Johannes Freinsheim
Johannes Freinsheim (* 16. November 1608 in Ulm; † 31. August 1660 in Heidelberg) war ein Historiker und Philologe der Barockzeit.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freinsheim war ein begabter Sohn wohlhabender Eltern, besuchte in Worms das Gymnasium, immatrikulierte sich im Alter von 15 Jahren in Marburg, später in Gießen, wo er Rechtswissenschaft und Politik studierte. Erst mit seiner Übersiedlung nach Straßburg begann er auf Rat Matthias Berneggers humanistische und historische Vorlesungen zu besuchen. Zusammen mit Johann Michael Moscherosch, Jesaias Rompler und Johann Matthias Schneuber begründete er hier 1633 die Aufrichtige Tannengesellschaft zur Reinerhaltung der deutschen Sprache.
1634 ging er als bischöflicher Archivar nach Metz. 1637 ging er als Privatgelehrter nach Straßburg zurück, um Berneggers Tochter zu heiraten. 1642 folgte er einem Ruf als Skytteanischer Professor für Politik und Rhetorik an die Universität Uppsala. Ab 1647 war er Hofbibliothekar der gelehrten schwedischen Königin Christina. 1650 kehrte er als Privatgelehrter nach Worms zurück. Mit der Wiedereröffnung der Heidelberger Universität 1656 erfolgte seine Ernennung zum Kurfürstlichen Rat und Honorarprofessor.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (Hrsg.) Publius Annius Florus: Rerum Romanarum. Straßburg 1632.
- Commentarii in libros superstites Q. Cvrtii Rvfi. Straßburg 1639 (dt. Übs. u.d.T. Von dem Leben Alexanders des Großen, Wien 1799 u.ö.).
- Teutscher Tugentspiegel oder Gesang von dem Stammen und Thaten deß Alten und Newen Teutschen Hercules. Straßburg 1639.
- Orationes. Straßburg 1662.
- Supplementa liviana, 1715.
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nils Runeby: Monarchia mixta. Stockholm 1962.
- Wilhelm Kühlmann: Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat. Tübingen 1982.
- Gabriel Siemoneit: Johannes Freinsheim. Supplementa in Q. Curtium. Wien 2019.
- Gabriel Siemoneit: Curtius Rufus in Straßburg. Imitation und Quellenbenutzung in den Supplementen Johannes Freinsheims. Berlin/Boston 2020.
Werk- und Literaturverzeichnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Dünnhaupt: Johannes Freinsheim (1608–1660), in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 3. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 1578–88. ISBN 3-7772-9105-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Johannes Freinsheim in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Druckschriften von und über Johannes Freinsheim im VD 17.
- Digitalisierte Drucke von Johannes Freinsheim im Katalog der Herzog August Bibliothek
Personendaten | |
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NAME | Freinsheim, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker und Philologe der Barockzeit |
GEBURTSDATUM | 16. November 1608 |
GEBURTSORT | Ulm |
STERBEDATUM | 31. August 1660 |
STERBEORT | Heidelberg |