Fürstengang
Der Fürstengang ist auf dem Freisinger Domberg ein Verbindungsgang von der Fürstbischöflichen Residenz Freising zum Freisinger Dom.
Von der Nordostecke der Residenz führt der Fürstengang an der Stiftskirche St. Johannes vorbei zum Freisinger Dom. Vor und nach der Stiftskirche überquert der Gang mit jeweils zwei Bögen die Einfahrten zum Domhof. Durch den Gang konnte der Bischof ungesehen und vor dem Wetter geschützt den Dom erreichen. Der heutige Fürstengang wurde 1682 während der Amtszeit von Fürstbischof Albrecht Sigismund von Bayern von Antonio Riva errichtet. Es gab jedoch auch schon zuvor ähnliche, provisorische Bauwerke aus Holz an derselben Stelle. Nach Süden hin lassen dreizehn, nach Norden fünf Fenster Licht in den Gang. Zwei weitere Fenster sind auf den Chor der Johanneskirche gerichtet. Im Bereich der Kirche befindet sich der Gang über dem südlichen Seitenschiff. Das Innere wurde mit zwei Bildfolgen geschmückt.
Auf 32 Bildern sind verschiedene Ansichten von Besitztümern des Hochstifts Freising dargestellt. Die im Auftrag von Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck entstandenen Bilder stammen von Valentin Gappnigg und zeigen nicht nur in Bayern gelegene Besitztümer, sondern auch solche in Österreich (Niederösterreich, Steiermark und Kärnten), Südtirol und Slowenien. Die bis 1702 entstandenen Originale befinden sich heute im Dombergmuseum. Im Fürstengang befinden sich zwischen 1885 und 1889 angefertigte Kopien von Adalbert Kromer.
Die zweite Folge besteht aus Bildern aller Freisinger Bischöfe von Korbinian bis Joseph Konrad von Schroffenberg-Mös. Auch diese Bilder gehen auf einen Auftrag des Bischofs Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck zurück. Die Galerie wurde auch nach seinem Tod weitergeführt und endet mit dem letzten Bischof vor der Säkularisation. Der Freisinger Hofmaler Franz Joseph Lederer (1676–1733) stand vor dem Problem, dass es von den wenigsten Bischöfen Vorlagen gab. Er meisterte dies, indem er aus der Vita der Abzubildenden auf ihr Äußeres schloss. Zum Teil finden sich im Bildhintergrund wesentliche Szenen oder Werke ihrer Herrschaftszeit wie errichtete Kirchen. Insgesamt enthält der Wandfries 61 Porträts, darüber die Wappen der abgebildeten Personen.
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Gemälde von Bischof Ludwig Joseph von Welden
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Wappentafel von Bischof Heinrich I.
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Gemälde der Freisinger Besitzung Randegg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sigmund Benker, Marianne Baumann-Engels: Freising. 1250 Jahre Geistliche Stadt – Ausstellung im Diözesanmuseum und in den historischen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989. Wewel Verlag, München 1989, ISBN 3-87904-162-8, S. 375 ff.
- Hubert Glaser: Valentin Gappnigg, bürgerlicher Maler in Oberwölz, und sein Zyklus von Ansichten der hochstiftischen Besitzungen für den Fürstengang zu Freising. In: Hochstift Freising : Beiträge zur Besitzgeschichte. Hrsg. von Hubert Glaser. Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 32 (Wewelbuch 167). Wewel Verlag, München 1990, ISBN 3-87904-167-9, S. 54–114.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 23′ 55,6″ N, 11° 44′ 43,6″ O