Jhelam (Fluss)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jhelam
Jhelam

Jhelam

Daten
Lage Jammu und Kashmir (Indien),
Punjab, Asad Kaschmir (Pakistan)
Flusssystem Indus
Abfluss über Chanab → Panjnad → Indus → Indischer Ozean
Quellgebiet Nordflanke des Pir Panjal
33° 22′ 49″ N, 75° 23′ 10″ O
Quellhöhe ca. 3400 m
Mündung ChanabKoordinaten: 31° 10′ 12″ N, 72° 8′ 44″ O
31° 10′ 12″ N, 72° 8′ 44″ O

Länge 720 km[1]
Einzugsgebiet 55.300 km²[1]
Abfluss[1] MQ
895 m³/s
Linke Nebenflüsse Veshav, Romushi, Punch
Rechte Nebenflüsse Brengi, Lidder, Sind, Nilam, Kunhar
Durchflossene Seen Wularsee
Durchflossene Stauseen Mangla-Talsperre
Großstädte Srinagar, Jhelam
Mittelstädte Anantnag, Muzaffarabad
Kleinstädte Sopore, Baramulla
Verlauf des Jhelam

Verlauf des Jhelam

Der Jhelam (Hindi झेलम Jhelam; Panjabi ਜੇਹਲਮ Jehalam جہلم; englisch Jhelum) ist ca. 720 km lang und der westlichste der „fünf Flüsse des Panjab“.

Er entspringt 85 km südöstlich von Srinagar, der Sommerhauptstadt des indischen Unionsterritoriums Jammu und Kashmir, und wird aus Gletschern gespeist.

Das Quellgebiet des Gewässers liegt am südlichen Ende des Kaschmirtals (), als sein Ursprung gilt jedoch die starke Kultquelle in Verinag (). Er fließt zunächst nach Nordwesten, wo er das gesamte Tal des Hochbeckens von Kaschmir entwässert. Oberhalb der Einmündung des Brengi bei Anantnag heißt der Fluss auch Sandran Nallah. Der Veshav mündet nach weiteren 20 Kilometern linksseitig in den Jhelam. Dieser passiert die Stadt Srinagar und durchfließt den Wularsee (). Anschließend wendet er sich nach Westen und durchschneidet die Gebirgskette des Pir Panjal. In der Stadt Muzaffarabad, die zum pakistanischen Teil Kaschmirs gehört, ändert der Fluss seine Fließrichtung nach Süden, vorbei an der Stadt Munasa. Ab der Stadt Jhelam tritt der Fluss in die weite Ebene des Panjab („Fünfstromland“) ein. Er ist hier Teil des größten zusammenhängenden Bewässerungsgebiets der Erde. Westlich von Faisalabad mündet der Jhelam von rechts bzw. von Norden kommend in den Chanab,() der sich kurz vor seiner Mündung in den Indus mit dem Satluj vereinigt. Das Gebiet des unteren Jhelam ist durch intensive Landwirtschaft gekennzeichnet, der Fluss ist auf weite Strecken eingedeicht.

Staudämme und Wasserkraftwerke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Jammu und Kashmir befindet sich die Lower-Jhelum-Staustufe sowie die beiden Talsperren Uri-I und Uri-II. In Pakistan wird der Jhelam seit 1967 in der Mangla-Talsperre zu einem großen Stausee aufgestaut. 7,5 km weiter flussabwärts befindet sich das New-Bong-Escape-Wasserkraftwerk. Oberhalb deren Absperrbauwerks zweigt der Upper Jhelum Canal am linken Flussufer ab. 57 km unterhalb New-Bong-Escape befindet sich die Rasul-Staustufe. Hier wird ein Teil des Flusswassers über den Rasul-Qadirabad-Verbindungskanal zum Chanab geleitet.

Alexander der Große überquerte 326 v. Chr. den Jhelam und besiegte in der Schlacht am Hydaspes den indischen König Poros.[2] Der antike Name des Flusses, der in diesem Zusammenhang meist verwendet wird, ist Hydaspes (altgriechisch Ὑδάσπης).[3] Während der Schlacht ertrank Bukephalos, das Schlachtross Alexanders, im Fluss.

Der Bau von Staudämmen und Wasserkraftwerken entlang dem Flusslauf beeinträchtigt den Lebensraum verschiedener Fischarten im Fluss wie beispielsweise von Tor putitora (Golden Mahseer).[4]

Eine Studie an der Lower-Jhelum-Staustufe aus dem Jahr 2006 erfasste folgende Fischarten im Jhelam:[4]

Art Gattung Familie
Crossocheilus diplochilus Crossocheilus Karpfenfische
Karpfen (Cyprinus carpio) Cyprinus Karpfenfische
Karausche (Carassius carassius) Carassius Karpfenfische
Bangana diplostoma Bangana Karpfenfische
Prachtbarbe (Puntius conchonius) Puntius Karpfenfische
Schizothorax curvifrons (Sattar snowtrout) Schizothorax Karpfenfische
Schizothorax esocinus (Chirruh snowtrout) Schizothorax Karpfenfische
Schizothorax labiatus (Kunar snowtrout) Schizothorax Karpfenfische
Schizothorax niger (Alghad snowtrout) Schizothorax Karpfenfische
Schizothorax plagiostomus Schizothorax Karpfenfische
Botia birdie Botia Prachtschmerlen
Triplophysa sp. Triplophysa Bachschmerlen
Schistura sp. Schistura Bachschmerlen
Glyptosternon reticulatum Glyptosternon Gebirgswelse
Glyptothorax kashmiriensis Glyptothorax Gebirgswelse
Glyptothorax pectinopterus Glyptothorax Gebirgswelse
Östlicher Moskitofisch (Gambusia holbrooki) Gambusia Zahnkärpflinge
Commons: Jhelum River – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Jhelam – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Artikel Jhelam in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D025748~2a%3DJhelam~2b%3DJhelam
  2. Imanuel Geiss: Geschichte griffbereit. Band 3: Schauplätze. Die geographische Dimension der Weltgeschichte. (=rororo-Handbuch 6237), Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 978-3-499-16237-4, S. 99.
  3. Max Kiessling: Hydaspes 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 34–37.
  4. a b Qureshi et al.: Effect of lower Jhelum hydroelectric power project on finfish diversity of river Jhelum, j & k. (PDF; 20,7 kB) Current World Environment;