Skandinavische Münzunion

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Zwei goldene 20-Kronen-Münzen aus Schweden und Dänemark, die dem Goldstandard der Skandinavischen Münzunion entsprechen.

Die Skandinavische Münzunion (schwedisch Skandinaviska myntunionen, dänisch Skandinaviske møntunion, auf deutsch auch Skandinavische Währungsunion) wurde 1872 von Schweden und Dänemark gegründet als Währung im klassischen Goldstandard. Grund hierfür war der von Großbritannien ausgehende Goldstandard, der nach der Mitte des 19. Jahrhunderts auch auf dem europäischen Kontinent den bisherigen Silberstandard zunehmend ablöste (Bimetallismus der Lateinischen Münzunion 1865, neue deutsche Mark-Währung 1871). Am 16. Oktober 1875 trat auch Norwegen, das in Personalunion mit Schweden stand, der Münzunion bei.[1] Fortan waren dänische, schwedische und norwegische Münzen sowie später auch Banknoten in allen drei Ländern uneingeschränkt gültig.

Im Zuge der Skandinavischen Währungsunion wurden die frühere dänische Währung, der Reichstaler (rigsdaler), und die frühere schwedisch-norwegische Währung, der Speciestaler, durch die DezimalwährungKrone = 100 Øre abgelöst. 1885 wurde der Überweisungsverkehr mit gegenseitiger Kreditgewährung der Notenbanken eingeführt (Währungsunion).

Monetäre Basis der Münzunion waren die 20- und 10-Kronen Gold-Münzen, die alle als Kurantmünzen auf dem gleichen Münzfuß beruhten. So wurden aus 1 kg Feingold 248 10-Kronen-Münzen geschlagen.

Als sich die beteiligten Staaten, zumal während des Ersten Weltkrieges, nicht mehr auf eine gemeinsame Geldpolitik verständigen konnten, blieb der Umrechnungskurs für Banknoten und Scheidemünzen nicht länger bei 1:1. Dies führte dazu, dass die Währungsunion 1924 mit der Aufgabe der gegenseitigen Akzeptanz der Scheidemünzen de facto beendet wurde.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bankens historie. Norges Bank, abgerufen am 10. Januar 2019 (norwegisch (Nynorsk)): „at Noreg 16. oktober same år gjekk inn i den skandinaviske myntunionen“