Signet

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Das Signet (lat. signumZeichen“) ist ein dem Logo übergeordnetes visuelles Zeichen. Die Anforderung an Signete sind abhängig von der Funktion, der Zielgruppe, aber auch von epochalen Stilprägungen. Moderne Signete sind meist aus geometrischen Grundformen aufgebaut, die schnell erfassbar sind. Der Wiedererkennungswert und die Sympathie sind weitere Kriterien für die Signetgestaltung. Signetentwicklung ist ein Spezialgebiet des Grafikdesigns. Eine der historischen Wurzeln des Signets ist die Heraldik, viele moderne Wappenzeichen werden als Signet gestaltet.

Man spricht im Kunsthandel und in der Kunstwissenschaft noch immer vom „Signet“ eines Malers, Bildes oder einer Skulptur in Bezug auf die – piktographische oder schriftliche – Signatur des Urhebers. Das Wort Signet ist aber auch ein Synonym für z. B. „das Aushängeschild (dieser Firma)“ oder „die Visitenkarte (dieses Herrn)“.

Geschichte

Signet (1580) der Theologen Thomas Erastus und Johann Jakob Grynaeus

Signet war ursprünglich die Bezeichnung für Drucker und Verlegerzeichen, das am Ende des Buches – später auf dessen Titel – angebracht waren und die Qualität seines Produktes garantierten. Diese Vorläufer der Markenzeichen haben mit unseren heutigen Firmenmarken oder Signets gemeinsam, dass beide in einer vereinfachten, reduzierten Form eine sehr komplexe Aussage darstellen:

  1. die Identifikation oder Kennzeichnung des Herstellers bzw. Dienstleisters.
  2. die gleich bleibende Qualität des Produktes und
  3. die Abgrenzung von der Konkurrenz.

Signet (Markenzeichen)

Als sich der Handel im Mittelmeerraum ausbreitete (ab etwa 800 v. Chr.), entwickelte sich zunehmend die Verwendung von Identifikationszeichen wie Töpfer-, Steinmetz- und Goldschmiedemarken. Andere Vorläufer von Markenzeichen waren die Brandmarken auf Nutztieren, die die Identität ihrer Besitzer garantierte und dadurch auch die Unverwechselbarkeit der Tiere auf dem Markt gewährleisteten. Solche Identifikations- oder Besitzzeichen hatten die pragmatische Funktion, die Ware, den Besitzer oder den Hersteller zu identifizieren. Darüber hinaus konnten diese Zeichen auch den Qualitätswert der Produkte eines bestimmten Züchters oder Handwerkers darstellen. Die verwendeten Zeichen haben sich eher als Bildzeichen denn als Wortzeichen etabliert, um auch über Ländergrenzen hinaus verstanden zu werden. Markenzeichen werden heute auch Signete genannt.

Siehe auch

Literatur

  • Meiner, A.: Das deutsche Signet. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Leipzig 1922.
  • Wendland, H.: Druckermarke. In: Lexikon des gesamten Buchwesens (LGB). Hrsg. von Severin Corsten. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bd. II. Hiersemann, Stuttgart 1989. S. 367. ISBN 3-7772-8911-6
  • Wendland, H.: Signete. Deutsche Drucker- und Verlegerzeichen 1457-1600. Schlüter, Hannover 1984. ISBN 3-87706-189-3
  • Würffel, Reinhard: Lexikon deutscher Verlage von A - Z: 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945; Adressen, Daten, Fakten, Namen. Grotesk Verlag, Berlin 2000. 1054 S.: zahlr. Ill.; 25 cm ISBN 3-9803147-1-5