Roth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Roth
Deutschlandkarte, Position der Stadt Roth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 15′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 49° 15′ N, 11° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Roth
Höhe: 339 m ü. NHN
Fläche: 96,33 km2
Einwohner: 25.405 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 264 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09171
Kfz-Kennzeichen: RH, HIP
Gemeindeschlüssel: 09 5 76 143
Stadtgliederung: 30 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 4
91154 Roth
Website: www.stadt-roth.de
Bürgermeister: Andreas Buckreus (SPD)
Lage der Stadt Roth im Landkreis Roth
KarteNürnbergLandkreis Nürnberger LandLandkreis FürthSchwabachLandkreis AnsbachLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Neumarkt in der OberpfalzSoosAbenberger WaldDechenwaldHeidenbergForst KleinschwarzenloheBüchenbachGeorgensgmündKammersteinSchwanstettenRednitzhembachRohr (Mittelfranken)Rohr (Mittelfranken)RothThalmässingWendelstein (Mittelfranken)SpaltRöttenbach (Landkreis Roth)HilpoltsteinHeideckGredingAllersbergAbenberg
Karte

Roth ([ʁoːtAudiodatei abspielen, fränkisch: Roud;[2] früher Roth am Sand und Roth bei Nürnberg) ist die Kreisstadt des mittelfränkischen Landkreises Roth. Die Stadt gehört zur Europäischen Metropolregion Nürnberg.

Roth liegt 22 Kilometer südlich von Nürnberg am Zusammenfluss der Flüsse Roth, Rednitz und Aurach in der mittelfränkischen Keuperbucht (vgl. Keuper) am nördlichen Rand des Fränkischen Seenlandes. Früher wurde es deshalb auch Roth am Sand genannt. Vier Kilometer östlich verläuft der Main-Donau-Kanal.[3]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Außerdem gibt es die Wohnplätze Fallhütte, Kauernhofen und Roth Bahnhof. Fallhütte ist im Gemeindeteil Kiliansdorf aufgegangen, Kauernhofen und Roth Bahnhof im Gemeindeteil Roth. Hasenbruck ist vor der Flutung des Rothsees abgerissen worden.

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Belmbrach, Bernlohe, Birkach (Gemarkungsteil 0), Brunnau (Gemarkungsteil 0), Eckersmühlen, Harrlach, Pfaffenhofen, Rittersbach (Gemarkungsteil 1), Roth, Rothaurach und Wallesau (Gemarkungsteil 1).[6] Die Gemarkung Roth hat eine Fläche von 13,753 km². Sie ist in 7165 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 1919,46 m² haben.[7][8]

Marktplatz von Roth
Schloss Ratibor

Der Ort wurde 1057/1075 als Rote erstmals urkundlich bezeugt, 1251 als Rot und 1363 als Roth. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der wohl nach dem roten Gestein des Flussbetts benannt wurde.[9][10]

Um das Jahr 1200 fiel Roth über den Erbweg an die Burggrafschaft Nürnberg.[11]

Seit dem 12. Jahrhundert bestand ein Markt, Mitte des 14. Jahrhunderts sind Stadtrechte nachweisbar. Seit 1349 ist in Roth ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das als Sondersiechenhaus bezeichnet wurde. 1887 ist das Gebäude abgebrannt.[12]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Roth 302 Anwesen und außerdem noch kirchliche, kommunale und herrschaftliche Gebäude. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Stadtrichteramt Roth inne.[13]

Nach dem Ende des Alten Reiches

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1792 wurde das Fürstentum Ansbach – und damit auch Roth – zunächst preußisch und 1806 bayerisch. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Roth gebildet, zu der Obere Glasschleife gehörte. 1811 entstand die Munizipalgemeinde Roth, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pleinfeld (1858 in Landgericht Roth umbenannt) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Spalt (1919 in Finanzamt Spalt umbenannt). Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Roth zur Stadt II. Klasse erhoben. Ab 1862 gehörte Roth zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Roth (1879 in Amtsgericht Roth umbenannt), seit 1970 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 11,923 km².[14] Nach 1900, jedoch vor 1904 wurden Kauernhofen und Roth Bahnhof nach Roth umgemeindet, wodurch sich das Gemeindegebiet auf 13,570 km² vergrößerte.[15] 1932 wurde das Finanzamt Spalt aufgelöst. Seitdem gehört Roth zum Sprengel des Finanzamtes Schwabach.[16] 1923 erhielt der Ort den Zusatz „bei Nürnberg“.[17] 1961 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 13,783 km².[18]

Die Stadt wurde früh von der Industrialisierung erfasst und profitierte von dem seit 1849 bestehenden Bahnanschluss. Sie war ein Zentrum der Herstellung Leonischer Waren und profitierte vom Trend zum geschmückten Weihnachtsbaum ab dem 19. Jahrhundert.[19]

Nationalsozialismus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch im Zweiten Weltkrieg prosperierte die Stadt wegen der erhöhten Nachfrage nach Christbaumschmuck, der aus Propagandagründen sogar in den Kessel von Stalingrad eingeflogen wurde.[20] 1935 verließen die letzten Juden Roth, nachdem das Nazi-Regime zu den damals üblichen Boykottmaßnahmen (in Roth mit Posten von Kindern vor jüdischen Geschäften) aufgerufen hatte und die letzten Juden verkaufen mussten.[21]

Im Jahre 1937 wurde auf Bestreben des Reichsluftfahrtministeriums die Otto-Lilienthal-Kaserne gebaut, im Mai 1938 wurde dort der Flugbetrieb aufgenommen.[22] Im Zweiten Weltkrieg waren in Roth mehrere Jagdgeschwader stationiert.[22] Am 8. April 1945 wurde die Kaserne von den amerikanischen Streitkräften bombardiert und die Stadt kurz darauf am 21. April eingenommen.[22] Gegen Kriegsende verlagerte das Institut für Fleckfieber- und Virusforschung seinen Sitz von Krakau nach Roth.

Der Name der Stadt wurde am 13. März 1973 amtlich von Roth b.Nürnberg in Roth geändert.[23]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinden Belmbrach und Pfaffenhofen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Bernlohe und Rothaurach sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Brunnau und Wallesau hinzu.[24] Am 1. Januar 1973 folgte Harrlach. Teile der aufgelösten Gemeinde Birkach wurden am 1. Januar 1975 eingegliedert. Mit der Eingliederung von Eckersmühlen und Unterheckenhofen (Teil der ehemaligen Gemeinde Rittersbach) wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[23]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinde Roth
Jahr Einwohner Häuser[25] Quelle
1818 2361 318 [26]
1840 2444 264 [27]
1852 2447 [17]
1861 2507 [28]
1867 2492 [29]
1871 2458 294 [30]
1875 2604 [31]
1880 2872 [32]
1885 3456 348 [14]
1890 3323 377 [33]
Jahr Einwohner Häuser[25] Quelle
1895 3751 [17]
1900 4049 505 [15]
1905 4826 [17]
1910 5307 [34]
1919 5030 [17]
1925 5581 624 [35]
1933 5840 [17]
1939 6573 [17]
1946 8602 [17]
Jahr Einwohner Häuser[25] Quelle
1950 8910 1024 [36]
1961 10.281 1532 [18]
1970 11.336 [37]
1987 19.807 4567 [38]
2007 24.773 [39]
2011 24.279 [39]
2016 25.102 6167 [39]
2017 25.220 6203 [39]
2020 25.232 6284 [40]
Ort Roth
Jahr Einwohner Häuser[25] Quelle
1818 2342 314 [26]
1840 2436 262 [27]
1861 2468 [28]
1871 2446 [30]
1885 3445 345 [14]
1900 4034 443 [15]
Jahr Einwohner Häuser[25] Quelle
1925 5571  622  [35]
1950 8910 * 1024 * [36]
1961 10.281 * 1532 * [18]
1970 11.268  [37]
1987 12.292 * 2621 * [38]

 
* 
inklusive Kauernhofen, Obere Glasschleife, Roth Bahnhof

2020 wurden in Roth 242 Kinder geboren.[41] Im März 2024 wurde die Einwohnerzahl mit 25.679 angegeben. Dazu kommen 974 Zweitwohnungen.[42]

In Roth existieren Ortsvereine aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen. Zudem gibt es Ortsverbände der Jusos, der Jungen Union und der Grünen Jugend.

Der 30-köpfige Stadtrat wurde zuletzt am 15. März 2020 gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,60 %. Nachfolgend das Ergebnis und die sich daraus ergebende Sitzverteilung:

Das Rathaus am Kirchplatz
Partei / Liste Sitze 2014 Sitze 2020 Stimmenanteil 2020
CSU 10 9 31,48 %
SPD 8 6 19,98 %
Bündnis 90/Die Grünen 3 4 13,32 %
FDP 1 1 03,42 %
Die Franken 1 1 03,21 %
Freie Wähler 5 5 16,14 %
Wählergemeinschaft 2 2 05,50 %
Linke 1 02,56 %
Die PARTEI 1 04,58 %

Erster Bürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bürgermeisterwahl am 16. Januar 2022 wurde Andreas Buckreus (SPD) mit einem Stimmenanteil von 56,29 % zum Ersten Bürgermeister gewählt.[43] Die außerplanmäßige Neuwahl wurde erforderlich, weil dessen Amtsvorgänger Ralph Edelhäußer (CSU) erstmals bei der Bundestagswahl 2021 antrat und sich für den Wahlkreis 246 Roth, bestehend aus den beiden Landkreisen Nürnberger Land und Roth, das Direktmandat als Bundestagsabgeordneter (MdB) sichern konnte. Ralph Edelhäußer war seit dem 23. März 2011 Erster Bürgermeister von Roth.

Wappen und Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen
Wappen von Roth
Wappen von Roth
Blasonierung:Geviert von Silber und Schwarz; in 1 der rote Großbuchstabe R.“[44]
Wappenbegründung: Das Stadtwappen besteht aus der schwarz-weißen Zollernvierung und einem roten R (heraldisch rechts oben) als Kürzel für die Namen derer von Ratibor, die auch das Schloss Ratibor erbauten. Im 15. Jahrhundert war das Herzogtum Oppeln-Ratibor an das Fürstentum Ansbach verpfändet.

Roth führt seit dem 14. Jahrhundert ein Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist weiß-schwarz.[45]

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth unterhält Städtepartnerschaften mit Racibórz (Ratibor), Oberschlesien, in Polen, wo man eigens einen Roth-Park so benannte, mit Opava (Troppau), ebenfalls Oberschlesien, in Tschechien, mit der niederbayerischen Stadt Regen sowie mit Xinbei (Changzhou) in China.

Bildung, Kultur, Freizeit und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Städtlerbrunnen in Roth
Schloss Ratibor
Evangelische Stadtkirche
Katholische Pfarrkirche
  • Sechs Kindergärten; Ende 2020 gab es 1434 Kindergarten- sowie 200 Krippen-Plätze.[41]
  • Grund- und Hauptschulen:
  • Volksschule Eckersmühlen (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe)
  • Volksschule Gartenstraße (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Volksschule Kupferplatte (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Grundschule Nordring (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Grundschule Pfaffenhofen (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe)
  • Weiterführende Schulen:
  • Anton-Seitz-Mittelschule (Hauptschule 5.–10. Jahrgangsstufe mit Ganztagsbetreuung)
  • Wilhelm-von-Stieber-Schule – Staatliche Realschule (5.–10. Jahrgangsstufe)
  • Gymnasium Roth (naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium)
  • Sonstige Bildungseinrichtungen:
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum
  • Staatliche Berufsschule
  • Berufsfachschule für Altenpflege
  • Berufsfachschule für Krankenpflege
  • Berufsfachschule für technische Assistenten für Informatik
  • Landwirtschaftsschule
  • Fachschule für Maschinenbau
  • Offizierschule der Luftwaffe in der Otto-Lilienthal-Kaserne (derzeit im Bau)
  • Kreisklinik
  • Einrichtungen der Altenpflege
  • Unterkünfte für Asylbewerber
  • Die Stadt Roth bietet auch ein reichhaltiges Vereinsangebot. So gibt es hier beispielsweise die Sportvereine TSV Bernlohe 1949 e. V., TSG 08 Roth und SpVgg Roth e. V., den Sportschützenverein SSV Birkenhain-Belmbrach 1968 e. V., den Tanz-Sport-Club Roth e. V. usw. oder den gemeinnützigen Lions Club Roth-Hilpoltstein.[47]
  • Das Markgrafenschloss Ratibor wurde 1535 bis 1538 von Markgraf Georg dem Frommen von Brandenburg-Ansbach erbaut. Die finanziellen Mittel stammten aus den oberschlesischen Provinzen Oppeln, Jägerndorf und Ratibor des Markgrafen. Deshalb wurde das Schloss „Ratibor an der Retzet“ genannt.
  • Die evangelische Stadtkirche, auf einer Anhöhe, etwas abseits des mittelalterlichen Marktplatzes gelegen, bildet mit ihrem hoch aufragenden Turm ein markantes Wahrzeichen der Altstadt. Sie wurde etwa im 14. Jahrhundert erbaut und später mehrmals umgebaut (1511, 1732–1738, 1882–1885). Im Zuge der Reformation wurde die Kirche im Jahre 1529 evangelisch.
  • Die katholische Pfarrkirche: Am Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die stark angewachsene katholische Gemeinde ein eigenes Gotteshaus, die neugotische Pfarrkirche St. Maria, die am 13. November 1898 geweiht wurde. In ihrem Inneren stehen zwei bedeutende spätgotische Altäre aus der Kirche in Rednitzhembach. Es handelt sich um charakteristische Beispiele der Nürnberger Kunst um 1500.
  • Der Brunnen am Marktplatz mit dem brandenburgischen Adler auf der reich mit Rokoko-Ornamenten verzierten Brunnensäule stammt aus dem Jahr 1757.
  • das Riffelmacherhaus, Haus Nr. 43 am Marktplatz, ausgestattet mit Zierfachwerk aus der Zeit um 1600
  • das Seckendorff-Schlösschen
  • Das Alte Rathaus an der Hauptstraße, ein Bau aus dem Jahr 1759 trägt auf seinem Giebel eine Figur der Justitia und an der Fassade ein Relief mit dem Stadtwappen. Das Stadtwappen an der Südseite mit der Jahreszahl 1533 stammt vom Vorgängerbau.
  • der Stieberpark
  • das Gartenschaugelände; ehemaliges Ausstellungsgelände der kleinen Landesgartenschau, angrenzend an den Stadtpark mit einem alten Bahnhäuschen aus der Zeit um 1900

Freizeit- und Sportanlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Jugendhaus
  • Kulturfabrik Roth
  • Nordic-Walking-Park
  • Freizeitbad im Rothgrund
  • Kreissportanlage
  • Surf- und Segelzentrum
  • Skatepark im Rothgrund

Die früher eigenständige Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung unterhält weiterhin ein Redaktionsbüro in Roth und erscheint als Regionalausgabe des VNP.[48]

Es bestehen Gemeinden der beiden großen christlichen Konfessionen, eine neuapostolische, eine freikirchliche Gemeinde der Christen Ecclesia und seit 1977 auch eine kleine islamische Gemeinde. Die Zeugen Jehovas versammeln sich im Gemeindeteil Eckersmühlen.

Seit dem 15. Jahrhundert gab es in Roth Juden. Im 17. Jahrhundert bildeten sie eine Gemeinde mit zehn Familien.[21] 1840 gab es in Roth noch 167 Juden,[27] 1925 waren es nur noch 20.[35] 1935 wurde die jüdische Gemeinde schließlich aufgelöst.[21]

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth besitzt eine gewachsene Infrastruktur. Hervorzuheben sind hier insbesondere die LEONI Kabel GmbH, die NUTRICHEM Diät und Pharma GmbH, die Carl Schlenk AG, die Feser-Joachim Automobil GmbH, Firmengruppe Reithelshöfer, die BHR Baustoffhandel GmbH, die Hans Humpenöder GmbH usw. Daneben sind in Roth auch mehrere kleinere Traditionsunternehmen ansässig, die teilweise seit mehreren Jahrzehnten Teil der Stadt sind. Dazu gehören u. a. die O. Lux GmbH & Co. KG, die Speck Firmengruppe, die Strobel AG, die Firma Bayka oder die Zweirad Müller GmbH & Co. KG. Ferner besaß die Stadt auch seit 1924 eine eigene Brauerei, die Stadtbrauerei Roth, im Rothgrund.[49] Diese wurde aufgrund tiefroter Zahlen 2006 an die Privatbrauerei Hofmühl, Eichstätt abgegeben, welche den Braubetrieb – entgegen vorheriger mündlicher Zusagen – 2007 endgültig stilllegte.

Roth wird östlich von der Bundesstraße 2 tangiert. Sie führt an Rednitzhembach vorbei zur Anschlussstelle 57 der A 6 (10,5 km nördlich) bzw. an Röttenbach vorbei nach Pleinfeld (18,5 km südwestlich). Im Stadtgebiet gibt es vier Auffahrten zur B 2. Die Staatsstraße 2220 verläuft über Rothaurach und Kleinabenberg nach Abenberg (9,5 km westlich) bzw. über Eckersmühlen nach Hilpoltstein (9,5 km südöstlich). Die Staatsstraße 2409, die früher die B 2 war, verläuft über Pfaffenhofen und Rednitzhembach zur Anschlussstelle 56 der A 6 (9 km nördlich) bzw. zur B 2 (3,5 km südlich). Die Staatsstraße 2237 verläuft westlich zur Anschlussstelle 55 der A 9 (9 km östlich) und weiter nach Allersberg (11 km östlich). Die Kreisstraße RH 6 verläuft über Barnsdorf und Bernlohe nach Georgensgmünd (7 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Büchenbach zur Kreisstraße RH 3 (3,3 km nordwestlich), nach Meckenlohe (3,8 km nordöstlich) und nach Belmbrach (1,3 km südöstlich).[3]

Für die Schwerst- und Schüttgüterabfertigung per Schiff besteht im Industriegebiet Lände Roth ein direkter Zugang zum Europäischen Wasserstraßensystem am Main-Donau-Kanal, Hafen Roth bei MDK KM 90,7 West, der etwa ein- bis zweimal wöchentlich angesteuert wird. 2013 wurden dort mehr als 75.000 Tonnen Güter umgeschlagen.[50]

Eine Anbindung an die Personenschifffahrt wäre dort ebenfalls möglich, es gibt einen gesicherten Landungssteg mit Schwimmponton, allerdings wird dieser nicht regelmäßig bedient.

Mit Regionalbahn- und Regional-Express-Zügen bestehen tagsüber stündliche und teils halbstündliche Verbindungen nach München, im Wechsel über Augsburg oder Ingolstadt. Die S-Bahn der Linie 2 Roth – Nürnberg – Hartmannshof verkehrt im 20-/40-Minuten-Takt.

Die Lokalbahn Roth–Hilpoltstein, von den Einheimischen meist Gredl genannt, sowie mehrere Stadtbuslinien, die von der Röhler Stadt Bus GmbH (RSB) im Auftrag des VGN betrieben werden, bedienen die Orte in der Umgebung.

Der 4 km südlich von Roth gelegene Flugplatz Roth wird derzeit ausschließlich polizeilich, militärisch, für Rettungsaufgaben und vom Fliegerclub Roth genutzt. Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der 35 km entfernte Flughafen Nürnberg.

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unterrichtungstafel an der A 9
  • März/April: Rother Bluestage (bei den 31. Bluestagen 16.–24. März)[51]
  • Mitte Juni (alle zwei Jahre): Backofenfest in Roth-Bernlohe
  • Ende Mai: Spargelfest
  • Letztes Juni-Wochenende: Rothsee-Triathlon-Festival
  • Juli/August: Rother Schlosshofspiele
  • Anfang Juli: Eichelburger Backofenfest
  • Erstes Juliwochenende: Landkreislauf
  • Zweites Juliwochenende: Challenge Roth, Triathlon-Festival (ehem. Ironman Europe)
  • Ende Juli: „Roth bei Nacht“-Nachtführungen
  • Zweites Augustwochenende: Rother Kirchweih
  • Letztes Augustwochenende: Wallesau ist Blau Open Air (Musikfestival)
  • Zweites Septemberwochenende: Rother Altstadtfest
  • Oktober/November: Rother Kabarettherbst
  • Anfang Dezember: Rother Weihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Roth geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis

Ehemalige Bürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die in Roth gewirkt bzw. gelebt haben und/oder verstorben sind:

Commons: Roth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Roth – Reiseführer
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 63. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „rǫud“.
  3. a b Topographische Übersichtskarte 1:100.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Gemeinde Roth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. September 2019.
  5. Gemeinde Roth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Gemarkung Roth (093892). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  8. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  9. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 193.
  10. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 63 f.
  11. Bayerns Gemeinden, Haus der Bayerischen Geschichte
  12. Dokumentation: Mittelalterliche Leprosorien im heutigen Bayern, ursprünglich in der Zeitschrift "Die Klapper", abgerufen am 17. März 2018 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  13. F. Eigler: Schwabach. S. 418.
  14. a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
  15. a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
  16. F. Eigler: Schwabach. S. 484.
  17. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  18. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  19. Ralf Rossmeissl, Konrad Besal (Hrsg.): „Glanz und Glitzer“, Lametta – Christbaumschmuck aus Roth & Allersberg. Verlag Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim 2002, ISBN 3-926834-53-6, S. 11.
  20. Sven Felix Kellerhoff: Görings künstliche Weihnachtsbäume für Stalingrad, welt.de vom 18. Dezember 2012, abgerufen am 18. Dezember 2012
  21. a b c alemannia-judaica.de
  22. a b c Geschichte der Otto-Lilienthal-Kaserne, rgt26.org, abgerufen am 15. August 2018
  23. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 732 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  24. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
  25. a b c d e Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2017 als Wohngebäude.
  26. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 77 (Digitalisat). Für die Gemeinde Roth zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Glasschleif (S. 30).
  27. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 218–219 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 2454 Einwohner.
  28. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  29. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 175 (Digitalisat).
  30. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1257–1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  31. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 69 (Digitalisat).
  32. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 199 (Digitalisat).
  33. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 201 (Digitalisat).
  34. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 201 (Digitalisat).
  35. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1302 (Digitalisat).
  36. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  37. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
  38. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  39. a b c d Roth: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
  40. statistik.bayern.de
  41. a b Kinder, Kinder! In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 13. März 2021, ZDB-ID 1264431-6, S. 33.
  42. Viele Fragen. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 6. März 2024, ZDB-ID 1264431-6, S. 31.
  43. Deutlicher Sieg: Andreas Buckreus (SPD) ist Roths neuer Bürgermeister. In: www.nordbayern.de. 16. Januar 2022, abgerufen am 16. Januar 2022.
  44. Eintrag zum Wappen von Roth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  45. Roth. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  46. Beleg auf der Seite des Katalogs, abgerufen am 25. März 2013
  47. Vereine & Verbände Stadt Roth. In: stadt-roth.de. Stadt Roth, abgerufen am 22. April 2016.
  48. Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung, Redaktionsbüro
  49. Elmar R. Göller: Stillgelegte fränkische Brauereien. In: braufranken.de. Abgerufen am 17. April 2016.
  50. Info Hafen Roth
  51. Vgl. www.bluestage.de.