Großpösna
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 16′ N, 12° 30′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Leipzig | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,56 km2 | |
Einwohner: | 5550 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04463 | |
Vorwahlen: | 034297, 034206 | |
Kfz-Kennzeichen: | L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 29 190 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Rittergut 1 04463 Großpösna | |
Website: | grosspoesna.com | |
Bürgermeister: | Daniel Strobel (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Großpösna im Landkreis Leipzig | ||
Großpösna ist eine Gemeinde im Landkreis Leipzig in Sachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großpösna liegt in der Leipziger Tieflandsbucht am Rande des Leipziger Neuseenlandes. Der Störmthaler See befindet sich auf dem Gemeindegebiet. Die Stadt liegt 13 km südöstlich vom Zentrum von Leipzig und 15 km westlich von Grimma.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Großpösna gliedert sich in die Ortsteile Dreiskau-Muckern, Großpösna, Güldengossa, Seifertshain und Störmthal. Weiterhin gehören zu Großpösna die Fluren der durch den Tagebau Espenhain devastierten Orte Rödgen und Magdeborn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet der Gemeinde fanden größere Kampfhandlungen während der Völkerschlacht bei Leipzig statt. Großpösna lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.[2] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Leipzig I und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig.[3] 1952 kam der Ort zum Kreis Leipzig-Land im Bezirk Leipzig, 1994 zum Landkreis Leipziger Land und 2008 zum Landkreis Leipzig.
Seit 1974 ist Seifertshain ein Ortsteil von Großpösna. Am 1. Januar 1996 wurde die Gemeinde Störmthal mit ihrem Ortsteil Güldengossa eingemeindet[4], genau ein Jahr später folgte Dreiskau-Muckern[5].
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großpösna war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine kleine Landgemeinde. 1925 wurden erstmals mehr als 1000 Einwohner gezählt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl um mehr als das Doppelte auf rund 2500. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner weiter auf über 3000. Zur Zeit der DDR blieb sie nahezu konstant. Aufgrund von Eingemeindungen in den 1990er Jahren stieg die Einwohnerzahl seitdem auf über 5000.[6]
|
|
ab 2000: Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu nebenstehendem Ergebnis. Ergebnisse früherer Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.
Liste | 2024[8] | 2019[9] | 2014[10] | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
AfD | 4 | 21,9 | 3 | 16,2 | – | – |
SPD | 3 | 17,1 | 4 | 20,4 | 5 | 28,6 |
CDU | 3 | 15,2 | 4 | 20,6 | 6 | 32,7 |
Freie Wählervereinigung Großpösna | 2 | 12,6 | – | – | – | – |
FDP | 2 | 12,3 | 3 | 16,1 | 2 | 12,3 |
04463 – engagiert dabei, Wahlliste Großpösna | 2 | 8,1 | – | – | – | – |
Linke | 1 | 7,5 | 2 | 12,2 | 4 | 19,8 |
Junge Wählervereinigung Großpösna | 1 | 5,4 | – | – | – | – |
Grüne | – | – | 2 | 9,6 | – | – |
FW Störmthal | – | – | – | 4,8 | 1 | 6,7 |
Wahlbeteiligung | 78,8 % | 72,0 % | 58,3 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1989–1990: Petra Köpping[11]
- 1990–1994: ?
- 1994–2001: Petra Köpping (SPD)
- 2001–2022: Gabriela Lantzsch (SPD)[12]
- ab 2022: Daniel Strobel (parteilos)
Strobel wurde in der Bürgermeisterwahl am 12. Juni 2022 mit 71,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[13] gewählt.[14]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2022 | Daniel Strobel | Strobel | 71,1 |
2015 | Gabriela Lantzsch | SPD | 95,6 |
2008 | 95,7 | ||
2001 | 68,1 | ||
1994 | Petra Köpping | 61,5 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im mit dem aufgewölbten Schildfuß in Grün und Silber gevierte Wappen steht auf dem Fuß eine beblätterte Eiche in verwechselten Farben von je einer Pflugschar begleitet.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dreiskau-Muckern: EXPO-Dorf am Störmthaler See: gelungene Revitalisierung eines Ortes, der der Braunkohle weichen sollte; Kirche (1740–41 erbaut), Ökologisches Landwirtschaftsschulheim mit Streichelzoo
- Großpösna: Wehrkirche, botanischer Garten mit Schwerpunkt auf Gewürz- und Heilpflanzen, Bergbau-Technik-Park an der A 38
- Güldengossa: Schloss Güldengossa
- Seifertshain: Sanitäts- und Lazarettmuseum[15], Kirche und Friedhof mit Denkmälern der Völkerschlacht
- Windmühle an der Straße nach Kleinpösna
- Oberholz: Veterinärmedizinhistorische Sammlung[16]
- Störmthaler See
- Kreuzkirche Störmthal mit Hildebrandt-Orgel (Johann Sebastian Bach war der erste Organist)
- Gasthof Störmthal mit Oldtimer- und Lanzbulldog-Ausstellung
- Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus an zwei Standorten in den Ortsteilen Großpösna und Störmthal (siehe Liste der Stolpersteine in Großpösna)
- Highfield-Festival auf der Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See, findet seit 2010 statt
-
Ehemalige Dorfschule von Seifertshain, heute Sanitäts- und Lazarettmuseum
-
Kirche in Seifertshain
-
Pfarrhaus in Seifertshain
-
Denkmal in Seifertshain zur Erinnerung an Graf Alberti di Poja
-
Paltrockwindmühle in Seifertshain
-
Bergbau-Technik-Park
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das auf den Klavier- und Flügelbau spezialisierte Familienunternehmen Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH hat seinen Firmensitz in Großpösna im Gewerbegebiet Störmthal. In Großpösna befindet sich auch das Einkaufszentrum Pösna Park - Neuseenlandcenter.[17][18]
Verkehr
Durch Großpösna führen die Staatsstraße S 38 von Leipzig nach Grimma und die Bundesautobahn A 38. Auch die A 14 ist nur fünf Kilometer entfernt.
Großpösna liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Es gibt regelmäßige Busverbindungen nach Leipzig, Borna, Grimma und Naunhof sowie die stündlich verkehrende Regionalbahnlinie RB 113 auf der Bahnstrecke Leipzig–Geithain, die von der DB Regio Südost bedient wird.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Schulze (1690–1766), Theologe, in Güldengossa geboren
- Michael Ranft (1700–1774), Vampirismusforscher, in Güldengossa geboren
- Friedrich Naumann (1860–1919), Theologe, Mitbegründer der DDP, in Störmthal geboren
- Friedrich Seetzen (1868–1943), Konsistorialpräsident der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Oberbürgermeister von Wurzen
- Renate Sturm-Francke (1903–1979), Museumsleiterin, in Störmthal geboren
- Werner Böwing (1928–2016), Gewerkschafter, in Güldengossa geboren
- Günter Busch (1930–2006), Fußballspieler
- Egon Adler (1937–2015), Radsportler
Mit Großpösna verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Pflugk (1480–1542), Gutsbesitzer in Störmthal
- Rudolf Hofmann (1825–1917), Pfarrer in Störmthal
- Helmut Augustin (1912–1952), Pfarrer in Störmthal
- Dietmar B. Reimann (1947–2011), Autor, lebte in Großpösna
- Petra Köpping (* 1959), Politikerin (SPD), Bürgermeisterin in Großpösna
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cornelius Gurlitt: Grosspösna. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 35.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- Großpösna im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1996
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1997
- ↑ Bevölkerung Großpösna. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- ↑ Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: www.statistischebibliothek.de. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Referat Presse-und Öffentlichkeitsarbeit: Staatsministerin Petra Köpping - Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt - sachsen.de. Abgerufen am 14. August 2024.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2001. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: Sächsische Gemeindeordnung, § 51 (3). Abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2022. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Hier tobte die Völkerschlacht, da mussten Sanitäter her. (Das Sanitäts- und Lazarettmuseum Großpösna-Seifertshain) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 202–203, ISBN 978-3-7776-2510-2
- ↑ Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Lammfromme Blicke auf Pilleneingeber, Brenneisen und Lippenbremsen. (Die Veterinärmedizinhistorische Sammlung Großpösna-Oberholz) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 200–201, ISBN 978-3-7776-2510-2
- ↑ Jerome Nussbaum: Neuer „Pösna Park“-Chef kämpft mit besserem Service um mehr Kunden: „Wir werden das 1. Einkaufscenter mit Drive-In!“ In: bild.de, Regional, Leipzig. 23. April 2017, abgerufen am 25. August 2023: „Der „Pösna Park“ führt seit seiner Eröffnung 1994 ein Schattendasein. An Shoppingtempel wie das „Paunsdorf Center“ oder „Nova Eventis“ kam man nie ran. Die Einkaufsmeilen der Leipziger City und Online-Shops rauben zusätzlich Kundschaft.“
- ↑ Am Pösna Park: Großpösna hat nächstes großes Neubaugebiet im Visier. In: lvz.de. 25. November 2017, abgerufen am 26. August 2023.