Trailerpark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2024 um 18:07 Uhr durch Perlenleser (Diskussion | Beiträge) (Geschichte: Live-Album und Blu-ray Disc). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Trailerpark
Aktive Jahre seit 2009
Gründer DNP und Pimpulsiv
Vertrieb Groove Attack
Genre(s) Deutscher Hip-Hop, Rap-Rock
Timi Hendrix, Alligatoah, Sudden und Basti (von links nach rechts) beim Rock im Park (2015)

Trailerpark ist ein unabhängiges deutsches Hip-Hop-Musiklabel. Derzeit gehören ihm die Rapper Alligatoah, Basti, Sudden und Timi Hendrix an. Sie traten unter dem Namen Trailerpark auch als Band auf, deren Auflösung sie am 9. August 2019 bekannt gaben und deren letzte Konzerte im Juli 2022 stattfanden.

Geschichte

Das Musiklabel Trailerpark wurde im Jahr 2009 gegründet. Zu Beginn gehörten ihm die Band DNP (Beatmasta und Sebastian „Basti“ Krug), das Rapperduo Pimpulsiv (Skinny Shef und Timi Hendrix), Sudden sowie bald darauf Dana an.[1] Am 21. August 2009 erfolgte mit dem Album H.U.R.Z. von Pimpulsiv die erste Veröffentlichung unter dem Label. Am 5. Dezember 2009 erschien der Sampler Crackstreet Boys, der Features von Greckoe, JAW, Johnzen, Manny Marc, Meister Elch, Patrick mit Absicht und Smoky enthält. Er umfasst sechs Tracks sowie fünf Bonustracks. Der Titel stellt ein Wortspiel mit dem Namen der US-amerikanischen Boygroup Backstreet Boys dar. 2010 wurden die Alben Hepatitis P von Pimpulsiv und Romantisches Arschloch von Sudden veröffentlicht. Das Album Bis einer weint von DNP stieg am 5. August 2011 auf Platz 85 in die Deutschen Albumcharts ein.

2011 beendete Skinny Shef seine Laufbahn als Rapper, um sich auf sein Studium konzentrieren zu können. Dies bedeutete auch das Ende für Pimpulsiv. Timi Hendrix blieb dem Label hingegen erhalten.[2] Noch in demselben Jahr stieß Alligatoah als neues Mitglied zu diesem.[1] Am 19. Oktober 2012 erschien das Album Crackstreet Boys 2. Es erreichte am 2. November 2012 Platz 22 der Deutschen sowie Platz 62 der Österreichischen Albumcharts. Im Vergleich zu dem Sampler Crackstreet Boys folgte Crackstreet Boys 2 mehr dem Konzept eines Band-Projektes, an dem Alligatoah, Basti, Sudden und Timi Hendrix unter anderem auch mit jeweils einem Solotrack beteiligt waren.[1] Neun der 13 Tracks wurden im August 2013 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.[3] Als Features sind Beatmasta in Immer noch egal, Dana in Fledermausland und Rolf sowie K.I.Z und Massimo in U-Bahn Schläger enthalten. Fledermausland erreichte 2018 Goldstatus in Deutschland. Nach Veröffentlichung des Albums traten Beatmasta und Dana nicht länger als Mitglieder des Labels in Erscheinung.

Am 2. August 2013 erschien das Soloalbum Triebwerke von Alligatoah. Als erstes bei Trailerpark erschienenes Album erreichte es am 16. August 2013 Platz eins der Deutschen Albumcharts sowie 2014 Gold- und 2018 Platinstatus. Am 27. August 2014 wurde die Singleauskopplung Bleib in der Schule aus dem neuen Bandalbum Crackstreet Boys 3 publiziert. Sie erreichte Platz 35 der Deutschen Singlecharts. Nach der zweiten Single Dicks sucken am 10. Oktober 2014 folgte am 5. Dezember 2014 der Release des 13 Tracks umfassenden Albums, das am 14. Dezember auf Platz 57 in die Schweizer sowie am 19. Dezember auf Platz vier in die Deutschen und auf Platz 13 in die Österreichischen Albumcharts einstieg. In Deutschland wurde Bleib in der Schule 2016 mit Gold und 2019 mit Platin ausgezeichnet, das Album erreichte 2018 ebenfalls Goldstatus. Das Jahr 2015 stand im Zeichen von Soloalben der Trailerpark-Mitglieder: Auf Superkräfte von Sudden am 6. Mai 2015 folgten am 11. September 2015 Zwei Zimmer, Küche, Bong von Timi Hendrix und am 27. November 2015 Musik ist keine Lösung von Alligatoah.

Im Vorfeld seines Erscheinens wurden aus dem vierten Bandalbum TP4L drei Tracks als Singles ausgekoppelt: Armut treibt Jugendliche in die Popmusik am 2. August, Endlich normale Leute am 20. August sowie der Titeltrack TP4L am 27. September 2017. Das Album ging am 20. Oktober 2017 in den Verkauf und stieg am 27. Oktober 2017 auf Platz eins in die Deutschen Albumcharts ein. In Österreich erreichte TP4L Platz drei, in der Schweiz Platz 43 der Albumcharts. Der am selben Tag wie das Album veröffentlichte Track Sterben kannst du überall kam auf Platz 37 der Deutschen und auf Platz 49 der Österreichischen Singlecharts. Am 27. Juli 2018 brachte Timi Hendrix sein zweites Soloalbum Tim Weitkamp Das Musical heraus. Im weiteren Verlauf des Jahres erschienen am 14. September Schlaftabletten, Rotwein V von Alligatoah und am 2. November Ihr braucht mich von Sudden. Schlaftabletten, Rotwein V erreichte als zweites Alligatoah-Album nach Triebwerke Platz eins der Deutschen Albumcharts.

Am 9. August 2019 gab die Band auf Facebook ihre Trennung bei gleichzeitigem Weiterbestehen des Labels bekannt:

„Man soll die Feste feiern, solange sie noch Spaß machen und am besten verlässt man die Party auf dem Höhepunkt. Trailerpark war schon immer eine Band der Superlative mit einem Händchen für die richtige Portion Humor, Rebellion und Crack. Nach vier Alben, diversen Gold- und Platin-Auszeichnungen und einer ganzen Reihe geschwängerten Teenagern ist das Ende der Fahnenstange gedeepthroatet. [...] Gehen, wenn es am schönsten ist, was viele andere Bands leider verschlafen haben.“[4]

Im Juli 2022 gab es unter dem Motto Goldener Schluss fünf Abschiedskonzerte in Stuttgart, Dortmund, Hamburg, Köln und Berlin.[5] Das letzte Konzert fand am 29. Juli 2022 in der ausverkauften Berliner Waldbühne statt. Das Abschlussverkauf wurde aufgezeichnet. Die Veröffentlichung des zugehörigen Albums und des Konzertvideos auf Blu-Ray Disc ist für den 20. Dezember 2024 geplant.[6]

Stil

Die Band Trailerpark ist – wie auch ihre Mitglieder – den Genres Deutschrap und Hip-Hop zuzuordnen. Sie wird in Bezug auf ihren musikalischen Stil oftmals mit K.I.Z sowie den 257ers verglichen.[1] Allerdings sagte Basti in einem 2012 auf YouTube ausgestrahlten Interview mit 16Bars dazu, dass die drei Bands zwar nicht unbedingt unterschiedliche Zielgruppen bedienten, aber unterschiedliche Musik produzierten: „Wenn, dann sind noch eher wir mit K.I.Z zu vergleichen als die 257ers, weil das ist [inhaltlich] halt wirklich nur Klamauk. Und bei K.I.Z ist es halt politisch und wir sind halt Drogen und unpolitisch.“ Verglichen werden wolle man allenfalls mit der Bloodhound Gang.[7] Dominik Lippe von laut.de hielt in seiner Rezension zu dem Studioalbum TP4L im Oktober 2017 fest, dass das Talentgefälle innerhalb der Formation seit jeher „das augen- und ohrenfälligste Merkmal Trailerparks“ sei; typisch seien die „Ohrwurm-Hook des Multitalents Alligatoah“ sowie „einige mit vermeintlichen lyrischen Tabubrüchen gefüllte Strophen von Basti, Sudden und Timi Hendrix“. Inhaltlich bewegten sich Trailerpark im Zeichen von Kokain, Koprophilie und Kindesmissbrauch.[8] Laura Sprenger erklärte zu Crackstreet Boys 3 im Dezember 2014, die Band zelebriere „ihr Image aufs Äußerste“ und führte als Beispiel hierfür die Hookline aus dem Track Falsche Band an: „Wenn du einer dieser Menschen bist, für den die Gürtellinie eine Grenze ist, [...] sind wir die falsche Band für dich!“[9]

Mitglieder

Zeitleiste der Mitglieder von Trailerpark
Künstler 2000er 2010er 2020er
9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Basti
Sudden
Timi Hendrix
Beatmasta
Skinny Shef
Dana
Alligatoah
Vortex

Diskografie

Siehe auch

Alben und Mixtapes (Musiklabel)

Cover des Albums Triebwerke
Cover des Albums Crackstreet Boys 3
Cover des Albums Musik ist keine Lösung
Jahr Titel
Künstler
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Künstler, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
2011 Bis einer weint
DNP
DE85
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 22. Juli 2011
2012 Crackstreet Boys 2
Alligatoah, Basti, Sudden, Timi Hendrix
DE22
(1 Wo.)DE
AT62
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 2012
indiziert durch BPjM seit August 2013
2013 Triebwerke
Alligatoah
DE1
Platin
Platin

(45 Wo.)DE
AT3
(7 Wo.)AT
CH27
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. August 2013
2014 Crackstreet Boys 3
Alligatoah, Basti, Sudden, Timi Hendrix
DE4
Gold
Gold

(6 Wo.)DE
AT13
(1 Wo.)AT
CH57
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 5. Dezember 2014
2015 Superkräfte
Sudden
DE4
(2 Wo.)DE
AT16
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2015
Zwei Zimmer, Küche, Bong
Timi Hendrix
DE7
(2 Wo.)DE
AT15
(1 Wo.)AT
CH84
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 11. September 2015
Musik ist keine Lösung
Alligatoah
DE3
Platin
Platin

(51 Wo.)DE
AT5
(17 Wo.)AT
CH14
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 27. November 2015
2017 TP4L
Alligatoah, Basti, Sudden, Timi Hendrix
DE1
(9 Wo.)DE
AT3
(4 Wo.)AT
CH43
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 2017
2018 Tim Weitkamp Das Musical
Timi Hendrix
DE3
(2 Wo.)DE
AT24
(1 Wo.)AT
CH71
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2018
Schlaftabletten, Rotwein V
Alligatoah
DE1
(17 Wo.)DE
AT2
(5 Wo.)AT
CH13
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 14. September 2018
Ihr braucht mich
Sudden
DE7
(1 Wo.)DE
AT39
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 2. November 2018
2022 Rotz & Wasser
Alligatoah
DE2
(26 Wo.)DE
AT4
(13 Wo.)AT
CH18
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. März 2022

Weitere Veröffentlichungen

  • 2009: H.U.R.Z. (Pimpulsiv)
  • 2009: Crackstreet Boys (DNP, Pimpulsiv, Sudden)
  • 2010: Hepatitis P (Pimpulsiv)
  • 2010: Romantisches Arschloch (Sudden)
  • 2011: Und mein nächstes Album kaufst du! (Sudden)
  • 2011: Schlaftabletten, Rotwein 4 (Alligatoah)
  • 2013: In Gottes Namen (Alligatoah; unter rappers.in; Re-Release: 29. November 2013)
  • 2013: Schlaftabletten, Rotwein III (Alligatoah; Re-Release: 29. November 2013)
  • 2015: Reise nach Jerusalem – Live & Unbestuhlt (Alligatoah; DE: Platz 52, 1 Wo.)

Singles (Band)

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
2014 Bleib in der Schule
Crackstreet Boys 3
DE35
Platin
Platin

(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 27. August 2014
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
 
2017 Sterben kannst du überall
TP4L
DE37
(3 Wo.)DE
AT49
(1 Wo.)AT
Charteinstieg: 27. Oktober 2017

Weitere Veröffentlichungen

  • 2012: Fledermausland (Crackstreet Boys 2; DE: GoldGold)
  • 2014: Dicks sucken (Crackstreet Boys 3)
  • 2017: Armut treibt Jugendliche in die Popmusik (TP4L)
  • 2017: Endlich normale Leute (TP4L)
  • 2017: TP4L ('TP4L)

Auszeichnungen

Hiphop.de Awards

  • 2012: „Beste Gruppe national“[11]
  • 2014: „Beste Gruppe national“[12]
Commons: Trailerpark – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d Laut.de-Biographie: Trailerpark. Laut.de, abgerufen am 15. August 2019.
  2. Laut.de-Biographie: Pimpulsiv. Laut.de, abgerufen am 15. August 2019.
  3. „Crackstreet Boys 2“ kommt auf den Index. Laut.de, 7. August 2013, abgerufen am 15. August 2019.
  4. Facebook-Post zur Trennung der Band, 9. August 2019, abgerufen am 15. August 2019.
  5. Ben Foitzik: Stuttgart & Dortmund: TRAILERPARK kündigen zwei weitere Abschiedsshows für 2021 an. Eventim, 7. August 2020, abgerufen am 13. August 2020.
  6. Trailerpark Goldener Schluss (Live in Berlin) Box | 30° Shop Merchandise | Fanartikel, Albumboxen und mehr. Abgerufen am 14. Oktober 2024 (deutsch).
  7. Interview: Trailerpark über "Crackstreet Boys 2" (16BARS.TV). 16Bars, 19. September 2012, abgerufen am 19. August 2019 (Video).
  8. Dominik Lipp: Kalkulierte Tabubrüche, um die Sittenwächter zu triggern. In: Laut.de, abgerufen am 19. August 2019.
  9. Laura Sprenger: Rock’n’Roll im Keta-Rausch. In: Laut.de, abgerufen am 19. August 2019.
  10. a b Chartquellen: Auszeichnungen für Musikverkäufe:
    • Gold-/Platin-Datenbank des Bundesverbandes Musikindustrie – Suchanfrage erforderlich, abgerufen am 15. August 2019 (DE)
  11. Hiphop.de Awards 2012 präsentiert von Releasehiphop.de – Die Preisverleihung. In: hiphop.de. 11. Februar 2013, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  12. Jonas Lindemann: Hiphop.de Awards 2014: Alle Gewinner im Überblick. 15. Januar 2015, abgerufen am 26. Oktober 2021.