achim Post sind die neuen Vorsitzenden der NRWSPD, abgerufen am 26. August 2023
  3. DPA-Vorbericht zum Landesparteitag mit Mitgliederzahl. 6. März 2021, abgerufen am 19. April 2021.
  4. Mitgliederzahlen. In: nrwspd.de. Abgerufen am 12. Oktober 2018.
  5. siehe auch Liste der Mitglieder des Landtages Nordrhein-Westfalen (17. Wahlperiode)
  6. Ergebnisse der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
  7. Ergebnisse der Landtagswahlen 1950 bis 2005 bei der Landeswahlleiterin des Landes Nordrhein-Westfalen
  8. Detaillierte Ergebnisse der Landtagswahl 2010 bei der Landeswahlleiterin des Landes Nordrhein-Westfalen
  9. Westfälische Geschichte