St. Pantaleon (Köln)

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Köln, St. Pantaleon (2006)
Grundriss der Kirche

St. Pantaleon ist ein frühromanischer Kirchenbau in Köln im Bereich der südlichen Altstadt. Sie ist eine der zwölf großen romanischen Basiliken in der Altstadt Kölns, deren Erhalt vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird. Die Kirche ist dem heiligen Pantaleon sowie Cosmas und Damian geweiht. Der griechische Name des spätantiken Märtyrers Pantaleon lautet Panteleímon (Παντελεήμων) und bedeutet „Allerbarmer“. Die Kirche diente Mönchen der gleichnamigen Benediktinerabtei bis zur Säkularisation des Klosters Ende des 18. Jahrhunderts als Abteikirche.

Auf eine römische Holzbauphase des 1. Jahrhunderts folgt die Nutzung des Hügels, auf dem die heutige Kirche steht, durch ein außerhalb der Stadtmauern gelegenes Landgut (villa suburbana). Reste der römischen Bebauung, die genauso wie alle Nachfolgebauten um 31° von der exakten Ostrichtung abweicht, sind unter dem Chor und außerhalb von St. Pantaleon gefunden worden. Diese römische Villa im Südwesten Kölns bestand zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert. Danach bricht die Nutzung des Geländes zunächst ab. Fritz Fremersdorf und zuletzt Sven Schütte[1] nahmen eine Nutzung der Villa im Rahmen des christlichen Kultes an. Archäologische oder historische Indizien für eine solche Annahme fehlen jedoch völlig.[2]

Abtei um 1625
Gotischer Lettner
Sarkophag Brunos in der Krypta
Pieta aus dem Mittelalter
Pietà

In der nächsten Phase der Nutzung des Geländes sind Gräber des 6./7. Jahrhunderts zu ermitteln. Auch noch in der späten Merowingerzeit wurden teils reich ausgestattete Gräber in trapezförmigen Kalksteinsarkophagen an dieser Stelle eingebracht, die die Bedeutung der zu diesem Zeitpunkt hier bereits bestehenden Architektur unterstreichen. Bereits im Jahr 866 wird die Kirche erstmals schriftlich erwähnt in der so genannten Guntharschen Güterumschreibung. Erzbischof Brun (Bruno) von Köln, der Bruder Kaiser Ottos des Großen, gründete hier im Jahr 955 ein Benediktinerkloster und ermöglichte durch eine Stiftung im Jahre 957 den Bau von St. Pantaleon.[3] Aus dieser Zeit stammt das bis heute erhaltene Mittelschiff mit einer Breite von 13 Metern. Bei den folgenden Baumaßnahmen wurden die Gebeine des Heiligen Maurinus von Köln aufgefunden.[4] Im archäologischen Befund sind dies zwei karolingische und ottonische Bauphasen, deren reiche Bauausstattung teilweise bekannt ist. Annexbauten und eine Kryptenanlage wurden errichtet. Für das 10. Jahrhundert sind Fragmente von Monumentalskulpturen überliefert. Reste eines Engels und eines Drachen sollen nach den Ausführungen von D. Hochkirchen bereits karolingisch sein.[5] Grundmauern eines westlich der Kirche ergrabenen Zentralbaus mit acht alternierenden Seiten gehören vielleicht zu einer Memoria oder einem Baptisterium. Die Hypothese, es handele sich um das Mausoleum Erzbischof Brunos, ist durch das Fundmaterial, das den Bau in das 9. Jahrhundert verweist, hinfällig.

Wohl unter der Kaiserin Theophanu oder wenig später wird das Westwerk neu errichtet und später als 980, dem Jahr der Weihe, mit dem monumentalen Skulpturenzyklus an der Westfassade außen versehen. Unter einer von drei Engeln flankierten Majestas Domini standen monumentale Heiligenfiguren der Titularheiligen Cosmas und Damian und Pantaleon, sowie darunter weitere Heilige (Albanus/Quirinus und Maurinus – Zuschreibung unsicher). Der heutige Westbau ist also eine Konstruktion des späten 10. oder frühen 11. Jahrhunderts mit im 19. Jahrhundert nach dem älteren Bestand rekonstruierter Vorhalle. Um 1170/80 erfolgte der Anbau der Seitenschiffe.[6]

Der hl. Pantaleon stammte aus Nikomedia, dem heutigen İzmit. St. Pantaleon in Köln ist die älteste Pantaleonskirche westlich von Byzanz. Erste Reliquien wurden entweder über Aachen in der Karolingerzeit oder bereits früher übertragen. Erzbischof Gero soll 971 auf seiner Gesandtschaft nach Byzanz, bei der er die Hochzeit Otto II. mit Theophanu aushandelte, den „ Leib des heiligen Pantaleon“ beschafft haben. Die Kaiserin Theophanu weilte zwischen 985 und 990 jedes Jahr mindestens einmal in Köln. 986 und 988 feierte sie das Weihnachtsfest hier.[7] Sie liegt gemäß ihrem Wunsch in der Kirche begraben. Theophanu war die Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes. Sie brachte weitere Reliquien aus Rom mit nach Köln.[7] Mit ihrer Vermählung mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Otto dem II. wurde nach Jahrhunderten des Streites eine friedvolle Koexistenz der beiden mittelalterlichen Römischen Reiche begründet. Auch der Bruder Ottos I., der Klostergründer Bruno, Erzbischof von Köln, liegt gemäß seinem Wunsch in der Krypta der Kirche begraben. Die heutige Abdeckung des Sarkophags Theophanus stammt von Sepp Hürtgen.[8]

Otto I. bedachte die von ihm gegründete Klosteranlage mit vielen Schenkungen. Neben herrschaftlichem Glanz brachte Theophanu auch den Nikolauskult aus Konstantinopel mit. Um 1160 wurde die einschiffige karolingische und ottonische Saalkirche dann unter dem Abt Wolbero zu einer dreischiffigen Basilika erweitert. Etwa aus dieser Zeit stammt eines der ältesten Tympanonreliefs Deutschlands. Ursprünglich befand sich das Relief mit der Darstellung einer Deësisgruppe über dem Portal des Nordquerhauses und wird heute im Museum Schnütgen in Köln aufbewahrt. Im Verlauf der hochmittelalterlichen Stadterweiterungen und Ummauerung Kölns wurde St. Pantaleon dann in das Stadtgebiet einbezogen.

In der Zeit Annos II. wurde die Abtei zwangsweise im Sinne der Siegburger Reform umgestaltet. Dies führte in Köln zu gewalttätigen Unruhen.

Während des Spätmittelalters wurden andere Klöster in und um Köln erheblich mehr mit Stiftungen bedacht.

Aus dem Mittelalter sind eine Pieta, die 1965 aus dem Kunsthandel erworben und deren Jesuskopf wohl überschnitzt wurde, sowie eine Madonna mit Kind und Krone, beide Kunstwerke aus dem 15. Jahrhundert und aus Holz.

Der Maurinusschrein und der Albinusschrein stammen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und zeigen Einflüsse des Nikolaus von Verdun.

Des Weiteren stammen auch aus dieser Zeit das Chorgestühl (14. Jahrhundert) und ein Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert.

Ansicht vom Wasserturm aus
Innenraum

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der spätgotische Lettner errichtet, welcher heute die Orgel trägt. Von etwa 1520 stammt eine Kalvarienbergdarstellung im Stil der Kölner Malerschule. Am Fuße des Gemäldes hat sich der Künstler selbst mit Pinsel und Farbpalette dargestellt. Es handelt sich um einen Franziskaner. Dargestellt ist unter anderem der Heilige Franz von Assisi, der den heiligen Kelch hält, um damit das Blut Christi aufzufangen. Das Werk wurde im 19. Jahrhundert erworben. Ab 1618 wurde die Kirche in mehreren Bauabschnitten nachgotisch modernisiert. Davon ist heute noch der Orgelprospekt von 1652 und die Chorausstattung nebst Kanzel von 1747 erhalten. Zur gleichen Zeit entstand eine reiche Ausmalung des Netzgewölbes und des Chores, die Szenen aus dem Leben Marien, des Hl. Benedikt und der Hl. Scholastika zeigte. Diese wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges nicht wiederhergestellt. Möglicherweise befinden sich unter dem weißen Anstrich im Chor noch Fragmente dieser Ausmalung. Baufälligkeit führte 1757 zum Einsturz eines der beiden Seitentürme und danach zur Erneuerung des Mittelturms und der beiden Seitentürme in verminderter Größe mit barocken Turmabschlüssen.

Die französische Besetzung Kölns 1794 brachte die Auflösung des Klosters mit sich. Die Kirche wurde zunächst Pferdestall, in der Preußenzeit nach 1815 dann evangelische Garnisonskirche. Auf dem Mittelturm wurde ein optischer Telegraph installiert, der die schnelle Übermittlung von Nachrichten von und nach Berlin ermöglichen sollte.

Zeitgenössische Darstellung der Station St. Pantaleon
Kalvarienbergdarstellung: Detail mit Künstler

Nachdem diese Einrichtung durch die Entwicklung der elektrischen Telegraphie nicht mehr benötigt wurde, wurde das Westwerk 1890–92 romanisch restauriert. Finanziert wurde die Restaurierung durch das preußische Kriegsministerium, da St. Pantaleon als Garnisonskirche Eigentum der Armee war.[9] Glasfenster für die Kirche schufen die Künstler Alexander Linnemann und sein Sohn Otto Linnemann aus Frankfurt. Zwei der alten Kirchenfenster wurden von der Köln-Lindenthaler Glasmalerei Schneiders und Schmolz restauriert.[10]

In der Zeit nach dem ersten Vatikanischen Konzil feierten in der preußische Garnisonskirche St. Pantaleon zunächst ab 1872 auch die Katholiken ihre Gottesdienste, die exkommuniziert worden waren, weil sie den neuen Dogmen von der päpstlichen Unfehlbarkeit und dem päpstlichen Jurisdiktionsprimat aus Gewissensgründen die Anerkennung verweigerten. Im Jahr 1874 wurden sie als eigenständige alt-katholische Gemeinde anerkannt und bezog später mit der neugebauten Pfarrkirche Christi Auferstehung ihr eigenes Gotteshaus.

Nach der Entmilitarisierung des Rheinlands tauschte die evangelische Gemeinde 1922 St. Pantaleon gegen die wenige hundert Meter entfernte Kartäuserkirche mit ihren Klostergebäuden beim preußischen Staat ein. St. Pantaleon wurde danach katholische Pfarrkirche.

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach, Teile der Außenmauern und ein Großteil der Inneneinrichtung zerstört. Wertvollere Teile, wie zum Beispiel die Schreine, der Hochaltar und der Lettner wurden vorher geschützt oder ausgelagert. Der Wiederaufbau versuchte weitgehend die romanische Architektur wiederherzustellen. Gleichzeitig fanden zwischen 1955 und 1962 Ausgrabungen statt. Das Deckengewölbe wurde wieder durch eine Flachdecke ersetzt. Deren 94 Kassetten wurden durch den Kölner Glasmaler Dieter Hartmann gestaltet.[11] In dem barocken Orgelgehäuse befindet sich seit 1963 eine neue Orgel der Firma Klais. Die Wand hinter dem Lettner wurde von dem Kölner Maler Clemens Fischer in leichter Fresco-Secco-Malerei gestaltet.

In der linken Seitenapsis wurde eine von Elmar Hillebrand und Clemens Hillebrand gestaltete Heiligenkapelle für den Hl. Josefmaria, Gründer des Opus Dei, eingerichtet, die am 10. August 2006 vom Kölner Erzbischof Kardinal Meisner eingeweiht wurde.[12]

Die Pfarrei wird durch Priester der Personalprälatur Opus Dei geleitet.

Gedenken an Theophanu

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Theophanu-Sarkophag

Kaiserin Theophanu starb bereits in jungen Jahren am 15. Juni 991 auf einem Reichstag in Nijmegen. Sie war vermutlich kaum älter als 31 Jahre. Ihr Geburtsdatum ist nicht überliefert. Eine Geburt um 960 ist aber wahrscheinlicher als die – noch oftmals angeführte – Datierung um 955.[13] Sie wurde gemäß ihrem Wunsch in St. Pantaleon bestattet.[14] Acht Jahrhunderte lang wurde am 15. Juni eines jeden Jahres eine Gedenkmesse zu Ehren Theophanus gefeiert, bis Napoleon im Jahr 1803 die Abtei aufhob. Die Pfarrgemeinde nahm die Tradition im Jahr 1991 zum tausendsten Todestag mit einer europäisch angelegten Feier wieder auf. Theophanu ist in einem Sarkophag aus weißem griechischem Marmor bestattet, den der Bildhauer Sepp Hürten im Jahr 1965 schuf und der heute im Westwerk der Kirche steht.[8]

Klais-Orgel

Die Orgel auf dem Lettner wurde 1963 von Johannes Klais (Bonn) erbaut. Der siebenachsige Orgelprospekt aus dem Jahr 1652 im Stil des Frühbarock geht auf einen nicht näher bekannten Meister Balthasar zurück und ist der älteste erhaltene Prospekt in Köln.[15] Der runde Mittelturm, der auf dem Gehäuse von einer Krone verziert wird, wird von zweigeschossigen Flachfeldern flankiert. An die schmalen Spitztürme schließen sich außen konvexe Felder an. Die Blindflügel haben vergoldete Voluten und Engelköpfe; vergoldetes Schleierwerk schließt die Pfeifenfelder nach oben ab.

I Hauptwerk C–g3
Gedacktpommer 0 16′
Principal 08′
Gemshorn 08′
Octav 04′
Rohrflöte 04′
Quinte 0223
Superoctav 02′
Cornett III
Mixtur IV–VI
Trompete 08′
II Schwellwerk C–g3
Holzflöte 08′
Quintadena 08′
Principal 04′
Violflöte 04′
Waldflöte 02′
Sifflöte 0113
Scharff III–IV
Dulcian 16′
Trompete 04′
III Brustwerk C–g3
Gedackt 8′
Koppelflöte 0 4′
Principal 2′
Nachthorn 1′
Cymbel II
Vox humana 8′
Pedal C–f1
Principal 16′
Subbaß 16′
Gedacktpommer 0 16′
Octavbaß 08′
Pommer 08′
Choralbaß 04′
Rohrtravers 02′
Rauschpfeife IV
Posaune 16′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Die Geschichte des einst größten und bedeutendsten stadtkölnischen Geläuts nach den Domglocken reicht bis ins Ende des 11. Jahrhunderts zurück. Im Glockengeschoss des Westwerks waren drei große Glocken aufgehängt, die das Sonn- und Feiertagsgeläut bildeten. Besondere Beachtung verlangt die große Christinaglocke, auch Albinusglocke genannt, da im Falle eines Neugusses der Glocke nicht nur die Inschrift der jeweiligen Vorgängerin übernommen, sondern auch ihre Größe (etwa 4.000 Kilogramm) und Tonlage b beibehalten wurden. Auf das Jahr 1313 lässt sich ihr bereits vierter Neuguss datieren. Erneut musste sie 1523 von Albertus Haychmann, dann 1764 von Martin Legros in barocker Gestalt und schließlich 1858 von Joseph Beduwe sogar als Faksimile der barocken Vorgängerin umgegossen werden. Nachdem im Jahre 1917 die Glocke zu Rüstungszwecken eingeschmolzen worden war, goss die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen 1926 drei neue Bronzeglocken (b0 – c′ – b′) für St. Pantaleon.[16][17] Auf der größten von diesen (3.950 Kilogramm bei 1,75 Metern Durchmesser) wurden zumindest die überlieferten Inschrifttexte wiederholt übernommen.[18] Zwei der drei Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen, die große Glocke stürzte im Krieg aus dem brennenden Glockenstuhl ab.[19]

Die mittlere Glocke, der Gottesmutter geweiht, lässt sich auf das Ende des 11. Jahrhunderts zurückweisen. 1303, 1559 und 1892 wurde die Glocke umgegossen. 1926 erfolgte zusammen mit der großen Glocke ein Neuguss mit einem Gewicht von rund 2.850 Kilogramm bei 1,55 Metern Durchmesser. Ihre Tonlage c′ wurde bis zuletzt nicht verändert.[18] Die kleine Glocke, dem heiligen Quirin geweiht, wurde zuletzt 1571 von Theodorus und Henricus Gnaviter umgegossen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört, einzelne Glockenscherben sind jedoch erhalten geblieben. Die Glocke mit der ungefähren Tonlage d′ wog etwa 1.500 Kilogramm bei einem Durchmesser von 1,35 Metern. Das Geläut erklang somit in der gleichen Disposition ut–re–mi wie das alte Domgeläut, jedoch eine kleine Terz höher.[19]

Über dem östlichen Traufgesims des Mittelturms soll eine kleine Glocke gehangen haben.[19]

In einem barocken Dachreiter über dem Presbyterium war noch ein kleines Chorgeläut aufgehängt, das für das Läuten zum täglichen Stundengebet und während der Wandlung bzw. Elevation bestimmt war. Zwei Glocken wurden 1663 von Johann Lehr in Köln gegossen mit Durchmessern von 82 und 65 Zentimetern in den Tönen h′ und dis″.[20] Sie wurden im 18. Jahrhundert nach St. Anna zu Windberg verkauft, wo sie sich noch heute befinden.[20]

Glockenstube (v.l.: Michaels-, Bruno-, Marien- und Pantaleonsglocke)

Eine weitere Glocke wurde 1768 von Martin Legros zum dritten Mal umgegossen. Als Ersatz für das Chorgeläut nach dem Ersten Weltkrieg wurde zusammen mit den beiden großen Glocken 1926 noch eine kleinere Glocke, 480 Kilogramm bei 85 Zentimetern Durchmesser, im Ton b′ gegossen und im südlichen Flankenturm aufgehängt.[18] Sie blieb nach dem Zweiten Weltkrieg als einzige Glocke erhalten und wurde für das 1956/57 konzipierte und von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock gegossene vierstimmige Geläut eingeschmolzen. Bis auf die Tonlage der beiden großen Glocken steht dieses Geläut in keinem traditionellen Zusammenhang mehr zum alten Geläut:[19]

Nr. Name Durchmesser
(mm, ca.)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(a′ = 435 Hz)
Inschrift
1 Pantaleon 1.700 3.000 b0 +5/16 O Hl. Pantaleon in Trübsal, Angst und Leid sei uns als Helfer und Patron als guter Arzt bereit
2 Michael 1.480 2.000 c1 +6/16 Sancte Michael Archangele defende nos in praelio: ut non pereamus in tremendo judicio
3 Bruno 1.420 1.800 des1 +6/16 St. Bruno sieh die große Not die unser Vaterland bedroht + Geteiltes Deutschland bald verein lass ganz Europa Schutzwall sein
4 Maria 1.080 0.750 f1 +5/16 Maria – Alle Tage sing und sage Lob der Himmelskönigin + Jungfrau, Mutter Jesu mein, lass mich ganz dein Eigen sein

Nach Angaben der Germania Sacra.[21]

Name von bis
Christianus 963/64 1001
Heinrich 1052 1066
Hermann 1091
Wolbero 1147 1167
Heinrich 1200
Name von bis
Dietrich 1286
Johann von Forst 1447 1452
Wilhelm von Bocholtz um 1487
Johann von Enstingen 1502 1516
Heinrich Spichernagel vor 1641
Name von bis
Aegidius Romanus 1646 1684
Reinhold Bahnen 1717
Wilhelm von Jülich
  • Britta Kersten: Der Südquerarm von St. Pantaleon und sein kunsthistorischer Kontext. In: Klaus Gereon Beuckers, Cornelius Hopp (Hrsg.): Die kölnisch-niederrheinische Spätromanik. Neue Aspekte eines Forschungsfeldes hochmittelalterlicher Architektur. Böhlau, Köln 2024, S. 135–145.
  • Klaus Gereon Beuckers: Bemerkungen zur kunsthistorischen Spätdatierung des Westbaus von St. Pantaleon in Köln. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 84 (2021), S. 7–42.
  • Hiltrud Kier: Die Romanischen Kirchen in Köln: Führer zu Geschichte und Ausstattung. Zweite Auflage. J. P. Bachem, Köln 2014, ISBN 978-3-7616-2842-3, S. 162–177.
  • Jürgen Kaiser (Text), Florian Monheim (Fotos): Die großen romanischen Kirchen in Köln. Greven Verlag, Köln 2013, ISBN 978-3-7743-0615-8, S. 140–151.
  • Sebastian Ristow: St. Pantaleon in Köln. Ausgrabungen, Bau- und Forschungsgeschichte der Lieblingskirche von Kaiserin Theophanu. In M. Altripp (Hrsg.): Byzanz in Europa. Europas östliches Erbe. Akten des Kolloquiums ‚Byzanz in Europa‘ vom 11. bis 15. Dezember 2007 in Greifswald (Studies in Byzantine History and Civilization (SBHC 2)). Brepols, Turnhout 2012, ISBN 978-2-503-54153-2.
  • Sabine Czymmek: Die Kölner romanischen Kirchen, Schatzkunst, Bd. 2 (= Colonia Romanica, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V., Bd. XXIII, 2008). Köln 2009, ISBN 978-3-7743-0422-2, S. 127–176.
  • Sebastian Ristow: Die Ausgrabungen von St. Pantaleon in Köln (Beiheft 21 der Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters). Rudolf Habelt Verlag, Bonn 2009, ISBN 3-7749-3585-8 (zgl. Habilitationsschrift Univ. Köln 2008).
  • Ulrich Krings, Otmar Schwab: Köln: Die Romanischen Kirchen. Zerstörung und Wiederherstellung (Reihe Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Bd. 2). J.P. Bachem, Köln 2007, ISBN 978-3-7616-1964-3.
  • Förderverein Romanischer Kirchen Köln e. V. (Hrsg.): Neue Forschungen zur Geschichte, Baugeschichte und Ausstattung von St. Pantaleon in Köln Beiträge des Kolloquiums 2006 (= Colonia Romanica XXI, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V.). Greven Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-7743-0364-5. Darin: Marianne Gechter: St. Pantaleon in den frühen Schriftquellen; Sven Schütte: Geschichte und Baugeschichte der Kirche St. Pantaleon; Dorothea Hochkirchen: Die Chorschranke von St. Pantaleon und zahlreiche weitere Beiträge.
  • Stefan Samerski: Die Kölner Pantaleonsverehrung: Kontext – Funktion – Entwicklung. In der Reihe Forschungen zur Volkskunde. Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-3041-9 (online, pdf).
  • Peter von Steinitz: Pantaleon der Arzt. Roman, Freundeskreis St. Pantaleon, Köln 2005, ISBN 3-9805197-3-2.
  • Anne Behrend-Krebs: Die ottonischen und romanischen Wandmalereien in St. Gereon, St. Maria im Kapitol und St. Pantaleon in Köln (Diss.). Münster 1994, ISBN 3-929207-16-8.
  • Fried Mühlberg: St. Pantaleon und sein Ort in der karolingischen und ottonischen Baukunst (Reihe Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Bd. 17). J.P. Bachem, Köln 1989, ISBN 3-8053-0601-6.
  • Karl Heinz Bergmann: St. Pantaleon in Köln (Rheinische Kunststätten, 146). Neusser Druckerei und Verlag, Neuss 1986, ISBN 3-88094-518-7
  • Helmut Fußbroich: Die Ausgrabungen in St. Pantaleon zu Köln. Von Zabern, Mainz 1983, ISBN 3-8053-0601-6.
  • Hans J. Kracht: Geschichte der Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln 965–1250. Franz Schmitt, Siegburg 1975, ISBN 3-87710-067-8.
Commons: St. Pantaleon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sven Schütte: Geschichte und Baugeschichte der Kirche St. Pantaleon. In: Förderverein Romanischer Kirchen Köln e. V. (Hrsg.): Neue Forschungen zur Geschichte, Baugeschichte und Ausstattung von St. Pantaleon in Köln. Beiträge des Kolloquiums 2006 (= Colonia Romanica 21, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V.). Greven Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-7743-0364-5, S. 81–136.
  2. Sebastian Ristow: Frühes Christentum im Rheinland. Die Zeugnisse der archäologischen und historischen Quellen an Rhein, Maas und Mosel. Köln 2007, S. 144–145.
  3. Yvonne Leiverkus: Köln: Bilder einer spätmittelalterlichen Stadt. 2005, S. 51.
  4. Clemens Kosch: Kölns Romanische Kirchen. 2. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1264-1, S. 87.
  5. Dorothea Hochkirchen: Zwei Skulpturenfragmente der karolingischen Kirche St. Pantaleon. In: Neue Forschungen zur Geschichte, Baugeschichte und Ausstattung von St. Pantaleon in Köln. Beiträge des Kolloquiums 2006 (= Colonia Romanica 21, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V.). Greven Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-7743-0364-5, S. 149–158.
  6. Hiltrud Kier: Die romanischen Kirchen in Köln. Hrsg.: Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. 2. Auflage. J.P. Bachem, Köln 2014, ISBN 978-3-7616-2842-3, S. 165.
  7. a b Christoph Winterer: Das Evangeliar der Äbtissin Hitda. 1. Auflage. WBG, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23545-2, S. 16,17.
  8. a b Karl-Josef Baum: Kurzführer durch die romanische Pfarrkirche St. Pantaleon zu Köln. Hrsg.: Freundeskreis St. Pantaleon Köln e. V. 2. Auflage. Köln 2001, S. 2,5,6.
  9. Klaus Wolf: Imperiale Erinnerung und partieller Verfall. Die Abtei St. Pantaleon, ihre Bauten und ihre Ausstattung im Bewußtsein der Öffentlichkeit während Aufklärung und Säkularisation. In: Förderverein Romanischer Kirchen Köln e. V. (Hrsg.): Neue Forschungen zur Geschichte, Baugeschichte und Ausstattung von St. Pantaleon in Köln. Beiträge des Kolloquiums 2006 (= Colonia Romanica XXI, Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V.). Greven Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-7743-0364-5, S. 149–158.
  10. Kunst-Glasmalerei Schneiders & Schmolz G.m.b.H. Koeln-Lindenthal: Verzeichnis einer Anzahl bereits ausgeführter Glasmalereien nebst einigen Abbildungen. Köln 1902, S. 18.
  11. Schmuck vom Kardinal. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1991, S. 298–300 (online30. September 1991).
  12. Kath.net: Kardinal Meisner: Der hl. Josefmaria vermittelte Geschmack an Gott, 12. August 2006.
  13. Zur Diskussion darüber vgl. z. B. Gunther Wolf: Nochmals zur Frage: Wer war Theophanu? In: ders. (Hrsg.): Kaiserin Theophanu. Prinzessin aus der Fremde – des Westreichs Große Kaiserin. Köln 1991, S. 59–78, hier S. 67, und Hans K. Schulze: Die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu. Die griechische Kaiserin und das römisch-deutsche Reich 972–991. Hannover 2007, S. 42.
  14. Marion Bayer: Eine Geschichte Deutschlands in 100 Bauwerken. Köln 2015, S. 45.
  15. Förderverein romanische Kirchen Köln: St. Pantaleon – Ausstattung, abgerufen am 22. Februar 2015.
  16. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 72, 527.
  17. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 88, 489, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
  18. a b c Gerhard Hoffs (bearb.): Glocken katholischer Kirchen Kölns. S. 190–195.
  19. a b c d Martin Seidler: Kölner Glocken und Geläute. In: Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. (Hrsg.): Colonia Romanica. Band IV. Greven-Verlag, Köln 1989, S. 9–29.
  20. a b Norbert Jachtmann (bearb.): Glocken in der Region Mönchengladbach. S. 184.
  21. Benediktinerkloster St. Pantaleon, Köln (GSN: 50218). In: Germania Sacra. Abgerufen am 9. November 2024.

Koordinaten: 50° 55′ 43″ N, 6° 56′ 53″ O