Bahnstrecke Prenzlau–Löcknitz

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Prenzlau–Löcknitz
Bahnhof Brüssow
Bahnhof Brüssow
Streckennummer (DB):6769
Kursbuchstrecke:292 (1995); 924 (DR, 1991); 113a (1934)
Streckenlänge:42,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Angermünde
Bahnhof
0,00 Prenzlau 30 m ü. NHN
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Abzw. Prenzlau Nord nach Stralsund
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Anschluss Prenzlau Milchhof
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
1,65 Prenzlau Ost
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Klockow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,76 Bündigershof 39 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,68 Grünow 58 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,38 Drense 72 m ü. NHN
Ende der Museumsbahn
Bahnhof
13,06 Damme (Uckerm) 62 m ü. NHN
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Schönermark
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
14,60 Eickstedt 52 m ü. NHN
Ende der Museumsbahn
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,80 Ludwigshöhe Kalkwerke
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
17,98 Schmölln (Uckerm) 63 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
18,94 Krügershof
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
19,98 Schwaneberg 63 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
21,86 Wallmow 58 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
23,56 Klausthal 55 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
25,88 Grünberg (Uckerm) 35 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
28,51 Frauenhagen 35 m ü. NHN
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
31,33 Brüssow 54 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
32,61 Butterholz 48 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
33,83 Grimme 40 m ü. NHN
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
36,75 Bergholz 30 m ü. NHN
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Pasewalk
Bahnhof
42,00 Löcknitz 12 m ü. NHN
Strecke
von Szczecin

Die Bahnstrecke Prenzlau–Löcknitz war eine Bahnstrecke in der Uckermark im nordöstlichen Brandenburg, ein kurzes Teilstück verlief im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die in zwei Abschnitten 1898 und 1902 eröffnete Strecke wurde zunächst als Kleinbahn durch die Prenzlauer Kreisbahnen betrieben und hatte stets nur lokale Bedeutung. 1991 bzw. 1995 wurde der Betrieb auf der Strecke eingestellt.

Die Strecke als Teil der Prenzlauer Kreisbahnen

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Ende des 19. Jahrhunderts gab es vielfältige Pläne für eine Erschließung der nordöstlichen Uckermark mit Eisenbahnstrecken. Am 28. Juli 1892 wurde das Preußische Kleinbahngesetz erlassen, zwei Tage später wurde in Stettin die Firma Lenz & Co gegründet, die in der Folge Betreiber einer Reihe von Eisenbahnstrecken werden sollte. Im Dezember 1892 schlug die Gesellschaft den Bau einer Schmalspurbahn vom Bahnhof Löcknitz über Brüssow und Gramzow zum Bahnhof Schönermark an der Bahnstrecke Berlin–Stettin vor. Alternativ erwog die Firma eine Bahnstrecke von Löcknitz nach Greiffenberg zwischen Angermünde und Prenzlau. Daneben wurde eine Reihe anderer Varianten erwogen.

Verwirklicht wurde zunächst eine kurze Stichstrecke von Löcknitz nach Brüssow, die am 29. November 1898 für den Personenverkehr und am 17. Dezember 1898 in Betrieb ging. Finanziert wurde sie von der Uckermärkischen Localbahn Aktiengesellschaft (ULAG) mit Sitz in Stettin, betrieben wurde sie von Lenz & Co. Zunächst verkehrten drei gemischte Zugpaare für den Personen- und den Güterverkehr.[1]

Mittlerweile war der Kreis Prenzlau sehr an einer Erweiterung des Eisenbahnnetzes in der Region interessiert. Er erwarb die Anteile an der Eisenbahn von der ULAG, die sich daraufhin auflöste. Unter der Regie der Prenzlauer Kreisbahnen verkehrten ab 15. Oktober 1902 zunächst nichtöffentliche Güterzüge zwischen Prenzlau und Brüssow, die feierliche Eröffnung der Prenzlauer Kreisbahnen fand am 1. Dezember des gleichen Jahres statt. In den ersten Betriebsjahren verkehrten täglich vier Zugpaare zwischen Prenzlau und Löcknitz.[2]

Als Folge des Ersten Weltkriegs und der anschließenden Inflation kam es zu sinkenden Erlösen. Dennoch bauten die Prenzlauer Kreisbahnen ihre Strecken aus, unter anderem wurden die Bahnhöfe in Brüssow und Damme modernisiert. Im Jahr 1934 begann der Einsatz von Triebwagen auf der Strecke.[3]

Entwicklung nach 1945

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Unterbrochenes Gleis und Endpunkt der Museumsstrecke bei Eickstedt

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke wie alle anderen im Netz der Prenzlauer Kreisbahnen als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut, ausgenommen blieb nur der Abschnitt von Brüssow nach Löcknitz. Nachdem örtliche Behörden sich sehr für den Wiederaufbau der Kreisbahnstrecken einsetzten, konnte zum 1. November 1946 der Betrieb zwischen Prenzlau und Löcknitz wieder aufgenommen werden.[4] Seitdem wurde die Strecke von der Deutschen Reichsbahn betrieben.

Anfang der 1950er Jahre wurde der Prenzlauer Kreisbahnhof westlich des Staatsbahnhofs geschlossen und die Züge direkt in den Bahnhof Prenzlau geführt.

Museumsbetrieb im Bahnhof Damme

In den 1960er Jahren verkehrte zwischen Prenzlau und Löcknitz ein Nahgüterzugpaar am Tag, zwischen Damme und Brüssow als Güterzug mit Personenbeförderung.[5] Im Personenverkehr wurde die Strecke fast alle Jahre ihres Bestehens von drei bis vier Zugpaaren am Tag bedient; teilweise war das Angebot zwischen Prenzlau und Damme aufgrund von Zügen in Richtung Gramzow etwas höher.

Nach einer Studie aus dem Jahr 1973 galten die Strecken der Prenzlauer Kreisbahn als unwirtschaftlich. Ein Perspektivplan sah deren schrittweise Einstellung vor, zwischen Prenzlau und Löcknitz sollte dies in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre geschehen.[6] Andererseits wurde Ende der 1970er Jahre der Streckenausbau aufgrund von militärischen Zielen erwogen.[7]

Nach der politischen Wende in der DDR nahm die Bedeutung der Strecke rasch ab. Am 18. Januar 1991 wurde der Verkehr zwischen Damme und Löcknitz eingestellt und Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Strecke wurde benutzt, um überflüssig gewordene Güterwagen abzustellen. Im April 1992 wurde der Abschnitt zwischen Kilometer 29,4 und 31,4 wegen Oberbaumängeln für unbefahrbar erklärt.[8] Am 28. Mai 1995 wurde der Zugverkehr zwischen Prenzlau und Gramzow eingestellt, der bis Damme die Strecke nach Löcknitz genutzt hatte. Die Gütertarifpunkte in Gramzow und Eickstedt waren bereits zum 1. Januar 1994 geschlossen worden, am 18. Juli 1996 genehmigte das Eisenbahn-Bundesamt die Stilllegung der Strecke.[9]

Das Brandenburgische Museum für Klein- und Privatbahnen betreibt neben der Strecke von Damme nach Gramzow noch den Bahnhof Damme und den Abschnitt zwischen Damme und Eickstedt der Strecke nach Löcknitz im Museumsbetrieb.

Einzelnachweise

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  1. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 6–9.
  2. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 15.
  3. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 30.
  4. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 91.
  5. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 140.
  6. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 145.
  7. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 147.
  8. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 149.
  9. Wolf-Dietger Machel, Rudi Buchweitz, Kleinbahnen in der Uckermark, VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-933254-88-7, S. 151.