Johann Czapka

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Johann Viktor Czapka (* 16. September 1899 in Podersam, Österreich-Ungarn; † 10. Mai 1945 in Žatec, Tschechoslowakei) war ein deutscher Jurist, Rechtsanwalt und Landrat.

Leben und Wirken

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Czapka wurde 1899 in Podersam als Sohn des Advokaten JUDr. Johann Czapka und dessen Ehefrau Anna geb. Piffl geboren. Nach Schulbesuch, Studium der Rechtswissenschaften und Promotion zum Dr. jur. legte Czapka am 4. April 1929 die juristische große Staatsprüfung ab und war danach als Rechtsanwalt in Podersam in der Tschechoslowakei tätig.

Am 24. Januar 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. November 1938 aufgenommen (Mitgliedsnummern 6.753.514),[1] ebenso wie seine Ehefrau Gertrude, die Kreisleiterin der Nationalsozialistischen Frauenschaft (NSF) wurde (Mitgliedsnummer 6.753.513).

Im August 1939 wurde er, knapp ein Jahr nach der Besetzung der Grenzgebiete der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich und der Bildung des Reichsgaus Sudetenland, zunächst kommissarisch als Landrat des Landkreises Saaz im Regierungsbezirk Eger mit Sitz in Karlsbad eingesetzt. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1940 erfolgte definitiv seine Ernennung zum Landrat in Saaz.[2] Er blieb bis zu seinem Tod am 10. Mai 1945 im Amt.[3] Gemeinsam mit seiner Ehefrau Gertrude Czapka nahm er sich das Leben, indem sich beide erschossen.

  • Josef Weinmann: Egerländer Biographisches Lexikon mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Reg.-Bez. Eger, Band 2, 1985.
  • GENOZID. Der Postelberger Massenmord 1945 im Spiegel tschechischer Regierungsakten. In: Heimatbrief Saazerland, Sonderausgabe, S. 66 (pdf, abgerufen am 16. März 2022).
  • Die Todesopfer des Saazer Landes […] ab Kriegsende 1945 (pdf, abgerufen am 16. März 2022).

Einzelnachweise

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  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/5620659
  2. Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 60. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1943, S. 480.
  3. GENOZID. Der Postelberger Massenmord 1945 im Spiegel tschechischer Regierungsakten. In: Heimatbrief Saazerland, Sonderausgabe, S. 66. (pdf, abgerufen am 16. März 2022)