Dewjatajew (Film)
| Film | |
| Titel | Девятаев |
|---|---|
| Transkription | Dewjatajew |
| Produktionsland | Russland |
| Originalsprache | Russisch |
| Erscheinungsjahr | 2021 |
| Länge | 118 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Timur Bekmambetow Sergei Trofimow |
| Drehbuch | Maxim Budarin George Selegey Konstantin Galdajew Ilgis Zainijew |
| Produktion | Timur Bekmambetow Igor Mischin, Igor Ugolnikow, Jewgenija Aronowa, Timur Asadow |
| Musik | Juri Potejenko |
| Kamera | Jelena Iwanowa |
| Schnitt | Alexander Iwanow Andrei Solodownikow |
| Besetzung | |
| |
Dewjatajew (russisch Девятаев) ist ein im Jahr 2021 erschienener Kriegsfilm und eine Filmbiografie über den sowjetischen Kampfpiloten Michail Dewjatajew. Die Regie führte Timur Bekmambetow.
Als Grundlage für das Drehbuch dienten die im Jahr 1972 publizierten Memoiren von Dewjatajew.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film erzählt Dewjatajews Flucht aus dem Dritten Reich. Er wurde am 13. Juli 1944 hinter der Frontlinie bei Lwow (Ukraine) abgeschossen und in Gefangenschaft genommen. Im KZ Klein-Königsberg scheiterte seine Flucht, woraufhin Dewjatajew über das KZ Sachsenhausen zum KZ Karlshagen 1 kam, welches zu der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West gehörte. Er wurde für die Wartung und Instandsetzung der dortigen Start- und Landebahn sowie für die Tarnung der dort stationierten Flugzeuge (u. a. He 111) eingeteilt. Dewjatajew begann baldig mit Ausarbeitung der Fluchtpläne, welche vorsahen einen Bomber des Typs Heinkel He 111 zu entführen. Die Gruppe der Flüchtlinge beobachtete deutsche Piloten bei der Startvorbereitung und ließ sich von einem deutschen Mitglied der Gruppe Beschriftungen aus dem Cockpit übersetzten. Anders als die reale Planung der Flucht und die Zeit im KZ Peenemünde ablief, traf Dewjatajew im Film seinen alten Freund Nikolai Larin, welcher einst ebenfalls in deutsche Gefangenschaft geriet und nun für die deutsche Luftwaffe flog. Er versuchte vergebens Dewjatajew ebenfalls davon zu überzeugen nicht zu fliehen, sondern für die deutsche Luftwaffe zu fliegen, da man in der Sowjetunion ohnehin schon als Verräter galt, wenn man in deutsche Gefangenschaft kam. Larin bat ihm seine Hilfe an und wollte später sogar unbedingt verhindern, dass Dewjatajew flieht. Larin verfolgte die He111 mit den Flüchtlingen in seiner Messerschmitt Bf 109, mit welcher er allerdings abstürzte. In den letzten Sekunden vor Larins Tod bat er Dewjatajew um Entschuldigung. Der gesamte Teil mit Nikolai Larin wurde inszeniert. Die He 111 wurde tatsächlich vergeblich von einer Junkers Ju 88 verfolgt, welche die He 111 abzuschießen hatte. Nach überschreiten der Frontlinie wurde die He 111 von Sowjetischen Flaks beschossen und führte eine Landung auf einer Wiese durch. Die Flüchtlinge wurden von sowjetischen Truppen empfangen, gerieten allerdings in den Verdacht der Spionage. Dewjatajews Kameraden wurden nach kurzem Verhör an die Front geschickt. Sechs von ihnen starben dort, unter anderem bei der Befreiung Berlins. Dewjatajew blieb bis September 1945 in Sowjetischer Haft und wurde erst 1957 von dem Vorwurf der Spionage freigesprochen. Er arbeitete als Schiffsführer in Kasan weiter in seinem ursprünglich erlernten Beruf. Im Laufe der Jahre wurden Dewjatajew mehrere Orden verliehen.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Produktionsbudget betrug 10 Millionen US-Dollar.[1] Die Dreharbeiten begannen im Februar 2020. Gedreht wurde unter anderem in dem Sankt Petersburger Filmstudio Lenfilm, in Kronstadt und Kasan.[2]
Für den Film wurde eine nicht-flugfähige Heinkel He 111 H-22 nachgebaut.[3][4][5] Es wurden auch Repliken der Bell P-39 Airacobra verwendet.[4]
Im Februar 2020 wurde berichtet, dass Regisseur Timur Bekmambetow nach Produzenten sucht, um den „weltweit ersten Blockbuster“ im Hochformat zu drehen.[6][1] Einen Monat später hieß es, dass Bekmambetow nach Wegen suche, den Film trotz der zu jener Zeit eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten aufgrund der Maßnahmen, die durch die COVID-19-Pandemie erlassen wurden, zu produzieren.[7][8]
Die Luftschlachten wurden mit Technologie aus dem Videospiel-Online-Militärsimulator War Thunder gedreht.[9]
Der Soundtrack für den Film wurde vom Goldener-Adler-Preisträger Juri Potejenko komponiert.[10] Das von Mark Bernes gesungene Lied Ljubimy Gorod aus der Sowjetunion wurde von Till Lindemann für den Film neu intoniert. Lindemann hörte das Lied oft als Kind in der DDR.[11]
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Internationale Filmfestival Moskau wurde mit der Vorführung des Films im April 2021 eröffnet.[12][13] Der Film wurde in Russland am 29. April 2021 durch Sony Pictures Releasing and Releasing (SPPR) veröffentlicht.[10] Das Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges eröffnete anlässlich des Films und des Tages des Sieges eine Ausstellung zu Michail Dewjatajew.[14] Die (Stand Oktober 2022) noch unveröffentlichte englische Version zeigt ein anderes Opening als die russische Version. In der englischen Version werden Angriffe der Luftwaffe auf London gezeigt.[15][16]
Eine Veröffentlichung in weiteren Ländern ist noch nicht bekannt.[17]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Moskauer Internationalen Filmfestival wurde der Film von der Kritik hoch gelobt.[18] Eine Rezension auf dem russischen Filmkritikportal Film.ru meinte, dass Dewjatajews Nachkriegsjahre in der Sowjetunion ebenfalls im Film hätten erzählt werden können.[19]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dewjatajew bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Vertical Movies, Here We Come: First Up Is Timur Bekmambetov’s $10 Million War Drama. In: IndieWire. 15. Februar 2020, abgerufen am 26. Juli 2022.
- ↑ "Девятаев": военный экшн Бекмамбетова для МТС Медиа выйдет в прокат. (deutsch: "Devyatayev": military action by Bekmambetov for MTS Media will be released). In: nsk.kp.ru. 24. Februar 2021, abgerufen am 30. April 2021 (russisch).
- ↑ Devyatayev. In: April Club News. Abgerufen am 2. Mai 2021 (englisch).
- ↑ a b Inzilya Shakirova: "Ради роли Прилучный похудел на 15 килограмм": Бекмамбетов представил в Казани фильм "Девятаев". In: kazan.kp.ru. 28. April 2021, abgerufen am 30. April 2021 (russisch).
- ↑ Прилучный рассказал, на какие жертвы пошел ради съемок в фильме Бекмамбетова. (deutsch: Priluchny told what sacrifices he made for the sake of filming in the film Bekmambetov). In: Evening Moscow. Abgerufen am 2. Mai 2021 (russisch).
- ↑ Tom Grater, Tom Grater: ‘Searching’ Producer Timur Bekmambetov To Shoot World’s First Vertical Format Blockbuster. In: Deadline. 13. Februar 2020, abgerufen am 26. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Tom Grater: Timur Bekmambetov Vertical Movie ‘V2. Escape from Hell’ To Use Remote Filming Methods During Coronavirus Crisis. In: Deadline. 19. März 2020, abgerufen am 26. Juli 2022.
- ↑ Ben Pearson: Don’t Worry, The World’s First Vertical Blockbuster Will Complete Production Remotely During The Coronavirus Outbreak. 19. März 2020, abgerufen am 26. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ War Thunder Game Being Used For WWII Movie Scenes – Gameindustry.com. In: Game Industry News. 26. März 2020, abgerufen am 5. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Военная историческая драма „Девятаев“ выходит в широкий прокат. (deutsch: Military historical drama „Devyataev“ is released in wide release). In: RIA Novosti. 29. April 2021, abgerufen am 1. Mai 2021 (russisch).
- ↑ Тилль Линдеманн спел песню Марка Бернеса на русском языке. Видео. (deutsch: Till Lindemann sang a song by Mark Bernes in Russian). In: 360tv.ru. Abgerufen am 2. Mai 2021 (russisch).
- ↑ Московский международный кинофестиваль откроется фильмом "Девятаев". (deutsch: Moscow International Film Festival will open with the film "Devyatayev"). In: ТАСС. Abgerufen am 30. April 2021 (russisch).
- ↑ ДЕВЯТАЕВ :: Каталог фильмов :: Московский Международный кинофестиваль. (deutsch: DEVYATAEV :: Film catalog :: Moscow International Film Festival). In: www.moscowfilmfestival.ru. Abgerufen am 30. April 2021 (russisch).
- ↑ Выставка о летчике Девятаеве открылась в Музее Победы. (deutsch: The exhibition about the pilot Devyataev opened in the Victory Museum). In: Evening Moscow. Abgerufen am 2. Mai 2021 (russisch).
- ↑ Tarvin Gill: This war movie will be shot entirely in vertical mode. And yes, you’re meant to watch it on your phone. In: Mashable SEA. 17. Februar 2020, abgerufen am 2. Mai 2021 (en-sg).
- ↑ Chris Lindahl: Vertical Movies, Here We Come: First Up Is Timur Bekmambetov’s $10 Million War Drama. In: IndieWire. 15. Februar 2020, abgerufen am 3. Mai 2021 (englisch).
- ↑ V2. Escape from Hell (2021) – IMDb. Abgerufen am 6. Oktober 2022.
- ↑ Жажда жизни и преданность Родине: фильм „Девятаев“ открыл ММКФ. (deutsch: Thirst for life and devotion to the Motherland: the film „Devyataev“ opened the MIFF). In: smotrim.ru. Abgerufen am 1. Mai 2021 (russisch).
- ↑ Первым делом — самолёты: рецензия на фильм "Девятаев". In: www.film.ru. Abgerufen am 2. Mai 2021 (russisch).