Massaker von Cholit
Das Massaker von Cholit ereignete sich während des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Kibbuz Cholit in Israels Südbezirk. Terroristen der Hamas waren nach Durchbrechen der Sperranlagen um den Gazastreifen in die Siedlung eingedrungen, töteten 15 Zivilisten[1] und verschleppten vier Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.[2]
Lage und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kibbuz wurde 1977 auf der Sinai-Halbinsel gegründet und 1982, nach dem Rückzug von der Sinai-Halbinsel, wie im Friedensabkommen mit Ägypten 1978 vereinbart, an seinem heutigen Standort im Südwesten Israels und nur rund zwei Kilometer von der Grünen Linie zum Gazastreifen entfernt, neu errichtet. Zum Zeitpunkt des Angriffs lebten im Kibbuz 186 Menschen, die vorwiegend von der Landwirtschaft lebten.[3][4]
Terrorangriff der Hamas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 7. Oktober 2023 gegen 06:30 Uhr Ortszeit begann der Angriff der Hamas mit einem Raketenbeschuss auf Zentral- und Südisrael, was auch in der grenznahen israelischen Siedlung Cholit zur Auslösung von Raketenalarm (Tzeva Adom) führte, weshalb sich viele der Bewohner und Bewohnerinnen in die zu diesem Zweck errichteten Schutzräume ihrer Häuser (Merchavim Mugganim) begaben.[5]
Terroristen der Hamas drangen in Cholit ein und ermordeten 13 Israelis, darunter sechs Frauen, sowie zwei im Kibbuz beschäftige Landarbeiter aus Thailand und Kambodscha.[6] Unter den Getöteten befanden sich der Friedensaktivist Hayim Katsman, ein Doktorand der University of Washington, welcher auch in der bewaffneten Bereitschaftseinheit von Cholit diente,[7] der 91-jährige Holocaustüberlebende Mosche Ridler[8] und die israelisch-kanadische Doppelstaatsbürgerin Adi Vital-Kaploun, deren zwei Söhne im Alter von vier Jahren bzw. vier Monaten gefangen genommen wurden.[9] Diese wurden jedoch später am selben Tag, zusammen mit der ebenfalls aus Cholit entführten Avital Aladjem, im Grenzbereich des Gazastreifens freigelassen. Laut israelischer Einschätzung handelte es sich bei dem Vorfall, welcher gefilmt und vier Tage später von Al Jazeera veröffentlicht wurde, um eine Aufnahme zu Propagandazwecken.[10]
Darüber hinaus entführten die Angreifer vier Mitglieder der Beduinen-Familie Alziadna.[11]
Die erst Stunden später eintreffenden IDF-Streitkräfte, darunter Panzertruppen der Paran-Brigade, konnten Cholit rund 17 Stunden nach Angriffsbeginn wieder unter Kontrolle bringen. Dabei wurden mindestens zwei israelische Soldaten getötet.[12][13]
Nach dem Terrorangriff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Überlebenden des Angriffs wurden in den Kibbuz Ein Gedi in der Nähe des Toten Meeres evakuiert.[14]
Am 30. November 2023, 55 Tage nach ihrer Entführung, wurden zwei Mitglieder der Familie Alziadna, die 17-jährige Tochter und der 18-jährige Sohn, von der Hamas freigelassen. Die Freilassung erfolgte im Rahmen einer Verlängerung eines durch Katar und die Vereinigten Staaten zwischen der Hamas und Israel ausgehandelten vorübergehenden Waffenstillstandsabkommens.[15][16]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oren Zvada | Survivor of the Hamas Terrorist Attack | USC Shoah Foundation – Interview mit einem Bewohner aus Kibbuz Cholit (in Englisch)
- Eric Sherman | Survivor of the Hamas Terrorist Attack | USC Shoah Foundation – Interview mit einem Bewohner aus Kibbuz Cholit (in Englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der zerstörte Traum vom Frieden. In: taz.de. Abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ Taken captive: Youssef Hamis Ziyadne and son Hamza, Rahat residents. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Kibbuz Holit. In: taz.de. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Der zerstörte Traum vom Frieden. In: taz.de. Abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ "В тот день у меня внутри что-то умерло". Интервью с выжившими в кибуце Холит. In: newsru.co.il. Abgerufen am 17. Januar 2024 (russisch).
- ↑ Kibbutz Holit has been destroyed. In: israelgives.org. Abgerufen am 21. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Sharing our grief on the death of Hayim Katsman in Israel. In: washington.edu. Abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Moshe Ridler, 91: Holocaust survivor was ‘kibbutz grandfather’. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Adi Vital-Kaploun, 33: ‘Amazing mother’ killed in front of her children. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ IDF says Hamas video purporting to show 3 hostages being released is propaganda. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Terrorists kidnapped a 17-year-old wearing a hijab. In: israeltoday.co.il. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Female IDF tank crews ran down dozens of Hamas terrorists on October 7. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 21. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Mapping the massacre. In: oct7map.com. Abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Kibbutz Holit has been destroyed. In: kibbutzholit.org.il. Abgerufen am 21. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Aisha, 17, and Bilal, 18, Ziyadne released; father and brother captive. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Israel-Hamas war: 6 additional Israeli hostages released. In: wftv.com. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).