SonntagsBlick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SonntagsBlick

Beschreibung Schweizer Sonntagszeitung
Verlag Ringier AG
Erstausgabe 1969
Erscheinungsweise sonntags
Verkaufte Auflage 90'311 Exemplare
(https://wemf.ch/media/wemf.ch/media/wemf_auflagebulletin.pdf)
Verbreitete Auflage 91'255 Exemplare
(WEMF-Auflagebulletin 2013)
Reichweite 325'000 Mio. Leser
(https://www.persoenlich.com/medien/zeitungen-von-ringier-und-tamedia-verlieren-kraftig)
Chefredaktoren Reza Rafi[1]
Weblink www.blick.ch/sonntagsblick/
ZDB 2630197-0

Der SonntagsBlick ist eine deutschsprachige Schweizer Sonntagszeitung, die wie die Boulevard-Tageszeitung Blick vom Ringier-Verlag herausgegeben wird. Sie erscheint seit 1969. Der Sitz ist in Zürich.

Auflage und Erscheinen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der SonntagsBlick hat eine WEMF-beglaubigte Auflage von 90'311 verkauften bzw. 91'255 verbreiteten Exemplaren[2]. Unterdessen sank die Reichweite weiter auf rund 325'000 (WEMF Mach Basic 2023-1).[3]

Wie alle gedruckten Zeitungen muss der SonntagsBlick seit einigen Jahren eine stark sinkende Auflage hinnehmen. Die verkaufte Auflage fiel seit 2008 um 114'133 von 261'188 auf 148'055 Exemplare, das sind 43,53 %.

Entwicklung der verkauften Auflage nach WEMF-Auflagebulletins (s. Details 2008[4] und 2018[5])

Der SonntagsBlick erscheint zusätzlich mit dem «Magazin», das als Lifestyle-Magazin zu verstehen ist.

Die Zeitung wurde vom 1. November 2013 bis 30. April 2016 von Christine Maier als Chefredaktorin geleitet, die danach im Verlag neue Projekte im Bereich Video und TV übernommen hat. Bis August 2016 leitete Philippe Pfister als stellvertretender Chefredaktor die Zeitung,[6] nach seinem Abgang zum Zofinger Tagblatt übernahm Katia Murmann die Leitung interimistisch,[7] 2017 bis 2023 war Gieri Cavelty Chefredaktor, seither Reza Rafi. Er ist dem Chefredaktor der Blick-Gruppe, Christian Dorer, unterstellt.[8]

Konkurrenten sind die NZZ am Sonntag, die SonntagsZeitung und die Zentralschweiz am Sonntag. Die Ostschweiz am Sonntag erscheint seit November 2017 nur noch digital.[9]

Für Aufsehen sorgte der SonntagsBlick an Ostern im März 2002, als er über eine angebliche Affäre des Schweizer Botschafters in Berlin, Thomas Borer, mit der 34-jährigen Visagistin Djamila Rowe berichtete, die sich in den Räumen der Botschaft abgespielt haben sollte («Borer und die nackte Frau. Was geschah in der Botschaft?»), die sich nachträglich aber als frei erfunden herausstellte. Rowe hatte für die Schilderung der Sexaffäre vom SonntagsBlick ein Honorar von 10'000 Euro (ca. 15'000 Franken) erhalten,[10] was der Schweizer Presserat als «unlautere Methode der Informationsbeschaffung» bezeichnete.[11] Rowe widerrief ihre Aussage im Juli 2002 in einer eidesstattlichen Versicherung.[12]

Einer drohenden Abberufung kam Borer durch seine Kündigung auf den 1. Mai 2002 zuvor.[13] Der Chefredaktor des SonntagsBlicks, Mathias Nolte, trat nach der Aufdeckung des Schwindels im Juli 2002 zurück.[14] Borer drohte Ringier mit einer Klage in den USA, der Heimat seiner Frau. Der Verleger des Verlags, Michael Ringier, entschuldigte sich darauf auf der Titelseite des Blicks, der die Geschichte des SonntagsBlicks nachgezogen hatte, mit den grösstmöglichen Buchstaben Entschuldigung![10] und bezahlte Borer eine Genugtuung von über einer Million Schweizer Franken.[15] Auch den Verlag der Zeitschrift Super-Illu musste er in einem Vergleich entschädigen, da sich die Berliner Korrespondentin des SonntagsBlicks, Alexandra Würzbach, widerrechtlich Nacktphotos von Rowe aus dem Archiv der Super-Illu beschafft und der SonntagsBlick diese abgedruckt hatte.[16] Auch sie verliess in der Folge der Affäre die Zeitung.[17]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Impressum, blick.ch, abgerufen am 26. Juli 2023.
  2. WEMF: WEMF Auflagenbulletin 2023. In: WEMF. WEMF, 31. März 2023, abgerufen am 28. Mai 2024.
  3. Nick Lüthi: Reichweitenstudie. Zeitungen von Ringier und Tamedia verlieren kräftig. In: derbund.ch. 4. April 2023, abgerufen am 10. Mai 2023.
  4. WEMF-Auflagenbulletin 2008 (Memento vom 21. Mai 2009 im Internet Archive), S. 14.
  5. WEMF-Auflagebulletin 2018 (Memento des Originals vom 16. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wemf.ch, S. 24 (PDF; 796 kB).
  6. Christine Maier ab Mai nicht mehr Chefredaktorin des «SonntagsBlick». In: watson.ch. 4. März 2016.
  7. Philippe Pfister verlässt den SonntagsBlick. In: Blick. 16. August 2016.
  8. Christian Dorer wird Chefredaktor der Blick-Gruppe. In: Blick. 29. November 2016.
  9. Printausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» wird eingestellt. In: persoenlich.com. 19. September 2017.
  10. a b Affäre Borer-Fielding: Schweizer Verleger zahlt an Ex-Botschafter. In: Spiegel Online. 14. Juli 2002 (Zitat: «Es habe sich herausgestellt, dass Djamile Rowe ein Informationshonorar von 10.000 Euro bekommen habe»).
  11. Privatsphäre öffentlicher Personen / Informationshonorare. Schweizer Presserat. 5. Dezember 2002.
  12. Djamila Rowe: Ich hatte nie Sex mit Borer. (Memento vom 6. November 2011 im Internet Archive) In: B.Z. 8. Juli 2002 (Zitat: «Rowe darin: ‹Da ich durch den enormen psychischen Druck, den […] Michael Ringier […] und seine Mitarbeiter auf mich ausübten, für mich keinen anderen Ausweg mehr sah und aufgrund des hohen angebotenen Geldbetrages willigte ich schließlich ein, bei ihrer veröffentlichten unwahren Geschichte und deren Fortsetzung weiter zur Verfügung zu stehen›»).
  13. Thomas Borer verlässt EDA. In: Swissinfo. 19. August 2002.
  14. SonntagsBlick-Chef Nolte nimmt den Hut. In: persoenlich.com 11. Juli 2002.
  15. Wer zuletzt kassiert … In: Die Welt. 15. Juli 2002.
  16. Abgang des Chefredaktors. In: SWI swissinfo.ch. 11. Juli 2002.
  17. «Sonntags-Blick»-Chef Mathias Nolte tritt zurück (Memento vom 17. Januar 2010 im Internet Archive). In: NZZ Online. 11. Juli 2002.