Protospinax
Protospinax | ||||||||||||
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Protospinax annectens im Paläontologischen Museum München | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Bathonium (Mitteljura) bis Kimmeridgium (Oberjura) | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Protospinaciformes | ||||||||||||
Underwood, 2006 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Protospinacidae | ||||||||||||
Woodward, 1919 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Protospinax | ||||||||||||
Woodward, 1919 |
Protospinax ist eine ausgestorbene Haigattung, die im Oberjura in den europäischen Flachmeeren vorkam. Fossilien der Gattung wurden in Deutschland, Luxemburg und England gefunden.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vertreter von Protospinax waren mittelgroße Haie und wurden etwa 1,5 Meter lang. Ihr Körper war abgeflacht, der Kopf abgerundet. Die Brust- und Bauchflossen waren sehr groß. Die Coracoidknochen waren bauchseitig zusammengewachsen. Von den beiden Rückenflossen, die jeweils von einem kurzen Dorn gestützt wurden, lag die erste direkt hinter den Bauchflossen, die zweite auf dem Schwanzflossenstiel. Eine Afterflosse fehlte. Die Schwanzflosse war klein und zugespitzt. Die Kiemenspalten befanden sich unten an den Kopfseiten. Das Maul war mit breiten flachen Zähnen besetzt, die auf eine Ernährung mit hartschaligen wirbellosen Tieren hindeuten (Durophagie). Die Zentren der Wirbelkörper waren verknöchert.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Protospinax wird in die Haiüberordnung der Squalomorphii gestellt und ist wahrscheinlich die Schwestergattung einer gemeinsamen Klade von Engelhaien (Squantiniformes) und Sägehaien (Pristiophoriformes) innerhalb der gemeinsamen Überordnung Squalomorphii.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- K. A. Frickhinger: Fossilien Atlas Fische. Mergus-Verlag, Melle 1991, ISBN 3-88244-018-X.
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Marcelo R. de Carvalho, John G. Maisey: Phylogenetic relationships of the Late Jurassic shark Protospinax Woodward 1919 (Chondrichthyes: Elasmobranchii). In: Gloria Arratia, Günter Viohl: Mesozoic Fishes – Systematics and Paleoecology. Friedrich Pfeil, München 1996, ISBN 3-923871-90-2, S. 9–46 (PDF-Datei).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Patrick L. Jambura, Eduardo Villalobos-Segura, Julia Türtscher, Arnaud Begat, Manuel Andreas Staggl, Sebastian Stumpf, René Kindlimann, Stefanie Klug, Frederic Lacombat, Burkhard Pohl, John G. Maisey, Gavin J. P. Naylor und Jürgen Kriwet. 2023. Systematics and Phylogenetic Interrelationships of the Enigmatic Late Jurassic Shark Protospinax annectans Woodward, 1918 with Comments on the Shark–Ray Sister Group Relationship. In: MDPI: Diversity, Special Issue: Evolution and Diversity of Fishes in Deep Time, Band 15, Nr. 3, 311, 21. Februar 2023; doi:10.3390/d15030311.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Paleobiology Database: Protospinax Woodward, 1919
- Bajocian Fossils (Middle Jurassic) of Luxembourg: Neoselachians: Protospinax
- Haie vor 150 Mio. Jahren schon hoch entwickelt. Auf: orf.at vom 28. Februar 2023