Alfred Böhm (Schauspieler)
Alfred Böhm (* 23. März 1920 in Wien; † 22. September 1995 in Ströblitz, Niederösterreich) war ein österreichischer Kammerschauspieler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Böhm war der jüngere Bruder der Schauspieler Carlo Böhm und Franz Böheim. Er nahm nach der Schule Schauspielunterricht und trat zunächst unter anderem am Tiroler Landestheater Innsbruck und am Landestheater Linz auf.
Im Dezember 1938 musste Alfred Böhm in die Wehrmacht einrücken und wurde in das Infanterie-Regiment 134 der 44. Infanterie-Division eingeteilt. Bald wurde er als Frontschauspieler der Soldaten eingesetzt. Gegen Ende des Kriegs ging er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im November 1945 entlassen wurde.
Von 1958 bis 1980 war er Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt in Wien. Dort etablierte er sich als Charakterkomiker in Stücken von Ödön von Horváth, Johann Nestroy, Ferenc Molnár und Ferdinand Raimund. Es folgten Gastspiele im Kabarett Simpl von Karl Farkas.
Schwerpunkt der schauspielerischen Tätigkeit Alfred Böhms waren jedoch der Film und besonders das Fernsehen. Neben zahlreichen Rollen in Fernsehserien wie Familie Leitner mit über 100 Folgen oder Der Leihopa wurde Böhm auch durch seine Rolle im ersten Teil der Filmreihe Der Bockerer von Franz Antel bekannt. Als „Ober Alfred“ war er über 400 Mal im Seniorenclub des ORF zu sehen. Im Jahr 1992 erhielt er eine Romy und 1995 die Platin Romy für das Lebenswerk.
Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Wieselburg. Ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof lehnte er ab.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1957: Der Pfarrer von St. Michael
- 1957: Wien, du Stadt meiner Träume
- 1957: Wer die Heimat liebt
- 1958: Hallo Taxi
- 1958: Die singenden Engel von Tirol
- 1958: Wenn die Bombe platzt
- 1958–1967: Familie Leitner (ORF)
- 1959: Gitarren klingen leise durch die Nacht
- 1963: Charleys Tante
- 1965: Lumpazivagabundus
- 1968–1993: Seniorenclub als Ober Alfred
- 1968: Immer Ärger mit den Paukern
- 1969: Hilfe, ich liebe Zwillinge!
- 1970: Dornwittchen und Schneeröschen
- 1971: Gestrickte Spuren (TV 2-Teiler, ORF/ZDF, Regie: Georg Marischka, als Polizeibeamter Czermak II. Kurt Nachmann, Ernst Meister)
- 1972: Die lustigen Vier von der Tankstelle
- 1972: Briefe von gestern
- 1972–1975: Elternschule (TV-Serie, in der Rolle als Vater mit Lotte Ledl als Mutter)
- 1974: Die gelbe Nachtigall
- 1978: Pension Schöller ORF aus den Wiener Kammerspielen (Regie: Heinz Marecek, mit Max Böhm, Bert Fortell u. a.)
- 1980: Der Mustergatte (ORF Aufzeichnung aus den Wiener Kammerspielen)
- 1981: Der Bockerer
- 1982: Alfred auf Reisen (ORF TV-Serie in 6 Folgen, als Buchhändler Vavera)
- 1985: Der Sonne entgegen (Fernsehserie, Episode 1x04, Das Melonending)
- 1985–1989: Der Leihopa (TV-Serie)
- 1991: Patient aus Leidenschaft
- 1992: Almenrausch und Pulverschnee (TV-Serie)
- 1992: Die Zwillingsschwestern aus Tirol (TV)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 86.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Alfred Böhm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alfred Böhm in „Josefstadt Theater“
- Alfred Böhm bei IMDb
- Alfred Böhm (Schauspieler) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Personendaten | |
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NAME | Böhm, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 23. März 1920 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. September 1995 |
STERBEORT | Ströblitz |
- Filmschauspieler
- Kammerschauspieler
- Romy-Preisträger
- Darstellender Künstler (Österreich)
- Militärperson (Heer der Wehrmacht)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Berufstitel Professor (Österreich)
- Person (Wieselburg)
- Österreichischer Kriegsgefangener der Vereinigten Staaten
- Österreicher
- Geboren 1920
- Gestorben 1995
- Mann