Luisen-Gymnasium Düsseldorf

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Luisen-Gymnasium Düsseldorf
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Luisen-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Schulnummer 164501
Gründung 1837
Adresse Bastionstraße 24
Ort 40213 Düsseldorf
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 13′ 21″ N, 6° 46′ 34″ OKoordinaten: 51° 13′ 21″ N, 6° 46′ 34″ O
Träger Stadt Düsseldorf
Schüler 680
Lehrkräfte 60
Leitung Gabriele Patten[1]
Website www.luisen-gymnasium.de

Das Gebäude des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf (früher Luisenschule) an der Bastionstraße 24 in Düsseldorf-Stadtmitte wurde von 1905 bis 1907 nach Plänen des Architekten Johannes Radke im Material- und Monumentalstil der Reformarchitektur mit sparsamen Jugendstilornamenten erbaut. Es zeigt stilistische Verwandtschaft zum benachbarten Stahlhof, ebenfalls von Radke erstellt. Die Bauplastik erschuf der Bildhauer Adolf Simatschek. Das Gebäude ist ein viergeschossiger Werksteinbau. Die Fassaden werden durch verschieden breite Seiten- und Mittelrisalite gegliedert. Die Risalite haben als oberen Abschluss geschweifte Giebel. Das Erdgeschoss weicht in seiner formalen Gestaltung von der der Obergeschosse ab. Die Fassade besteht aus Bossenquadern, wodurch die Materialwirkung des Baus betont wird. Die Fenster zeigen eine Rundbogenform. Die Risalite führen nicht bis auf das Bodenniveau der Erdgeschosszone, sondern beginnen erst in Höhe der Bogenanfänger und treten nach vorne. Dadurch wird die Monumentalität gesteigert. Das Gebäude ist denkmalgeschützt.

Da 1837 nur das katholische St.-Ursula-Gymnasium für die Ausbildung „höherer Töchter“ in Düsseldorf vorhanden war, bestand bei evangelischen Familien der Wunsch auch eine derartige höhere Schule zu gründen. Dort sollten den Mädchen über den Elementarunterricht hinaus eine intellektuelle und moralische Ausbildung ermöglicht werden. Auf der Ratinger Straße 9 unterhielt seit 1833 „Fräulein Wilhelmine von Erkelenz“ eine private Schule für evangelische Töchter.[2] Für eine neue Privatschule wurde die Konzession eine „höhere Mädchenschule“ erteilt, deren Verwaltung von einem „Scholarchat“ unter der Aufsicht der evangelischen Gemeinde der Stadt übernommen werden sollte.[3]

Luise Prinzessin von Anhalt-Bernburg und von Preußen, Gemälde von Wilhelm Schadow, 1843

Diese neue private protestantische Mädchenschule wurde am 30. Oktober 1837 unter Zusammenschluss mit der Schule von Fräulein von Erkelenz eröffnet.[4][5] Die neue Schule, bei deren Gründung der Düsseldorfer Regierungs- und Schulrat Hermann Altgelt eine führende Rolle einnahm, stand unter dem Protektorat der Prinzessin Luise von Anhalt-Bernburg und Preußen, nach der die Schule Luisenschule benannt wurde. Der Schulbetrieb begann mit vier Lehrern und Lehrerinnen sowie 49 Schülerinnen, Fräulein von Erkelenz war eine der Lehrerinnen. Der Unterricht fand in den bisherigen Räumen auf der Ratinger Straße statt. Leiter des Scholachats der Schule war von 1838 bis 1854 der Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde von Düsseldorf, Divisionspfarrer Peter Thielen. 1839 wurde der Unterricht in das Gebäude Kanalstraße 1 verlegt. 1840 verließ Fräulein Wilhelmine von Erkelenz die Schule und eröffnete wieder eine eigene private Schule für evangelische Mädchen, die „Unterrichts-Anstalt für Töchter höheren Standes“[6], auf der Neustraße 26.[7] Diese bestand bis 1854 und befand sich zuletzt auf der Kanalstraße/Ecke Grabenstraße 788.[8] Es folgte 1849 die Verlegung des Unterrichts der Luisenschule in Räume auf der Königsallee 10.[9] Von 1846 bis 1854 war Pastor Karl Krafft als Präses Leiter der Verwaltung der Luisenschule.

Von 1854 bis 1863 war der jeweilige Präses der evangelischen Gemeinde Leiter des Scholarchats. 1854 wurde die Schule als „Kirchliches Gemeinde-Institut“ von der evangelischen Gemeinde übernommen.[10] Es folgte gegen Ende der 1850er Jahre eine erneute Verlegung des Unterrichts, diesmal in Räume auf der Breite Straße 4, wo die Schule seit 1859 nachweisbar ist und wo ab 1863 die „Konditorei Bierhoff“ ihr Geschäft betrieb.[Anm. 1]

Die evangelische Gemeinde erwarb Anfang der 1860er Jahre ein Grundstück auf der Steinstraße 25. Am 30. Mai 1862 wurde auf diesem Grundstück der Grundstein für die Errichtung eines eigenen Schulgebäudes für die Luisenschule gelegt. Einzug in dieses neue Haus erfolgte am 30. Juni des folgenden Jahres. Der Betrieb der Schule in einem eigenen Gebäude führte zu einer Aufwertung der Schule und einer Zunahme an Schülerinnen. Waren im Schuljahr 1862/3 noch 134 Schülerinnen angemeldet, so stieg diese Zahl 1863/4 auf 212. Zum ersten Direktor der Gemeindeschule wurde am 23. Februar 1863 der Oberlehrer Victor Uellner berufen. Dieser löste die Lehrerin Fräulein Julie Quincke ab, die bisherige Vorsteherin, die die Schule verließ.[11][Anm. 2]

Am 1. Mai 1864 wurde neben dem normalen Schulunterricht zusätzlich eine Seminarklasse für die Ausbildung von Lehrerinnen gegründet. Mit zunächst sechs Schülerinnen wurde der Betrieb einer Lehrerinnen-Bildungsanstalt auf der Steinstraße aufgenommen.[12] Für die nächsten Jahrzehnte blieb die Schule auf der Steinstraße. Zur Anpassung an die stetig ansteigende Zahl an Schülerinnen wurde das Schulgebäude um einen Anbau auf dem Grundstück Steinstraße 23 erweitert. Drei neue zusätzliche Schulzimmer standen in diesem Anbau ab 1873 für den Unterricht zur Verfügung.

Ab 1875 verhandelte die evangelische Gemeinde mit der Stadt Düsseldorf über eine Übernahme der Luisenschule zusammen mit dem Lehrerinnen-Seminar. Die Übernahme wurde zum 1. Mai 1876 vereinbart und erfolgte am 20. Mai im Rahmen einer Feier. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Lehrerkollegium unter der Führung des Direktors Victor Uellner aus 13 Lehrern und Lehrerinnen sowie 525 Schülerinnen. Unter Direktor Georg Howe (1859–1934), dem Nachfolger Uellners, errang die Schule für große Verdienste im deutschen höheren Mädchenschulwesen im Jahr 1893 die Bronzemedaille der „Schulabteilung“ der World’s Columbian Exposition in Chicago.[13] Die Schule blieb bis Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Steinstraße. Ab 1905 wurde auf der Kasernenstraße/Ecke Bastionstraße ein neues Gebäude errichtet, in dem seit 1907 der Unterricht der Luisenschule erfolgt. Das Städtische Lehrerinnen Seminar zog nicht mit um, sondern blieb auf der Steinstraße.[14] Aktuell benutzt das Luisen-Gymnasium weiterhin das historische Gebäude auf der Kasernenstraße. Das Luisen-Gymnasium soll voraussichtlich im Sommer 2026 in einen Neubau an der Völklinger Straße umziehen.[15]

Bekannte Lehrer und Schüler

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  • Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, Nr. 40 auf S. 32.
  • Bernhard Fluck, Edmund Spohr: Düsseldorf, Schulreform und Stadtentwicklung. Das Luisen-Gymnasium. B.o.s.s Druck und Medien, Goch 2007
  • Viktor Uellner: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule und der mit ihr verbundenen Lehrerinnenbildungsanstalt zu Düsseldorf. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Anstalt am 30. Oktober 1887. Voß, Düsseldorf 1887 Digitalisat
Commons: Luisen-Gymnasium Düsseldorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Schulleitung. In: www.luisen-gymnasium.de. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  2. Victor Uellner. In: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [29]–.
  3. In: Adressbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf und die Landgemeinden. Erster Teil. 1907, S. [30]16.
  4. Victor Uellner: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [31]17.
  5. Wilhelmine von Erkelenz, geb. 27. September 1808 in Amsterdam, Sterbedatum unbekannt. Leitete eine private Höhere Töchterschule (die spätere Luisenschule) in Düsseldorf, wohnhaft Kanalstr. 788.
  6. Adreßbuch für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1842/43, S. 16
  7. In: Adressbuch für den Regierungsbezirk Düsseldorf. I. Kreis Düsseldorf. 1842/3, S. [35]27.
  8. In: Wohnungsanzeiger und Adressbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. 1850, S. [56]46.
  9. Victor Uellner. In: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [48]34.
  10. Victor Uellner. In: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [44]–.
  11. Victor Uellner. In: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [53]39.
  12. Victor Uellner. In: Zur Geschichte der Städtischen Luisenschule. 1887, Düsseldorf, Voß, S. [72]58.
  13. H. Südkamp, B. Fluck: 175 Jahre Schule der Persönlichkeiten: Das Luisen-Gymnasium im Wandel der Zeit. In: Jan Wellem. Zeitschrift für Kultur und Tradition der Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft von 1920 e. V. 87. Jahrgang, Heft 3 (August bis Oktober 2012), S. 16 (PDF)
  14. In: Adressbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf und die Landgemeinden. Erster Teil. 1907, S. [67/8]37/8.
  15. so sieht das neue luisen gymnasium aus, rp-online.de, 20. Januar 2023
  16. Westdeutsche Zeitung: Der Jonges-Baas macht sich Gedanken zum Luisen-Gymnasium an der Kasernenstraße. 7. Juni 2019, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  17. Aegidius Huppertz: Hundert Jahre Düsseldorfer Luisenschule 1837–1937. Selbstverlag, Düsseldorf 1937, S. 174.
  18. Westdeutsche Zeitung: Isabel Varell kehrt nach Düsseldorf zurück. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  1. Erstmals ist 1863 auf der Breite Straße 4 die „Konditorei Bierhoff“ nachweisbar, die davor auf der Mittelstraße 15 ihr Geschäft unterhielt. (Nachweis: Adressbücher der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1859 und 1863. 1863, S. [17]11).
  2. Im Internetlink des Luisen-Gymnasiums wird der Regierungs- und Schulrat Hermann Altgeld als einer der Schuldirektoren angegeben. In den diversen aufrufbaren Internetlinks zur Luisenschule wird dieser aber nur als zeitweiser Lehrer genannt. Allerdings war Altgeld einer der wichtigsten Initiatoren und Unterstützer der Schule.