Bundesamt für Landwirtschaft

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Bundesamt für Landwirtschaft BLW
«Corporate Design Bund» – Logo der Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Hauptsitz Liebefeld
Vorsteher Christian Hofer[1][2]
Mitarbeiterzahl ca. 250
Aufsicht Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF
Webpräsenz www.blw.admin.ch

Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW (französisch Office fédéral de l’agriculture OFAG, italienisch Ufficio federale dell’agricoltura UFAG, rätoromanisch Uffizi federal d’agricultura UFAG) ist eine Bundesbehörde der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Es ist ein Fachamt des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF der Schweizer Bundesregierung (Bundesrat). Das Amt versteht sich als Fachstelle für den Agrarsektor und ist in fünf Direktionsbereiche aufgeteilt (Politische Steuerung und Ressourcen, Produktions- und Ökosysteme, Internationale Angelegenheiten, Märkte und Wertschöpfung und der letzte Bereich ist Direktzahlungen und Ländliche Entwicklung). Ausserdem unterstehen dem BLW die drei eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten (Agroscope) und das Nationalgestüt in Avenches. Das BLW überwacht zum Beispiel den Kohlenstoffgehalt der Böden in der Schweiz und eruiert ihr Potential für Speicherpotential für Kohlenstoff.

1878 wurde das Eisenbahn- und Handelsdepartement als Handels- und Landwirtschaftsdepartement neu strukturiert, dem 1881 eine «Abteilung Landwirtschaft» angegliedert wurde. Daraus wiederum ging 1979 das Bundesamt für Landwirtschaft hervor.[3]

Direktoren seit 1884

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Quelle: Archiv für Agrargeschichte[4]

Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln war lange Zeit das Bundesamt für Landwirtschaft zuständig.[5] Eine Allianz von 13 verschiedenen Organisationen forderte 2017 in einem offenen Brief Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf, das Zulassungsverfahren einer unabhängigen Stelle zu übertragen. Vertreter des BLW hätten in den letzten Monaten mehrfach Aussagen zu Pestiziden gemacht, die eine Befangenheit des Amtes befürchten lasse, heisst es im Schreiben. Zu den 13 Organisationen, die den Brief mitverfasst haben, gehören unter anderem: Bio Suisse, Vision Landwirtschaft, Pro Natura, Greenpeace und WWF.[6] Auch Kantonschemiker werfen dem Bundesamt seit Jahren Intransparenz und Abhängigkeit vor. Im Juni 2019 wurde bekannt, dass der Bund das Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel von der externen KPMG überprüfen lässt.[7] Der Bericht der KPMG wurde im November 2019 veröffentlicht.[8][9]

Im November 2019 hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR), ein Zusammenschluss von über 60 Wasserversorgungsunternehmen im Einzugsgebiet der Aare, des Rheins, der Alpenseen und des Bodensees, in einem offenen Brief an das Bundesamt für Landwirtschaft und das zuständige Departement gewandt.[10] Unter anderem wurde ein sofortiges Verkaufs- und Anwendungsverbot für Chlorthalonil gefordert, da Rückstände dieses Pestizids immer mal wieder im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen werden konnten. Des Weiteren soll das Grundwasser-Monitoring auf Pestizide und Pestizidabbauprodukte über Gebühren auf Pestizidverkäufe finanziert werden (→ Verursacherprinzip).[11]

Per 1. Januar 2022 wurde die Zulassungsstelle für Pflanzenschutzmittel dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zugeordnet. Das Bundesamt für Umwelt wird die Hauptverantwortung bei der Beurteilung der Risiken von Pflanzenschutzmitteln für die Umwelt übernehmen.[12]

Einzelnachweise

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  1. Bundesamt für Landwirtschaft: Organisation. In: admin.ch. Abgerufen am 2. November 2020.
  2. Christian Hofer wird neuer BLW-Direktor. Bundesamt für Landwirtschaft, 14. August 2019, abgerufen am 4. November 2020.
  3. Werner Baumann, Peter Moser: Agrarpolitik. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 16. August 2012, abgerufen am 2. Mai 2024.
  4. Bundesamt für Landwirtschaft. In: Archiv für Agrargeschichte. Abgerufen am 2. Mai 2024.
  5. Bewilligungsverfahren (PSM) (Memento des Originals vom 3. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blw.admin.ch Bundesamt für Landwirtschaft, abgerufen am 12. November 2017.
  6. Unabhängige Zulassungsstelle für Pestizide gefordert (Memento des Originals vom 7. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bauernzeitung.ch In: www.bauernzeitung.ch vom 31. Oktober 2017, abgerufen am 31. Oktober 2017.
  7. Remi Bütler und Stephan Weber: Harsche Kritik - Bund lässt Zulassungsbehörde für Pestizide durchleuchten. In: srf.ch. 21. Juni 2019, abgerufen am 22. Juni 2019.
  8. BLW: Bericht zur Evaluation der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln abgeschlossen. 21. November 2019, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  9. Prüfer üben scharfe Kritik an Pestizid-Zulassung. In: Blick.ch. 22. November 2019, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  10. Pflanzenschutzmittel: Wasserversorger fordern Klarheit. In: bauernzeitung.ch. 6. November 2019, abgerufen am 6. November 2019.
  11. Antrag auf Publikation einer Pflanzenschutzmittel-Stoffliste zur Optimierung der Grund- und Trinkwasserüberwachung in der Schweiz. (PDF; 152 KB) In: bauernzeitung.ch. 6. November 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. November 2019; abgerufen am 6. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bauernzeitung.ch
  12. Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel wird verbessert. Der Bundesrat, Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.

Koordinaten: 46° 55′ 45,7″ N, 7° 25′ 22″ O; CH1903: 598793 / 197585