Hardenburg (Bad Dürkheim)

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Hardenburg
Wappen der ehemaligen Gemeinde Hardenburg
Koordinaten: 49° 28′ N, 8° 7′ OKoordinaten: 49° 27′ 47″ N, 8° 7′ 26″ O
Höhe: 153 (143–167) m ü. NHN
Einwohner: 1167 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67098
Vorwahl: 06322
Hardenburg (Rheinland-Pfalz)
Hardenburg (Rheinland-Pfalz)
Lage von Hardenburg in Rheinland-Pfalz
Der Bad Dürkheimer Stadtteil Hardenburg von der gleichnamigen Burg aus gesehen
Der Bad Dürkheimer Stadtteil Hardenburg von der gleichnamigen Burg aus gesehen

Hardenburg ist ein Stadtteil der rheinland-pfälzischen Kreisstadt Bad Dürkheim. Bis 1969 war er eine selbständige Gemeinde.

Der Ort befindet sich etwa drei Kilometer westlich von der Kernstadt entfernt im Pfälzerwald entlang der Isenach. Südöstlich liegen die Bad Dürkheimer Stadtteile Hausen und Grethen. Nördlich des Ortes erstreckt sich der insgesamt 425,1 Meter hohe Kleine Peterskopf und nordwestlich des Ortes an der Gemarkungsgrenze zum Freinsheimer Wald der 517 Meter hohe Rahnfels. Weitere Naturdenkmale im Einzugsgebiet von Hardenburg sind der Nonnenfels, Zwei Linden, das Hirschbrünnchen und das Felsenbrünnchen. Rund drei Kilometer westlich erstreckt sich außerdem das Jägerthal.

Markantestes Bauwerk vor Ort ist die Hardenburg, die sowohl Namensgeber als auch Keimzelle des Dorfes war. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zu Leiningen-Dagsburg.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Hartenburg – so die damalige Schreibweise – in den Kanton Dürkheim eingegliedert und besaß eine eigene Mairie. 1815 gehörte der Ort zunächst zu Österreich. Ein Jahr später wechselte er in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war „Hartenburg“ Bestandteil des Landkommissariat Neustadt, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

1902 wechselte der Ort zum Bezirksamt Dürkheim, ehe dieses 1931 wieder in sein Neustadter Pendant eingegliedert wurde. 1928 hatte Hardenburg 670 Einwohner, die in 119 Wohngebäuden lebten. Sowohl die Katholiken als auch die Protestanten gehörten seinerzeit zur Pfarrei von Bad Dürkheim.[2] 1939 wurde Hardenburg dem Landkreis Neustadt zugeschlagen. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Neustadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hardenburg innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort am 7. Juni 1969 in die Nachbarstadt Bad Dürkheim eingemeindet[3] und wechselte in den gleichnamigen neugeschaffenen Landkreis.

Altes Rathaus und Hardenburg
Wappen von Hardenburg
Wappen von Hardenburg
Blasonierung: „In Blau unter einem dreilätzigen roten Turnierkragen ein rotbewehrter silberner Adler.“
Wappenbegründung: Am 4. Dezember 1907 verlieh Prinzregent Luitpold von Bayern der Ortsgemeinde Hardenburg das nicht mehr geführte Wappen der ehemals ortsansässigen Leiningischen Nebenlinie.

Der Stadtteil Hardenburg ist als Ortsbezirk ausgewiesen und wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[4]

Der Ortsbeirat besteht aus sieben Ortsbeiratsmitgliedern. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurden die Beiratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Die Sitzverteilung im gewählten Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2024 2 3 2 7 Sitze[5]
2019 2 3 2 7 Sitze[6]
2014 3 3 1 7 Sitze[7]

Ortsvorsteher ist Thorsten Brand (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 setzte er sich mit einem Stimmenanteil von 51,75 % gegen zwei weitere Bewerber, darunter den bisherigen Amtsinhaber Joachim Berger (SPD), durch.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte er sich mit 58,38 % gegen einen FWG-Mitbewerber durch und wurde somit für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[9]

Auf Gemarkung von Hardenburg befinden mit den Ruinen der Hardenburg und der Burg Schlosseck zwei Denkmalzonen; hinzu kommen insgesamt neun Einzeldenkmäler.[10] Die nächstgelegene Bahnstation ist der Bahnhof Bad Dürkheim. Durch Hardenburg verläuft außerdem die Bundesstraße 37. Die örtliche zum Bistum Speyer gehörige katholische Kirche St. Elisabeth wurde am 27. Mai 2013 profaniert.

Anfang April findet am Laetare-Sonntag jährlich der Stabaus statt.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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Personen, die vor Ort gewirkt haben

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  • Carl Neubronner (1892–1961), Politiker (FDP), war ab 1931 vor Ort als Steuerberater tätig
Commons: Hardenburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Einwohner. Kreisstadt Bad Dürkheim, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2020; abgerufen am 13. April 2020.
  2. Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern. In: daten.digitale-sammlungen.de. Abgerufen am 15. April 2016.
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 158 (PDF; 2,8 MB).
  4. Hauptsatzung Stadt Bad Dürkheim. § 2. Stadt Bad Dürkheim, 10. Juni 2014, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. Oktober 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/buergerinfo.desvdue2.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Natalie Bauernschmitt (Wahlleiterin): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsbeirat des Ortsbezirks Hardenburg am 9. Juni 2024. Stadt Bad Dürkheim, 14. Juni 2024, abgerufen am 11. August 2024.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Hardenburg. Abgerufen am 11. Oktober 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Hardenburg. Abgerufen am 11. Oktober 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Oktober 2019 (siehe dritte Ergebniszeile).
  9. Natalie Bauernschmitt (Wahlleiterin): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Ortsvorstehers im Ortsbezirk Hardenburg am 9. Juni 2024. Stadt Bad Dürkheim, 14. Juni 2024, abgerufen am 11. August 2024.
  10. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. (Memento vom 16. Januar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 10 f. (PDF; 5,1 MB).