Alf von Sievers

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Alf von Sievers (* 1906[1] oder 1907[2] in Sachsenwald bei Euseküll als Alf Walter Arved von Sivers; † 5. März[3] oder 1. April[1] 1946 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Film- und Theaterschauspieler und Regisseur.

Alf von Sievers arbeitete als Theaterschauspieler und -regisseur[4]. In der Spielzeit 1933/34 war er Teil des Ensembles des Thalia-Theaters in Hamburg[5][6], 1938 spielte er in Berlin sowohl im Komödienhaus als auch in der Sommerspielzeit im Theater in der Behrenstraße.[7] Ab Ende der 1930er Jahre spielte er schließlich in Frankfurt am Main, zum Beispiel am Kleinen Haus.[8]

Von Sievers übernahm in den 1930er Jahren auch einige Filmrollen, vornehmlich in Kurzfilmen. Er war zuerst auch in der Oscar-Wilde-Verfilmung Eine Frau ohne Bedeutung für die Rolle des Gerald Arbuthnot vorgesehen, diese ging jedoch schließlich an Albert Lieven.[9]

Alf von Sievers war verheiratet mit der Tänzerin Aenne Frohmann, ihr gemeinsamer Sohn hieß Hubertus.[10] Claere Guttsmann, die Schwester von Grete Sultan, betreute diesen im Sommer 1943 als Kindermädchen bei seinen Großeltern bei Posen.[10] Da sie einen Decknamen benutzte, wusste Familie von Sivers nicht, dass sie Jüdin war.[11] Sie wurde im September desselben Jahres verhaftet und einen Monat später im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.[10] Von Sievers bezeichnete sie in einem Brief an die Familie als „ein beklagenswertes Opfer dieser Zeit der Unmenschen“.[11]

Alf von Sievers starb 1946 bei einem Verkehrsunfall. Er soll sich auf dem Fahrrad auf dem Weg zum Theater befunden haben, als er von einem Jeep erfasst wurde.[3]

Theaterstücke (Auswahl)

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  • 1935: ... nur ein Komödiant / Lachen am Freibad
  • 1936: Rendezvous im Paradies (Schwedisch-Österreichische Koproduktion)
  • 1937: Die perfekte Sekretärin (Kurzfilm)
  • 1937: Kleine Nachtkomödie (Kurzfilm)
  • 1937: Das Wiener Modell (Kurzfilm)
  • 1938: Du und ich

Einzelnachweise

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  1. a b Alf von Sievers. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 25. August 2024.
  2. GND 1222290766
  3. a b Madlen Lorei, Richard Kirn: Frankfurt und die drei wilden Jahre. Societäts-Verlag, 1989, ISBN 978-3-7973-0357-8, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. August 2024]).
  4. Heinrich Heym: Frankfurt und sein Theater. W. Kramer, 1963, S. 67 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. August 2024]).
  5. a b Erika Anders: Theaterschau. Shakespeare auf der deutschen Bühne 1933/34. In: Wolfgang Keller, Hans Hecht (Hrsg.): Shakespeare Jahrbuch. Band 71. Bernhard Tauchnitz, Leipzig 1935, S. 174 (Shakespeare Jahrbuch Band- 71 – Internet Archive).
  6. a b Erich August Greeven: 110 Jahre Thalia-Theater Hamburg, 1843–1953: eine kleine Chronik. Thalia-Theater, 1953, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Deutsches Bühnenjahrbuch 1938. Reichsarbeitskammer, 1938, S. 230,243 (archive.org [abgerufen am 26. August 2024]).
  8. Deutsches Bühnenjahrbuch 1940. Reichsarbeitskammer, 1940, S. 346 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 26. August 2024]).
  9. Horst Claus: Filmen für Hitler : die Karriere des NS-Starregisseurs Hans Steinhoff. Wien : Verlag Filmarchiv Austria, 2013, ISBN 978-3-902781-27-7, S. 563 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 26. August 2024]).
  10. a b c Moritz von Bredow: Rebellische Pianistin: Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. Schott Music, 2015, ISBN 978-3-7957-8649-6, S. 265–267.
  11. a b Moritz von Bredow: Rebellische Pianistin: Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. Schott Music, 2015, ISBN 978-3-7957-8649-6, S. 293.
  12. Rainer Kohlmayer: Oscar Wilde in Deutschland und Österreich: Untersuchungen zur Rezeption der Komödien und zur Theorie der Bühnenübersetzung. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-094243-9, S. 349 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. University of Michigan (Hrsg.): News of Germany. Band 1, 2009, S. 7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Erstausgabe: Information Control Division, O.M.G., U.S. Zone, 1945).