Insgesamt 82 Kampfrichter aus 37 Nationen hatte die ITU für die Olympischen und Paralympischen Spiele berufen. Der Österreicher Friedrich Schwarz und der Schweizer Stefane Maurin gehörten zu den International Technical Officials.
Wie bereits 2012 in London, stellte Deutschland als einzige große Triathlonnation keine Kampfrichter.[2][3]
Die Nominierung von Athleten für die einem teilnehmenden Land zustehenden Startplätze erfolgte durch die NOKs.
Fünf Möglichkeiten bestanden für die NOKs, Startplätze bei den Olympischen Spielen zu erhalten. Bis zu acht NOKs konnten die Maximalanzahl von drei Startplätzen pro Geschlecht erhalten.
Die übrigen NOKs erhielten jeweils bis zu zwei Startplätze.[4]
Die ersten fünf Startplätze gingen an die Gewinner von fünf kontinentalen Qualifikationswettkämpfen. Drei weitere Startplätze gingen an die Top-3 bei den ITU World Championship Series 2015, wobei Athleten, die bereits eine kontinentale Qualifikation gewannen, übersprungen wurden.
Die nächsten 39 Plätze gingen an die NOKs, deren Athleten am höchsten in der Olympiaqualifikationsrangliste platziert waren, wobei bereits qualifizierte Athleten ebenfalls nicht berücksichtigt wurden. Der 48. Platz ging jeweils an Brasilien als Gastgeberland. Zwei Plätze wurden durch die Tripartite Commission vergeben. Schließlich wurden fünf weitere Plätze an die NOKs über die ITU Points List vergeben, wobei jeweils ein Platz pro Kontinent vergeben wurde.[4]
Die Entscheidung, welche Athleten für die Olympischen Spiele nominiert wurden, erfolgte jeweils durch die Nationalen Olympischen Komitees auf Vorschlag der nationalen Triathlonverbände. Der internationale Dachverband ITU legte lediglich die maximale Zahl der Startplätze pro Land fest. Die durch einen Athleten für eine Nominierung zu erfüllenden Kriterien waren national unterschiedlich festgelegt.
Da nicht alle NOKs sämtliche ihrem Land zustehenden Startplätze in Anspruch nahmen und diese daraufhin durch die ITU weiter vergeben wurden, ergab sich folgende finale Zusammenstellung der Startplätze:[6]
Sowohl die Triathletinnen wie auch die männlichen Triathleten verteilten sich somit auf jeweils 31 Nationen, insgesamt waren bei beiden Triathlonwettkämpfen Starter aus 42 Nationen vertreten – mehr als bei allen Olympischen Spielen zuvor.
Als Zielvereinbarung für Rio hatten die Deutsche Triathlon Union und der Deutsche Olympische Sportbund 2013 eine Medaille und eine Top-acht-Platzierung vereinbart.[7][8]
Als deutsche Nominierungsskriterien waren eine Platzierung unter den ersten acht bei ausgewählten Wettkämpfen oder alternativ eine Top-5-Platzierung in der Weltmeisterschaftsserie 2015 festgelegt worden.[9]
Validierung der Qualifikation mit einer Top-15-Position bei einem World Championship Series Event bis spätestens 15. Mai 2016 erforderlich, was mit Platz vier beim ITU World Triathlon Cape Town am 24. April 2016 erfolgte.[14]
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Gold Coast zählte nur bei den Männern als Qualifikationswettkampf
Nachdem zum 15. Mai 2016 zwar zwei Quotenplätze bei den Männern und drei Quotenplätze bei den Frauen für das deutsche Team zur Verfügung standen, aber lediglich Anne Haug die von der DTU mit dem DOSB vereinbarten sportlichen Qualifikationskriterien erfüllten, wurden von der DTU als Nominierungsvorschlag unter Berücksichtigung der Saisonergebnisse bis zum 16. Juni 2016 die beiden bestplatzierten deutschen Männer auf der ITU-Olympia-Qualifikationsliste[15], Steffen Justus (Platz 31) und Gregor Buchholz (Platz 34) sowie (neben Anne Haug) Laura Lindemann (Platz 65) und Anja Knapp (Platz 47) dem DOSB vorgeschlagen.[16]
Die finale Entscheidung fällt der DOSB am 12. Juli.[8]
Anne Haug und Steffen Justus hatten Deutschland bereits 2012 in London vertreten. Die bestplatzierten deutschen Frauen auf der ITU-Olympia-Qualifikationsliste waren Rebecca Robisch (Platz 19), Hanna Philippin (Platz 28), Anja Knapp (Platz 47) und Sophia Saller (Platz 50)[17], bei den Frauen erfolgte der Nominierungsvorschlag der DTU unter team-taktischen Gesichtspunkten.[16]
Rebecca Robisch und Hanna Philippin erreichten über Claudia Wisser als Richterin beim Sportschiedsgericht,[18] dass sie von der DTU nachträglich ebenfalls für einen Start in Rio vorgeschlagen wurden,[19] so dass der DOSB fünf Athletinnen für drei Startplätze vorgeschlagen bekommen hatte.
Der DOSB entschied daraufhin, lediglich Anne Haug für einen Start in Rio zu nominieren und die übrigen vier Startplätze ungenutzt zurückzugeben.[20]
Am 19. Juli gab der DOSB bekannt, aufgrund einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt Lindemann doch zu nominieren.[21]
Zwei Tage zuvor hatte Lindemann beim WM-Rennen in Hamburg den neunten Platz belegt, bei der Weltmeisterschaft im Mixed Relay hatte Lindemann die Bronzemedaille gewonnen.[22]
Damit blieben drei der fünf Startplätze, für die Athleten der DTU die internationalen Qualifikationsrichtlinien erfüllt hatten, unbesetzt.
In Österreich war die Platzierung auf der ITU-Olympiaqualifikationsliste für die Nominierung entscheidend. Bereits zwei Qualifikationsrennen vor dem Ende der Qualifikationsperiode verfügten die Kärntnerinnen Lisa Perterer und Sara Vilic mit Platz 16 bzw. Platz 31 auf der Qualifikationsliste über ein so großes Punktepolster auf ihre Verfolgerinnen, dass sie nicht mehr einholbar waren.[23]
Bei den Herren war es bis zuletzt eine „Zitterpartie“: Beim letzten Qualifikationsrennen in Yokohama rutschte Thomas Springer auf dem 54 Qualifikationsplatz über das „European new flag“ in das Ranking und wurde somit zusammen mit Perterer und Vilic vom österreichischen Verband Tri Austria dem Österreichischen Olympischen Comité zur Nominierung vorgeschlagen.[24]
Lisa Perterer war bereits bei den Olympischen Spielen in London am Start, während Vilic und Springer erstmals bei Olympischen Spielen teilnahmen. Wegen einer nicht ausgeheilten Verletzung konnte Lisa Perterer aber am 20. August nicht starten, über ein „Last-Minute-Ticket“ wurde daher die erst 22-jährige Wienerin Julia Hauser vom ÖTRV Präsidium nachnominiert.[25]
Die Selektionskommission von Swiss Olympic selektionierte Jolanda Annen, Sven Riederer und Andrea Salvisberg für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio und folgte damit dem Antrag von Swiss Triathlon.
Nachdem die Olympiasiegerin von London 2012, Nicola Spirig, bereits im Juni 2015 selektioniert worden war, gehörten mit Annen, Riederer und Salvisberg nun vier Triathleten und Triathletinnen zum Swiss Olympic Team für Rio 2016. Annen, Riederer und Salvisberg hatten die internationalen wie auch die nationalen Leistungskriterien erfüllt. Sven Riederer nahm nach Athen 2004 (Rang 3), Peking 2008 (Rang 23) und London 2012 (Rang 8) zum vierten Mal an Olympischen Spielen teil. Für Annen und Salvisberg bedeutete Rio 2016 olympische Premiere.[26]