Sommerloch (bei Bad Kreuznach)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 53′ N, 7° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Kreuznach | |
Verbandsgemeinde: | Rüdesheim | |
Höhe: | 246 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,52 km2 | |
Einwohner: | 388 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55595 | |
Vorwahl: | 06706 | |
Kfz-Kennzeichen: | KH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 33 098 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Nahestraße 63 55593 Rüdesheim | |
Website: | www.vg-ruedesheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernhard Boos | |
Lage der Ortsgemeinde Sommerloch im Landkreis Bad Kreuznach | ||
Sommerloch ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sommerloch liegt nordwestlich von Bad Kreuznach in der Nähe des Nahetals, am Rand des Soonwalds inmitten von Weinbergen. Sieben Winzer bauen auf rund 100 Hektar Weinreben an.
Den Ortsmittelpunkt bildet die Filialkirche St. Ägidius von 1789. Nachbargemeinden sind Sankt Katharinen, Braunweiler und Wallhausen.
Zu Sommerloch gehört auch der Wohnplatz Haus Schünemann.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Erwähnung, als Sumerlachen in einem Güterverzeichnis des Klosters Rupertsberg bei Bingen, stammt von 1158. Der Name bezeichnet ursprünglich eine feuchte Mulde. Daher hat der Ort, wiewohl zur sommerlichen Saure-Gurken-Zeit aufgrund seines Namens von Medienvertretern aufgesucht, nichts mit einem Loch des Sommers zu tun.[3][4] Aus Sommerloch stammt auch der älteste schriftliche Nachweis für den Weinbau in der Region: Ein Güterverzeichnis der Herren von Weyerbach nennt einen wingert in Summerlachen.[5]
Der Ort gehörte zur Herrschaft Dalberg.[6] Diese hatte zunächst die adelige Familie von Weyerbach als Lehen des Bischofs von Speyer inne.[7] Noch im 14. Jahrhundert starb die Familie aus und wurde von der Familie der Kämmerer von Worms, später von Dalberg, beerbt. 1390[8] oder 1400[9] befand sich die Herrschaft Dalberg endgültig im Besitz der neuen Herren. 1478 kam es zu einem Gebietstausch der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg mit dem benachbarten Grafen von Zweibrücken-Bitsch, bei dem Sommerloch an Letzteren fiel. Allerdings erlangten die Dalberger das Dorf 1492 als Lehen von Zweibrücken-Bitsch zurück[10] und es gehörte fast bis zum Ende des alten Reiches den Dalbergern. Erst 1784 verpfändeten sie es für 36.000 Gulden, was zu erheblichen, aber nutzlosen Protesten der Bevölkerung führte.[11]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Sommerloch, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[12]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Sommerloch besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister ist seit 2024 Bernhard Boos. Sein Vorgänger war Thomas Haßlinger, der das Amt bis 2024 ausübte. Bei der Kommunalwahl 2019 war er in seinem Amt bestätigt worden.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Süden verläuft die Bundesstraße 41. In Bad Kreuznach ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eric Beres: Die Kämmerer von Worms und ihre Bedeutung für die Region um Wallhausen und Dalberg. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg (= Hessische Historische Kommission [Hrsg.]: Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission – Neue Folge. Band 31). Darmstadt 2009, ISBN 978-3-88443-054-5, S. 137–154.
- K. Eckes: Zur Geschichte des Dorfes Sommerloch und seiner Kirche. In: 200 Jahre St. Ägidius. Sommerloch 1789 bis 1989. Sommerloch 1989, S. 9–36.
- 200 Jahre St. Ägidius Sommerloch. 1789–1989. o. O. 1989.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Sommerloch in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 21 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Sommerloch gibt's wirklich – Größe: 252,55 Hektar. In: taz.de. 8. August 1995, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2012; abgerufen am 21. Februar 2022.
- ↑ Günter Ermlich: Weinpröbsche hier, Weinpröbsche dort. In: taz.de. 21. Juli 2001, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2012; abgerufen am 21. Februar 2022.
- ↑ Beres: Die Kämmerer von Worms. S. 139.
- ↑ Beres: Die Kämmerer von Worms. S. 138.
- ↑ Beres: Die Kämmerer. S. 137 f.
- ↑ Beres: Die Kämmerer. S. 137.
- ↑ Beres: Die Kämmerer. S. 139.
- ↑ Beres: Die Kämmerer. S. 141 f.
- ↑ Beres: Die Kämmerer. S. 150.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 16. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, 23. Ergebniszeile).