Ludwig Hirsch
Ludwig Hirsch, 2008 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chartplatzierungen (vorläufig) Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben[1][2] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Singles[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ludwig Gustav[3] Hirsch (* 28. Februar 1946 in Weinberg/Buch-St. Magdalena, Steiermark; † 24. November 2011 in Wien-Ottakring[4]) war ein österreichischer Liedermacher und Schauspieler.
Leben, Ausbildung, Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ludwig Hirsch wurde als Sohn eines Arztes in der Oststeiermark geboren, wuchs in Wien-Leopoldstadt auf und studierte nach seiner Schulzeit Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst, besuchte jedoch dann die Schauspielschule Krauss in Wien. Er debütierte 1973 am Stadttheater Regensburg. Danach stand er in Wuppertal und am Thalia Theater in Hamburg auf der Bühne.[5] Von 1975 bis 1979 war Ludwig Hirsch Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt in Wien.
1978 begann er mit seinem Debütalbum Dunkelgraue Lieder seine Karriere als Liedermacher mit kritischen, makaber-morbiden Texten. Der Sender Ö3 verbot, sein Lied Komm, großer schwarzer Vogel wegen der morbiden und unheimlichen Atmosphäre nach 22 Uhr zu spielen – aus Angst, dass Hörer Selbstmord begehen könnten.[6] Hirsch war ein bedeutender Vertreter des Austropop. In einigen seiner Werke zeigte er sich aber auch als moderner Interpret des „klassischen“ Wiener Liedguts (etwa des 1834 entstandenen „Hobellieds“).
1991 und 1992 spielte Hirsch mit Band vor insgesamt mehr als 200.000 Zuschauern viele seiner bekanntesten Lieder, eingebettet in eine Rahmenhandlung. Oft ging Ludwig Hirsch allerdings auch nur mit seinem Gitarristen Johann M. Bertl auf Tournee. 2004 trat er auf dem Festival Songs an einem Sommerabend auf.
Sein Studioalbum Perlen erreichte in Österreich Goldstatus. Für dieses Album erhielt er den Amadeus Austrian Music Award. Ein neues Album erschien im Mai 2006 mit dem Namen In Ewigkeit Damen. Darauf sang er den Titel Rebekka und ich gemeinsam mit Rebekka Bakken. Er moderierte außerdem die Radiosendung Siesta beim österreichischen Rundfunksender Ö3.
Ludwig Hirsch war ab 1977 mit der Schauspielerin Cornelia Köndgen verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn.[7]
Am 24. November 2011 nahm sich Ludwig Hirsch auf dem Gelände der Klinik Ottakring (damals Wilhelminenspital) das Leben. Er hatte Lungenkrebs und befand sich wegen einer Lungenentzündung im Spital.[8][9] Zwei Wochen später platzierte sich sein Lied Komm großer schwarzer Vogel, das sich thematisch mit dem Todeswunsch eines todkranken Menschen, der auf den Tod wartet, auseinandersetzt, in den österreichischen Charts.
Hirsch erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab der Stadt Wien auf dem Gersthofer Friedhof (Gruppe 2, Reihe 6, Nr. 59). Am 8. September 2017 wurde in Wien-Leopoldstadt der Ludwig-Hirsch-Platz nach ihm benannt.[10]
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Ludwig Hirschs Grab auf dem Gersthofer Friedhof in Wien
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Grabstein von Ludwig Hirsch
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Namensfeier des Ludwig-Hirsch-Platzes in Wien am 8. September 2017
Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt wurde Ludwig Hirsch insbesondere durch seine bissig-sarkastischen Texte, die er auf eine charakteristische Weise oft mit einer romantisch-melancholisch anmutenden Melodik kombinierte. Mit diesem Stil des Antagonismus zwischen Text und Musik verschaffte er der inhaltlichen Aussage vieler seiner Lieder eine verschärfende Brisanz.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2018 interpretierte der Wiener Liedermacher Voodoo Jürgens auf einer ausgedehnten Tour durch Deutschland und Österreich Lieder von Ludwig Hirsch. Das Projekt erhielt viel Zuspruch und feierte seinen Höhepunkt im ausverkauften Wiener Konzerthaus.[11]
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Österreichische Post ehrte Ludwig Hirsch mit einer am 3. September 1993 erschienenen 5,50-Schilling-Briefmarke.[12]
- 2001 wurde ihm das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.[13]
- 2003 erhielt er den Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie Künstler Pop/Rock national für sein Album Perlen.
- Am 28. Juni 2011 wurde ihm der Wiener Goldene Rathausmann überreicht.[14]
- Am 1. Mai 2012 wurde ihm posthum der Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk verliehen.[15]
- Am 8. September 2017 wurde die Parkanlage Große Sperlgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk offiziell Ludwig-Hirsch-Platz benannt.
Bibliografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kinder- und Jugendliteratur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Turm. Text zu Bilderbuch mit Illustrationen von Carl Hoffmann. Echter Verlag, Würzburg 1998. ISBN 3-429-02000-X.
Lieder und Texte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ich hab’s wollen wissen. Lieder, Bilder, Texte. Heyne, München 1983, ISBN 3-453-01830-3.
- Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen …. Lieder und Texte. Seifert, Wien 2010, ISBN 978-3-902406-78-1.
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studio- und Live-Alben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978: Dunkelgraue Lieder
- 1979: Komm, großer schwarzer Vogel
- 1980: Zartbitter
- 1982: Bis zum Himmel hoch
- 1983: Bis ins Herz
- 1984: 6 (Traurige Indianer – Unfreundliche Kellner)
- 1986: Landluft
- 1988: Liebestoll
- 1991: In meiner Sprache
- 1992: Gottlieb (Live)
- 1995: Tierisch
- 1999: Dunkelgrau (Live)
- 2002: Perlen
- 2006: In Ewigkeit Damen
- 2008: Gottlieb Live (DVD)
- 2009: Ludwig Hirsch liest Weihnachtsgeschichten (gesprochen)
- 2010: Geschichten von Till Eulenspiegel (gesprochen)
- 2011: Ludwig Hirsch liest Ludwig Hirsch (gesprochen)
- 2012: Zum letzten Mal – live (Live)
Best-of und Kompilationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1979: Liederbuchedition
- 1983: Gel’, du magst mi (Best-of)
- 1989: Glanzlichter (Kompilation)
- 1991: Sternderl schaun (Kompilation)
- 1993: Liederbuch (Kompilation)
- 1994: Liebeslieder (Kompilation)
- 1996: Liedermacher Edition (Kompilation)
- 1998: Master Series (Kompilation)
- 2004: Ausgewählte Lieder
- 2016: Himmelblau & Dunkelgrau – die ultimative Liedersammlung (3 CDs)
Singles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1983: Gel’, du magst mi (7″-Single)
- 1983: Häng net auf (7″-Single)
- 1984: Marmor, Stein und Eisen bricht (7″-Single)
- 1984: Tante Marie (7″-Single)
- 1986: Die Gelse (7″-Single)
- 1986: Alles Paletti (7″-Single)
- 1991: Nelli (7″-Single)
- 1991: Sternderl schauen (7″-Single)
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1971: Und Jimmy ging zum Regenbogen
- 1972: Top Secret (The Salzburg Connection)
- 1972: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (Fernsehserie, Folgen 11–13)
- 1974: Hallo – Hotel Sacher … Portier! (Fernsehserie, Staffel 2 Folge 4, 17. Folge)
- 1975: Der Fremde (Fernsehfilm)
- 1978: Hiob (Miniserie, 3 Teile)
- 1978: Tatort – Mord im Krankenhaus
- 1980: Die kleine Figur meines Vaters
- 1981: Trokadero
- 1983: In Zeiten wie diesen (Fernsehfilm)
- 1983: Am Ufer der Dämmerung
- 1987: Tot oder lebendig (Fernsehfilm)
- 1995: Lieben wie gedruckt (Fernsehserie, 11 Folgen)
- 1996: Der Bockerer II – Österreich ist frei
- 1997: Kaisermühlen Blues (Fernsehserie, Staffel 4 Folge 3; 25. Folge)
- 1999: Kommissar Rex (Fernsehserie, Staffel 5 Folge 11)
- 2000: Tatort – Der Millenniumsmörder
- 2003: Himmel, Polt und Hölle (Fernsehfilm)
- 2004: Schlosshotel Orth (Fernsehserie, Staffel 9 Folge 4)
- 2005: Daniel Käfer – Die Villen der Frau Hürsch (Fernsehfilm)
- 2008: Und ewig schweigen die Männer (Fernsehfilm)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Monika Kornberger: Hirsch, Ludwig. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 404.
- Cornelia Köndgen: Mit einem kleinen Schuss ins Rot. Die Jahre mit Ludwig Hirsch. Seifert, Wien 2013, ISBN 978-3-902406-91-0.
- Bertl-Köndgen-Zahradnik: I lieg am Ruckn. Erinnerungen an Ludwig Hirsch. Ueberreuter, Wien 2016, ISBN 978-3-8000-7650-5.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Chartquellen: Österreich Deutschland
- ↑ Auszeichnungen für Musikverkäufe: AT
- ↑ Artikel aus „Die Welt“ vom 24. November 2011
- ↑ ORF: Ludwig Hirsch ist tot. 24. November 2011.
- ↑ Nürnberger Nachrichten vom 25. November 2011, Seite 6: Sänger dunkelgrauer Lieder
- ↑ „Großer schwarzer Vogel“ hatte Spielverbot. In: heute.at. 24. November 2011, abgerufen am 11. April 2020.
- ↑ Kapitel Der Turm; Moritz – der Sohn in: Bertl-Köndgen-Zahradnik: I lieg am Ruckn. Erinnerungen an Ludwig Hirsch. Ueberreuter, Wien 2016, ISBN 978-3-8000-7650-5.
- ↑ Michael Frank: Ein dunkelgraues Rätsel bis zum Schluss. In: sueddeutsche.de. 25. November 2011, abgerufen am 29. Februar 2020.
- ↑ Der tragische Tod des Sängers Ludwig Hirsch. In: welt.de. 24. November 2011, abgerufen am 29. Februar 2020.
- ↑ leopoldstadt.spoe.wien: SPÖ Antrag umgesetzt! (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Standard: Voodoo Jürgens singt Ludwig Hirsch.
- ↑ Philatelie-Shop der Österreichischen Post AG: Austropop 2. Wert Ludwig Hirsch. Aufgerufen am 24. November 2011.
- ↑ Ehrung für Ludwig Hirsch und Adi Hirschal. Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26. September 2001.
- ↑ Der Standard: Ludwig Hirsch erhält Goldenen Rathausmann. Aufgerufen am 28. Juni 2011.
- ↑ Amadeus Austrian Music Awards 2012: Die Gewinner ( vom 25. Februar 2013 im Internet Archive). 1. Mai 2012.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Hirsch bei IMDb
- Werke von und über Ludwig Hirsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ludwig Hirsch bei MusicBrainz (englisch)
- Eintrag zu Ludwig Hirsch im Austria-Forum (Biographie)
- Barbara Petsch: Ludwig Hirsch: Dichter dunkelgrauer Lieder. In: Die Presse. Printausgabe, 25. November 2011.
- Zitate von Ludwig Hirsch: „Ich hab zwei große Türen aufgemacht.“ In: APA/Die Presse. 24. November 2011.
- Ludwig Hirsch Gedenkseite (private Website).
- Ludwig Hirsch: Die Kunst des zerbrechlichen Ichs. (PDF; 992 kB) In: Die Liedermacher. Universal Records, 2012. Archiviert 2016.
- Frank Halbach: Dunkelgraue Lieder aus Wien – Ludwig Hirsch. (mp3-Audio; 21 MB; 23 Minuten) In: Bayern-2-Sendung radioWissen. 18. Juli 2023 .
Personendaten | |
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NAME | Hirsch, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Hirsch, Ludwig Gustav (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler und Liedermacher |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1946 |
GEBURTSORT | Weinberg, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, Österreich |
STERBEDATUM | 24. November 2011 |
STERBEORT | Wien-Ottakring, Österreich |